05.02.2020, 19:13
Ich bekomme nächste Woche erneut die B77 MkII High Speed eines hannoverschen Musikers und Produzenten auf den Tisch, die ich Ende letzten Jahres überholt und eingemessen habe. Die Maschine ist in erster Hand und seit den 80er Jahren im harten Studioalltag nicht geschont worden. Sie hat in den 1990ern mal neue Köpfe bekommen und ist dabei auch in einem Fachbetrieb eingemessen worden. Danach kam eine längere Abstellzeit; die Köpfe haben erst 2,5 mm Spiegel.
Die Überholung bei mir erforderte keine besonderen Maßnahmen. Elkos, einige Trimmpotis, Knallfrösche, Motorkondensatoren (auf Wunsch des Eigentümers), Andruckrolle, Kugellager, alles saubermachen (besonders zeitraubend, da stark versiffter Bandpfad), Öl an die Gleitlager, neue Riemen fürs Zählwerk.....
Das Einmessen erfolgte auf SM900 und der gute Mann war hochzufrieden. Er ging übrigens einst in meine Klasse, und wer sich an Titel wie "Ich fahr mit der Lambretta raus zu meinem Vetta...", "Hey hey Marlene, reich mir mal die Creme" und ähnliche Meisterwerke der Schlagerkunst erinnert, weiß, dass es sich um den einstigen Frontmann und Komponisten der »Highlife Skiffle Group« (später Highlife Music Group) handelt. ...Der übrigens viel lieber Blues und Rock spielt und diesen Ausflug in die Gefilde der (sehr) leichten Muse nur zum Geldverdienen unternommen hat. Aber immerhin waren die Jungs sogar mal in der ZDF Hitparade und im Fernsehgachten!
Aber zurück zum Thema. Er hatte in den vergangenen Wochen reichlich damit zu tun, Bänder aus den 90ern zu digitalisieren, was ohne Zwischenfälle vonstatten ging. Als er dann aber ein langes 27er Band auflegte, kam es zu folgendem Verhalten:
- Nach etwa der halben Bandlänge fing die Mühle an zu jaulen (hörbare Gleichlaufschwankungen) und der Aufwickel-Bandzug wurde so schlapp, dass es zu Bandsalat kam. Nach einigen Sekunden blieb der Motor praktisch stehen.
Es lief also der Capstanmotor urplötzlich zu langsam und/oder mit unzureichender Regelung und der rechte Motor bekam viel zu wenig Spannung.
Dieses Verhalten verschwindet angeblich meist wieder, wenn man ein- oder zweimal auf Stopp drückt und dann neu startet. Und es tritt nie am Bandanfang oder bei kurzen Bändern auf, sondern immer nur nach einer Viertelstunde oder zwanzig Minuten Betrieb.
Wie gesagt, ich bekomme die Revox erst Ende kommender Woche wieder zur Überprüfung, kann daher jetzt noch nichts messen oder ändern. Aber ich habe die Hoffnung, dass wir ein kleines Brainstorming veranstalten können, was da wohl als Ursache in Frage kommt!
Ich fange mal an: die Sache scheint ja thermischen Einflüssen zu unterliegen, weil sie erst nach gewisser Zeit auftritt. Und bei ähnlichen Fehlerbildern mit stehenbleibenden Motoren wird immer wieder das PROM IC 2 (1.177.317.51) auf der Laufwerksteuerung als Störenfried genannt.
Sollte es das wirklich sein, wird es schwierig, denn dann muss der gute Winnie mit gut 60 Euro aus der Tasche kommen. Für diesen Preis werden neue PROMS von Nagravox verkauft. Vielleicht hat jemand eine andere Idee? - Natürlich sind alle Elkos auf der Platine neu.
LG
Holgi
Die Überholung bei mir erforderte keine besonderen Maßnahmen. Elkos, einige Trimmpotis, Knallfrösche, Motorkondensatoren (auf Wunsch des Eigentümers), Andruckrolle, Kugellager, alles saubermachen (besonders zeitraubend, da stark versiffter Bandpfad), Öl an die Gleitlager, neue Riemen fürs Zählwerk.....
Das Einmessen erfolgte auf SM900 und der gute Mann war hochzufrieden. Er ging übrigens einst in meine Klasse, und wer sich an Titel wie "Ich fahr mit der Lambretta raus zu meinem Vetta...", "Hey hey Marlene, reich mir mal die Creme" und ähnliche Meisterwerke der Schlagerkunst erinnert, weiß, dass es sich um den einstigen Frontmann und Komponisten der »Highlife Skiffle Group« (später Highlife Music Group) handelt. ...Der übrigens viel lieber Blues und Rock spielt und diesen Ausflug in die Gefilde der (sehr) leichten Muse nur zum Geldverdienen unternommen hat. Aber immerhin waren die Jungs sogar mal in der ZDF Hitparade und im Fernsehgachten!
Aber zurück zum Thema. Er hatte in den vergangenen Wochen reichlich damit zu tun, Bänder aus den 90ern zu digitalisieren, was ohne Zwischenfälle vonstatten ging. Als er dann aber ein langes 27er Band auflegte, kam es zu folgendem Verhalten:
- Nach etwa der halben Bandlänge fing die Mühle an zu jaulen (hörbare Gleichlaufschwankungen) und der Aufwickel-Bandzug wurde so schlapp, dass es zu Bandsalat kam. Nach einigen Sekunden blieb der Motor praktisch stehen.
Es lief also der Capstanmotor urplötzlich zu langsam und/oder mit unzureichender Regelung und der rechte Motor bekam viel zu wenig Spannung.
Dieses Verhalten verschwindet angeblich meist wieder, wenn man ein- oder zweimal auf Stopp drückt und dann neu startet. Und es tritt nie am Bandanfang oder bei kurzen Bändern auf, sondern immer nur nach einer Viertelstunde oder zwanzig Minuten Betrieb.
Wie gesagt, ich bekomme die Revox erst Ende kommender Woche wieder zur Überprüfung, kann daher jetzt noch nichts messen oder ändern. Aber ich habe die Hoffnung, dass wir ein kleines Brainstorming veranstalten können, was da wohl als Ursache in Frage kommt!
Ich fange mal an: die Sache scheint ja thermischen Einflüssen zu unterliegen, weil sie erst nach gewisser Zeit auftritt. Und bei ähnlichen Fehlerbildern mit stehenbleibenden Motoren wird immer wieder das PROM IC 2 (1.177.317.51) auf der Laufwerksteuerung als Störenfried genannt.
Sollte es das wirklich sein, wird es schwierig, denn dann muss der gute Winnie mit gut 60 Euro aus der Tasche kommen. Für diesen Preis werden neue PROMS von Nagravox verkauft. Vielleicht hat jemand eine andere Idee? - Natürlich sind alle Elkos auf der Platine neu.
LG
Holgi