Köpfe beim Uher 502S drehen ?
#1
Hallo,

ich versuche gerade ein altes Uher 502S wieder benutzbar zu machen.
Es gibt ein Problem mit der Höhen-Wiedergabe:
Dieses und andere Uher Geräte benutzten einen Andruck-Filz auf einer Beryllium-Kupfer-Feder im Brumm-Schutz-Deckel vor dem Kopf-Spiegel. Das funktionierte mit den früher üblichen glatten Lang- und Doppelspiel-Bändern. Es harmoniert weniger mit Rückseiten-beschichtetem Band wie LPR35, das ich verwenden möchte.
Davon mal abgesehn, ist der Andruckfilz beim Versuch, den Kopfspiegel zu reinigen, entsprungen.
Ein Ersatzversuch durch ein Schnipsel von Haushalts-Vlies-Tuch war nicht sonderlich erfolgreich: zu weich/schlapp und trotz der Versicherung der Verpackung "fusselfrei" zu fusselig.

Beim näheren Betrachten des Bandlaufes fiel dies auf:
   
So sieht es im Ruhezustand aus. Die Köpfe stehen einigermaßen senkrecht zum Band.
(Der Brumm-Schutz wurde zugunsten freier Sicht abgenommen)

Drückt man die Start-Taste, sieht es so aus:
   
Eine eingeschwenkte Bandführung drückt das Band zwischen Löschkopf und Kombikopf, erhöht damit die Umschlingung der Kopfspiegel, aber leider wohl etwas einseitig, nämlich rechts vom Spalt beim Löschkopf und links vom Spalt beim Kombikopf.
Für optimalen Bandkontakt müßte die Front des Kombikopfes etwas nach links geschwenkt werden, die des Löschkopfes etwas nach rechts.
Empirischer Befund:
Der Bandzug scheint momentan auch noch zu niedrig zu sein. Eine ordentliche Höhenwiedergabe bei den oberen kiloHerzen stellt sich nur ein, wenn ich den linken Teller mit den Fingern bremse.

Frage 1:
Gibt es eine Möglichkeit, die Köpfe zu drehen ? Ich sehe keine.
Oder bleibt nur übrig, die Bleche der Einschwenk-Hebel so zu verbiegen, daß weniger tief eingeschwebnkt wird ?

Frage 2:
Gibt es einen bewährten Ersatz für den Andruck-Filz, der auch Betrieb mit LPR35 erlaubt ?

MfG Kai
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#2
So weit einschwenken kann ja nicht richtig sein.
Ich würde die Zunge justieren.

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#3
ManiBo,'index.php?page=Thread&postID=252374#post252374 schrieb:So weit einschwenken kann ja nicht richtig sein.
Ich würde die Zunge justieren.
Sehe ich genauso!
Das, was Kai als "verbiegen" bezeichnet, ist sicher auch werksseitig als Justagemöglichkeit vorgesehen. Gibt es eine Serviceanleitung dafür?
Und wenn es (wie so oft bei den alten Kisten) keine Möglichkeit gibt, den Abwickelzug zu erhöhen, bleibt ja nur ein neuer Filz und die Verwendung des Bandmaterials, das damals üblich war; sprich: mit glatter Rückseite...
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#4
ManiBo,'index.php?page=Thread&postID=252374#post252374 schrieb:So weit einschwenken kann ja nicht richtig sein.
Soweit ja nun auch wieder nicht, nur a wengerl bzw ein paar Gradli...
könnten wohlmöglich Wunder wirken.
Bei der RdL kann man ja den Kopf im Gehäuse etwas bewegen und auch verdrehen.
Da ich diesen Kombikopf noch nie selbst aueinander genommen habe, weiß ich nicht, ob das hier auch ginge, oder ob der ganz eng darin sitzt.

Wenn Zunge verbiegen, welche, die linke helle oder die rechte schwarze ?

Holger hattest du nicht mal einen Ersatzfilz ausfindig gemacht, den ich ausprobieren könnte ?
Warum überhaupt Filz ?
Wenn LPR rückseitig rauh ist, warum nicht ein glattes Andruckkissen (ohne Saugkraft sondern mit hohem Gleitfaktor...) ?
Gäbe es dafür Vorschläge ?

MfG Kai
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#5
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=252385#post252385 schrieb:Wenn Zunge verbiegen, welche, die linke helle oder die rechte schwarze ?
Ich würde die silbrige biegen und zwar den Teil, der von der schwarzen angedrückt wird.

Ich nehme als Ersatz für Filz auch wieder Filz, den kann man kaufen. Bei Telefunken hat man dafür Samt benutzt, der aber den Nachteil hat, dass er sich relativ schnell mit Abrieb zusetzt! Der verhärtet dann und drückt punktuell aufs Band, so dass selbiges bald eine kleine Delle in den Kopfspiegel schleift, wenn die Verklumpung nicht entfernt wird.
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#6
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=252387#post252387 schrieb:den kann man kaufen
bloß wo, wenn es kein Haushalts-Vlies ist- Beim Hutmacher ?
Wenn du von Samt sprichtst, fällt mir doch glatt(e) Seide ein.
Wie wäre es mit Filz und Seiden-Finish für LPR ?

MfG Kai
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#7
Filz kauft man bei Filz Gnoss in Köln.
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Ich hatte mal Erfolg mit zwei Andruckfilzen von Compact-Cassetten (längs in Bandrichtung übereinander).
Mit Pattex verklebt (lange genug ablüften lassen...).
VG Jürgen
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#9
Es gibt solche selbstklebenden Filzpads, zB. als Möbelgleiter etc.
Die lassen sich gut zurechtschneiden und kleben gut.
Hab ich bei den Tesla-Geräten verwendet.
Gibts in unterschiedlichen Stärken.
Viele Grüße,

Matthias
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#10
Die sind aber sehr hart! Jedenfalls die, die ich da bisher getestet habe.
Ich habe für so was 1,5-2mm-Bastelfilz vorrätig. Es gibt auch selbstklebendes Filzband; ich weiß allerdings nicht, ob das abriebfest ist. Es ist oft sehr hilfreich, wenn man bei Ebay einfach mal ein passendes Suchwort eingibt. Manchmal ist es erstaunlich, was es alles gibt! Wink
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#11
Bei Filz-Ersatz keinen Nadelfilz sondern Wollfilz verwenden. Nadelfilz ist zu hart.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#12
Wenn es glatt sein soll: Vielleicht mehrere Lagen Teflonklebeband übereinander?

Gruß

Nelson
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#13
Hallo Kai,
für neue Andruckfilze verwende ich Klavierfilz.
Er wird für Anschlagsbedämpfung verwendet.
Der ist ausreichend weich.

Gruß, Jan
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#14
hallo jan und alle anderen,

danke für die filz-tips.
wenn ich mich danach umsehe, finde ich hauptsächlich zu dicke (≥3mm) und zu große angebote (m^2). ich bräuchte wohl 1.5 - 2 mm dickes material in allenfalls daumennagel größe. ich weiß, wo man elektronische bauteile bekommt, aber nicht, wo ich mal eben einen fitzel klavierfilz bekomme. eine filz-fabrik habe ich gefunden, ebay kenne ich auch, möchte mir aber kein großes filzsortiment zulegen, weil ich nicht gewohnheitsmäßig tonbandgerâte restauriere. vielleicht ist dies schon das letzte.

mfg kai
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#15
Moin Kai,

Wenn von Klavierfilz die Rede ist, würde ich mal nach Instrumentenläden schauen,
vielleicht reparieren die ja auch und haben so was in kleinenn Mengen vorrätig.

Viele Grüße
Tobias

ps: oder Klavierstimmer
pps: oder die Elbphilharmonie Big Grin
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#16
Hallo Kai,

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=252457#post252457 schrieb:möchte mir aber kein großes filzsortiment zulegen, weil ich nicht gewohnheitsmäßig tonbandgerâte restauriere. vielleicht ist dies schon das letzte.

mfg kai


sende mir mal eine PM mit deiner Adresse, ich investiere mal 70 Cent Porto für ein Stück Filz für dich...


VG Jan
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#17
Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=252487#post252487 schrieb:ich investiere mal 70 Cent Porto für ein Stück Filz für dich...
... da wird dieser Brief wohl nicht ankommen. Denn: seit 2019 kostet ein einfacher Brief mindestens 80 Cent Wink . Nur mal so als gutgemeinter Hinweis.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#18
Hallo Rainer,

das Poto eine Briefes bei Post Modern beträgt exakt 70 Cent.

VG Jan
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#19
OK Jan, ich gebe mich geschlagen. Habe die DHL/Deutsche Post-Scheuklappen auf ;( . Mir ist vor Jahren mal ein Brief wegen zu wenig Porto zurück gekommen, den ich in einen Briefkasten eingeworfen hatte.
Gruß
Rainer


NIVEAU ist keine Hautcreme,
STIL nicht das Ende vom Besen
und HUMOR etwas gutartiges...
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#20
Ich habe mich heute vormittag etwas umgesehen und weiß jetzt, wo es Wollfilz in den Stärken 1 mm , 3 mm & 4 mm gibt. 2 mm Stärke ist in Altona anscheinend ungebräuchlich. Stattdessen gab es günstig eine ca. DIN-A4-Tafel Moosgummi mit 2 mm Stärke. Ein taktiler Test war vielversprechend. Hat jemand schon mal Moosgummi als Andruckmasse eingesetzt ? Geht das oder ist das besser auf Bremsbacken zu benutzen ?
Ich wurde von den Verkäuferinnen noch auf ein Geschäft für Schneiderei-Bedarf verwiesen. Dort gab es nur Polyesterfilz in 2 mm Stärke mit Mindest-Abnahme 0,5 m und ca. 1,5 m breit. Außerdem hatten sie sehr glattes ?Plessier?-Band. Alles wird aber nur mit Mindestlänge 0,5 m verkauft.
In einem 1 € Shop fand ich eine Tüte Sticker aus 2-2,5 mm dickem (vermutlich) Moosgummi, mit Klebeschicht auf der Rückseite. Darunter sind Teile, die Andruckfilz-Breite haben in 1-2 cm Länge. Mit Moosgummi bin ich jetzt versorgt.
Es gibt in Hamburg Steinway. Da trau ich mich aber nicht, nach einem Quadratzentimeter Klavierfilz zu fragen.

MfG Kai
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#21
Meine Empfehlung: Beflockte Folie. Kennst du die Andruckbänder von Grundig von damals? Das war Kunststofffolie mit einer samtartigen Beflockung. Das gibt es heute von der Rolle zu kaufen, wie D-C-fix, in jedem besseren Baumarkt oder Bastelbedarf. Habe ich schon oft mit Erfolg verwendet. Lass dir ne 5 cm-Probe kostenlos geben, die reicht für einige hundert Tonbandgeräte.

Auch sehr gut: Filmoplast T: Das ist selbstklebende Folie mit Leinenauflage, die benutzt der Buchbinder für Buchrücken. Gibt es in Hamburg bei dem fantastischen Büromarkt Hansen am Schulterblatt. Da gibt es überhaupt fast alles.
VG Stefan
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