Messeinstellungen einer Philips N4506
#1
Hallo miteinander,

beim Einmessen einer Phillips N4422/N4506 gibt es
im SM den Punkt

19kHz und 38kHz Unterdrückung

sowie den Punkt

Unterdrückung der Einstrahlung des Löschoszillatorsignals.

Was bewirken diese Einstellungen, und (wenn) wie wirken sie
auf die Aufnahme ein ?


Gruß Helmuth
Zitieren
#2
Hallo Helmut,
bei diesen Einstellungen geht’s wohl um die Minimierung von Hochfrequenten Pfeifstörungen.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

Zitieren
#3
Bei der Philips N4504 wird zur Verringerung der Löschfrequenzeinwirkung auf den Wiedergabezweig mittels eines Reihenschwingkreises
die eingestrahlte Löschfrequenz im Wiedergabeverstärker stark gegengekoppelt.
Dieser Reihenschwingkreis wird bei der Löschfrequenz mittels einer Abgleichspule auf Resonanz gebracht und damit maximal diese Frequenz gedämpft.
Die Abgleichkerne sind mittels Lack festgelegt, sei also vorsichtig falls du dort etwas verstellen musst.
Da bricht leicht der Spulenkörper aus Plastik ab.
Meiner Meinung nach brauchst du dort keine Veränderung am Induktivitätsabgleich vorzunehmen, es sei denn die Löschfrequenz hat sich im Laufe der Jahre verändert oder du kannst Interferenzen hören.

Gruß, Jan
Zitieren
#4
Hallo,
meines erachtens nach dient die 19kHz und 38kHz Unterdrückung der Pilottonunterdrückung bei Radio UKW-Stereoaufnahmen.
Grüße Falk
1 x REVOX B77
2 x AKAI GX 635D schwarz
1 x AKAI GX 266D
1 x Tesla Uran
1 x Tesla B 4
Zitieren
#5
Jan und Falk haben beide Recht. Waren ja auch zwei Fragen.
VG Stefan
Zitieren
#6
Vielen Dank für die Antworten.

Die 19/38kHz-Einstellung wird bei Schalterstellung Tuner gemacht - nachvollziehbar.
Scheint der Vorgänger von MPX bei Tapedecks zu sein...

Da habe ich ein paar Fragen zu:

Es hat also Einflüsse auf andere angeschlossene Quellen am Tuner-Eingang (CD-Player, ...),
wenn sie mehr als 19kHz abgeben ?
Radio wurde, glaube ich gelesen zu haben, nur bis 17kHz gesendet.

Aber sollte das Filtern nicht ein guter Tuner/Receiver können ?
Habe gelesen, das es bei Tunern nicht immer so dolle funktioniert oder gar nicht eingebaut ist.

Haben andere BM-Hersteller eine ähnliche Lösung gehabt ?


Einstrahlung des Löschoszillatorsignal:

Kann ein falsch eingestelltes Signal das Rauschen bei der Aufnahme erhöhen ?

(Aufnahmepegel 0, Rauschen wie ein offener Wasserhahn, wohl in Verbindung mit
falsch eingestellter Vormagnetisierung)

Gruß Helmuth
Zitieren
#7
Hallo Helmut,

bei der N4504 wirkt die Unterdrückung der Oszillatorfrequenz auf den Wiedergabeverstärker.
Insofern hat das meines Erachtens nichts mit einer verrauschten Aufnahme zu tun.
Die Schaltung in der 44Xx und 4506 habe ich mir nicht angeschaut.

VG Jan
Zitieren
#8
Ich denke, die Unterdrückung der 19 und 38 kHz hat mit DNL zu tun, das die Philips hat. Der Pilotton würde wahrscheinlich die Arbeitweise dieser Rauschunterdrückung negativ beeinflussen. Kann es sein, dass die Pilottonunterdrückung nur aktiv ist, wenn DNL eingeschaltet ist?
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
Zitieren
#9
Ein ordentlicher UKW-Tuner hat bereits Tiefpassfilter (oft mit Extra-Sperrkreisen gegen 19 & 38 kHz, manchmal auch noch 57 kHz) eingebaut
Die "Übertragungslöcher" für 19 & 38 kHz etc sind aber oft nicht optimal abgestimmt oder vielleicht durch Temperatur-Effekte und Alterung verstimmt. Deshalb kommt doch etwas durch.
Alle Dynamik-Kompressoren mögen das nicht. Ihre Wirkung wird dadurch beeinträchtigt.
UKW-Radio überträgt nur bis 15 kHz, um noch etwas Abstand zum Pilotton bei 19 kHz zu haben und weil in der Gegend oft auch noch Mischprodukte rumgeistern.
Bei Aufnahmen per Tonbandgerät kann es außerdem Mischprodukte Vielfacher dieser Frequenzen mit der Bias-Frequenz geben, wenn der Pegel so groß ist, daß das Band damit übersteuert wird. Außer direkten Mischprodukten der diskreten Signale wird dann auch Rauschen aus der Umgebung der Löschfrequenz in den Audio-Bereich hinabgemischt und eventuell hörbar.
Bei den besseren Tonbandgeräten gibt es Sperrkreise gegen das Biassignal zwischen Aufnahme-Kopf und Aufnahme-Verstärker und Kreise, die das Auftreten von Biassignal am Ausgang des Wiedergabe-Verstärkers unterdrücken sollen.

MfG Kai
Zitieren
#10
@Jan Das werde ich mal ausprobieren, indem ich beim Abspielen vorsichtig ein bischen die
Einstellungen an den Spulen verändere und die Eingangssignalstärke bei der Aufnahme verändere (siehe Kai).
(Die aktuellen Werte werden vorher lt. SM gemessen)

@Wayne: Ich glaube nicht, das da ein Zusammenhang besteht, da DNL auch in den "Kleinen" (N4420/N4504)
verbaut ist, aber die 19/38kHz-Schaltung nur in den "Großen" (N4422/N4506) vorkommt.

@Kai Danke

Gruß Helmuth
Zitieren
#11
Trotzdem hat Wayne völlig recht. Die DNL hebt die hohen Frequenzen im Hilfszweig sehr stark an, um damit das Steuersignal für die Rausch-Unterdrückung im Hauptzeig zu erzeugen. Wenn da nennswerter 19 kHz Pegel vorhanden ist, stellt sich die Rausch-Unterdrückung so ein, als sei dort gut Hochton-Signal vorhanden und keine Veranlassung zur Rausch-Unterdrückung gegeben.

Die Sperren gegen das Bias-Signal sind nur von Belang während der Aufnahme. Bei Wiedergabe ist der Oszilator ausgeschaltet und vom Band kommt kein Bias. Es ist also völlig überflüssig, etwas für Wiedergabe zu prüfen oder abzugleichen.
Der Wiedergabe-Vorverstärker hat das nur drin für die Verwendung zur Hinterbandkontrolle während der Aufnahme, für den Fall, daß es dort eine Über-Kopplung vom Aufnahme-Kanal zum Wiedergabe-Kanal gibt.
Ein Abgleich des Bias-Saugkreises in der Gegenkopplung des PreAmp sollte also bei Aufnahme erfolgen.

MfG Kai
Nachtrag: Der 19 kHz Saugkreis in den Tuner-Eingängen bewirkt rechnerisch eine Absenkung von -1.4 dB bei 15 kHz.
Zitieren
#12
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=252506#post252506 schrieb:Ein Abgleich des Bias-Saugkreises in der Gegenkopplung des PreAmp sollte also bei Aufnahme erfolgen.

So ist das auch in der Abgleich Vorschrift der N4504 beschrieben:

Stellung Aufnahme und Start OHNE BAND , dann den Abgleich mit der Spule L102 auf minimale Ausgangspannung am Monitorausgang durchführen.

Viele Grüße, Jan
Zitieren
#13
Man könnte es auch so formulieren:
Bei Wiedergabe ist mangels Bias-Signal das Minimum bereits mit Null erreicht.
Auf weniger kann man da nicht abgleichen Big Grin

MfG Kai
Zitieren
#14
Und für Helmuth nochmal die Zusammenhänge mit dem Stereorundfunk: Das Stereo-Rundfunksignal wird im englischen Sprachraum gern MPX abgekürzt, denn es ist ein sog. Mulitplex-Signal wie der Techniker sagt. Das Signal enthält u.a. ein 19 kHz-Signal, laienhaft: ein Pfeifton mit 19kHz wird mit übertragen. Den braucht der Stereodecoder zum Arbeiten. Er erzeugt zusätzlich daraus ein 38kHz-Signal, das er ebenfalls benötigt.

Beide Frequenzen sollen den Tuner/das Radio nicht über die Tonbandbuchse verlassen, da sie im TB-Gerät die von den anderen hier gut geschilderten Störungen hervorrufen können. Darum filtert ein anständiger Tuner das Signal bevor er es ausgibt, denn er weiß ja nicht, ob ein anständiges TB-Gerät angeschlossen wird, das entsprechende Filter besitzt.

Da aber auch das Tonbandgerät nicht weiß, ob ein anständiger Tuner angeschlossen ist, hat sein (anständiger) Konstrukteur ihm nochmal zur Sicherheit ein Filter im Eingang verpasst, welches 19kHz (und 38 kHz) aussiebt.

Haben beide Geräte solche Filter, dann wird eben doppelt gefiltert, das schadet nicht.
Und für den Fall, dass ein ambitionierter Tonbandler Alpträume hat, weil das Filter im Bandgerät ihm aus seiner schönen High-End-Mikrofonaufnahme ein Loch im Frequenzgang bei 19 kHz reißt, wurde es irgendwann mal Mode, dieses Filter abschaltbar zu machen - mit der MPX-Taste, die man an vielen Cassettendecks findet.
Die MPX-Taste und das 19kHz-Filter tun also ein und dasselbe: die 19 kHz, sofern vorhanden, rausfiltern. Einmal abschaltbar, einmal nicht.
VG Stefan
Zitieren
#15
Danke Stefan,
da lag der Helmuth ja gar nicht sooo daneben Wink
Gruß Helmuth
Zitieren
#16
Nur zur Info:

Das (Wasser)Rauschen ist durch den Tausch von 2 Poties
(R22/R122) für die Vormagnetisierung abgestellt.

Die kamen mir beim Ausbau in Teilen entgegen.

Gruß Helmuth
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste