Das Ende von eBay?
#1
Nun ist es bald soweit, eBay führt den Mindestpreis ein:

http://www.golem.de/0504/37341.html

Hurra, das hat schon Ricardo, die hartnäckig bis zum Crash dabeiblieben, das Rückgrad gebrochen! Man hat den Unfug zuvor in anderen Ländern getestet. Dort schaue ich immer mal wieder nach, was eBay sich so ausdenkt. Manches kommt nie hierher, aber dieser Mist wird wohl www.hood.de jetzt eine echte Chance geben!
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#2
Deswegen das Ende von ebay? Das glaube ich eher nicht. Diese Auktionsart ist bei ebay-USA unter dem Begriff "reserve price" schon seit längerem Gang und Gäbe, wobei es dort meines Wissens keine Beschränkungen auf irgendwelche Angebotskategorien gibt. Ebay-USA existiert nach wie vor.

Ich finde im übrigen auch nichts dabei, wenn so was gemacht wird. Bei einer herkömmlichen Auktion gibt es das auch, und wenn das Mindestgebot zu hoch bemessen ist, gibt's eben keinen Käufer.

Umgekehrt wird bei ebay-USA-Auktionen sogar schon Werbung damit betrieben, wenn kein "reserve price" gelten soll.

Gruß
Gerd
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#3
Ich sehe den Sinn dieser Maßnahme nicht. Hat ein höherer Startpreis nicht den gleichen Effekt?
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#4
Ich bin den Ricardo-Auktionen mit Mindestpreis damals aus dem Weg gegangen. Fast immer standen Fantasiepreise dahinter, man verlor nur unnötig Zeit. Schut man jetzt in eine Auktion, dann steht da z.B. ein Startpreis von 290 Euro, man weiß sofort Bescheid und zieht weiter. Verdeckte Mindestpreise sind ausgesprochen ärgerlich, ich werde diese Auktionen meiden.

Dem Verkäufer suggeriert dies eine größere Verkaufsmöglichkeit. Niemand sieht den hohen Preis, es wird geboten (was bei einer normalen Auktion vielleicht gar nicht passiert wäre) und evtl. wird sogar der Mindestpreis 'im Eifer des Gefechts' erreicht - auch nicht nett, Menschen derart auszunutzen und ihre Probleme ('Bietsucht' könnte man das nennen) zu Geld zu machen.

In den USA funktioniert vieles, was hier nicht funktioniert. eBay wird das überleben, fragt sich nur, ob die sich wenigstens eine blutige Nase dabei holen, die Raffkes.
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#5
Ob Mindestpreis oder nicht, wenn ich auf eine Auktion biete, dann habe ich meine Vorstellungen, wieviel ich für eine Sache ausgeben möchte. Ich gebe dann mein maximales Höchsgebot ein, und wenn ich gewinne, dann FREU, und wenn nicht, Pech gehabt. Ich muß es nicht unbedingt um jeden Preis haben wollen, es soll ja ein Hobbie bleiben und nicht ein Vermögen kosten. Es ist ja auch ein Reiz dabei, wenn man eine, ansich wertvolle Sache zum Schnäppchenpreis bekommt. Wobei man den Begriff "wertvoll" auch wieder von verschiedenen Seiten sehen kann. Zum Beispiel, die kürzlich erstandene MT118, für mich ein schönes Stück für die Sammlung, für den Rest der Familie einfach nur "Alter Müll".
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#6
Bei ebay zu ersteigern ist doch - seien wir mal ganz ehrlich - nur noch für die schlichteren Gemüter prickelnd. Das wird immer mehr zu einem ganz normalen Kaufvorrgang, die unglückseligen "sofort kaufen" Angebote haben diesen Trend beschleunigt.

Da ebay eine ähnliche Rolle spielt wie die Regenten des alten Rom, die mit "Brot und Spielen" das Volk bei Laune zu halten wussten, ist es dringend geboten, für etwas Pfeffer im mitlerweile fad gewordenen ebay-Eintopf zu sorgen. Wäre ich Bundeskanzler, würde ich nicht das Fernsehen mit Gebühren sponsern (was soll der bullshit mit dem kulturellen Auftrag?) sondern die Bild-Zeitung subventionieren und ebay als staatliche Entertainment-Plattform zu gewinnen versuchen.

Einen versteckten Mindestpreis einzuführen ist ein Schritt in diese Richtung: Ein unterhaltsames Gimmick für die Leute, denen konventionelles Einkaufen zu langweilig ist und die am liebsten auch die tägliche Bildzeitung bei ebay ersteigern würde, weil es nur so den speziellen Kitzel gibt. Wie Andreas schon feststellte: Da werden von ebay die Süchte der Käufer befriedigt. Endlich! kann ich da nur ausrufen, denn warum sollte man einem Alkoholiker den Schnaps vorenthalten, sofern er ihn bezahlen kann?

Das könnte man, wenn sich dieser Effekt abnutzt, noch weiter steigern:
Nach Zahlungseingang entscheidet ein Zufallsgenerator, ob der Verkäufer liefern muss, oder ob die bezahlte Ware in einer Schrottpresse vernichtet wird. Die Übertragung dieses Events samt Reaktionen von Käufer und Verkäufer erfolgt Live im Internet. Der Käufer erhält die einmalige Chance, kurz vor dem Niederfahren der Presse ein sog. Rettungsangebot abzugeben. Er muss damit auf Anhieb, ohne Möglichkeit der Nachbesserung, ein unsichtbares Limit überschreiten, daß der Verkäufer vorher gesetzt hat. Dieser kriegt das Zusatzgeld nur dann, wenn tatsächlich die Rettung erfolgt ist, das Rettungsgebot also ausreichend hoch war. Dabei zahlt der Käufer, was er bietet, der Verkäufer bekommt, was er als Limit bestimmt hat. Die Differenz könnte z. B. dem Erfinder dieses genialen Verfahrens zugute kommen.

Evtl. könnte man aus dem Ganzen auch eine Fernseh-Show machen, für den Fall, daß Big Brother sich totläuft. Allerdings müssen dann alle Fernseher mit einer Einschaltautomatik versehen werden, da bis dahin die Menschheit so verblödet sein wird, daß sie den Einschaltknopf auf der Fernbedienung nicht mehr findet. Eine treshold-shit-Regelung sollte sich erfinden lassen.

Soll noch einer sagen, in der Gesellschaft gäbe es keine Weiterentwicklung! Wink
Michael(F)
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#7
Bigbrother totlaufen, dafür würde ich sogar bei ebay einen Mindestpreis bieten Smile Dieser Rotz ist ja schon wichtiger als das "Guten Morgen" am Frühstückstisch. Eine Einschaltautomatik für den Fernseher braucht es auch kaum noch, geht das Sch...ding doch nur selten mal aus. Von morgens bis abends dieses alberne Getue der Bewohner. Aber hier wollen wir uns ja nicht über das Fernsehprogramm ärgern. Was mir bei ebay in letzter Zeit aufgefallen ist, das es viele Sachen nur für Selbstabholer, kein Versand gibt. Da muß man so manchmal auf interessante Angebote verzichten, weil es einfach nicht möglich ist, es selbst zu holen. Bei großen und schweren Sachen mag das ja gut sein aber zum Beispiel ein Microkassetten-Diktiergerät, das kann man ja bald als Warensendung oder Maxibrief schicken. Aber da sind wir fast schon wieder an anderer Stelle, die mit den Portotricks.
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#8
Ich finde das einen ziemlichen Mist. Wenn jemad einen bestimmten Betrag erreichen möchte, dann soll er den Startpreis anheben und nich so einen verdeckten Mindestpreis-Krampf. Es wird eBay zwar nicht das Leben kosten, aber ich denke schon das dies negative Auswirkungen hat. Wenn ich mehrmals, verschiedene Artikel wegen diesen Mindestpreis nicht ersteigern kann, dann werde ich mich doch nicht noch ein paar mal damit rumärgern. Dann ist eBay für mich Geschichte. Auch wenn ich für einen Artikel biete, der dann wegen des Mindestpreises nicht zur Versteigerung kommt, werde ich bestimmt nicht nochmal darauf bieten, wenn er wieder eigestellt wird.

Ich finde diese Verkäufer-Arschkriecherei (entschuldigt diesen Ausdruck) von eBay nicht besonders kulant. Es sollte mal wieder was zu Gunsten der Käufer gemacht werden, denn hier kann man wirklich sein Image steigern.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#9
Wie Timo schon anspielte, entspricht diese Neuerung nicht dem "reserve price" system in den USA, da dieser für alle Kategorien gilt. In Deutschland gilt folgendes:

"Die Nutzung der neuen Option soll in den Kategorien Automobile, Spezielle Fahrzeuge, Boote und Flugzeuge sowie Business & Industrie möglich sein. Damit können Verkäufer festlegen, welchen Preis ihr Angebot mindestens erzielen muss, um verkauft zu werden - unabhängig vom Startpreis. In der Vergangenheit gab es für Verkäufer etwa von Autos einige böse Überraschungen, so dass die Option gerade bei Anbietern teurer Produkte willkommen sein dürfte."

In diesen Kategorien geht's meistens um Geldbeträge, bei denen ich eh nichts ungesehen kaufen würde. Im Prinzip liegt wohl folgender Gedanke zu Grunde: Auktionen, die einen Mindestpreis haben, werden von vielen Bietern übersprungen. Auktionen, die bei einem 1 Euro anfangen, wirken dagegen interessanter. Der Mindestpreis kostet den Verkäufer (mehr oder weniger extra) und er erzielt meistens keinen verkaufsfördernden Effekt. Mit dem "versteckten Mindestpreis" erreicht der Verkäufer den "Da könnte ein Schnäppchen hinter stecken"-Effekt beim Bieter ohne dass er das Risiko eines hohen Verlusts eingeht. Das lässt sich Ebay natürlich extra bezahlen!

Auktionen, die bei 1 Euro anfangen, laufen einfach besser. "Ehrlicher" sind dagegen die offenen Mindestpreise: Sie schrecken viele Bieter ab, aber man weiss meistens, dass der Verkäufer seinem angebotenen Artikel einen bestimmten Wert zumisst und bereit ist, um diesen Wert zu erreichen, auch die höheren Gebühren zu zahlen.

"Gepusht" (also Hochbieten von eigenen Artikeln) wird mit Sicherheit mehr bei 1 Euro Angeboten: Denn wer will wirklich etwas "wertvolles" für einen Euro abgeben? Viele Verkäufer wollen so nur die Gebühren sparen. Dass zeigen auch die vielen Beschwerden über Verkäufer, die dann doch nicht verkaufen wollten und Gründe wie "Ist runtergefallen und kaputt" etc vorschieben. Bei Artikeln mit offenen Mindestpreisen passiert das nicht, weil der Verkäufer sich vorher Gedanken darüber gemacht hat, mit welchem Angebot er Leben kann.
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#10
...und Morgen die ganze Welt. Wenn es gut Geld einbringt (und das steht zumindest am Anfang außer Frage), ist dieser Mist ruckizucki auch in den anderen Kategorien.
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#11
Zitat:timo postete
Ich sehe den Sinn dieser Maßnahme nicht. Hat ein höherer Startpreis nicht den gleichen Effekt?
Sicher wäre der Effekt der gleiche, aber mit dem höheren Startpreis erhöht sich die Einstellgebühr, was viele Verkäufer eben zu niedrigeren Startpreisen veranlasst. Wink
Gruß, Enno
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#12
Zitat:RS1500 postete
Diese Auktionsart ist bei ebay-USA unter dem Begriff "reserve price" schon seit längerem Gang und Gäbe, wobei es dort meines Wissens keine Beschränkungen auf irgendwelche Angebotskategorien gibt. Ebay-USA existiert nach wie vor.
Die deutsche Mentalität ist eine andere. Ob man das so einfach übertragen kann? Unsere Gesellschaft bewegt sich zwar immer mehr dahin, aber wir sind noch nicht ganz dort angekommen :-D
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#13
´
Ich sehe das als eher kundenfreundliches Angebot, zumindest für den Verkäufer. Und ehrlicher ist es m. E. auch, denn wenn mein Porsche / Yacht / Bungalow/ Lear Jet kurz vor Auktionsende noch bei 25 Euro steht, bietet mein Kumpel mal eben meinen geforderten Mindestpreis. Mit dem Mindestpreis kostet es den Verkäufer weniger als mit dem oben beschriebenen Stützgebot, und die Schnäppchenjäger kommen auch in den Genuß des "....wenn´s keiner merkt, bekomme ich das für halb geschenkt" - Gefühl.

Ich selbst biete meist zum Festpreis an, selten und nur dann wenn eBay preisunabhängige Gebühren offeriert, zum Mindestgebot. Erst einmal ist es ganz klar besser für mich, da ich nicht das Risiko des ein- Euro- Verkaufs eingehe, zum Anderen bilde ich mir ein, auch unbedarfte Käufer davor zu bewahren, überteuerte Preise zu zahlen. Bei aller Freude am Handel, knapp € 30.- für ein Klebeband sind fast unmoralisch. Ein ehrlicher Gastwirt wird seine Gäste auch nicht abfüllen bis zur Hilflosigkeit, sondern irgendwann sagen:"Genug jetzt!"
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#14
Dieses "Genug jetzt!" kam bei Ricardo so oft, dass niemand mehr Lust darauf hatte. Es gibt nach wie vor Schnäppchen-Auktion und Nachbarschaftshilfe-Auktionen...
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