FerroChrom Kassetten Typ III
#1
Ich habe hier einige FeCR 90 Kassetten die ich nicht nutzen kann, da ich kein Gerät besitze welches Typ III aufnehmen kann.
Es handelt sich um Kassetten von SONY FeCr 90 und BASF 90 SM.

Sie stammen von einem Klassikliebhaber und sind sicher nur einmal aufgenommen und dann nicht oft abgespielt worden, also in noch guten bis sehr guten Zustand.
Falls jemand Interresse und Verwendung dafür hatt, bitte macht ein Angebot.
Gruß
Wolfgang
PS. Ich denke Fotos sind nicht notwendig.
VG
Wolfgang
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#2
Hallo Wolfgang!

Die habe ich zwar wahrscheinlich in allen Varianten schon in der Sammlung, also keinen wirklichen Bedarf - aber wenn sich wirklich niemand sonst dafür interessiert, und bevor sie aus Versehen in der Tonne landen...

Wie ist denn so der äußere Zustand? Alles vollgeschrieben und gar mit Klebeetiketten "verziert", Indexkarten nach Lust und Laune zerschnitten? (Gerade Klassik-Liebhaber sind da manchmal sehr schmerzfrei). Oder sehen die Cassetten noch einigermaßen gut aus?

Viele Grüße,
Martin
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#3
Aus Sammlersicht würden mich die Cassetten reizen. Zum Bespielen werden sie aber wahrscheinlich nicht mehr zu gebrauchen sein, habe da mit Ferrochrom durch die Bank leider sehr negative Erfahrungen gemacht.

LG Tobi
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#4
Tobi, dann nimm sie! Vielleicht ist ja noch schöne Musik drauf. Oder Du stellst die Cassetten einfach so in die Sammlung.

Zum Bespielen brauchst Du ein Deck, das eine echte Typ-III- oder FeCr-Einstellung hat, weil die Aufnahmeentzerrungskurve sich stark von denen für Typ I und II unterscheidet. Das sind leider nicht sehr viele Geräte. Die damals beliebte Lösung bei einfacheren Decks, Bias und EQ manuell getrennt zu schalten und dann die Kombination aus Normal Bias und EQ 70 µs mit FeCr zu beschriften, ist leider nur eine Krücke, da sie die gleiche Aufnahmeentzerrung wie für ein einschichtiges Chromdioxid-Band ansetzt. Das resultiert dann in einem ausgeprägten Zweischichtband-Frequenzgang mit starker Mittensenke und einem Höhenanstieg. Dazu kommt dann noch die mehr oder weniger starke Alterung der Chromdioxid-Schicht.

Von BASF fehlen mir noch diese Varianten:
http://agfabasf.com/images/content/img10212.jpg
http://agfabasf.com/images/content/img10316.jpg

Aber die sind aus Venezuela, von daher ist es sehr unwahrscheinlich, daß solche hier dabei sind.

Viele Grüße,
Martin
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#5
also die BASF liefen bislang alle problemlos und die Nakamichi waren genau so einzustellen, wie Du es für Billig-Decks beschrieben hast, Martin. Funktioniert prima!
Die Sony, die ich mal hier hatte waren dagegen alle unbrauchbar...
VG
Frank
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#6
Ok, bei Nakamichi kann ich mir sogar vorstellen, daß da eine intelligente Schaltung dahinter steckt, die bei der Kombination auch die Aufnahmeentzerrung ändert. Oder kannst Du die sogar manuell kalibrieren? Dann kann das natürlich sehr gut funktionieren.

Das mit der Zuordnung brauchbar/unbrauchbar finde ich jetzt auch interessant. Die landläufige Meinung ist ja meistens genau umgekehrt :-) Wobei ich selbst bisher nur mit einzelnen BASF ferrochrom echte Ausfälle hatte: Die ganz alten können klebrig werden und quietschen, und dann gab's so um 1979 eine Charge, bei denen sich die Magnetschicht zentimeterweise ablöst, so wie im Video bei Cassette Comeback. Die neueren BASF und alle meine Sony waren bisher völlig problemlos, aber alle mit dem charakteristischen Frequenzgang, so daß ich sie mit meinen funktionierenden Decks nicht wirklich gut bespielen kann. Ein Technics M 260 mit echter FeCr-Einstellung habe ich noch, aber da streikt der Löschkopf... wenn ich das mal eines Tages wieder ordentlich zum Laufen bekomme, dann freue ich mich auch schon aufs Experimentieren mit den Typ-III-Bändern.

Viele Grüße,
Martin
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#7
Mich würden 2-3 alte BASF-Ferrochrom interessieren, falls noch verfügbar. Möglichst noch ohne weißes Label.
Gruß André
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#8
Ich habe mal mit den Scotch Master III emperimentiert. Bei denen ist das Bandmaterial meist noch sehr gut erhalten.

Aufnahme auf Pioneer CT979

Bias: TypII EQ:70µs:
[Bild: scotchmasteriii70s86kkw.jpg]

Bias: TypI EQ:120µs:
[Bild: scotchmasteriii120stpjkk.jpg]

[size=14]Bias: TypI EQ:120µs + SA-BLE]
[Bild: scotchmasteriii120spi02jpc.jpg]
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#9
Interessant, ungefähr so wie auf Bild 2 klingen sie auch im Revox B215, welches FeCr auf Typ 1 Einstellung zwar erfolgreich einmisst, klingen tut es aber nicht berauschend.
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#10
Ich würde sie tatsächlich nehmen.

Naja ich habe ein Dual C839 RC, also die Aufnahmekurve würde gehen. Soweit ich weiß, werden die Bänder aber auch mit 70 Mikrosekunden entzerrt, nur bei Aufnahme sind sie anders (120?!).

Ich habe 2 oder 3 von BASF und eine AGFA Carat, die AGFA ist sogar NOS gewesen und unbespielt, nur am
Anfang habe ich mal experimentiert, aber leider ist das Band voller Dropouts. Das Problem
ist glaube ich grundsätzlich das nachlassende Chromdioxid und da sind sogar die Sony betroffen, weil die auch noch kein Substitut haben. Aber wie gesagt, ich würde die Cassetten aus Sammelleidenschaft nehmen. Gerade die Sonys aus der Zeit fehlen mir und ich habe nur wenige Exemplare der wunderschönen CHF aus der Zeit, zumal Sony ja auch verantwortlich für FeCr ist. Die alten Aufnahmen auf den Typ III Cassetten die ich habe, sind übrigens alle noch gut, nur Neue machen geht eben nur suboptimal, während ich mit den Echtchrombändern von BASF noch sehr gut klar komme. Man muss halt etwas vorsichtiger aussteuern, aber sonst klingen sie noch super.

LG Tobi
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#11
Hallo Martin,
die BASF waren und sind alle aus deutscher Produktion (steht zumindest so drauf, ich bin da nicht so der Experte). Optisch sehen sie gut aus. Scheinbar wenig gespielt und nicht beschriftet. Der Vorbesitzer hatt meisten Ausschnitte aus Rundfunkzeitungen der mitgeschnittenen Sendungen beigelegt.
Die BASF sind eigentlich schon alle weg. Nur von den SONY hab ich noch ein paar.
Gruß
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#12
Ich hatte mir mal einige angehört wobei mein Technics RS-BX626 automatisch auf Typ I schaltet, und hatte den Eindruck das die Aufnahmen so schlecht nicht klangen. Auch keine hörbaren Dropouts. Aber wie gesagt, es ist Klassik und Reportagen und Interviews mit berühmten Dirigenten. Da kenn ich mich mit dem Klang nicht so aus.
Selber versuchte Aufnahmen waren wie schon erwähnt nicht berrauschend. Aber das liegt ja nun an meinem Gerät.
Wolfgang
VG
Wolfgang
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#13
Prima! Es freut mich, daß sich abnehmende Liebhaber gefunden haben.

@ Tobi: Die Dropouts sind ein Agfa-spezifisches Problem, das Du mit den Modellen Stereochrom und Superchrom auch bekommen kannst. Deren Chromdioxid-Bindemittel kristallisiert aus und sorgt für weißen Abrieb und Dropouts. Das betrifft leider auch die Carat. Bei FeCr-Bändern anderer Hersteller habe ich zumindest dieses Problem noch nicht gehabt.

Nochmal zur Entzerrung: Die 70 bzw. 120 µs (sowie jeweils 3180 µs am anderen Ende der Skala) gelten nur für Wiedergabe. Bei der Aufnahme kann der Wert je nach Gerät, Vormagnetisierung und Eigenschaften der Aufnahmeköpfe variieren. Man kann also nicht "mit 70 µs aufnehmen", sondern mit einem Wert, den ein korrekt eingemessenes Deck liefert, damit die Wiedergabe des so aufgenommenen Bandes mit 70 µs Wiedergabeentzerrung mit möglichst neutralem Frequenzgang funktioniert. Wenn man also eine FeCr-Cassette z.B. mit Typ-I-Einstellung aufnimmt und mit Typ-II-Einstellung abspielt, oder umgekehrt, dann ist das höchstens ein Workaround, der eher zufällig relativ gut klingende Ergebnisse liefern kann, und wurde auch nur deshalb z.B, auf dem Klappentext der Scotch "Classic" FeCr empfohlen.

Viele Grüße,
Martin
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#14
Typ I einmessen und Typ II (70µs) wiedergeben ist richtig und kommt dem Ziel am nächsten. Fe-Cr hat allerdings eine spezielle Entzerrung bei der Aufnahme, die die Mittensenke ausgleicht. Das liegt an den beiden zu weit auseinander liegenden Arbeitspunkten von Fe wie Cr. Hat man einen grafischen Equalizer, könnte man den im Aufnahmeweg zwischenschalten und diese Senke damit ausgleichen. So ein Teil steht noch auf meiner Beschaffungsliste, ehe man da in den Decks rumlöten muß...

Als man die gleichen Eigenschaften des Ferrochromebandes mit Chromdioxyd-Zweischicht (eine normale Schicht unten und eine feiner granulierte, dünne oben) nachbilden konnte, ersetzte man die Fe-Cr mit CR Super II. Auch die Japaner folgten diesem Schritt, besonders TDK, die dann mit der SA-X gleichzogen. Zudem kamen zu dieser Zeit die Metallbänder auf den Markt. Der Wahlschalter "Fe-Cr /Typ III" verschwand bis Mitte 80er dann auch von den neu produzierten Cassettendecks.
Ich möchte nur ein paar BASF-Exemplare als "Geschmacksmuster" in meiner kleinen Typensammlung (keine NOS-Verschweißten) haben, Sony habe ich schon. Leider gingen meine Originalexemplare der BASF Ferrochrom schon vor vielen Jahren zu Bruch. Einmal aus der Hand gefallen, brach gleich eine ganze Ecke aus dem Gehäuse, anscheinend etwas sprödes Material.
Gruß André
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