Automatisches Einmessen
#1
Beim Einmessen muss man meist an irgendwelchen Potentiometern drehen, messen, drehen... Ich habe irgendwo gelesen, dass jemand die Potentiometer an die Gehäusewand herausgeführt hat, so dass ein Einmessen an unterschiedliche Bänder einfach, ohne das Gerät zu öffnen, möglich ist. Wenn man jetzt z.B. digitale Potentiometer nehmen könnte, wäre vielleicht sogar ein (halb)automatisches Einmessen möglich, denn einen Rechner hat ja jeder von uns. Eventuell liese sich ein Raspberry Pi oder Arduino für diese Aufgabe programmieren. Deswegen meine Frage: Hat jemand sich vielleicht schon jemand hier mit digitalen Potentiometern und das Einmessen von Bandgeräten beschäftigt?

Gruß

Nelson
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#2
moin moin,

die digitalen potentiometer, die ich kenne, sind alle nicht für die meist hohen hf-spannungen geeignet, zwischen sich denen in der regel die konventionellen befinden. in sehr vielen schaltungen werden keine potentiometer sondern kapazitätstrimmer verwendet. die sind digital kaum verfügbar.
mit den existierenden digitalen potentiometern ließe sich der hf-pegel nur indirekt einstellen, indem man zb eine steuerspannung stellt, die mittelbar die ausgangsspannng eines hf-oszillators oder hf-verstärkers verändert. so wurde es (teils noch analog) in einigen high-end bzw profi-geräten gemacht. bei den meisten anderen geräten wäre ein neu-design der hf-erzeugung erforderlich (niederspannungsgesteuerter hf-oszillator bzw buffer).
ohne re- design ginge es, wenn man die stellglieder ersetzt durch andere mit miniatur-schrittmotorsteuerung.

mfg kai
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#3
Hallo Nelson,

ein ähnliches Ansinnen hatte ich auch: Den Bias elektronisch vom Rechner fernsteuern zu können. Mein Zweck war zwar nicht vorrangig die automatische Einmessung, sondern das Ausmessen von Bandeigenschaften, aber das Problem ist das gleiche. Die Diskussion dazu - mit kräftiger Unterstützung von Kai - findest Du hier im Forum: Bias-Einstellung per Schnittstelle.

Den am Ende gezeigten Prototypen (Relais-Karte und Widerstandskette) habe ich dann aus allgemeinem Tonband-Zeitmangel leider nie an der B77 ausprobiert; ich bin aber zuversichtlich, dass er prinzipiell funktionieren würde. Inzwischen hat sich bei mir auch noch eine A807 eingefunden - die das ohne eigenes Basteln einfach von Haus aus mitbringt: Alle relevanten Einmess-Parameter kann man über die serielle Schnittstelle kontrollieren Smile

Noch ein paar andere Gedanken:

Geht es Dir wirklich um automatisches Einmessen? Ich glaube nämlich, man könnte auch bei manueller Bias-Einstellung durch auf den Zweck optimierte virtuelle Messgeräte am Rechner (sprich: nur Software) den Vorgang noch vereinfachen. Wer "braucht" vollautomatisch? Oder haben wir Tonband-Interessierte im Schnitt genügend Bereitschaft, die Grundlagen zu lernen? Wäre es wirklich einfacher, erst das Gerät umzubauen, um danach auf Knopfdruck automatisch einmessen zu können? Das ist letztlich eine Abwägung im Spektrum zwischen "Experte" und "einfacher Nutzer ohne spezielle Kenntnisse"...

Viele Grüße
Andreas
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#4
Man sollte die dahinter stehende Absicht berücksichtigen.
Es macht einen Unterschied, ob man so etwas für wiederholt auftretende "investigative Analysen" realsieren möchte, oder ob man damit nur einen Workaround schaffen möchte für Geräte, die nicht erlauben, Setups für mehrere Bandsorten per "Knopfdruck" einzustellen.
In letzterem Fall sollte man wirklich im Detail den nötigen Aufwand vergleichen zwischen der "Automatisierung des Einmessens" bzw derm Vervielfältigen der Einstell-Möglichkeiten für mehrere Bandsorten.
Letzteres dürfte meist einfacher zu realisieren sein.

MfG Kai
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#5
Mir geht es darum, den kleinen Berg an unbekannten Tonbändern, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, sinnvoll zu nutzen. Heutzutage werden Leerspulen meist mit "kostenlosem Band" dazu verkauft. Manche von diesen Bändern scheinen noch sehr gut zu seien, so dass ich die zur Seite stelle. Leider sind die Bandsorten unbekannt (fehlende Vorspannbänder oder vom Hersteller nicht gekennzeichnet, wie Scotch). Deswegen dachte ich, dass eine Maschine, die sich (halb)automatisch aufs Band einstellen kann, als Bespielmaschine super wäre. Ich wollte aber nicht gleich in eine Studer oder Telefunken investieren, sondern dachte ich eher an eine Modifikation von einem Consumer-Gerät (Philips, Revox, ...), falls das schon jemand realisiert hat.


Gruß

Nelson
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