Equalizer bei Bandaufnahmen
#1
Guten Morgen.

Ich frage mich seit längerer Zeit , ob bei Verwendung unterschiedlicher Bandmaterialien gegebenenfalls der Einsatz eines typischen 80er Jahre
Consumer Equalizers Abhilfe beim Ausgleich unterschiedlicher Aufnahmefrequenzgänge schaffen könnte.
Ich meine keine High End Studio Equalizer sondern die typischen mit 8 bis 10 Frequenzbereichen ausgestatteten Heimgeräte.

Jedes Bandgerät performt ja bei der eingemessenen Bandsorte besonders gut, bei anderen gibt es unter Umständen hörbare Defizite.
Macht es eurer Meinung nach Sinn, diese im Aufnahmezweig zusätzlich frequenzmässig zu verändern, so dass der Bandfluss den Erwartungen entspricht?
Mir ist natürlich bewusst dass diese Equalizer zum Bsp. mittels spannungsgesteuerter Resonanzfilter ggfs. Eingriffe in die Signallaufzeiten vornehmen, man darf das natürlich nicht übertreiben und vollkommen falsche Einstellungen am Band Gerät versuchen zu kompensieren ...
Oder schlachtet man damit eine heilige Kuh?
Im Zuge des Purismus sind diese Geräte ja aus der Mode gekommen.
Wie ist eure Meinung?

Viele Grüße, Jan
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#2
Erlaubt ist was gefällt! und Du mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#3
So habe ich's von Anfang an gehandhabt und damit einige meiner - heute noch - besten Aufnahmeergebnisse zuwege gebracht. (Meinen allerersten selbstgebauten Oktavband-Entzerrer habe ich heute noch im Einsatz ...)

Es ist ein bisschen wie bei guter Küche: Wenn durch Hören nicht oder nur unter Schwierigkeiten herauszubekommen ist, wie hinter den Kulissen gewerkelt wurde, sondern das Ergebnis subjektiv "natürlich" klingt, kann man mit Recht auf seine Arbeit stolz sein.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#4
Die "Graphic Equalizer" waren eine Mode-Erscheinung.
Zum Ausgleich der Eigenschaften unterschiedlicher Bandsorten wäre es eigentlich Overkill und die Einjustierung der unnötig vielen Kanäle ist zu Fehler-trächtig.
Man braucht eigentlich nur etwas von der Art des klassischen "Kuhschwanz"-Entzerrers bzw. eine Klangwaage, sowie eienn Höhen-Shelf und einen Bass-Shelf. Damit kann man das meiste Ausgleichen.
Nimmt man ohnehin hauptsächlich über den PC auf, braucht man dafür gar kein Gerät, sondern erledigt das mit entsprechenden VST-Plugins oder Klang-Einstell-Tools.
Für das praktische Vorgehen wird dann relevant, ob und wie die Informationen über das Klangdefizit vorliegen, oder ob rein empirisch/subjektiv an "Geschmacks-Knöpfen" gedreht werden soll, bis das Ergebnis gefällt.

MfG Kai
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#5
Ulf, Peter und Kai, Danke für eure Rückmeldungen.

Ich nehme mir vor, auf meinem Linux System einen entsprechenden Equalizer zu installieren.

Gerade einige Scotch-Bänder können bei mir etwas mehr "Höhen" vertragen.

Das ist zum Testen wahrscheinlich eine gute Möglichkeit, da ich die unterschiedlichen Presets dann zum Beispiel unter den verschiedenen Band Bezeichnungen abspeichern kann.

Viele Grüße, Jan
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#6
Wenn es "nur" darum geht, die Maschine auf das gerade aufliegende Bandmaterial anzupassen (und so verstehe ich dein Anliegen),
dann könnte es - je nach Maschine - einfacher sein, die paar Regler mal eben zu justieren.
Das praktiziere ich grundsätzlich bei jedem Band welches frisch bespielt wird.
Dauert keine 10min. und ich hab das bestmögliche Ergebnis
Viele Grüße
Jörg
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#7
So, habe jetzt mal die Audioausgabe von Spotify durch einen Linux Equalizer gejagt.
Bei Aufnahme auf das Scotch Superlife 215 Band bringt die Höhenanhebung bei 8 KHz nach Band schon einen wesentlich
klareren Höreindruck.

   

Die Maschine (Ferrograph 7) hatte ich auf BASF DP26 LH eingestellt, da brauche ich keine zusätzliche Höhenanhebung.
Bei Gelegenheit werde ich mal testen welchen Frequenzbereich der Spotify Stream (freie Variante) abdeckt.

Viele Grüße, Jan
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