Temperatur Akai GX-650D
#1
Seit einer Woche wohnt eine Akai GX-650D zur Ansicht bei mir. Eigenlich soll sie in einem Uni-Seminar als Vorführobjekt dienen, hat aber nach Aussage des Besitzers gekracht und anschließend nicht mehr aufgenommen. Dieser Fehler ließ sich nicht reproduzieren. Im Monitorschalter und im Tape Selector gibt es zwar kleine Kontaktschwierigkeiten, die sich aber nach einigem hin- und herschalten auf eine stabile Funktion reduziert haben. Weil die Maschine bis auf einen kurzen Einsatz an der Uni nichts weiter leisten soll, werde ich auch vorerst nicht weiter dran machen.
Was mir jedoch aufgefallen ist: Sie scheint mir sehr heiß zu werden, bei 9,5 noch stärker als bei 38. (Die Lüfterwirkung auf 38 ist ja auch stärker.) Die Wärme scheint nicht vorrangig von den Wickelmotoren zu kommen. Das Blech, auf dem wahrscheinlich ein Leistungstransitor sitzt, wird so heiß.
Sie ist nach einer Stunde Betrieb deutlich wärmer als meine GX-630D nach über zwei Stunden.

Wer kennt/hat eine GX-650D und kann Erfahrung teilen? Schließlich möchte ich ja nicht, dass da was durchschmort.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hallo Niels,

im Service Manual der GX-650D werden auf S.40 zwei Leistungs-Transistoren auf einem Blech des "Power Supply Block" gezeigt.
Der eine (Part 8-34: 2SD234 ) gehört zum 24 V Spannungsregler des Netzteils,
der andere (Part 8-29: 2SC792 ) ist das Stellglied der Capstan-Regelung.
Wenn bei 38 cm/s der größte Teil der Betriebsspannung am Motor abfällt, kann es durchaus sein, daß der 2SC792 weniger heiß wird als bei 9,5 cm/s.
Der Transistor im Netzteil muß laut Schaltung 11 V verbraten. Falls der zu heiß wird, könnte man einen Teil davon zB durch einen Vorwiderstand vernichten,
oder ( falls noch nicht geschehen ) den Netzspannungswähler auf einen höheren Wert umschalten (zB 240 V).

MfG Kai
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#3
Diese Wärmeentwicklung ist normal bei einer Akai GX-650D. Hatte auch mal eine. Ist bei einigen anderen Akai Modellen auch so.
Gruß André
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#4
Ich habe die Maschine heute mal aus dem Gehäuse genommen. Leider ist bei "meinem" Modell eine Umschaltung der Netzspannung nicht vorgeshen.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Leicht OT: Hast Du mal die 38 cm/s benutzt? Ist das brauchbar?
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#6
Bllitztest: Portishead "Mysterons". Auf 38 cm/s deutliches Geegenspurübersprechen, sichtbarer Zeigerausschlag des rechten Instruments. Gegenprobe auf 19 cm/s, Gegenspur immer noch hörbar aber deutlich weniger, Zeiger bewegt sich nicht mehr (oder kaum sichtbar). Aufnahmepegel war bei beiden Tests unverändert.

Also: Nein. Nicht brauchbar.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Danke. Alles andere hätte mich auch überrascht.
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#8
Was mich bei dieser Maschine wundert ist der Wiedergabekopf. Laut Manual sollte eigentlich der gleiche wie in der GX-630D verbaut sein. Er erinnert mich aber eher an einen Sony F&F-Kopf (der aber auch anders aussieht).

   

Es scheint aber nicht gebastelt worden zu sein.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Das habe ich bei der GX-650D noch nie verstanden, warum die bis 38cm/sec kann. Macht bei Viertelspur überhaupt keinen Sinn.

Was viel mehr Sinn machen würde, man nimmt die GX Halbspurköpfe (idealerweise gleich die gesamte Kopfbrücke) von der GX-630D Pro und baut die in die GX-650D. Dann wird ein Schuh daraus.
Gruß André
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#10
Völlig unverständlich, daß Akai das nicht zumindest optional ab Werk angeboten hat. Aber wahrscheinlich wollten sie den Erfolg der Pro-1000 nicht gefährden.
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#11
Nun, die Pro-1000 ist dann aber schon wieder recht rar, besonders in Europa.
Oder wann sieht man mal eine zum Verkauf?
Gruß André
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#12
Im Prospekt steht: 38 cm/s für professionelle Aufnahmen mit besonders guten technischen Werten... https://www.hifiengine.com/manual_librar...650d.shtml

Man muss ja nicht alle 4 Spuren bespielen. Vielleicht wollte man damit den Amateuren die Möglichkeit geben, üblicherweise mit 19 oder 9,5 cm/s und bei besonderen "Profiaufnahmen" mit 38 cm/s zu arbeiten. Auch bei 2-Spuren-Maschinen werden nicht viele unter uns immer 38 cm/s für alle Aufnahmen nehmen, denke ich. Die besseren technischen Werten bei 38 cm/s werden auch eine Rolle beim Marketing gespielt haben.

Gruß

Nelson
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