REVOX B77 einkanaliges Rumpeln
#1
Hallo liebe Forumskollegen,

nachdem ich mich heute Mittag angemeldet und im Begrüßungsbereich vorgestellt habe, falle ich gleich mit einem Problem ins Haus und hoffe auf die geballte Kompetenz und Hilfe im Forum.
Ich habe in den letzten Tagen meine seit 10 Jahren nicht betriebene Revox B77 halbspur wiederhergestellt (Kondensator und Trimmertausch, Schalter und Potis zerlegt und gereinigt, ......).
Beim Ruhegeräusch Aufnahmetest über Band musste ich feststellen das der rechte Kanal Kanal neben dem normalen Grundrauschen ein leises tieffrequentes Grummeln/Rumpeln (kein Netzbrumm) aufnimmt und von sich gibt, wobei der linke Kanal über Band nur gleichmäßig rauscht.
Also die Köpfe und bandführenden Teile mehrfach entmagnetisiert.
Rumpeln rechts bleibt.
Bandlauf visuell kontrolliert. Das Band läuft offensichtlich ganz gleichmäßig an den Köpfen vorbei.
Am Aufnahmekopf per umlöten rechten mit linkem Kanal getauscht.
Rumpeln bleibt rechts. Es liegt also nicht am Aufnahmeverstärker.
Band leicht am Aufnahmekof abgelupft.

Rumpeln verschwindet.
Rechte Spur am Aufnahmekopf ganz abgelötet.
Rumpeln verschwindet.
Ich weiss jetzt nicht mehr weiter.
Das Rumpeln kommt offensichtlich durch den Aufnahmekopf.
Entmagnetisieren hilft nichts.
Der Aufsprechverstärker ist es wohl auch nicht.
Den betroffenen Kanal am Aufnahmekopf lahmlegen hilft.
Was könnte nach Eurer Erfahrung die Ursache sein?

Vielen Dank

Michael
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#2
Nachtrag:
Wenn ich den BIAS Regler für den rechten Kanal auf Maximum drehe (viel zu hoher Wert für eine korrekte Einmessung) verschwindet das Rumpeln.
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#3
Das klingt allerdings auch für mich einigemaßen rätselhaft ...
Mit welcher Drossel hast du entmagnetisiert?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#4
Hallo Michael,

ok, habe es gerade noch mal gelesen, die Kopfwicklungen hast Du ja auch getauscht, dann kann das was ich unten geschrieben habe eigentlich ach nicht sein...

Die Kopfleitungen sind über die beiden Aufnahmetasten auf dem VU-Board geführt. Ich vermute da Kontaktprobleme am Schaltersatz. Eine B77 mit schlechten Relaiskontakten (hier sind die beiden Schalter durch Relais ersetzt) hat ähnliche Geräusche verursacht. Da die Schalter zwischen Record-Amp und Kopf sitzen, ändert auch der Tausch der Amps nichts.

Viele Grüße
Volker
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#5
Da würde ich mal testen, ob an der Wicklung bzw am 100 Ohm Fußpunkt-Widerstand zappelnde "Gleichspannung" zu sehen ist (ohne Audio-Signal, nur mit Bias).

MfG Kai
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#6
@ fostex: Der Michael hat die Kanäle direkt am A-Kopf getauscht, und das Rumpeln blieb rechts. Damit scheidet der ganze Aufnahmekanal aus. Wie er selber sagt.

Aber seit wann kann ein Kopf rumpeln, und das auch noch bias-abhängig? Völlig rätselhaft.
VG Stefan
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#7
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=249266#post249266 schrieb:Aber seit wann kann ein Kopf rumpeln, und das auch noch bias-abhängig? Völlig rätselhaft.
Im optimalen Arbeitspunkt ist ein Magnetband am empfindlichsten, auch für Störeinflüsse jeglicher Art, die auf den AK einwirken. Darüber mache ich mir im Moment weniger Gedanken als über die Herkunft der Störung selber.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#8
Ich tippe auf die Relais auf dem Oszillatorprint.
Hier gibt's Ersatz
Viele Grüße
Jörg
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#9
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=249275#post249275 schrieb:Ich tippe auf die Relais auf dem Oszillatorprint.
Hatte ich zuerst auch vermutet, wobei ich diesen Fehler eher als Knacken, Kratzen und Spratzeln kenne.
Dagegen spricht allerdings die Fehlerbeschreibung, dass der Fehler beim Umlöten der Kopfanschlüsse nicht mitwandert.

Grüße, Peter
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Peter


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#10
Hallo

@Peter:
Die Drossel ist so eine einfache schwarze in Zigarren Form mit roter Metallspitze. Sie hat bisher gut funktioniert auch wenn es bei der Revox wegen der umfassenden Schirmgehäuse schwierig ist an alle Ecken zu kommen.
Den Hinweis mit dem Gleichstrom bin ich nachgegangen. Auf dem Scope zeigt sich am Fusswiderstand kein überlagerte Gleichstrom.
nun habe ich ohne Aufnahme am Ausgang des Aufsprechverstaerkers gemessen. Hier zeigt sich eine Gleichspannung die sich beim Messen langsam abbaut. sie kommt über den Auskoppelelko aus den Rund 10 V Arbeitspunkt des Aufsprechverstaerkers. kann dieser Stromstoss reichen um immer wieder einen Kopf aufzumagnetisieren?
Bei der MK II habe ich jetzt gesehen hat revox an dieser Stelle einen Ableitwiderstand hinzugefügt. Werde ich Mal bei meiner nachrüsten und weiter berichten.
Gruß
Michael
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#11
Michael_K,'index.php?page=Thread&postID=249289#post249289 schrieb:kann dieser Stromstoss reichen um immer wieder einen Kopf aufzumagnetisieren? Bei der MK II habe ich jetzt gesehen hat revox an dieser Stelle einen Ableitwiderstand hinzugefügt. Werde ich Mal bei meiner nachrüsten und weiter berichten.
Alternativ oder zusätzlich den Ausgangselko auf Leckstrom prüfen und gegen einen mit möglichst geringem tauschen.
Nach wie vor beschäftigt mich, dass der Effekt bei Tausch der Rec Amp nicht mitwandert und somit der Fehler dort eigentlich nicht liegen dürfte ...

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#12
Hallo,

Gleichspannung bzw Gleichstrom sollte man mit einem "langsamen" bzw integrierenden Multimeter messen.
Wenn du den Ausgang mit einem Oszilloskop betrachtest, müßtest du schauen, ob die HF-Waveform irgendwie unsymmetrisch aussieht, das ist aber schwierig, insbesondere wenn es sich um eine "leise" Strörung handelt. Wenn du mit leise zB -30 dB meinst, dann müßtest du am Ausgang eine Asymmetrie von -30 dB in einem Signal finden, daß typisch 20 dB größer ist, also einen Effekt von -50 dB, wenn leise -40 dB wären -> -60 dB.
Mein Verdacht wäre eine Nichtlinearität der "rechten" Wicklung durch schlechte Kontakte. Dadurch würde der Biasstrom eine Asymmetrie bekommen -> Gleichstrom-Komponente. Wenn es eine Asymmetrie ist, die mit zunehmendem BIAS verschwindet, wäre das mit der Beobachtung des verschwindenden Rumpels in Einklang.

Zu deiner Gleichspannungsmessung am Ausgang:
Tritt die dort nur bei Aufnahme auf oder auch bei Wiedergabe und Stillstand ?
War der Aufnahmekopf in dem Moment angeschlossen ?
Wie groß ist der Gleichstromwiderstand beider Wicklungen ?
Wenn die Spannung nur bei Aufnahme auftritt, und an dem Ausgang, an dem die "rechte" Wicklung angeschlosen ist, würde ich das als Indiz für die obige Hypothese werten.

MfG Kai
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#13
Hallo Kai,
die Gleichspannung tritt am Ausgang des Record Amp im Leerlauf auf.
Das Record Relays zu den Aufnahmeköpfen ist dabei noch nicht geschlossen.
Die 3.3uF Ausgangstantals habe ich jetzt gegen neue ersetzt. Bringt aber auch nichts.

Wenn es schliesst wird diese Gleichspannung kurzzeitig auf den Kopf gegeben. Daher bei der MKII die 2 gepatchten 100k Widerstände gegen Masse.
Diese habe ich jetzt bei meiner MKI nachgerüstet. Die spannung über diesen Widerständen liegt jetzt tatsächlich bei null. Es gibt also wohl auch keinen nennenswerten Leckstrom. Aber die Widerstände verbessern das (vermutliche) Gleichfeldrumpeln leider nicht.
Eine MEssung des Gleichanteils am Kopf ist in der Tat schwierig. Habe an meinem B+K Messverstärker den 22k Hz Tiefpass aktiviert. Ich messe dann über die Kopfpins auf beiden Köpfen eine Spannung von etwa 5mV. Nur was sagt mir das Ergebnis? Die 5mV bleiben übrigens bei verschiedenen Intergrationszeiten konstant.

Die Idee mit der unsymmetrischen Wicklung klingt plausibel. Oder ein Teil der Wicklung innerhalb des Kopfes ist deutlich näher am Kopfgehäuse als ein anderer Teil. Was dann zu einer unsymmetrischen kapazitiven Kopplung an die Gehäusemasse führen könnte.

In dem Fall sollte doch ein kleiner Kondensator von einem der Kopfpins an Masse eine Symmetrierung herbeiführen?
Nur mit welchem Wert fange ich bloss an?
Gruß,
Michael
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#14
Hallo Michael,

wenn du nach einem Effekt suchst, der im rechten Kanal Rumpeln bewirkt, ist alles un-relevant, was in beiden Kanälen auftritt.
Wenn also beide Record Amps einen Strompuls auf die Kopfwicklungen geben kann, das kaum als Erklärung für einen Effekt im rechten Kanal herhalten, es sei denn, die Magnetisierungskennlinien wären so verschieden im rechten und linken Kanal, daß rechts ein remanentes Feld entsteht, links dagegen nicht. Das erscheint mir aber unwahrscheinlich.

Mit Unsymmetrie habe ich eine Nichtlinearität gemeint, also unsymmetrisches Verhalten für positive und negative Spannungen bzw Ströme. Eine "Unsymmetrie" bezüglich der Streukapazitäten der beiden Wicklungen im Kopfgehäuse ist ein linearer Effekt, der sich im Frequenzgang auswirkt und damit eventuell Einfluß nimmt auf den Bias-Pegel an der Wicklung, aber da es keine Nichtlinearität ist, kann sie keinen Gleichstrom-Anteil erzeugen.
Rumpeln assoziiert man aber immer mit Gleichstrom / Gleichfeld Effekten, durch irgendetwas zeitlich "zappelndes".

MfG Kai
Nachtrag: Zu den gemessenen 5 mV DC. Auf den Schaltbildern des HF-Oszillators gibt es Pegelangaben für die Spannungen am Fußpunkt-Widerstand (R3 & R4) unter den Wicklungen des Aufnahmekopfes. Da steht 500 mV 150 kHz, 50 mV 1 kHz. Ich nehme an, daß die 50 mV 1 kHz 0 dB entsprechen. Die gemessenen 5 mV DC wären dann pi_x_Daumen mit - 20 dB zu bewerten. Du hast von leisem Runpeln berichtet. Unter "leise" würde ich weniger als -20 dB verstehen. Es geht also um kleinere Effekte. Die Frage ist also, ob die "5 mV" bereits als Meßergebnis ernst zu nehmen sind. Wenn du den Wicklungswiderstand nicht kennst, wäre es besser, an den R3 bzw R4 zu messen.
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#15
Sind diese Störgeräusche bei verschiedenen Bandarten zu hören?
Gibt es hier Unterschiede ?

Viele Grüße, Jan
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#16
Hallo Kollegen,
vielen Dank für die Unterstützung soweit.
Leider habe ich das Rumpeln nach wie vor nicht beseitigen können.
Es sieht wohl nach einer einseitigen Gleichfeldmagnetisierung des Aufnahmekopfes aus.
Bei Wechsel der Bandsorte (von Maxell UD über XL1 zu Revox) gibt es leichte Unterschiede (am geringsten noch mit XL1).
Ein Wechsel zu einer anderen (aber auch kleinen) Entmagnetisierungsdrossel hat auch nichts gebracht.
Von einem unsymmettrischen BiasStrom gehe ich auch nicht mehr aus, sonst müsste ja bei meinem Wechsel der Kanäle am Aufnahme kopf durch Umlöten das Rumpeln mitwandern. Es bleibt aber auf der gleichen Seite des Aufnahmekopfes.
Wie auch immer ist die Maschine bei der Messung des Geräuschspannungsabstandes (A-bewertet daher kein Wunder) so gerade innerhalb der Spec.
Es stört vor aber beim Reinhören der deutlich hörbare Unterschied zwischen links und rechts und ein messtechnisch leicht erhöhter THD auf dem betroffenen Kanal (wobei auch noch innerhalb der Spec).

Hat jemand von Euch eine Empfehlung für eine richtig kräftige noch erhältliche Entmagnetisierungsdrossel?
Grüße,
Michael
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#17
Michael_K,'index.php?page=Thread&postID=249593#post249593 schrieb:Hat jemand von Euch eine Empfehlung für eine richtig kräftige noch erhältliche Entmagnetisierungsdrossel?
Kannst du selber Spulen wickeln?
Bauanleitung habe ich.

Grüße, Peter
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Peter


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(Konrad Adenauer)
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#18
Steht die Maschine vielleicht in der nähe eines Wlan Modem? Hatte mal bei meiner Philips n4520 immer ein Störimpuls beim Abspielen und habe den Fehler gesucht und gesucht. Habe dann mal zufällig mein Wlan Modem abgeschalten und der Störsignal war weg, Modem war ca 1 Meter entfernt. Vielleicht könnte das ja der Fehler sein. Gruß Roland
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#19
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=249594#post249594 schrieb:Zitat von »Michael_K«



Hat jemand von Euch eine Empfehlung für eine richtig kräftige noch erhältliche Entmagnetisierungsdrossel?

Kannst du selber Spulen wickeln?
Bauanleitung habe ich.
Hallo,

es geht in der Tat auch einfacher, ohne wickeln.
Alles, was Du benötigst, ist ein alter, nicht zu großer Netztrafo mit I- E- Kern, ein etwas größerer Plastikbecher , ein altes Netzkabel mit Schnurschalter, sowie Isolierband. Klingt nach Mc Guyver, funktioniert aber. Big Grin
Schraube die 4 Bolzen aus dem Trafopaket, so daß sich der I- Kern abnehmen lässt. Das Wickelpaket sitzt jetzt auf dem Mittelteil des E- Kerns. Sodann lötest Du das Netzkabel an die Primärseite des Trafos und isolierst das Ganze gut. Dann bringst Du alles Zwecks Berührungsschutz in den Plastikbecher, so daß die Stirnseite des mittleren Kernpakets (mit dem Wickelpaket) auf den Boden des Bechers zeigt und benutzt nochmal das Isolierband.
Damit ist die Geschichte auch schon fertig.
Steckst Du den Stecker jetzt in die Steckdose und schaltest ein, beginnt die Konstruktion herrlich zu brummen und Du hast eine EM- Drossel mit richtig Power. Damit kannst Du sogar Werkzeuge entmagnetisieren...

Die Bauanleitung stammt übrigens aus dem DDR- Buch von Rolf Monse "Tonbandbuch für alle". Ich hatte mir solch eine Drossel als Teenager selbst gebaut und war immer höchst zufrieden damit. Der Nachteil ist allerdings: Auf Grund Ihrer Dimensionen ist sie nur dort nutzbar, wo man an die Köpfe recht gut herankommt..

Grüße, Rainer
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#20
Sind I-E-Bleche nicht meistens wechselseitig geschichtet, so dass man den ganzen Trafo zerlegen und die E-Bleche anschließend neu schichten muss? Wüsste gerade nicht, wie die sonst durch die Bolzen zusammengehalten werden sollten. Oder gibt es Trafos mit massiven Kernen? Ich kenne eigentlich nur geschichtete.
WLAN ist eine mögliche Störquelle für ältere Audio-Elektronik, Handy (GSM, LTE) eine zweite und DLAN (Netzwerk über die Stromleitungen) eine dritte. Ich meine, Hannoholgi hat schon eine große Philips völlig zerlegt, nur um zuletzt den DLAN-Adapter als Schuldigen zu identifizieren. Nur erklären alle drei nicht wirklich, wieso der Fehler nur einkanalig auftritt und sich so auf den Kopf zu konzentrieren scheint.
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#21
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=249654#post249654 schrieb:Hannoholgi hat schon eine große Philips völlig zerlegt, nur um zuletzt den DLAN-Adapter als Schuldigen zu identifizieren.
Ganz so schlimm war es nicht, zerlegt habe ich da gar nichts. Ich hatte Versuche mit Klappferrit und Netzfilter gemacht, die aber nicht halfen. Das Entfernen der DLAN-Adapter war dann erfolgreich und hat mir und meiner Tochter obendrein noch eine schnellere Internetverbindung beschert, weil wir jetzt über LAN-Kabel angeschlossen sind! thumbup
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#22
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=249654#post249654 schrieb:Sind I-E-Bleche nicht meistens wechselseitig geschichtet, so dass man den ganzen Trafo zerlegen und die E-Bleche anschließend neu schichten muss? Wüsste gerade nicht, wie die sonst durch die Bolzen zusammengehalten werden sollten. Oder gibt es Trafos mit massiven Kernen?
Es gibt in der Tat Trafos mit Ferritkern, diese werden in Schaltnetzteilen verwendet. Diese meine ich hier aber ausdrücklich nicht, sondern wirklich geblechte I- E- Kerne. Der Trafo, welchen ich damals für meine Drossel verwendet hatte, war ein Standart- DDR- Trafo, welcher "außen herum" (nur um die Bleche) noch so eine eine Art Hülle aus ziemlich stabilem Blech hatte. Diese hatte an der Unterseite Laschen mit Langlöchern, damit wurde der Trafo auf das Chassis aufgeschraubt. Die Schrauben für die Kernbleche gingen auch durch diese Hülle mit durch.

Wenn man die Schrauben also entfernte und die Hülle etwas aufbog um sie zu entfernen, dann hatte man den E- Kern mit Kernpaket und darin nur an den Enden eingeschachtelt den I- Kern. Das sah aus, wie eine leichte Verzahnung. Man brauchte den I- Kern nur herausziehen und alles war ok. Mit dem Mittelsteg des E- Kerns war der nicht verzahnt.

Ich hatte mir damals keine Gedanken darüber gemacht, daß das auch anders gemacht sein könnte. Hatte einfach den für diese Zwecke richtigen Trafo erwischt. Glück gehabt... Rolleyes

Grüße, Rainer
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#23
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=249668#post249668 schrieb:Wenn man die Schrauben also entfernte und die Hülle etwas aufbog um sie zu entfernen, dann hatte man den E- Kern mit Kernpaket und darin nur an den Enden eingeschachtelt den I- Kern. Das sah aus, wie eine leichte Verzahnung. Man brauchte den I- Kern nur herausziehen und alles war ok. Mit dem Mittelsteg des E- Kerns war der nicht verzahnt.

Ich hatte mir damals keine Gedanken darüber gemacht, daß das auch anders gemacht sein könnte. Hatte einfach den für diese Zwecke richtigen Trafo erwischt. Glück gehabt...
Klingt so... ich hab nicht super-viel mit Trafos zu tun, aber die übliche Version dürfte (vereinfacht) sein: ein E-Blech links, ein I-Blech rechts. Drauf ein I-Blech links und ein E-Blech rechts. Dann wieder E links, I rechts, usw. Zu guter Letzt vier Schrauben von oben nach unten (oder umgekehrt) durch das fertige Blechpaket stecken und mit Muttern festziehen. Dann eventuell noch vergießen, damit das nie wieder auseinander geht.
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#24
Es gibt/gab die E/I Blech Trafos auch ohne Verschachtelung. Damit wurden hauptsächlich Drosseln gebaut.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#25
Falscher Kommentar, Sorry, Jan
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#26
Ferrograph,'index.php?page=Thread&postID=249780#post249780 schrieb:Die Berufsgenossenschaft wird dir dieses Teil aber verbieten....
Du solltest doch lieber eine käuflich erworbene Drossel verwenden!
...Was ja ohnehin sinnvoll ist, denn mit so einem klobigen Ding kann man nur die Köpfe von Studiomaschinen oder bei abnehmbaren Kopfträgern richtig erreichen.

Am empfehlenswertesten, aber leider nur noch selten und gebraucht zu haben sind die Drosseln von Bernstein oder Telefunken. Die haben die nötige Pauer auch für hartnäckige Fälle. Diese filigranen Dinger mit dem dünnen Kern sind eher was für die Ostsee. Oder wenn der Diesel stinkt. Ach nee, da habe ich jetzt was verwechselt, das war der Tauchretter im "Boot"... Wink
Also diese filigranen Dinger sind eher was für Kassettenrecorderköpfe!
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#27
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=249782#post249782 schrieb:Diese filigranen Dinger mit dem dünnen Kern sind eher was für die Ostsee. Oder wenn der Diesel stinkt.
... oder wenn Fränzchen furzt - wenn schon, dann vollständig :whistling:

Mein Angebot aus #17 gilt immer noch.
Unhandliche Drosseln sind eher was zum Löschen von Magnetbändern.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#28
Aktuell in der Bucht, Art.Nr. 223805408594.
Sieht kräftig aus...
VG Jürgen
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#29
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=249786#post249786 schrieb:... oder wenn Fränzchen furzt - wenn schon, dann vollständig
Genau! Ich wollte das auch erst schreiben, habe dann aber wegen des guten Tones davon Abstand genommen. Aber wenn du als Tonmeister sogar denselben missachtest, dann kann ich dir auch korrigierend mitteilen, dass es heißt "oder wenn Frenssen furzt...". Man hat sich ja von jeher im militärischen Umfeld unter Mannschaftsdienstgraden mit dem Nachnamen und "du" angeredet. Und der angesprochene Dieselmaat hieß Frenssen. Wink ^^

Mein Jott, was schreibe ich hier bloß? Es geht um Entmagnetisierungsdrosseln! 8|
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#30
Wo kann man denn dieses Kulturgut in Gänze nachlesen?

Zum weiteren Zeitvertreib könnten wir, bis er die Drossel endlich fertig hat, ja noch Wetten abschließen, ob es überhaupt Abhilfe schaffen wird...
Der BuKaKo hat schließlich gesagt: "Wesentlich ist, was hinten rauskommt."

MfG Kai
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#31
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=249868#post249868 schrieb:Wo kann man denn dieses Kulturgut in Gänze nachlesen?
Im Film "Das Boot" (1981). In Buchheims Roman findet sich der Satz nicht.

Danke Holgi für die Rechtschreibkorrektur! Den Satz hatte ich nur akustisch in Erinnerung, und das Militär war noch nie so recht mein Fachgebiet :whistling:

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#32
Hallo Kollegen,
vielen Dank für die Basteltips.
Das ist mir aber dann doch zu kritisch, zumal ich hier mit Netzspannung arbeiten müsste.
Habe noch ein bisschen in den alten Beiträgen zu dem Thema geforscht.
Die sog. "Bernstein drossel" ist ja offensichtlich das Stärkste was man bekommen konnte.
Hat jemand noch eine Quelle dafür oder eine doppelt die er abgeben möchte?
Ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich allen.
Gruß,
Michael
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#33
Guter Witz! 8)
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#34
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=249594#post249594 schrieb:
Michael_K,'index.php?page=Thread&postID=249593#post249593 schrieb:Hat jemand von Euch eine Empfehlung für eine richtig kräftige noch erhältliche Entmagnetisierungsdrossel?
Kannst du selber Spulen wickeln?
Bauanleitung habe ich.

Grüße, Peter

Hallo Peter,
könntest du die Bauanleitung hier irgendwie hochladen, ev. im Downloadbereich?
Danke
Viele Grüße
Lukas
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#35
Sind DIESE Dinger dann nirgenwo mehr auf zu treiben??

[Bild: image.jpg]

Auweia, habe gerade mal auf Ibééééh gesucht: https://www.ebay.de/itm/273574961662 8|

Ich schätze, habe damals wohl Glück gehabt, die war nämlich ein Beifang bei eine Akai 635d...


LG, Ernst ^^
LG, Ernst  Wink
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#36
Nochmal: hier...
VG Jürgen
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#37
lukas,'index.php?page=Thread&postID=249981#post249981 schrieb:könntest du die Bauanleitung hier irgendwie hochladen

Das habe ich mal fürs ORF dokumentiert. Hier die aktualisierte Fassung:

Vor ungefähr zwei Jahren übergab mir ein Bandmaschinenkollege eine Bernstein-Drossel mit der Auskunft, dass jedes Mal beim Einschalten die 16A-Sicherung anspreche, und ob ich das gute Stück vielleicht wieder flügge bekommen könne:

[Bild: IMG-4736.jpg]

Als Nicht-Techniker überraschte ihn, dass offenbar durch gründliches Überschreiten der maximalen Einschaltdauer das gute Stück ihm unter der Hand verbrannt sei. Der Flurschaden war entsprechend:

[Bild: IMG-4742.jpg]

Hier war nichts mehr zu machen: Die Verbrennungen gingen so tief, dass der Draht beim Abwickeln aufgrund der durch die Hitze verklebten Lackisolierung ständig riss. Da half nur runter mit dem ganzen Krempel, und neu wickeln …

Da wegen der vielen Drahtunterbrechungen der Gleichstromwiderstand nicht mehr zu bestimmen war, mussten Wicklungsgeometrie und Gewicht des Kupferdrahtes herhalten um zu ermitteln, wie die Ersatzspule gewickelt werden muss.

Das Gesamtgewicht der Wicklung beträgt 103 Gramm, der Kupferlackdraht hat einen Durchmesser von 0,2 mm (ohne Lackisolierung).

[Bild: IMG-4750.jpg]

[Bild: IMG-4762.jpg]

[Bild: IMG-4746.jpg]

Verschiedenen Materialtabellen ist zu entnehmen, dass für diese Werte der Wickeldraht ca. 360 m lang sein muss, was bei etwa 6 cm mittlerer Windungslänge 6000 Windungen ergibt. Der Gleichstromwiderstand dieser Drahtlänge beträgt rund 200 Ω. Die komplette Berechnung:

[Bild: Bernsteindrossel-Berechnung.jpg]

Weggelassen habe ich darin die Spulenlänge, die zwischen ca. 52 … 63 mm liegen kann (je länger, desto schlanker). Der verchromte Eisenkern hat bei Bernstein 10 mm Durchmesser, ist am Austrittsende auf ca. 14 mm verdickt und zur besseren Handhabung mit abgeschrägtem Ende versehen.

Vor gut vierzig Jahren habe ich schon mal eine Bernstein-Drossel neu bewickelt, die bis heute funktioniert. Ich weiß zwar nicht mehr, wie ich es damals angestellt habe, doch wenigstens bestätigte dieses Exemplar insoweit meine rechnerisch ermittelten Spulenwerte.

Ale erstes klebte ich die Flansche neu an den Spulenkern, da sie sonst unter dem Axialdruck der Windungen seitlich abrutschen. Als Wickelantrieb verwendete ich eine Bohrmaschine mit stufenlos einstellbarer Drehzahl, die ich mit Schraubzwingen auf dem Tisch fixierte. Die Spindel bestand aus einer Gewindestange mit zwei Kontermuttern plus einer Unterlegscheibe, die ich so im Futter einspannte, dass ihr Seitenschlag möglichst gering blieb. Den Spulenkern befestigte ich so, dass er mit der richtigen Wickelrichtung sich von selber arretierte. Die Vorratsspule lief auf einem passenden Kunststoff-Verlegerohr, das durch die Verdickung am Ende ein Abrutschen verhinderte:

[Bild: IMG-4845.jpg]

Beim Wickeln ist zu beachten, dass der Draht immer schön gleichmäßig von einem Spulenende zum anderen wandernd aufgewickelt wird, damit die Potentialdifferenzen zwischen den einzelnen Windungen möglichst niedrig bleiben, immerhin ist der Lack nur 0,1 mm dick.

Nach knapp zwei Minuten bei gemütlich zuckelnder Maschine (schneller wäre sie nicht mehr drahtschonend gestartet) zeigte die Waage an, dass etwa die Hälfte der Drahtlänge bewickelt war. Da wegen des wachsenden Durchmessers das verbleibende Wickeln immer schneller geht, stoppte ich beim zweiten Mal entsprechend früher und brauchte nur 3 Gramm Draht – ca. 30 Umdrehungen der Vorratsspule – wieder abwickeln.

Danach prüfte ich kurz die Kenndaten und verglich sie mit meinen beiden anderen (dem früheren Bernstein-"Nachbau" und einer "Telefunken Original"):

[Bild: IMG-4861.jpg]

[Bild: Bernsteindrossel-Messungen.jpg]

Die Messwerte zeigen u.a., dass die Bernstein-Drossel keinesfalls länger als 90 Sekunden an einem Stück betrieben werden sollte, möglichst sogar nur 60 Sekunden. Währenddessen steigt die Eisenkerntemperatur etwa fünf Minuten nach Abschalten um 30 (bzw. 20) K an. Für die Maximaltemperatur im Wickel kann man jeweils 10K hinzurechnen, was mit der fallenden Stromaufnahme korreliert. Vor ihrem nächsten Einsatz sollte die Drossel mindestens 15 Minuten auskühlen.

Mit ihrer höheren Windungszahl (etwa 8500) bei gleicher Drahtdicke erzeugt die Telefunken-Drossel etwa die gleiche Streufeldstärke wie die Bernstein (überprüft mit Pegelmessung der jeweiligen Brummeinstreuung in einen Wiedergabekopf der M15A). Wegen ihrer doppelten Induktivität sind jedoch Stromstärke, Stromdichte (= Stromstärke pro Drahtquerschnittsfläche) und Leistungsaufnahme nur noch gut halb so groß (36 statt 60 Watt). Deswegen kann eine TFK-Drossel länger eingeschaltet bleiben (max. 2 Minuten), ohne sich durch die eigene Verlustwärme zu zerstören.

Da der Besitzer sich gewünscht hatte, die Drossel ohne eingebauten Taster und statt dessen mit Steckdosenschalter zu betreiben, verbrachte ich noch eine gewisse Zeit damit, der Drossel das hör- und fühlbare Vibrieren etwas abzugewöhnen, das vor allem durch den zu lose im Wickelkörper steckenden Eisenkern verursacht wurde. Einerseits ist es eine nützliche Betriebsanzeige, solange man die Drossel in der Hand hält, andererseits lässt mit einer "ruhigeren" Drossel sich besser die Wechselwirkung zwischen ihr und dem zu entmagnetisierendem Werkstück wahrnehmen.

In alten RFZ-Unterlagen finden sich vergleichbare Angaben für eine Drossel (hier Löschpinsel genannt). Dort wurde lamelliertes Blech verwendet, bei Bernstein- und TFK-Drosseln ist der Eisenkern massiv.

[Bild: R44a-L-schpinsel.jpg]

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#38
Hallo Peter,

der angegebene Strom paßt nicht zu Rdc & L bei 233V 50Hz.
Das Meßgerät hat mit Sicherheit nicht bei 50 Hz gemessen, sondern bei einer höheren Frequenz, bei der Wirbelströme die Induktivität verringert und wohlmöglich den Realteil der Impedanz über den Rdc erhöht haben.
Rein rechnerisch käme ich bei 233V(50Hz)/0.44A -> 530 Ohm für den Betrag der Impedanz. Wenn R doch 194 Ohm wäre, ergäbe sich daraus L ~ 1.57 Henry.

Bei der Messung des Stromes am Netz ist zu bedenken, daß bei Aussteuerung des Eisens in den nichtlinearen Bereich der Strom nicht mehr sinus-förmig ist und möglicherweise ein falscher Effektivwert angezeigt wird.

MfG Kai
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#39
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250050#post250050 schrieb:der angegebene Strom paßt nicht zu Rdc & L bei 233V 50Hz.
Das Meßgerät hat mit Sicherheit nicht bei 50 Hz gemessen, sondern bei einer höheren Frequenz, bei der Wirbelströme die Induktivität verringert und wohlmöglich den Realteil der Impedanz über den Rdc erhöht haben.
Sehr wahrscheinlich sogar. Da ich hier nur mit Vergleichsmessungen beschäftigt war, habe ich mich diesmal nicht besonders darum geschert.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250050#post250050 schrieb:Bei der Messung des Stromes am Netz ist zu bedenken, daß bei Aussteuerung des Eisens in den nichtlinearen Bereich der Strom nicht mehr sinus-förmig ist und möglicherweise ein falscher Effektivwert angezeigt wird.
Was mehr oder weniger für alle Emag-Drosseln zutreffen müsste.
Zuverlässig lässt sich nur sagen, dass alle untersuchten Drosseln eine ähnliche große Streufeldstärke erzeugen, und die TKF-Drossel etwa doppelt so lange eingeschaltet bleiben kann.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#40
Falls du noch so eine Drossel mit leicht entfernbarem Eisenkern rumliegen hast, würde mich mal die Induktivität ohne Kern interessieren.
Ich schätze sie auf auf pi*Daumen ~ 0.148 Henry.
Kommt das hin ?

MfG Kai
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#41
Um das ganze etwas ungefährlicher zu machen könnte man doch mal folgendes probieren.

Aus Schlachtgerät Zugmagnet entnehmen und den Anker durch ein Stück Eisen Rundmaterial ersetzen.

Dann an 24V Wechselspannung, z.B. Weller Trafo anschließen und testen.

Hab ich was übersehen, oder klappt das?

Gruß Mani
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#42
Das ist "nur" eine Frage der erzeugten Feldstärke.
Es geht wohl auch ohne Schlachten:
Im Elektronik-Handel gibt es diverse "Hubmagnete", die ähnlich gebaut sind, allerdings absichtlich mit beweglichem Kern (was man ja ändern kann).
Gibt es unter der Bezeichnung bei C..., P.... (um 15 €), und sicher auch anderswo in vielen Ausführungen. Da ist zwar meist von DC-Betrieb die Rede, aber freie Bürger können ja auch mal Wechselspannung draufgeben.

MfG Kai
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#43
Anekdote am Rande dazu, aber mit ernstem Hintergrund:
Meine Drossel ist eine Sony HE-2, wohl aus den Siebzigern. Sie hat am Gehäuse einen Drucktaster, sie ist in Betrieb solange man den Taster betätigt. Eines Tages legte ich die Drossel nach getaner Arbeit zur Seite, noch am Netz - aber der Taster war ja nicht betätigt. Nach einer Viertelstunde roch es im Raum nach heißem Kunststoff: Die Drossel schmorte. Was war passiert: Der Taster ist durch einen Störschutzkondensator überbrückt, der Kurzschluss bekommen hatte. Ich hatte das Ding vorher nie aufgeschraubt - wer ahnt denn sowas!?

Glücklicher- und erstaunlicher Weise hat die Spule das Ganze ohne jeden Schaden überlebt. Der Gestank des Gehäuses hatte früh genug eingesetzt, um mich zu warnen...
VG Stefan
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#44
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250072#post250072 schrieb:Falls du noch so eine Drossel mit leicht entfernbarem Eisenkern rumliegen hast, würde mich mal die Induktivität ohne Kern interessieren.
Die Messung werde ich erst in zwei Wochen durchführen können (wenn du mich nochmals kurzfristig erinnerst).

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#45
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=250086#post250086 schrieb:Glücklicher- und erstaunlicher Weise hat die Spule das Ganze ohne jeden Schaden überlebt. Der Gestank des Gehäuses hatte früh genug eingesetzt, um mich zu warnen.
Ah, noch so einer ...

Bis vor etwa 20 Jahren stand in meinem Kellerstudio eine kleine Löschdrossel mit 200 VA, die ich mit einem Fußtaster versehen hatte. Eines Morgens musste ich übers Wochenende weg und löschte vorher noch ein paar Bänder. Was ich dabei übersah: der Fußtaster hatte sich beim Loslassen so unglücklich unter der Standbox verklemmt, dass er eingeschaltet blieb.

Als ich zurückkam, lag die Drossel komplett verschmort und hatte auch einen dicken Schmorfleck auf dem Kunststoffteppichboden hinterlassen. Zum Glück hatte die 16A-Sicherung rechtzeitig angesprochen, sonst wäre womöglich das Haus abgefackelt, in dem nur noch meine wenig mobile Mutter wohnte. Das werde ich auch nie vergessen ...

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#46
Da sich die Diskussion nun ganz auf das Entmagnetisieren des Aufnahmekopfes fokussiert hat,
möchte ich mal in Erinnerung rufen, was im ersten Beitrag mitgeteilt wurde:
Zitat:
"Band leicht am Aufnahmekof abgelupft.
Rumpeln verschwindet.
Rechte Spur am Aufnahmekopf ganz abgelötet.
Rumpeln verschwindet.

Ich weiss jetzt nicht mehr weiter.
Das Rumpeln kommt offensichtlich durch den Aufnahmekopf.
Entmagnetisieren hilft nichts."
Auch wenn Zweifel an der Vollständigkeit der Entmagnetisierung aufkamen, so ist an der von mir fett hervorgehobenen Aussage erkennbar, daß das Rumpeln von der Verbindung der AK-Wicklung zu einem Aufnahme-Ausgang abhing und bereits beim vorigen Enmagnetisierungszustand verschwand, wenn die Verbindung getrennt wurde.
Weniger als Nicht-Rumpeln kann es im abgeklemmten Zustand nicht.
Ob besseres Entmagnetisieren am Verhalten des angeschlossenen Kopfes etwas ändern kann, ist auf Basis jetzigen Verständnisses nicht erkennbar.

MfG Kai
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#47
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250111#post250111 schrieb:Ob besseres Entmagnetisieren am Verhalten des angeschlossenen Kopfes etwas ändern kann, ist auf Basis jetzigen Verständnisses nicht erkennbar.
So ist es.

Mein Hauptverdacht liegt im Moment auf einem bereits magnetisierten Kopfsystem, dessen Wirkung auf das Band sich aber erst durch die zusätzliche HF bemerkbar macht (idealisierende Wirkung). Ähnliche wie eine NF-Aufzeichnung ohne HF eine um fast zwei Größenordnung geringeren Ausgangspegel ergibt.

Grüße, Peter
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Peter


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#48
Paßt denn zu der Einschätzung auch noch der bemerkenswerte Hinweis aus Beitrag #2 ? :
"Wenn ich den BIAS Regler für den rechten Kanal auf Maximum drehe (viel zu hoher Wert für eine korrekte Einmessung) verschwindet das Rumpeln. "

Das hatte mich veranlaßt, eher an eine elektrische Nichtlinearität/Unsymmetrie im rechten Spulen-System zu denken.

Mir kam noch ein anderer Gedanke:
Ist das Entmagnetisieren eines Kopf-Systems, an das man nicht dicht herankommt mit einer Entmagnetisierungsfeldspitze, überhaupt erfolgreich im Kernblech, wenn das Kopfsystem eine abschirmende Mumetall-Haube hat ?
Da müßte man doch mindestens mit einem auf 1mm² angespitzen Eisenkern (oder einem 2x1 mm² Stück) vorn links und rechts vom Spalt rankommen, damit Entmagnetisierungsfluß hineingeht.

Besser zu Aufspüren einer Asymmetrie als die früher vorgeschlagene DC-Messung wäre wohl eine Messung der ersten Oberwelle der HF (Voraussetzung: der Oszillator selbst produziert möglichst keine).
Falls der Spulenkern aufmagnetisiert ist, sich aber nicht von außen entmagnetisieren läßt, könnte man versuchen, dies durch direktes Einspeisen eines geigneten Stromverlaufes zu bewirken.

MfG Kai
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#49
Also, wenn ich mit meiner "Hongkong-Drossel" (die aussieht wie ein Lötkolben mit der roten, etwas angewinkelten Spitze) nahe vor dem Kopfspalt bin, spüre ich deutliche 50Hz-Vibrationen. Das Wechselfeld sollte zum Entmagnetisieren eigentlich reichen, zumal ich damit bereits große Schraubendreherklingen ebenfalls erfolgreich entmagnetisieren konnte. So schwach ist das Gerät nun wieder nicht.
Gruß André
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#50
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250227#post250227 schrieb:Paßt denn zu der Einschätzung auch noch der bemerkenswerte Hinweis aus Beitrag #2 ? : "Wenn ich den BIAS Regler für den rechten Kanal auf Maximum drehe (viel zu hoher Wert für eine korrekte Einmessung) verschwindet das Rumpeln. "
Sicher, weil ein starkes HF-Feld wirkt wie eine Selbstlöschung.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250227#post250227 schrieb:Das hatte mich veranlaßt, eher an eine elektrische Nichtlinearität/Unsymmetrie im rechten Spulen-System zu denken.
Was ein äußerst seltener Fehler wäre; ich bin ihm jedenfalls in dieser Form noch nie begegnet.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250227#post250227 schrieb:Mir kam noch ein anderer Gedanke:Ist das Entmagnetisieren eines Kopf-Systems, an das man nicht dicht herankommt mit einer Entmagnetisierungsfeldspitze, überhaupt erfolgreich im Kernblech, wenn das Kopfsystem eine abschirmende Mumetall-Haube hat?
Solange man von vorne drankommt, ist das kein Problem. Notfalls wird bei der A77 die längliche Abdeckklappe abgeschraubt.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250227#post250227 schrieb:Besser zu Aufspüren einer Asymmetrie als die früher vorgeschlagene DC-Messung wäre wohl eine Messung der ersten Oberwelle der HF (Voraussetzung: der Oszillator selbst produziert möglichst keine).
Keine triviale Messung ohne geeignetes Equipment …


kaimex,'index.php?page=Thread&postID=250227#post250227 schrieb:Falls der Spulenkern aufmagnetisiert ist, sich aber nicht von außen entmagnetisieren läßt, könnte man versuchen, dies durch direktes Einspeisen eines geigneten Stromverlaufes zu bewirken.
So mache ich das mit manchen Ferritkernen, die sich - aus bislang unbekannten Gründen - nicht vollständig entmagnetisieren lassen. Der Strom liegt bei wenigen µA, und wird zweckmäßigerweise über einen Sperrkreis geschickt, weil sonst wegen HF-Verlusten der optimale Arbeitspunkt des Magnetbands verfehlt wird.

Grüße, Peter
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Peter


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