TASCAM ATR60 HS 1/2 Zoll Stereo Mastertape HS 38/76
#1
Dieses Spielzeug ist neu - unbenutzt - und hatte 18 Jahre "gelagert"
Man beachte den Zubehörkoffer ....

Immerhin hat das Teil 1987 15.800 DM gekostet


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#2
na die sieht ja mal richtig Gut aus thumbup thumbup thumbup
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#3
Na, dann viel Spaß beim "Spielen"... Wink

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#4
Was mich wundert, wie auch bei der BR20, ist die Verwendung des gleichen Tonkopftyps für Aufnhame und Wiedergabe. Wie bedeutsam ist denn nun die Kopfspaltbreite für das erreichbare Ergebnis? Oder sind ab 38 cm/s die Wellenlängen auf dem Band eh so lang, dass ein "Aufnahmekopf" auch die Wiedergabekopfanforderungen bezüglich Spaltbreite problemlos erfüllt.

Dennoch: Eine sehr schöne Maschine.
Was kostet eine Minute Aufzeichnung bei 76 cm/s? (Und ich halte schon 19 cm/s halbspur auf 1/4 Zoll für teuer...)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#5
Das Thema Spaltbreite und Qualität "Syncron" Kopf - eine Anwendung im Studiobereich kann ich jetzt am WE mit Peter erörtern. Der wird dir das sicher bis auf ein "my" erklären -

Generell sehe ich 38cm/s als ideal an - mit gewolltem leichten "Bassdruck" ( Kopfspiegelresonanzen ) und durch ein geschicktes Bias-Tuning ( + 1 bis 1,5 dB ab 8 kHz ) werden solche Maschinen gerne auch für das CD-Mastering eingesetzt.

Vorrangig im Pop-Rock und Jazz. Bei Klassik würde ich von meiner Tonmeisterseite her gesehen immer eine digitale Aufnahme vorziehen. Auch diese kann sehr analog klingen, wenn man aufnahmeseitig darauf Wert liegt.

76 bringt tatsächlich im Bereich der Mitten und Höhen eine "Klarheit" ohne aufdringlich zu werden. Im Bass klingt es aber gegenüber 38 sagen wir "linear" . Die Kosten bei 76 pro Minute liegen bei einem SM911 etwa bei 6.50.- €

Allerdings hätte ich keine Probleme für das Mastering ein Band mehrmals wie eine wiederbeschreibbare CD zu nutzen und im Studobereich übernimmt diese Kosten als Option der Kunde.

Im privaten Bereich - reichen sicher 19 cm/ s für einen schönen Eindruck aus - kein Thema.
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#6
Danke schonmal für diese Infos.

Ich habe eben kurz auf Youtube geguckt: Die Filmchen mit Zweispurmaschinen scheinen nur 1/4-Zoll zu sein. Da hast du anscheinend wirklich ein Ausnahme-Aufnahmegerät.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Smile Wink Tongue ^^
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#8
Wegen des Frequenzgangs der Taktspur-(Sync-)Wiedergabe durch einen Aufnahmekopf ...

Hier der Spaltverlust (= Dämpfung bei kurzen Wellenlängen) für unterschiedliche Spaltbreiten und Geschwindigkeiten:

[Bild: van-Bommel-Spaltfunktion.jpg]

Ein Aufnahmekopf sollte vorzugsweise nicht so aufgebaut sein wie ein Wiedergabekopf. Dies betrifft nicht so sehr die Breite des Arbeitsspaltes, sondern es sollte möglichst ein rückwärtiger Scherspalt vorhanden sein, der eine gleichmäßigere und störungsärmere Aufzeichnung ermöglicht. Überdies ist die Induktivität eines AK meist wesentlich geringer und der Drahtquerschnitt der Kopfwickung größer (durch einen WK muss kein nennenswerter Strom fließen).

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#9
sperling,'index.php?page=Thread&postID=247516#post247516 schrieb:Generell sehe ich 38cm/s als ideal an - mit gewolltem leichten "Bassdruck" ( Kopfspiegelresonanzen ) und durch ein geschicktes Bias-Tuning ( + 1 bis 1,5 dB ab 8 kHz ) werden solche Maschinen gerne auch für das CD-Mastering eingesetzt.
Bezieht sich das auf auf eine "Analog"-Aufnahme oder wird hier das Gerät als Klang-Prozessor für eine ansonsten digitale Aufnahme verwendet ?
In letzterem Fall wäre mir nicht klar, was das Tonband-Gerät "Gutes" tut, was man nicht auch mit digitaler Frequenzgang-Gestaltung erreichen kann.

MfG Kai
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#10
Hallo Kai

oh da gibt es schon einen hörbaren Unterschied... Viele Studios lassen z.B Drum- Spuren analog über Band laufen inkl. feiner klanglicher Abstimmung. Natürlich gibt es viele - digitale PlugIns die analoge Schätzchen emulieren und grundsätzlich stimme ich zu - ist die digitale Welt klanglich dem Tonband haushoch überlegen. Daher ist die Antwort schon klar. "Wir modellieren" mit diesen Schätzchen.
Es gibt Beispiele namhafter Studios - ( Bauer Ludwigsburg ) die Jazzlivekonzerte unplugged auf "Senkel" aufzeichnen und LPs davon herstellen. 2016 und 2017 hatte ich die Gelegenheit mit meinem Ü-Wagen eine CD-Serie mit den "European Jazz Legends" in einer Co-Produktion mit dem WDR und einem Jazzverlag live aufzuzeichnen. Sind 16 CDs geworden und wir haben diese - weil eben jene "Legenden" ( von Jasper van`t Hof bis zu M Vitous ) früher ( 1960 - 1980 ) auf Bandl produziert hatten - in diesem Fall eine weitgehende analoge Produktion draus gemacht. Digital war nur das Aufzeichungsmedium in 24 Bit und 48 Khz. Die Mischung war komplett analog und als Tape hatten wir die M15A im Ü-Wagen


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#11
Danke für die Erläuterung.
sperling,'index.php?page=Thread&postID=247529#post247529 schrieb:Digital war nur das Aufzeichungsmedium in 24 Bit und 48 Khz. Die Mischung war komplett analog und als Tape hatten wir die M15A im Ü-Wagen
Mir wird hieraus nicht klar, ob die "endgültige" Aufzeichnung nun digital oder mit der M15 erfolgte. Oder diente die M15 hier auch "nur" der "Modellierung" ?

Generell interessiert mich, aus Profi-Mund (Tonmeister oder Musiker) zu hören, wo sie in der Analog-Welt gegenüber der digitalen noch Vorteile sehen, außer einen nostalgischen Konsumentenwunsch zu bedienen.

MfG Kai
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#12
Die M15 war in der Tat das Master - also Vorlage für die CD. In diesem Fall ging es ja um den Sound der 70iger .....
Ansonsten ist die Antwort schon klar. Wir bedienen Kunden und Konsumentenwünsche, haben aber selbst Spaß daran.

Zu 90 % wird jedoch komplett digital produziert - im Klassikbereich ohnehin -

Hier ein Trailer aus dem Ü-Wagen zu dieser Jazz Serie mit Klangbeispiel. https://www.youtube.com/watch?v=Ef0YIiVYNhk
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#13
Hallo an alle,

es passt jetzt nicht ganz zum Thema, aber da es ein paar Treads weiter unten um die Unterschiede zwischen Aufnahme- und Wiedergabekopf ging, ist die Frage hofffentlich erlaubt:

Ich hatte irgendwo gehört, dass Ferritköpfe im Studiobetrieb nicht so gern eingesetzt wurden, weil diesen eine Basschwäche (im Vergleich mit MU- Metallköpfen) beschieden wurde. Ist das tatsächlich an dem und wenn ja- woraus erklärt sich dies ? Durch die Permeabilität ?

Danke & Grüße, Rainer
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#14
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=247545#post247545 schrieb:woraus erklärt sich dies ? Durch die Permeabilität?
Da sehe ich keinen Zusammenhang, das Induktionsgesetz U = dφ/dt gilt für alle Materialien gleichermaßen.

Die Bauformen von Ferritköpfen waren mitunter deutlich kleiner als solche aus anderem Material. Ein kleiner Wiedergabekopf kann bei großen Wellenlängen nicht mehr die volle Ausgangsspannung (früher: EMK) abgeben, weil sich die Kraftlinien dann nicht mehr vollständig über den Kopf schließen können.
Für Aufnahmeköpfe spielt die Größe eine untergeordnete Rolle.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#15
Danke für die Erklärung Peter ! Smile Das gilt also nicht generell für alle Ferritköpfe. Ich habe nämlich einen Kopfträger für DDR- Studiomaschinen, bei welchem sich die Größe der Ferritköpfe nicht von der Größe der normalen Muniperm*- Köpfe unterscheidet. Dann sollte man dieses Phänomen dort auch nicht finden können... Ich werde es mal testen.

Danke & Grüße, Rainer



*Muniperm = FeNiMo --> das DDR- Material für Tonköpfe, ähnlich Vacodur. Natürlich auch anderer Hersteller (VEB Halbzeugwerke Auerhammer)
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#16
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=247551#post247551 schrieb:Ich habe nämlich einen Kopfträger für DDR- Studiomaschinen, bei welchem sich die Größe der Ferritköpfe nicht von der Größe der normalen Muniperm-Köpfe unterscheidet.
Für den Frequenzgangverlauf - insbesondere die Spiegelwelligkeit - sind sowohl die Kopfgröße als auch die Form von Kopf und Spiegel entscheidend.
Hier ein Vacodur- und Ferrit-Wiedergabekopf zum Vergleich:

[Bild: M15-A-3016-KT-1756-FG-38-AW-1.jpg]

[Bild: M15-A-3016-KT-1198-Ferrit-FG-AW-38-WV11-1732.jpg]


Grüße, Peter
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Peter


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#17
die Bilder kann ich hier leider nicht sehen. Ich schaue es mir zu Hause in Ruhe an und mache am Wochenende mal ein paar Vergleichsbilder der DDR- Köpfe.

Grüße, Rainer
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#18
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=247549#post247549 schrieb:weil sich die Kraftlinien dann nicht mehr vollständig über den Kopf schließen können.
???? ?( kann man das irgendwo nachlesen ???

Von den beiden Bildern erscheint mir die Wiedergabe mit Ferritkopf den gleichmäßigeren Frequenzgang zu liefern, wenn man eine bei 1 kHz beginnende sanfte Absenkung um 1 dB bei 50 Hz durchführt.
Tut man dasselbe beim oberen Frequenzgang, ergibt sich unter 80 Hz ein stärkerer Bass-Abfall.

MfG Kai
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#19
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=247561#post247561 schrieb:???? ?( kann man das irgendwo nachlesen ???

Erläuterung in Fritz Winckel, "Technik der Magnetspeicher" 1978, S. 116:
"... bei großen Wellenlängen gibt es Inter­ferenzerscheinungen und Abtastverluste durch die endlichen Abmessun­gen des Magnetkopfkernes. Bei Wellenlängen in der Größenordnung der Kernbreite schließen sich Flußlinien außen um den Kern und verringern den Nutzfluß je nach Kernform um bis zu 12 dB/Oktave. Je nach Phasenlage dieses Streurückflusses durch die Spule bilden sich im Übergangsbereich Maxima und Minima im Frequenzgang, was man Spiegelwelligkeit nennt."

Literatur im Anhang.

Grüße, Peter


Angehängte Dateien
.pdf   Fritz Winckel - Technik der Magnetspeicher (1960).pdf (Größe: 736.21 KB / Downloads: 11)
.pdf   Fritz Winckel - Technik der Magnetspeicher (1978).pdf (Größe: 589.01 KB / Downloads: 15)
.pdf   Christian Scholz - Handbuch der Magnetbandspeichertechnik (Verlag Technik, 1979).pdf (Größe: 966.64 KB / Downloads: 14)
Grüße
Peter


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#20
Danke !

Die Effekte haben demnach mehr mit der Kopfgröße als dem Kern-Material (Mumetal vs Ferrit) zu tun.

MfG Kai
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#21
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=247573#post247573 schrieb:Die Effekte haben demnach mehr mit der Kopfgröße als dem Kern-Material (Mumetal vs Ferrit) zu tun.
Fast ausschließlich sogar, wenn ich die Quellen recht interpretiere.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#22
Na ja,
die Band-Umschlingung geht zB auch ein.
Einige der Grafiken in dem Auszug von "Scholz" für die "Spiegel-Resonanzen" sind für den Grenzfall Umschlingungswinkel ->0 gerechnet (zB für den Ringkopf).

MfG Kai
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#23
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=247575#post247575 schrieb:die Band-Umschlingung geht zB auch ein.
Genau. Leider habe ich in der Literatur zu diesem Einfluss keine Frequenzgangkurven gefunden.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=247575#post247575 schrieb:Einige der Grafiken in dem Auszug von "Scholz" für die "Spiegel-Resonanzen" sind für den Grenzfall Umschlingungswinkel ->0 gerechnet (zB für den Ringkopf).
Was auch deutlich leichter zu berechnen ist. Bei einem Winkel α > 0 wird die Wurscht doch recht lang, wenn man sie zu Fuß ausrechnen muss (s. Winckel 1960 S. 59 oben) 8)

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#24
Nochmals danke für diesen Seiten-Verweis.
Man sieht an der Formel, daß sie im Buch von Christian Scholz falsch abgeschrieben wurde.

MfG Kai
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#25
Nach den Bildern - nun hier ein Pegeldiagramm der Tascam ATR60.
Da ist sicher noch mehr drin... Musste erstmal ohne Bezugsband schauen - was sie so macht.

76 cm/s 30 Hz (-3dB ) bis 35 kHz (-1dB ) -

38 cm/s 18 Hz - 26 Khz ( + - 1,5 dB )

Bandrauschen liegt bei -79 dB bei +6dB Pegel ( 514 nWb )

Und kurios - dies mit identischen Rec / Play Köpfen

LG
Holger


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#26
Wahrscheinlich eine der ganz wenigen japanischen Maschinen, bei denen 35 kHz nicht nur im Prospekt stehen.

niels
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#27
Das mit den Kombiköpfen bei Tascam finde ich auch interessant, allerdings konnte ich bei meiner BR-20 keine durch diesen Umstand bedingten negativen Auswirkungen feststellen, die Maschine liefert sowohl bei 19 als auch 38cm/s traumhafte Werte und klingt auch genau so. In der heutigen Zeit sehe ich es sogar eher als Vorteil, denn sofern man auf Hinterband verzichten kann, lässt sich die Maschine auch mit nur einem guten Kopf ohne Einschränkungen verwenden (was ich auch machen werde, sollten die Köpfe eines Tages zu tauschen sein - ich werde nur einen tauschen).
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#28
Hat es für 76 cm/s Maschinen größere Köpfe gegeben, mit denen sich 20 Hz untere Grenze erreichen ließen ?

MfG Kai
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