Läppen von Tonköpfen
#1
Liebe Tonbandfreunde,

das Thema läßt mich irgenwie noch immer nicht los, hintergrund ist folgender.
Ich habe einen Satz Tonköpfe dessen Spiegelbreite
3mm aufweist, jedoch liegt dieser nicht mittig.
Ich möchte nun gerne diesen Kopfspiegel mithilfe eines Schleifmittels entfernen, so dass sich nach korrektem Einbau sich ein neuer Spiegel ausbilden kann.

Unter dem Link: http://www.tonbandwelt.de/texte/laeppen.htm

steht unter anderem folgendes.

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..........
Etwas soll nicht unerwähntbleiben: versucht bitte nicht, den Kopf in der Hand
zu halten undihn freihändig überzuschleifen! Das führt durch den„nachgiebigen“
Andruck der Hand dazu, dass dieweicheren Teile des Kopfspiegels stärker
abgeschliffen werdenals die härteren, sprich: die Bereiche zwischen den
Kernpaketenwerden mehr zurückgeschliffen als die Spaltzone(n), was zu
einemvöllig unbefriedigenden Band-Kopf-Kontakt führt! Dasselbe giltbei der
Benutzung von Polier- oder Schleifwerkzeugen in derKleinbohrmaschine (Dremel
o.ä.). Ich spreche aus Erfahrung! Alsobitte nur auf planer, harter Unterlage
läppen.

........
Hannover, im Januar 2001
Mit freundlicherGenehmigung von Holger Born (holgi52@aol.com)

*********************************

Holger Born läßt sich leider unter der genannten email Adressen nicht mehr kontaktieren, so dass ich hier um Eure Meinung bitte.


Gilt dieser Hinweis auch für den Fall das man den Tonkopf z.B. in einer festen
Zwinge bzw. Schraubstock fixiert?
Ich stelle mir vor, dass ich dann mit einem streifen Schmirgel bzw. Lappen mit
Poliermittel in etwa Tonkopfbreite (bei Tonköpfen der Firma Studer/Revox
1/4Zoll, mit Einfräsung an den Bandbegrenzungen) beidhändig den
Streifen analog zum Tonband über den Tonkopf hin und her bewege um den Kopf von seinen vorhandenen Tonkopfspiegel zu befreien.

Hat jemand sich an solch einer gewagten Aktion herangewagt?

Danke und sonnige Grüße

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#2
O. K., ich sehe Du hast ein paar Köpfe übrig, auf die es Dir nicht ankommt.

Daß Du mit einem harten Medium arbeiten sollst, dieser Tip ist richtig. Er gilt generell für alle derartigen Arbeiten.

Eine Schlüßelfeile ist geeignete Unterlage für einen Streifen feinster Schmiergel-Leinwand. Ich selber würde es mit einem feinen "Ölstein" probieren, auch Schleiffeile genannt. Formenbauer haben sowas im Einsatz.

Ohne Erfahrung mit Tonköpfen zu haben, würde ich den Spiegel von der Aussenkante beginnend Richtung Spalt zurück führen.

Was meinst Du mit "aussermittig"?
- Fehler in der Bandlaufhöhe oder
- Fehler in der Tangentialität
Michael(F)
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#3
Lieber Michael,

vielen Dank für Deine Anregungen. Ich werde bevor ich zur Tat schreite, dies nicht überstürzt tun, da ich keine Tonköpfe überschüssig habe.
Mit Aussermittig meine ich, das der Kopfspiegel fehlerhaft in seiner Tangentialität ist, so dass der Kopfspalt nicht symmetrisch in der Kopfspiegelmitte liegt. Die Kopfspiegelbreite ist homogen, gesehen vom oberen Bandrand bis zum unteren Bandrand.

Gruß

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#4
Hallo Thomas!

Ich wäre sehr vorsichtig mit solchen Aktionen. Ich würde vermutlich nicht den ganzen Spiegel entfernen sondern nur da etwas wegnehmen, wo zu wenig Material abgetragen wurde. Auch würde ich nicht ganz bis an den Spalt gehen. Beim Einspannen dürfte etwas Leder zwischen Kopf und Backen gute Dienste leisten. Jetzt kommt die Frage, womit abtragen. Eine normale Schlosserfeile ist etwas grob. Schlüsselfeilen sind eher zu klein. Irgendwas dazwischen, möglichst fein, wäre wünschenswert. Ich denke da an die "Dreikantfeilen" (Dreikanthölzchen mit Schmirgelpapier überzogen), die man an der Drehbank zum Entgraten nimmt.
Hinterher den Feinschliff sollte man im eingebauten Zustand mit Tonband machen. Ich denke da an Spulen mit am Kopf anliegendem Band. Für Schleifzwecke ist Amiband ganz gut geeignet. Ich meine, es wäre Shamrock in der grünen Schachtel. Eventuell mal den einem dunklen Labor entsprungenen Frank fragen.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Wenn wirklich nur die Tangentialität nicht stimmt, so würde ich nichts unternehmen.

Wenn es denn sein muss, so gebe ich dl2jas recht: nur auf einer Seite abtragen, um die Symmetrie wieder herzustellen. Die Feile nicht direkt verwenden, sondern mit feinem Schmirgelleinen belegen. Besorge Dir einen Schrott-Kopf und übe.

Wenn es geht, den Kopf auf einen Halter schrauben und diesen einspannen, möglichst nicht den Kopf direkt einspannen.
Michael(F)
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#6
Hallo Michael,

ich entdecke ungeahntes Potential in Dir!
Erst Reparaturtips Philips geschrieben und jetzt sachdienliche Hinweise bei der wirklich heiklen Geschichte Tonkopf nachbearbeiten. Smile

zu Thomas:
Die "Dreikantfeilen" sind meist mit 200er bis 400er Schleifpapier beklebt und recht plan. Besser als loses Schleifpapier nehmen und auf eine Feile oder sonstewas aufspannen. Ersatzweise geht bestimmt auch, Schleifpapier auf eine plane Unterlage, z.B. Vierkantstahl, sauber aufkleben. Im letzten Durchgang kann man noch etwas Kreide (Tafelkreide aus der Schule) auf das Schleifpapier geben, dann wird es noch feiner.
Wenn Du die Spiegelfläche direkt beim Spalt geringfügig anraust, kannst Du ganz gut die Resultate des Schleifens mit Bandmaterial (Spulen über den Kopf) sehen. Vermutlich wirst Du einige Stunden Bandmaterial über den Kopf spulen müssen, bis es passt. Justieren und Einmessen geht natürlich erst, wenn der frisch entstehende Spiegel auch wirklich den Spalt trifft.

Andreas, DL2JAS

P.S.: Das sind keine Ratschläge man könnte, sollte, ... ich hatte selbst mal einen eingeschliffenen Tonkopf wieder so hergerichtet, daß ich ihn neu justieren konnte.
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#7
Guten Morgen!

Euch beiden ersteinmal herzlichen Dank für die Hinweise, ich werde dann über meine Erfahrungen bei der Umsetzung berichten.

Schöne Grüße Thomas
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Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

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#8
´
Für die Nagelpflege gibt es Feilen aus Holz, die mit feinem Schmirgel und / oder Leder bezogen sind. Besonders Letztere scheinen mir - evtl. in Verbindung mit Scheuermilch, Schleifpaste oder Kreide- für die Endbearbeitung geeignet zu sein.

Mangels geeigneter Köpfe bin ich noch in der theoretischen Phase, ausprobiert habe ich meine Idee noch nicht.
Frank


Wer aus dem Rahmen fällt, muß vorher nicht unbedingt im Bilde gewesen sein.
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#9
Hallo Leute,

ich habe das vor Jahren,genau nach der Anweisung ( s.o.), zur Probe an einem Uher 561 Royal Aufnahmekopf versucht.Der Kopf war nicht nur stark,sondern auch ungleichmäßig eingeschliffen:unten stärker als oben,und die eingeschliffene Fläche war noch nicht einmal glatt,so,als wäre die Lage des Kopfes während der Zeit,in der er eingebaut war,verändert worden.
Also:wie beschrieben:
Schleifpapier,erst Körnung 400,dann 800,auf einer Glasplatte(ich habe einen verglasten Bilderrahmen genommen)...Das Läppen hat mit dieser Beschreibung sehr gut funktioniert( wenn es auch einigermaßen mühsam war),das Ergebnis ist optisch nahezu perfekt.

Mit Feilen o.ä.würde ich es nach meinen Erfahrungen nicht versuchen.

Ich habe jetzt einen sehr gut aussehenden Aufnahmekopf,aber keine Maschine dafür mehr.

Ich mache Euch ein Angebot:

Wer will,der kann ihn haben.Einzige Bedingung:er schreibt etwas hier im Forum darüber,wenn er ihn eingebaut und erste Erfahrungen mit dem Kopf hat.

Also:wer zuerst kommt, mahlt zuerst.Wer will,schreibe mir eine P.N.


Viele Grüße
Frank
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