Revox B 77 Entstörkondensator abgeraucht?
#1
Hi,
soeben, mitten im Spiel, knallt es, die Maschine qualmt und stinkt, läuft aber ungeniert weiter.
Hab natürlich sofort abgeschaltet, die Kiste ausgezogen und einen geplatzten gelb-orangen rechteckigen Kumpel im Netzteilbereich gefunden.
Ist das der berühmte Entstörkondensator? Sitzt quasi direkt neben der Spannugseinstellung bzw. unter der Netzsicherung.

Was ist zu tun? Austauschen und gut is?
Ok. Welche Kapazität brauche ich da? Ist 0,1 µF richtig?
Und wie komme ich an den Kerl dran?

Danke für Eure freundliche Hilfe 8)
(hab bisher noch nie was an der Kiste selbst gelötet, bin jedoch des Lötens durchaus mächtig...)

Gruss,
Maddin

PS: Wie ich an den Kerl drankomme, habe ich mittlerweile herausgefunden.
Gibt es ein besonderes empfehlenswertes Modell oder ist das eher Massenware?

PS 2: Kann ich das Gerät auch ohne diesen Elko betreiben oder ist er zwingend notwendig?
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#2
Hallo Maddin,

wichtig ist bei dem neuen Kondensator, dass er die Spezifikation X2 erfüllt. Die ist für Kondensatoren vorgeschrieben, die direkt an der Netzspannung hängen. Also 0,1µF/275V X2
https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator

MfG, Tobias

P.S. Der Kondensator ist kein Elko sondern ein Folienkondensator und die Maschine funktioniert auch ohne das Teil
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
In der B77 sind je nach Modell 2-4 von den Dingern. Tausch die anderen am besten gleich mit aus. Bekommt man z. B. bei eBay auch schon mit den richtigen Werten zusammengestellt für die B77. Die Entstörkondensatoren bekommst Du woanders zwar billiger, aber dort zahlst Du wahrscheinlich mehr Versandkosten - wenn Du nicht gerade einen entsprechenden Händler vor der Haustür hast...

Gruß
Robert
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#4
Hi,
schon mal vielen Dank für die Infos Smile
Dann werde ich das entsprechende Material besorgen .

Meine Frage,ob die Maschine dieses Bauteil zwingend zur Funktion benötigt hat den Hintergrund, dass ich gerade mitten im Digitalisieren bin UND diese Woche dafür Zeit habe.

Könnte ich das Ding einfach raus nehmen bis der Ersatz da ist ,oder ist das nicht empfehlenswert?

Gruss Mardin
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#5
Gerade mal danach geguckt:
Ebay: 2,90 € für einen Kondensator + eine nicht benötigte Sicherung.
i-tronic: 0,22 € pro Stück , Porto nicht recherchiert.
kessler Electronic: 0,19 € pro Stück (arcotronics MP3 ), 2,50 € Briefporto/Warensendung.

MfG Kai
Nachtrag: Was kaputt ist, gehört raus.
Wie man immer wieder sieht, machen die Teile mehr Probleme als Nutzen.
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#6
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=246786#post246786 schrieb:Könnte ich das Ding einfach raus nehmen bis der Ersatz da ist ,oder ist das nicht empfehlenswert?
Ja, kannst du. Es geht davon nichts kaputt. Wie der Name schon sagt, ist der Kondensator zur Entstörung des Netzschlusses da.
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#7
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=246789#post246789 schrieb:
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=246786#post246786 schrieb:Könnte ich das Ding einfach raus nehmen bis der Ersatz da ist ,oder ist das nicht empfehlenswert?
Ja, kannst du. Es geht davon nichts kaputt. Wie der Name schon sagt, ist der Kondensator zur Entstörung des Netzschlusses da.

Lieber Holgi,
vielen Dank für die klare Antwort thumbup
Was tut das Ding denn nun genau? Fängt es kurze Überspannungen beim Einschalten ab ?
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#8
Auf dem Netz können hohe Spannungsspitzen "rum-geistern", die von Blitzen, Phasen-Anschnitts-Steuerungen, Schalt-Netzteilen, etc herrühren. Jedesmal, wenn der Strom durch einen induktiven-Verbraucher abrupt abgeschaltet wird, entsteht an der Induktivität eine hohe Spannungspitze entgegengesetzter Polarität, die versucht, den Stromfluß aufrecht zu erhalten. Mit dem Kondensator werden solche Spannungspitzen etwas gezähmt auf "zivileres" Niveau, sofern der Kondensator niederohmig genug ist und den Impulsstrom verträgt.
Manche Laptop-Netzteile sind ganz üble Spike-Erzeuger. Andere Störungen, gegen die so ein Kondensator helfen kann, sind die Signale von PowerLine-Communication (PLC-Modems). Diese Signale kommen über das Netzteil rein, irritieren die Spannungsregler und führen uU zu Störungen/Impulsen auf den Betriebsspannungen und letztendlich dann auch in den Audio-Signalen.

MfG Kai
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#9
Dankeschön für diese ausführliche Erklärung.
Nun bin ich wieder schlauer... Big Grin
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#10
Ich dachte immer, dass es bei diesen Kondensatoren hauptsächlich darum geht, hochfrequenten Müll aus dem Netz zu filtern? Da der Blindwiderstand ja frequenzabhängig ist, stellen die Entstörkondensatoren für HF mehr oder weniger einen Kurzschluss dar, die 50 Hz Netzwechselspannung treiben aber keinen nennenswerten Strom über den C. Liege ich da komplett daneben?
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#11
Hallo zusammen,
ich melde mich nach langer Zeit mal wieder hier im Forum. Habe gestern mal durchgestöbert, was so alles passiert ist, und bin dabei auch auf diesen Thread gestoßen.
Heute nachmittag habe ich meine B77 nach ebenfalls langer Zeit mal wieder eine Weile laufen lassen - und genau das passiert. Es knallt, es zischt, weißer Rauch steigt aus dem Gehäuse wie bei einer Pabstwahl, die Maschine läuft unbeeindruckt weiter. Da ich ja erst gestern den Thread gelesen hatte, war meine Panik wesentlich gedämpfter als sie sonst gewesen wäre, ich habe die Maschine vom Netz genommen und aus dem Zimmer gebracht, aber noch nicht geöffnet.
Da ich kein großer Schrauber und Löter bin, sondern eher der reine User, stehe ich natürlich jetzt ein wenig ratlos da und stelle mal die Frage in die Runde: Was jetzt tun? Selber reparieren geht ja nicht; welchem liebevoll-kompetenten Menschen kann ich meine Maschine im Raum Düsseldorf jetzt hinstellen? Früher war ich immer mit AES in Solingen ganz zufrieden, wo ich die B77 auch gekauft habe. Aber diese Werkstatt ist ja leider Geschichte.
Freue mich über Hinweise auf eine neue Betreuung für meine Maschine und ach ja... noch eine nicht ganz so ernst gemeinte Frage: Wie bekomme ich eigentlich diesen fiesen Geruch aus dem Wohnzimmer, der nach stundenlangem Lüften immer noch ein wenig im Raume steht...?
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#12
Um die Maschine weiterbetreiben zu können, kannst Du den Kondi mit einer Zange abknipsen. Hab ich auch gemacht.
Der neue kommt wahrscheinlich morgen rein.
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#13
@ Ragnar,

du liegst völlig richtig. Aber genau das hat Kai doch sehr gut erläutert.
VG Stefan
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#14
Marcus,'index.php?page=Thread&postID=246916#post246916 schrieb:und ach ja... noch eine nicht ganz so ernst gemeinte Frage: Wie bekomme ich eigentlich diesen fiesen Geruch aus dem Wohnzimmer, der nach stundenlangem Lüften immer noch ein wenig im Raume steht...?
Moin, da hilft nur Eines: 14 Tage alle Fenster offenlassen, dan wird's schon...



Big Grin
LG, Ernst  Wink
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#15
Habe den Knaller gefunden. Also einfach abknipsen und die Maschine problemlos weiter betreiben? Vorher natürlich mal ordentlich entstauben....


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#16
Auf die Schnelle ja, einfach abknipsen. Auf längere Sicht (und damit vernünftigerweise sofort) das ganze Kunststoffteil (das die Buchsen etc trägt) abschrauben, sind nur 2 oder 4 Schrauben und runterbiegen: dann kommst du besser an die Chose dran und kannst a) den Auswurf des Kondensators beseitigen, sonst stinkt das Gerät noch lange, und b) eben gleich einen neuen Kondensator einlöten. Typ zwingend X2, 275V, Kapazität wie das Original.
VG Stefan
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#17
Ohne Kommentar...

Und die Dinger stecken sogar bei den Japaner drin. Sogar bei Luxman...

[Bild: image.jpg]

Auf jeden Fall IMMER ersetzen, bevor hier ne Kiste eingeschaltet wird.


Dann ist die Frau auch besser gelaunt... Big Grin


Wink
LG, Ernst  Wink
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#18
Mir ist so ein Ding in meinem Tektronix 2465 Oszilloskop abgeraucht, als das Gerät im Betrieb am Boden stand. Nach dem Knall kam durch den Lüfter im Gerät gleich eine dicke Rauchwolke unter dem Gerät raus. Ich hab noch schnell ausgeschaltet und mich geschockt in den Sessel fallen lassen. "Der Tek abgeraucht, das darf doch nicht wahr sein" dachte ich. Dann aber "Da war noch der grüne Strahl zu sehen, als ich das Gerät ausgeschaltet habe, das kann nicht so schlimm sein". Als ich das Gerät aufgeschraubt hatte, konnte ich die Bescherung gleich sehen. Es war einer von 2 Kondensatoren abgeraucht, die ich natürlich beide ersetzt habe, keine weiteren Schäden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#19
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=247070#post247070 schrieb:Es war einer von 2 Kondensatoren abgeraucht, die ich natürlich beide ersetzt habe, keine weiteren Schäden.

MfG, Tobias
Also: Bei alte Geräte IMMER gucken, ob da nicht einer drin ist...(und am liebsten VOR der ersten Inbetriebnahme)

[Bild: image.jpg]

^^
LG, Ernst  Wink
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#20
Hallo zusammen,

die Dinger muss man behandeln wie eine scharfe Handgranate:

spätestens wenn sie Risse kriegen, soll man sie wegwerfen.

:-)

Allen einen schönen Herbsttag

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#21
ernst56,'index.php?page=Thread&postID=247068#post247068 schrieb:Ohne Kommentar...

Und die Dinger stecken sogar bei den Japaner drin. Sogar bei Luxman...
[Bild: image.jpg]

Auf jeden Fall IMMER ersetzen, bevor hier ne Kiste eingeschaltet wird.

Dann ist die Frau auch besser gelaunt...Big Grin

Wink
Ja, die waren in fast allen Geräten, die für den Verkauf am deutschen Markt vorgesehen waren. Aus meinem Fisher-Turm (System 7000) hab ich 7 Stück von den Biestern ersetzt - je zwei am Netzschalter in Endstufe, Vorverstärker und Tuner und einer im Timer parallel zum Netzanschluss. Riesenglück, dass von denen über die Jahre nie einer hochgegangen ist, hatte die Anlage fast 10 Jahre regelmäßig in Betrieb!
Abgeraucht ist mir einer im Philips-Videorecorder (VR2022), das hat bestialisch gestunken, einer im Uralt-Laptop Toshiba T3100 und mehrere in Staubsaugern, die waren olfaktorisch unauffällig, obwohl die in den Staubsaugern teilweise ziemlich sichtbar geraucht haben.
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#22
Ragnar_AT,'index.php?page=Thread&postID=247162#post247162 schrieb:Aus meinem Fisher-Turm (System 7000) hab ich 7 Stück von den Biestern ersetzt - je zwei am Netzschalter in Endstufe, Vorverstärker und Tuner und einer im Timer parallel zum Netzanschluss. Riesenglück, dass von denen über die Jahre nie einer hochgegangen ist, hatte die Anlage fast 10 Jahre regelmäßig in Betrieb!
Na ja, die Dinger waren ja nicht von Anfang an schlecht. Dass die nach 30 bis 50 Jahren kaputt gehen, kann man meiner Meinung nach nicht wirklich dem Hersteller anlasten.

Gruß
Robert
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#23
Hallo Ragnar und alle,
wenn du so ein Gerät ständig in Betrieb hast, dann gehen diese Kondensatoren auch nicht hoch, auch nach Jahrzehnten nicht. Es sammelt sich erst Feuchtigkeit in ihnen, wenn sie länger unbenutzt stehen. Bei täglichem Betrieb dagegen wird minimale eingedrungene Feuchtigkeit gleich weggetrocknet.
Übrigens, das Problem betrifft nicht nur RIFA-Typen sondern so ziemlich alle Fabrikate, zumindest, soweit es wie bei RIfa Papierkondensatoren sind!

Und bei allen gilt: Vorsicht, wenn das Gerät längere Zeit nicht am Netz war!
VG Stefan
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#24
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=247182#post247182 schrieb:Hallo Ragnar und alle,
wenn du so ein Gerät ständig in Betrieb hast, dann gehen diese Kondensatoren auch nicht hoch, auch nach Jahrzehnten nicht. Es sammelt sich erst Feuchtigkeit in ihnen, wenn sie länger unbenutzt stehen. Bei täglichem Betrieb dagegen wird minimale eingedrungene Feuchtigkeit gleich weggetrocknet.
Übrigens, das Problem betrifft nicht nur RIFA-Typen sondern so ziemlich alle Fabrikate, zumindest, soweit es wie bei RIfa Papierkondensatoren sind!

Und bei allen gilt: Vorsicht, wenn das Gerät längere Zeit nicht am Netz war!
Das stimmt meiner Erfahrung nach so nicht. Diese Kondensatoren sind mit einer transparenten Masse vergossen, die offenbar mit der Zeit schrumpft und dadurch Risse bekommt. Wie schnell das passiert, mag von Umwelteinflüssen abhängen, aber es passiert. Manchmal nach 20 Jahren, manchmal erst nach 40. Ist das einmal passiert, reichen anscheinend auch schon relative Raumluftfeuchtigkeiten um die 40-50% für einen spektakulären Tod des Geräts aus. Auch bei relativ regelmäßiger Benutzung. Mein Philips VR2023 hing ziemlich durchgehend am Stromnetz und trotzdem zischte es irgendwann recht imposant. Ich würde diese Kondensatoren beim ersten Anzeichen von Rissen oder etwa 20 Jahren durchwegs prophylaktisch austauschen. Sie sind weder teuer noch besonders ressourcenintensiv noch haben sie auch nur die geringsten Auswirkungen auf die akustischen Eigenschaften des Gerätes, man gewinnt durch das Behalten der Altteile also außer geringer Arbeitsersparnis wenig.
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#25
Hatte mich etwas eingelesen in das Thema Entstörkondensator. Zwei fundierte Meinungen die ich gefunden hatte sagten, dass an genau dieser Stelle im Netz (also direkt auf der Primärseite des Trafos, an der Netzspannung) die Anforderungen an Kondensatoren sehr hoch wären und nur diese Metall/ Papier Typen sie erfüllen könnten. Alle anderen X2 Kondensatoren (also die metallisierten Folientypen ohne Papier) wären darin schlechter, auch wenn die Hersteller gegenteiliges behaupten würden und auch diese eine X2 Zulassung haben.
Trotzdem traue ich dem Braten nicht mehr. Diese Risse im Plastikgehäuse möchte ich einfach nicht wieder in meinen Geräten haben. Auch wenn sie erst nach längerer Zeit auftreten.
Ich werde (und dass soll keine Empfehlung sein, nur ein persönliches Resumee) an dieser Stelle 500V runde Keramik Typen einsetzen. Die sah ich bereits bei HP Messgeräten aus der Apollo Ära und bei einigen anderen Herstellern. Uralt, aber gehen halt nicht kaputt. Und ohne Plastik drumrum.
Ob die nun eine X2 Zulassung haben oder nicht, ist mir mittlerweile egal. Wenn die bei HP jahrzehntelang halten (und damals gabs die Spezifizierung sicher noch überhaupt nicht) ist mir das sicherer als wieder welche im Plastikgehäuse zu verbauen. Von welchem Hersteller auch immer (gibts ja auch von Wima).
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#26
Helmut, das ist ein interessanter Ansatz. Nicht , daß ich es gleich nachmachen mag, aber mal drüber nachdenken...

LG
Mike
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#27
Die X oder Y Zertifizierung hängt nicht davon ab ob das Plastik, Keramik oder Papier drin ist, und das Geschwafele was anderes als Papier würde nix taugen ist an dieser Stelle ganz simpel nur Blödsinn von Möchtegern-Wissenden.

Baue X oder Y Kondensatoren ein, von mir aus auch aus Keramik, aber baue was Vernünftiges ein damit Dir die Bude nicht abbrennt. Selbst MP (Metall-Papier) Kondensatoren können haltbar sein,
nur die Vergußmasse deren Langzeiteigenschaften mit den Rissen man nicht kannte, führte dazu das die Dinger Luftfeuchtigkeit zogen und abbrennen.
Ich kenne auch abgebrannte Kermaikkondensatoren..so what...

Das selbe bei Tantal, die Dinger gehen kaput, ja, aber ich habe mehr defekte Elkos erlebt als kaputte Tantalperlen, und wenn in einem Gerät Tantal drin waren, baue ich auch neue Tantal ein.


Gruß,
Holm
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#28
Dem kann man in vollem Umpang nur zustimmen. thumbsup

Es wir hier manchmal sehr viel Unsinn geschrieben und das nicht bloß über Kondensatoren.

Grüße Falk
1 x REVOX B77
2 x AKAI GX 635D schwarz
1 x AKAI GX 266D
1 x Tesla Uran
1 x Tesla B 4
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#29
holm,'index.php?page=Thread&postID=248256#post248256 schrieb:Das selbe bei Tantal, die Dinger gehen kaputt, ja, aber ich habe mehr defekte Elkos erlebt als kaputte Tantalperlen, und wenn in einem Gerät Tantal drin waren, baue ich auch neue Tantal ein.
Wechselst Du die Tantals grundsätzlich aus?
Bisher mache ich das nur bei Elkos.

VG Jürgen
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#30
Heute das nächste Messgerät inspiziert (habe mir nun einige zugelegt, um die Maschine einmessen zu können). Ein HP 3400A true RMS Voltmeter. Was sitzt drin als Entstörkondensator? Wieder ein Keramik- Scheibentyp, warscheinlich Sprague. Die hätten auch metallisierte Folien an der Stelle einbauen können, sind genug drin in dem Gerät. Haben sie aber nicht. Und der Kondensator hält seit ca. 1970, da dürfte das Gerät gebaut worden sein.

Deshalb habe ich meine Schlüsse zu dem Thema gezogen. Was für HP gut genug ist, kann in einer Revox nicht so schlecht sein.
Und damals bedeutete HP noch etwas im Messgeräte Sektor. Vergoldete Platinen und ein Aufbau wie aus dem Bilderbuch. Vergleichbar mit Rohde & Schwarz, das beste vom besten. Da findet man kein einziges billiges Bauteil in den Geräten.
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#31
JUM,'index.php?page=Thread&postID=248286#post248286 schrieb:Wechselst Du die Tantals grundsätzlich aus?
Bisher mache ich das nur bei Elkos.

VG Jürgen

Nein, weder noch, es sei denn es sind Elkos mit Poystyrolgehäuse verbaut, die garantiert trocken sind,
beispielsweise die alten DDR "Schneemänner" oder auch die in PE von Tesla.
Da diffundiert das Wasser aus dem Elektrolyten durchs Gehäuse. Diese japanischen Mikroelkos werfe ich auch
raus wenn ich sie sehe, die sind imemr schlecht.

Tantals werden nur gewechselt wenn sie kaputt sind (Schluß haben, aber auch hoer ESR kommt vor).
Elkso dito, wobei ich da einem Gerät schon mal mit einem simplen ESR Tester zu Leibe rücke, Sowas hier:

http://ludens.cl/Electron/esr/esr.html

Das ist Gold wert. Ich habe auch "vernünftige" Meßgeräte für Kondensatoren, aber das Ding ist klein und schnell
und es kann der C eingelötet in der Schaltung "geschätzt" werden, weil nur mit 200mV Wechselspannun
"gerschätzt" wird, das macht keine PN Übergänge auf.

Gruß,
Holm
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#32
helmut,'index.php?page=Thread&postID=248300#post248300 schrieb:Heute das nächste Messgerät inspiziert (habe mir nun einige zugelegt, um die Maschine einmessen zu können). Ein HP 3400A true RMS Voltmeter. Was sitzt drin als Entstörkondensator? Wieder ein Keramik- Scheibentyp, warscheinlich Sprague. Die hätten auch metallisierte Folien an der Stelle einbauen können, sind genug drin in dem Gerät. Haben sie aber nicht. Und der Kondensator hält seit ca. 1970, da dürfte das Gerät gebaut worden sein.

Deshalb habe ich meine Schlüsse zu dem Thema gezogen. Was für HP gut genug ist, kann in einer Revox nicht so schlecht sein.
Und damals bedeutete HP noch etwas im Messgeräte Sektor. Vergoldete Platinen und ein Aufbau wie aus dem Bilderbuch. Vergleichbar mit Rohde & Schwarz, das beste vom besten. Da findet man kein einziges billiges Bauteil in den Geräten.


Beachte das HP andere Lieferanten hatte als Du. Irgend ein Keramik C den Du da für gut hältst hat Niemand vorher zertifiziert, bei HP war das damals anders, die hätten den Lieferanten angezündet und in der Pfeife geraucht.
In Industrieelektronik (Umrichter etc) sind massenweise sowohl Keramik als auch Folien Cs verbaut, aber nicht vom beliebigen Chinesen.

Gruß,
Holm
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#33
Ja, danke. Werde original USA Qualität verbauen, keine asiaten Kopien.
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#34
Welche Art Entstörkondensator verbaut ist, hängt in sehr großem Maß vom Herkunftsort des Geräts ab, so jedenfalls mein Eindruck. Anders gesagt: Gewohnheit. In Japan-Geräten und US-Geräten findet man häufig keramische Entstörkondensatoren, in europäischen und für den europäischen Markt modifizierten Geräten eher die allseits beliebten Metallpapier mit transparentem Verguss (RIFA und ab und zu WIMA).
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#35
...stimmt so auch nicht. In DEC Computer Netzteilen (Zukaufteile) finden sich auch oft Rifa und Ähnliche und das sind USA Geräte.

Gruß,

Holm
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#36
holm,'index.php?page=Thread&postID=248507#post248507 schrieb:...stimmt so auch nicht. In DEC Computer Netzteilen (Zukaufteile) finden sich auch oft Rifa und Ähnliche und das sind USA Geräte.
Häufig heißt ja auch nicht immer.
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