Tonköpfe verkrustet
#1
Ich habe mich dieser Tage meiner Tascam 32 erinnert, die seit ca. 30 Jahren ungenutzt herumstand. Eigentlich zu schade. Deshalb habe ich der Maschine eine neue Andruckrolle gegönnt - sie war längst bitter nötig. Allerdings stellt mich die notwendige Reinigung der Tonköpfe nun vor ein unerwartetes Problem. Natürlich habe ich mir den entsprechenden Spezialreiniger besorgt, doch die Köpfe sind mitunter so hart verkrustet, dass dieser an seine Grenzen stößt. Der Belag ist weiß und erinnert mich an ausgelaufene Batterien, nur ist diese Substanz hier offenbar wesentlich härter. Vielleicht hat jemand in diesem Forum einen Tipp, wie ich die Verkrustungen ohne Gefahr für die Köpfe aufweichen kann. Danke für jegliche Hilfe.
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#2
Hallo ??? (Name wäre nett)
,
versuche es mal mit Elsterglanz (Tube). Ist eigentlich ein Mittel um Herde mit Glaskeramikfeld zu putzen, hilft aber auch bei verkrusteten Tonköpfen. Mit Wattestäbchen auftragen , leicht reiben und danach mit Alkohol säubern.

Gruß

Wolfgang
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#3
Zahnpasta. Verwende ich gelegentlich für fiese Schmutzköpfe.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Danke für die rasche Antwort.
Dieter (Faustus geht aber auch)
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#5
... dann hat der junge Niels wohl noch wenig Erfahrung mit der Tontechnik.
Sicher bringt Digital kristallklare Mitten und Höhen, aber ein Musikstück beherbergt auch Tieftonanteile mit gewisser Dynamik, die von den Standart-Wandlerchen oft unterdrückt oder bei Vollaussteuerung vergessen werden, Smartphone-Usern fällt das eh nicht auf und Datenreduktion haben einige auch noch nicht bemerkt, was früher bei Analog nie ein Thema war!
Schade, dass heutige Endkunden von Vinylplatten sich Tonträger andrehen lassen, welche von einem digitalem Master stammen und teilweise noch übeler klingen, als die parallele CD... ?(

R.
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#6
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=246670#post246670 schrieb:Tieftonanteile mit gewisser Dynamik, die von den Standart-Wandlerchen oft unterdrückt oder bei Vollaussteuerung vergessen werden
Kannst du das mal technisch erläutern und belegen ?
Die mir bekannte digitale Audio-Technik verhält sich im Tieftonbereich in jeder Hinsicht besser als ein Tonbandgerät.

Der 'üble' Klang mancher Vinylplatten im Vergleich mit einer CD der gleichen Aufnahme liegt wohl eher daran, daß man versucht hat, die Unzulänglichkeiten der Platten durch spezielles Processing abzumildern.

MfG Kai
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#7
Meine Antwort war "Zahnpasta". Was hat das mit meiner Jugend zu tun?

Eben habe ich nochmal meine Beiträge von Oktober überflogen. Rudi, worauf beziehst du dich?

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#8
Ich schätze mal auf deine Signatur... Big Grin

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#9
Bitte zurück zum Thema. Danke.

Gruß

Wolfgang
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#10
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=246670#post246670 schrieb:... dann hat der junge Niels wohl noch wenig Erfahrung mit der Tontechnik.
R.

Diese Art von Überheblichkeit/Arroganz darf man auch freundlichst bleiben lassen. Was für ein unsympathischer Tonfall .
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#11
Bandschmutz ist dunkel, weißer Schmutz ist ungewöhnlich. Kannst du mal ein Foto machen?
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#12
Weißer Schmutz ist bekannt von sich chemisch zersetzenden Bändern.

MfG Kai
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#13
Hallo Kai,

wollte gegenüber keineswegs arrogant wirken, tut mir leid für meine Ausdrucksweise!Wenn man einen AD-Wandler bis an seine Leistungsgrenze mit dem Pegel hochfährt, steigt ab 87% des maximal möglichen Pegels der Jitter, also die Verzerrungen innerhalb dieser Schaltung.
Bevor die hörbar zerren, geht das zu Lasten der Tieftöne, bzw. diese beginnen zuerst zu zerren.

Ein Ton.-Ing. aus dem Vinylplatten-Mastering erklärte mir, dass man daher vom max. möglichen Pegel weg bleibt, um dem Programmmaterial die Möglichkeit zu lassen, "atmen" zu können.
Daher nimmt man beim Mastering aus 2 Gründen die Tiefen etwas weg:
1. bei Vinyl schaffen nicht alle handelsüblichen TA-Systeme die möglichen Auslenkungen der Rille zu folgen und springen über und
2. sind AD-Wandler einfach damit überfordert, satte Bässe bei kristallklaren Höhen und Vollaussteuerung sauber zu übertragen.

Wurde die Datei bereits irgendwann einmal kompremiert, ist nachträglich eh nichts mehr zu verbessern da, der Klang bleibt verdichtet.


Dummerweise werden in allen Digitalstudios aufgrund tauber Mikrofoneingänge grundsätzlich kompremiert, die CD / Plattenfirma schaltet standartmäßig ihren Kompressor nochmal dazu und private Rundfunkanstalten lassen es kräftig über den Sender pumpen.
Ferner wurde mir gesagt, dass man für 95% der Endkunden produziere und nicht für die 5% mit höherem Qualitätsverständnis und wieder 95% aller Produzenten (ist der, welcher ein Studio beauftragt + bezahlt) antworten auf die Frage des Ton-Ing. ob das Master gut oder laut klingen soll so, dass sie es möglichst laut haben möchten!(Also weniger Tieftonanteil, dafür lauter, damit alle billigen Joghurtbecher aus dem Blödmarkt brauchbar plärren)

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. ;(

R.
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#14
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=246723#post246723 schrieb:Weißer Schmutz ist bekannt von sich chemisch zersetzenden Bändern
Hallo Kai,

das weisse ist aussinterndes Bindermaterial, das hatten wir mal bei Fuji 1 Zoll Videobändern. In den Fenstern der Spulenteller sah das so aus, als hätte gerade jemand über der Maschine ein Loch in die Wand gebohrt.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#15
Hallo Tobias,

den Binder hatte ich auch noch im Hinterkopf, war aber nicht sicher, ob nicht auch anderes in Frage kommt, deshalb habe ich ihn nicht genannt. Ich hatte auch schon Tonbändern, von denen weißer Staub runter-rieselte, und andere, die weiße Schmiere auf den Kopfspiegeln hinterließen. Letztere sind die unangenehmeren, weil sie dazu zwingen, eine "finale" Digitaliserung eines Bandes mehrfach zu unterbrechen, Kopfspiegel zu reinigen, fortzusetzen, und ständig zu kontrollieren, wie weit die Verschmutzung fortschreitet - und hinterher die Audio-Fragmente ordentlich/unauffällig zusammenzusetzen, als sei nix gewesen.

MfG Kai
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#16
Lustig, wie sich aus meine Anfrage zur Tonkopfreinigung wieder einmal die altbekannte Grundsatzdiskussion digital versus analog entwickelt hat.

Was jedenfalls meine Tonköpfe anbelangt, so sind sie nach ca. einer Stunde Arbeit, zwölf Wattestäbchen, Elsterglanz Polierpaste und Tonkopfreiniger wieder blitzblank und sehen fast aus wie neu.

Danke für die Tipps.

Ich denke, das Problem war, dass ich vor den fast drei Jahrzehnten den Tonbandabrieb nicht wie es sich gehört hätte ordentlich beseitigt habe. Ich hatte allerdings auch keine Ahnung, dass die Maschine eine Ewigkeit ungenutzt herumstehen würde. Ich vermute, der Abrieb hat sich dann durch die raumklimatisch bedingten Oxidationsprozesse zu dieser merkwürdig harten Masse verkrustet. Egal, alles ist inzwischen wieder okay, und irgendwie hat es mir viel Freude bereitet, die Bandmaschine einsatzbereit zu machen - ob ich sie nun entsprechend oft benutzen werde, ist eine andere Frage, aber auch nicht in erster Linie wichtig.
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#17
Ist die Tascam 32 wirklich schon sooo alt, daß die 30 Jahre ungenutzt herumstehen kann?

Für mich sah die immer moderner aus. Hab im Radio damit gearbeitet.

LG Martin
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#18
Sag ich doch,

ELSTERGLANZ!

Hallo Faustus, sag mit bitte Bescheid, wenn Du die Tascam 32 doch nicht mehr benutzt.

Gruß

Wolfgang
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#19
Geht klar!


Wenn ich mich nicht täusche, habe ich die Maschine Anfang der 80er Jahre gekauft. Sie dürfte gerade mal höchstens 300 Std. gelaufen sein, da meine Klientel seinerzeit eher selten ein Master in "Schnürsenkelform" wollte. So habe ich sie in erster Linie zum Schneiden verwendet, was ja durch den Einzug von Apple & Co bald wesentlich komfortabler möglich war - tempora mutantur ...
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#20
Hallo zusammen,

hier noch ein kleiner Nachtrag zum Thema "weißer Abrieb".

Die Hinterlassenschaft eines 1" Agfa-Bandes PEM 468.

Der Lüfter des Gerätes hat einen großen Teil des Staubes fein im ganzen Raum verteilt.....

   

Gruß

Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#21
Sieht klasse aus. Mit PEM 268, 269, 368, 359 kannst du dasselbe in dunkelbraun haben.
Das M in PEM stand doch in erster Linie für Mist.
VG Stefan
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#22
thumbsup thumbsup thumbsup

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#23
Oha, viel Spaß beim putzen. In weiß kannte ich das noch nicht.
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