UKW Stereo - früher und heute
#1
Hallo,

Ich weiß, im Gegensatz zu früher werden Musikmitschnitte vom Radio eher selten gemacht.
Was mich allerdings sehr erschreckt ist die Qualität der Ausstrahlung. Dynamik scheint gerade bei den Lokalsendern ein Fremdwort zu sein - laute Musikimpulse werden hörbar zurückgeregelt, und bei leisen Darbietungen bemerkt man ein deutliches "Anziehen" der Lautstärke . Die Höhen und die Tiefen werden maßlos verbogen, so daß man nicht mehr von "Hifi" sprechen kann.
Gerade mit einem guten Kopfhörer kann man dieses Ungemach eindrucksvoll hören. Warum ist das so ?

Gruß Harald
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#2
Das ist so, damit man auch in lauter Umgebung, am Arbeitsplatz oder im Auto, immer "am lautesten" klingt. Wer schreit, dem wird zugehört, der verdient am meissten mit der Werbung. Mit HiFi hat das nichts zu tun.
Michael(F)
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#3
Hallo Harald

Das hat mit dem Einsatz von Limitern und Dynamikkompression zu tun. Das haben wir kürzlich am Bsp. *miese CD-Qualität* dieskutiert:

Du siehst, du bist nicht der einzige unzufriedene Musikhörer. Interessant sind die Erklärungen von PhonoMax:
http://forum2.magnetofon.de/f2/showtopic...eadid=1690

Gruss
Etienne
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#4
Radiosender stehen in sehr starker Konkurrenz zueinander. Gerade bei den privaten Sendern bemerkt man das deutlich. Sie leben ausschließlich von der Werbung und müssen daher um die Anzahl der Zuhörer kämpfen. So ist es nachvollziehbar, daß "die besten Hits", entsprechend aufgearbeitet, ständig gespielt werden.
Besser sieht es bei den öffentlich rechtlichen Sendern aus. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß bei denen in den Abendstunden noch anhörbar ausgestrahlt wird. Abends schalten eher diejenigen ein, die Radio hören wollen. Ein Beispiel ist Radio Eins nahe Berlin.
Als geneigter Hörer muß man etwas suchen. Meist haben die Sender bestimmte Zielgruppen. Wenn die Zielgruppe z.B. LKW-Fahrer sind, ist es naheliegend, daß nicht viel Dynamik, besonders leisere Passagen, vorhanden sein dürfen. Der Fahrer will ja "Musik" hören und nicht das eintönige Brummen des Motors.
Hat man einen Sender, der klassische Konzerte (in den Abendstunden) spielt, kann man davon ausgehen, daß da nicht oder nur wenig gebogen wird. Der Hörer will in diesem Fall ein Musikerlebnis und keine Bedudelung oder Übertönung einer Maschine am Arbeitsplatz.
Fazit:
Sender suchen, am besten mehrere, die wenig Gebrauch machen von Klangverbiegern. Bei der nächsten Umfrage, bei der die Quoten (= Bemessungsgrundlage für die Werbeeinnahmen) für die Radiostationen ermittelt werden, tunlichst nicht die angeben, die sich gern dieser Mittel bedienen.

Andreas, DL2JAS
Was bedeutet DL2JAS? Amateurfunk, www.dl2jas.com
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#5
Ich kann mich erinnern, das es früher Probleme mit der Lautstärkeanpassung zwischen Musik- und Wortbeiträgen gab. Musik war immer zu laut empfunden worden. Deshalb steuerte man im Sender die Musik nur bis 20 % aus (kann sein, dass ich den genauen Wert nicht mehr so in Erinnerung habe), das verminderte natürlich den Störpegelabstand. Das scheint durch die Kompressoren wohl kein Problem mehr zu sein. Weiß jemand genau, wie weit heute bei Wort und Musik ausgesteuert wird? In Deutschland war, oder ist ein FM-Modulations-Hub von 50kHz üblich. In den USA 75 kHz. Wie ist das heute hier? Da 75 kHz lauter klingt, könnte ich mir vorstellen, dass einige Sender diesen größeren Hub benutzten. Wäre das illegal?
Gruß,
Michael/SH

Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu (Ö v. Horvath)
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#6
Es scheint in jeder technischen Entwicklung immer gleich zu laufen:

Erfindung =>
heftige Probleme =>
Markteinführung =>
Probleme =>
Erreichen der höchsten Qualität =>
Technik wird immer zuverlässiger, einfacher =>
Produkte werden billiger, simpler und die Entwicklungsenergie geht in die Marketingstrategie über

Die Technik beim Sender hat man heute mit wenig aufwand im griff, es braucht kaum noch gut ausgebildetetes Personal (s. letztes Clubtreffen: Ems-Vechte-Welle). Also lugt man nach Gewinnmaximierung...
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#7
Zitat:mfranz postete
Weiß jemand genau, wie weit heute bei Wort und Musik ausgesteuert wird? In Deutschland war, oder ist ein FM-Modulations-Hub von 50kHz üblich. In den USA 75 kHz. Wie ist das heute hier? Da 75 kHz lauter klingt, könnte ich mir vorstellen, dass einige Sender diesen größeren Hub benutzten. Wäre das illegal?
Michael,

ich habe mal in den 60ern in der Berufsschule gelernt und so stand es auch in den Fachbüchern:

In Deutschland gilt ein Modulationsindex von "5",d.h.15kHz NF-Bandbreite mal "5" ist 75kHz Frequenzhub.

Ob das heute anders ist weiß ich leider nicht.

Bernd
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#8
Hallo,
Zitat:Michael Franz postete
Das ist so, damit man auch in lauter Umgebung, am Arbeitsplatz oder im Auto, immer "am lautesten" klingt. Wer schreit, dem wird zugehört, der verdient am meissten mit der Werbung. Mit HiFi hat das nichts zu tun.
...das stimmt hundertprozentig!

Dies wurde uns von einem Tontechniker des RBB bestätigt.

Weil die Tonqualität der Sender seit Jahren immer schlechter wird, höre ich auch kein Radio mehr.

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
...mit: Hörspielen, Sketchen, Reportagen, Interviews, Montagen, Tricks usw.

INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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#9
.... aber bei den öffentlich - rechtlichen Sendern ist die Tonqualität duchaus zufriedenstellend. Zumindest hier im bayerischen Raum empfinde ich es so.
Aber sobald man einen Privatsender erwischt........ na ja.
Gruß
Heinz
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#10
Zitat:TBS-47-Audioclub postete
(...)
Weil die Tonqualität der Sender seit Jahren immer schlechter wird, höre ich auch kein Radio mehr.
Gunther macht ja mit den "Rundbändern" sein Radio selber, dies übrigens werbe- und kompressionsfrei, wenn man mal von ATRAC absieht und der laufenden Erwähnung des TBS47 Wink Klingt aber immer noch besser als Dudelfunk und ist auch interessanter.

Man sieht - man könnte mit relativ wenig Aufwand auch einen ordentlichen Hörfunk fabrizieren.

Alternativen zum Dudelfunk sind, wer sich damit anfreunden kann, die Klassik- bzw. Kultursender. Wem sowieso nicht zugehört wird, wer kaum oder keine Werbung hat, der muss auch nicht "schreien". Da hört man immer wieder ganz beachtliche Tonqualität, weitab vom High-End, aber mitten in der High-Fidelity.
Michael(F)
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#11
Hoho...
vielen, vielen Dank, lieber Michael F., für diese kostenlose Werbung!!!

Da wir gerade bei der Werbung sind... unsere Werbeaktion in unserer HP ist zwar gerade abgelaufen, aber für die User dieses Forums kann ich sie immer noch anbieten, die k-o-s-t-e-n-l-o-s-e und unverbindliche 6-monatige Probemitgliedschaft bei uns. (auf Cassette oder MD)

Gruß, Euer Gunther
Hörmagazine? Da gibt es nur eine Wahl: TBS-47-AUDIOCLUB!
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INFO: http://www.tbs47audioclub.de/
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