Das Internet, ein Slum
#1
Interessanter Artikel bei heise.de:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19708/1.html
Zitieren
#2
Ich hab' den Artikel nur überflogen, zu mehr hat er mich aber auch nicht animiert. Ziemliche Schwarzmalerei mit Hang zum Dramatischen. Wäre der Schreiber ein Maler, so würde man dessen Bilder nicht in psychiatrischen Anstalten an die Wand hängen, weil die Gefahr bestünde, daß die Patienten rudelweise aus dem Fenster springen.

Ich bin nie ein Fan des Internets gewesen, verbringen aber viel Zeit darin, so wie ich Zeit im richtigen Leben verbringe, in einem Stau zum Beispiel oder auch in einem Konzert, beim Bäcker oder sonstwo.

Ich bekomme am Tag ca. 30 Spam-Mails, die mein Mailprogramm einigermaßen treffsicher vorsortiert. So 2-3 Minuten gehen mir flöten, um sie zu löschen. Ich habe mir noch nie einen Virus eingefangen und mein derzeit größtes Internet-Problem ist, daß die Seite mit meinen PNs aus diesem Forum etwas zögerlich öffnet.

Wenn mir der Spam eines Tages zuviel wird, gebe ich die Mailadresse auf und benachrichtige die 20 oder 30 Personen in meinem Leben, von denen ich meine, sie sollten mich mühelos erreichen. Das reicht dann wieder für ein paar Jahre. Ansonsten habe ich keine Probleme, dafür viel Spaß. Das Net für mich wie mein Auto: Es gibt Anforderungen, die erfüllt sein müssen. Es macht in Grenzen Freude, wenn sie erfüllt werde . Wirklich wichtig ist jeoch nur das, was man damit anfangen und erreichen kann.

Wenn man derart nicht allzuviel vom Net erwartet, ist es ganz o.K. Wer sein Leben auf Internet-Kultur aufbaut, hat evtl. ein Problem.

Ich habe den Eindruck, der Schreiber ist ein "Wellenreiter" und sucht einen "neuen Trend" dem er "wie ein Komparse hinterher rennen kann" (W. Niedecken).

Ich selber traue mich noch ins Erdgeschoss.
Michael(F)
Zitieren
#3
Zitat:Michael Franz postete

Ich selber traue mich noch ins Erdgeschoss.
Exakt! Betreibe selber mehrere Websites mit Foren, und liege in etwa bei den Spams in der Menge wie Du. Das wird mich aber nicht davon abhalten, das I-Net zu benutzen.

Der Mann will die Aufmerksamkeit auf sich ziehen - ist auch ok - und es ist sicher auch nicht alles falsch. Wenn ich so manchen Rechner von Privatanwendern sehe, die keine Ahnung haben, wird mir ganz anders. Viren- und Spyware-verseucht kommen sie dann mit hängenden Ohren, ob ich den Rechner nicht wieder zum Laufen bringen kann. Nur wenn ichs dann gemacht habe, werden grundsätzlich Virendefinitionen nicht aktualisiert oder der Hintergrundwächter vollständig deaktiviert. Firewall? Wofür denn? Ad-Aware? Hab mich immer schon gefragt was das wohl sein soll? (!!!) - - -und der Rechner landet ein paar Wochen danach wieder hier? Ja wofür rede ich eigentlich?
Irgendwann macht es dann keinen Spaß mehr.

Sorry, musste raus Smile

Gruß Norbert
Zitieren
#4
Ich finde es bemerkenswert, wie Viren, Würmer, Trojaner, Hacker etc. so klaglos hingenommen werden. Der Autor versucht diesem Umstand Rechnung zu tragen. Offenbar hat er aber nicht einmal ein Nachdenken erreicht. Na ja, wir leben halt in einer McDonals-Zeit... Sad

Ich kenne noch das gute alte BTX, mit dem man sicher Online-Banking machen konnte, sicher einkaufen konnte etc. Ich kenne aber auch die ersten Jahre des Internet und erkenne es heute nur noch schemenhaft wieder. Ich denke, der Vergleich Internet + Slum ist nicht so abwegig, wenngleich etwas pauschaliert.
Zitieren
#5
Hallo Andreas,

meine Internet-Zeit begann in etwa da, als wir uns kennen lernten. Wieviel Jahre ist das jetzt her? Sonntags-Chat im Yahoo-Club, verzweifelte Suche nach dem Chat-Partner?

Seitdem hatte ich nie irgendwelche Virenprobleme. Große Maßnahmen treffe ich keine. Ich durchforste nicht jeden Winkel des Nets, aber ich bin auch nicht besonders vorsichtig.

Ich schmeisse jede mail auf den Müll, die ich nicht kenne und lade nicht jeden Mist herunter. Ich erwarte nichts vom Net, vor allem nicht, daß es zuverlässig und sicher ist. Es tut - was will ich mehr.

Hätte ich mit den von Dir angesprochenen Problemen zu tun, würde ich anders reden, wäre ich auf das Net angewiesen, würde ich auch anders reden. So bin ich privilegiert und sage: Tut das Spielzeug, ist es gut, tut es nicht, geht es auch.

Ich weiss, in der IT-Branche sträuben sich die Nackenhaare, Gänsehaut stellt sich ein und die Zehennägel rollen sich auf - so what? Wink
Michael(F)
Zitieren
#6
Hallo,

ich habe den Artikel auch nur überflogen,finde ihn aber nicht so daneben.

Zum einen: was die Umgebung betrifft,geht der Autor natürlich von amerikanischen Verhältnissen aus.Und die sind etwas anders als hier.
Ein Freund von mir hat vor ein paar Jahren ein Jahr als Austauschlehrer im Rahmen des Lehrer-Austausches des AFS(gibt´s auch für Schüler) an einer Schule in Seattle unterichtet.Er hat berichtet,daß nach diesem Jahr seine Schülerzahl um 1/3 abgenommen hatte,weil 1/3 im Laufe dieses Jahres "privatisiert" haben.d.h.die hatten sich als Kleinkriminelle selbstständig gemacht.

Andres als die anderen Lehrer,die ich kenne,und die mit 50 schon auf die Pension warten und Frust ohne Ende schieben,freut der sich jeden Tag,daß er wieder hier(Gymnasium/Stuttgart) unterrichten darf...

Zum Schrott:
Ich bekomme so 100 Spams am Tag.Das stört mich sehr,aber ich kann die schnell löschen.Ärgerlich,aber was soll´s.Blöd ist nur,wenn ich aus dem Urlaub komme,und 1500 Spams in der mailbox habe...

Was problematischer ist:ich habe 2 Kinder:14 und 9 Jahre alt.Unserem Großen habe ich vor etwa 1 Jahr eine email-Adresse eingerichtet....

Wenn ich mir die Spams,die ich bekomme,mal so ansehe:ich möchte eigentlich nicht,daß die mein Sohn sieht.Der öffnet natürlich alles.Und da ist mir bisher keine Möglichkeit eingefallen,das zu unterbinden.Ab und zu hintergehe ich ihn und sehe mir seine mails an.Noch kann ich das.Es ist nur eine Frage der Zeit,bis da mails dabei sein werden,bei denen ich nicht will,daß ein 14-jähriger sie sieht.

Insofern kann ich mir der Meinung des Autors anschließen:das ist Müll,und das Internet,inbesondere email,vermüllt.Und ich kann mir vorstellen,daß ich irgenwann auf email verzichte...

Über praktikable Ratschläge,insbesonder,was Spams bei Jugendlichen betrifft,bin ich dankbar..

Viele Grüße
Frank
Zitieren
#7
der Artikel ist natürlich völlig überspitzt geschrieben, aber welche Botschaft er vermitteln soll ist schon klar. Und so ganz Unrecht hat der Autor auch nicht.

Ich habe keinen Virenscanner oder sonstige Systembremsen bei mir installiert und dennoch nie einen Virus gehabt. Ich nutze den PC allerdings auch nur recht selten, und wenn dann für völlig unwichtige Dinge. Alles was wichtig ist würde ich niemals mit einem Computer verrichten.

Ich schreibe jede Überweisung mit der Schreibmaschine und bringe sie persönlich zur Bank obwohl ich dauernd für Kunden Online-Banking einrichte.

Das Internet hat sicherlich einen großen Prozentsatz des Einzelhandels auf dem Gewissen und viele Menschen, speziell Jugendliche werden vergessen das sie mal Freunde hatten weil sie den ganzen Tag vor dem Bildschirm verbringen.

Wer so wie wir klar denken kann, ist auch durchaus in der Lage das Internet sinnvoll zu nutzen. Hierzu gehört auch die Recherchemöglichkeit und ein Erfahrungsaustausch in Foren wie diesem hier, in dem ich mich auch recht wohl fühle.

Gruß aus Mönchengladbach
Michael K.
Gruß
Michael

Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste