Bezugspegel des Akai Test-Bandes
#1
Bei den Akai GX-747dbx,-747,-646,... wird der Bezugspegel immer anhand eines "700 Hz, 7-1/2 ips, 0 VU Test Tape" gesetzt. Besitzt vielleicht jemand so ein Messband bzw. hat jemand Bilder davon? Ich habe nach Bildern in Google gesucht, finde aber leider nichts.

Hintergrund: Ich habe immer angenommen, dass der Bezugspegel bei den Akai-Bandmaschinen 185 nWb/m beträgt. Ich habe aber diese Angabe bisher in keinem offiziellen Dokument von Akai gesehen. Weiß jemand vielleicht, wo die Höhe des Bezugspegels offiziell zu finden ist? Ich hatte gehofft, der Pegel wäre auf dem Test-Band zu finden, aber das Test-Band selbst ist ja nicht zu finden.

Gruß

Nelson

PS: Teac gibt bei ihren Bändern 185 nWb/m an (siehe Bild ganz unten). Interessant ist auch, dass die Frequenzen auf dem Band absteigend sind (von kHz zu Hz), während bei BASf andersrum ist.


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#2
185 nWb/m sind meines Wissens japanisches Brauchtum, also nicht AKAI-spezifisch.
Außerdem wurde dieser Pegel benutzt als Dolby 0 dB Referenzpegel (Ampex).
Die japanische Sitte erspart dem Anwender also die Unterscheidung von 0 dB Band-Flußdichte-Referenz und 0 dB Dolby Bezugspegel.
Siehe zB hier:
https://www.pievox.de/Pegel.htm

Wer Dreisatz rechnen kann, sollte mit jedem Referenzband-Pegel zurechtkommen, wenn er die Verstärker nicht in die Sättigung treibt.
Schließlich liegen 250 nWb/m nur 2.6 dB über 185 nWb/m und 320 nWb/m 4.8 dB darüber.

MfG Kai
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#3
Ich denke Akai wird bei verschiedenen Modellen mit unterschiedlichen Bezugspegeln gearbeitet haben. (Ich meine die GX-210D verlangt beispielsweise ein + 4 dB Band mit 320 nWb/m, was, wenn ich nicht irre, sich auf 200 nWb/m=0dB bezieht.)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#4
Hallo Niels,

ich habe schnell geschaut und sehe nur "250 Hz recorded test tape at 7-1/2 ips" (Service Manual Seite 21) oder "using a 250 Hz 0 VU pre-recorded tape" (Seite 4). Es gibt wieder keine Aussage darüber, welchen Bezugspegel das Testband haben soll.

Gruß

Nelson
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#5
Ich habe gestern just eine RT909 eingemessen und bin eigentlich selbstverständlich von 185 nWb/m als Bezugsgröße ausgegangen. Da danach alle Pegel ohne Verrenkungen einzustellen waren, gehe ich davon aus, dass das so gepasst hat. Wenngleich auch das Manual keine Angaben macht, bei welcher Geschwindigkeit einzumessen ist und wie die Umschaltungen BIAS/EQ zu handhaben sind.

Gruß
Michael
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#6
Soeben diese Tabelle von TEAC in hifi-archiv.info endeckt. Man beachte die drittletzte Zeile (VU-Pegel): Die X-2000*-Maschinen haben einen Standardpegel von 370 nWb/m vs. die X-300*, wo 185 nWb/m angegeben sind. Das sind 6 dB Unterschied und würde Bänder, welche auf den X-2000*-Maschinen bespielt wurden, schwierig abspielbar auf vielen anderen japanischen Maschinen machen, denn dabei würden die VU-Meter 6 dB mehr anzeigen und tief im roten Bereich sein. Ich hätte Angst, dass die VU-Meter kaputt gehen, wenn sie immer rechts anschlagen.

Gruß

Nelson


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#7
Völlig korrekt, die 370 Nanoweber bei der X-2000. Ich glaube, die X-10 und X-1000 hatten auch 185...
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#8
Hallo,

ich bezweifle stärkstens, dass die 370 nWb/m korrekt sind. Fakt ist doch, dass die japanischen Geräte mit exorbitant weiten Frequenzereichen aufwarten. Das funktioniert aber nur mit geringem Bandfluß und sehr geringen Spaltbreiten im Kopf. Die 370 nWb/m liegen 6 dB über dem normalen japanischen Bandfluß. Das ist ein Haufen Holz, den der Kopf und die Verstärkerelektronik verkraften müssen. Was sie aber m.E. nicht können. Liest man das SM der X2000 wird als Bezugsband das YTT-1003 aufgeführt. Das Band ist für Azimuth und Pegel bei 19 cm/sec gedacht und hat einen Bandfluß von 185 nWb/m. Und wer mal versucht hat, eine X2000 auf 250 nWb/m einzumessen weiß, was ich meine ...

Gruß
Michael
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#9
Hallo Michael, dann schau mal unter welchen Bedingungen das185er Bezugsband abgespielt wird. Die Position des Output Reglers bei Bezugsbandwiedergabe und Einmessung kann man schnell übersehen.

Auf vielen anderen Teac Maschinen spielt das mit den 6db mehr auch bei der Wiedergabe keine Rolle da man den Output Regler herunterdrehen kann und sich dieser auch auf die VU Anzeige auswirkt.

Band ab, Band läuft,

Rainer
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#10
Hallo Rainer,

darum geht es doch nicht. Du kannst ein Band mit irgendeinem Bandfluß auf irgendwelchen Ausgangspegel einstellen. Du brauchst aber, damit das alles reproduzierbar wird, einen Bezugspunkt. Und bei der X2000 ist das das YTT1003 mit eben 185 nWb/m. Das ergibt dann bei einer bestimmten Stellung des Outputreglers eine Ausgangsspannung von x mV. Das ist vom Hersteller vorgegeben und nicht diskutierbar. Veränderst du die Stellung des Ausgangsreglers, änderst du die Ausgangsspannung, ja, aber das hat doch mit dem Bandfluß nichts zu tun.

Gruß
Michael
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#11
Hallo Michael, das stiimmt schon, wenn dann die Aufnahme unter gleichen Bedingungen auf den gleichen Ausgangspegel wie die Bezugsbandwiedergabe eingestellt wird. Da ist der leicht übersehbare und entscheidende Unterschied in der Einmessung der x2000 zur x1000. Hier werden die Bedingungen der Wiedergabe nach Einstellung der Bezugsbandwiedergabe verändert!

Bezugsbandwiedergabe auf Output Regler Max. Einstellung PB Level 436mV

Dann Output Regler um 6db zurück auf output 218mV und nicht mehr verändern (ca. Stellung Cal.)

Rec. Vorband Pegel mit 436mV am Ausgang 0VU Anzeige.

Einstellung Rec Level mit 436mV am Ausgang. Damit steht VU Anzeige auch bei 0VU.

Zeichnen wir nun einen Testton wie beim Bezugsband auf, den wir bis 0VU Vorband aussteuern, messen wir ca 436mV am Ausgang.

Hätten wir jetzt mit 185nWb/m aufgezeichnet müsste unser Bezugsband unter diesen Bedingungen ebenfalls 436mV am Ausgang ergeben, was es aber nich tut. Das Bezugsband schafft es nur auf 218 mV ca. -6db VU Anzeige. Unsere Aufzeichnung beträgt aber 436 mV am Ausgang und 0db VU Anzeige, liegt also 6db über dem Bezugsbandlevel von 185nWb/m.

Teac hat sich da des Tricks bedient den Output Regler nach Einstellung der Bezugsbandwiedergabe um 6db herunterzudrehen. Da dann die Aufnahme eingestellt wird muss nun 6db stärker aufgezeichnet werden um am Ende den Pegel der Bezugsbandwiedergabe zu erreichen.

So musste Teac nicht extra ein anderes Bezugsband herstellen.

Nur weil ein 185nWb/m Bezugsband genutzt wird muss der Bandfluss auf den die Maschine eingestellt ist noch lange nicht gleich der Bezugsbandaufzeichnung sein.

Im übrigen war meine erste X2000R Ladenneu und ich hatte schon die AKAI 625. Der Unterschied im Pegel war deutlich. AKAI Aufnahmen konnten mit Output Regler auf max auf der X2000R abgespielt werden. Die Aufnahmen der X200R nur auf Stellung Cal. Sonst klebten die VU Anzeigen am Anschlag wie bei der Wiedergane der Teac Aufnahmen auf der AKAI.
Wer auch andere Maschinen hat steuert mit der X2000 besser nur bis -3 aus. Dann landet man bei der Wiedergabe auf anderen Geräten noch im Bereich vor dem Anschlag.

Band ab Band läuft, Rainer
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#12
Danke nochmal für die ausführliche Erklärung der 370 Nanoweber. Ich meine ausm Kopf, daß irgendwo im SM sinngemäß steht "Reference Level 0VU = 185 nWb + 6 dB
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#13
Eine Liste der Akai-Test-Tapes in Ebay gefunden. Leider sind die Pegel nicht angegeben, aber vielleicht findet man die auch irgendwann irgendwo... Big Grin

Gruß

Nelson


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#14
..... und da haben wir es wieder..den Leitungspegel und Operationspegel......

Also....egal ob 630 DB GX 77 GX 747.....messe diese Geräte immer auf 250nWb CCIR ein laufen alle perfekt auch mit dem angegebenen Frequenzgang.
Studer A807 MK II VU 2 Track 0,75mm
Studer A820
Studer A820X
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#15
Seit wann haben Akai Maschinen eine CCIR Entzerrung? Das möge man uns alten Hasen mal erklären....
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#16
Don't feed the troll(s) :whistling:
Viele Grüße
Jörg
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#17
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=259070#post259070 schrieb:Seit wann haben Akai Maschinen eine CCIR Entzerrung?
Maybe er hat sie umgefriemelt? Gemäß seiner Berufsangabe müsste er ja in der Lage sein, ein paar Entzerrungsglieder umzudimensionieren... Wink
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