Braun TG1000: Trimmer-Cs gegen Trimmer-Rs tauschen?
#1
Hallo,

bei der TG1000 (TG1020 auch) wird die Vormagnetisierung mit Trimmer-Cs eingestellt. Diese kleinen bunten (gelb und violett) Folien-Cs. Heute ist mir einer auseinander gefallen. Hilfsweise hab ich ein Trimmer-R mit 25k eingebaut. Das geht auch. Und in vielen Maschinen ist das ja auch so realisiert. Braun wird sich aber damit was gedacht haben. Mir würde aber trotzdem nichts auf anhieb einfallen, was gegen eine Lösung mit Widerständen sprechen sollten. Oder hat von euch jemand eine Idee dazu? Die Trimmer-Rs sind auch deutlich einfacher zu bekommen als die Trimmer-Cs ...

Danke und Gruß
Michael


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#2
Hallo Michael,

das hat zwei Aspekte:

1. Da oft die Oszillator-Seite des C-Trimmers eine für Audio-Frequenzen niederohmige Impedanz hat, bewirkt ein R-Trimmer durch seine Shunt-Wirkung eine größere Reduzierung des Audio-Pegels am Aufnahmekopf als ein Trim-C von 10-60 pF.

2. Mit einem Trim-R ist die HF-Spannung am AK immer kleiner als die auf der Oszillator-Seite.
Bei einem Trim-C kann sie durch Resonanz-Wirkung mit der AK-Induktivität (im Prinzip) auch größer sein (wenn der AK nicht stark bedämpft ist).

MfG Kai
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#3
Die Trimmer C's können Gleichspannungsanteile vom Aufnahmekopf fernhalten, falls der Löschoszillator einen nicht ganz symmetrischen Sinus liefern sollte. Dieser Gleichanteil würde den AK magnetisieren können.
VG Jürgen
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#4
JUM,'index.php?page=Thread&postID=241661#post241661 schrieb:falls der Löschoszillator einen nicht ganz symmetrischen Sinus liefern sollte.
Hallo Jürgen,

ein Löschoszillator darf keinen asymmetrischen Sinus liefern, das verursacht Störungen wie erhöhtes Modulationsrauschen und erhöhten Klirrfaktor der Aufnahme. Die Löschoszllatorspule soll so eingestellt werden, dass der Pegel der 2. Harmonischen des Oszillators auf Minimum steht, dabei ergibt sich auch eine perfekte Symmetrie des Sinus. Hier steht auch noch was zu dem Thema.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#5
In besseren Geräten, bei denen nicht an jedem Transistor gespart werden mußte, ist deshalb der Oszillator als Gegentakt-Stufe aufgebaut. Die produzieren von "Natur" aus kaum geradzahlige Oberwellen (im Idealfall keine). Ungerade Oberwellen sind unschädlich, zumal die Magnetisierungskennlinien selbst "ungerade" sind.
Bei Eintakt-Oszillatoren besteht immer die Gefahr gerader Oberwellen, insbesondere wenn es keine Amplituden-Regelung gibt und der HF-Pegel sich deshalb durch (oft unsymmetrische) Begrenzung einstellt.

MfG Kai
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#6
Hier mal eine Löschozillatorschaltung, bei der beide Methoden benutzt werden. Das Vormagnetisierungssignal wird kapazitiv ausgekoppelt und über einen Widerstand eingestellt.
   

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Uher CR 240 auch, erst C, dann R...
VG Jürgen


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#8
Hallo,

Abschlußbericht: in Kombination mit einem Reihen-C (ich hab hier 470 pF genommen) um evtl. Gleichspannung zu blocken, ist die Einstellung problemlos möglich. Sowohl mit 25 kOhm als auch mit 50 kOhm Trimmern.

Schlußendlich hab ich mir aber wieder passende Trimmer-Cs besorgt und das alles zurückgebaut. Sollte ja nur eine Notlösung und die letze Alternative sein.

Gruß
Michael
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