Sony TC U 5 nach Entriegeln der Pausetaste erfolgt keine weitere Aufnahme mehr....
#1
Hallo zusammen,

Wir haben mit unserem frisch reparierten Sony Cassettendeck TC U5 gestern Abend einige Aufnahmen durchgeführt. Teilweise hat das funktioniert, teilweise war aber nichts auf dem Band drauf. Erst mal große Ratlosigkeit.

Ich habe dann herausgefunden, die Aufnahmen funktionieren dann nicht mehr, wenn man nach der ersten erfolgten Aufnahme die Pausetaste drückt. Entriegelt man dann die Pausetaste wieder, läuft optisch alles normal weiter, will sagen, die VU Meter schlagen normal aus, das rote Aufnahmelicht leuchtet, das Band scheint weiter aufzunehmen. Will man dann im Anschluß das Aufgenommene abhören, ist außer dem ersten Lied aber nichts Neues mehr auf dem Band. Man hört nur die alte Musik, die eigentlich überspielt werden sollte.

Bei einem weiteren Test gab es dann folgende Erkenntnis: Stoppt man das Band allerdings nach einer Aufnahme nicht mit der Pausetaste sondern durch drücken der Stopptaste und startet danach eine neue Aufnahme mit Start- und Aufnahmetaste, funktionieren die Aufnahmen immer ohne Probleme.

Die Frage, die ich mir stelle, wieso funktionieren keine weiteren Aufnahmen nach Betätigen und anschliessendem Lösen der Pause Taste mehr? Nach meinem Verständnis hat die Pausetaste doch nur eine reine mechanische Funktion um vorübergehend den Bandtransport zu stoppen.

Das Ganze ist mir unerklärlich. Hat da irgendwer eine Idee oder Vermutung?

Gruß Manfred
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#2
Hallo,

Heute ein Nachtrag des Problems.....

Es ist doch nicht so, wie von mir zuerst geschildert. Wir haben heute nochmals Aufnahmen getestet und festgestellt, das doch fortlaufende Aufnahmen auch mit betätigen der Pausentaste möglich sind. Auf der anderen Seite funktionieren nicht immer die Aufnahmen, wenn man das Band vorher mit der Stopptaste betätigt hat. Es ist ein reines Lotteriespiel.
Mal klappt die Aufnahme, mal nicht. Man muss nach jeder Aufnahme kontrollieren, ob sie wirklich auf dem Band ist.

Hat denn jetzt vielleicht jemand nach der neuen Erkenntnis eine Ahnung, an welcher Stelle im Gerät nach dem Fehler gesucht werden könnte?

Gruß Manfred
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#3
Hallo
Im Forum wurde, bei verschiedensten Geräten, immer wieder mal der Aufnahmewahlschalter als Übeltäter genannt. Also ein simples Kontaktproblem an einem der Schalter, die von den Laufwerkstasten (neben den rein mechanischen Funktionen) betätigt werden.
Viele Grüsse, Sebastian
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#4
Hallo Sebastian,

Erst mal vielen Dank für Deinen Tip.

Aber für die Aufnahme am Cassettendeck wird ja eigentlich nur die Start- und Aufnahmetaste bedient und nach der erfolgten Aufnahme entweder die Stopp- oder Pausetaste. Bei jeder Aufnahme schlagen die VU Meter normal aus und die Recordlampe brennt. Die Spannung steigt dann immer beim Abhören, ist wie ein Lotteriespiel.

Ich frage mich echt, wieso eine Aufnahme mal funktioniert, mal nicht.

Gruß Manfred
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#5
Geräte dieser Ära haben meistens innen einen komplizierten Schiebeschalter, der von einem Gestänge an der Aufnahmetaste betätigt wird und zwischen Wiedergabe und Aufnahme umschaltet. Daher der übliche Name Aufnahme-Wiedergabe-Umschalter. Wenn der Kontaktprobleme hat, ist ein beliebter Fehler ein grauenhaft knatterndes Störgeräusch mit Vollausschlag der Aussteuerungsanzeige, englischer Spitzname "motorboating" weil der Klang etwas an einen niedertourigen Außenbordmotor erinnert. Eventuell ist die Situation bei dir so heftig, dass es bei Aufnahme irgendwo manchmal gar keinen Kontakt gibt und daher nichts auf dem Band landet.
Nicht, dass es mich persönlich in der Fehlersuche bei einem mir unbekannten Gerät weiterbringen würde, aber: werden vorhandene Aufnahmen immer gelöscht oder auch nur wenn die Aufnahme funktioniert?
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#6
Hallo,

Ich kenne den angesprochenen Schiebeschalter. Befindet sich, soweit mir bekannt, auf einer Platine. Ich hatte das Gerät schon offen vor mir, konnte aber diesen angesprochenen Schalter nicht entdecken. Wahrscheinlich hat das Sony Tapedeck so einen Schiebeschalter nicht mehr, oder er sitzt auf der Unterseite der Platine, was ich mir aber nicht vorstellen kann......?

Um die Frage zu beantworten, wenn das Tapedeck mal wieder nichts aufnimmt, ist es so, das auch die alte Aufnahme nicht gelöscht wird, es passiert definitiv gar nichts, obwohl das Gerät optisch einen glauben lässt, „ich nehme auf“.

Gruß Manfred
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#7
Hallo Manfred,der besagte Schalter befindet sich zentral auf der Playback.Record Platine.Das Servicemanual findest du hier: https://www.hifiengine.com/manual_librar...c-u5.shtml
Ich habe das Gerät auch nicht in meinem Besitz,auf der oben genannten HP findet man fast immer Unterlagen.
Gruss
Gerhard
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#8
Hallo Gerhard,

Vielen Dank für Deinen Tip,
Ich hänge einfach mal den Plan der Platine dran. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben, an welcher Stelle ich genau nach dem betreffenden Schalter schauen müsste,

Gruß Manfred

PS: hoffe, das der Dateianhang geklappt hat....


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#9
Hallo Manfred,links steht 13-17,wenn du nach rechts gehst ist der Schiebeschalter abgebildet.
Gruss
Gerhard
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#10
Hallo Gerhard,
Meinst Du den....?


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#11
Hallo Manfred,so sehen die Döngens meist aus,egal welcher Hersteller.Das Reinigen erst mal mit entsprechendem Spray versuchen.Zerlegen wird aufwändiger.Aber wenn die Funtion mal gegeben ist und dann wieder nicht ist es vielleicht auch was mechanisches.
Gruss
Gerhard
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#12
Hallo Gerhard,

Alles klar, dann werde ich das Deck nochmal aufmachen. Dann wird sich der Schalter auf der unteren Seite der Platine befinden. Ich muss dann mal schauen, ob ich da irgendwie dran komme. Vielleicht gibt es ja auch so eine Art Bodenplatte, die ich am Gerät entfernen kann, dann müsste ich den Schalter ja direkt vor der Nase haben.
Werde berichten....

Gruß Manfred.
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#13
Hallo,

gestern hatte ich tagsüber problemlos die Bodenplatte vom Gerät entfernt und den betreffenden Schalter mit Kontaktspray bearbeitet. Schalter dann manuell ca. 20 mal hin und her bewegt und Bodenplatte wieder montiert.

Dann am Abend das Aufnehmen getestet. Die ersten 7 Aufnahmen haben reibungslos funktioniert. Auch die folgenden 3 Aufnahmen, die jeweils nur mit der Pause Taste unterbrochen wurden, haben am Gerät normal ausgesehen, VU Meter schlagen schön aus, alles ok, dachte schon, das war es........

Der Frust kam dann beim Abhören, leider von den letzten 3 Aufnahmen nichts aufgenommen, alte Musik noch auf dem Band drauf, so ein Mist......zu früh gefreut. Ich habe dann einfach mal aus einer Ratlosigkeit heraus alle Schalter am Gerät hin und her bewegt, u.a. Pausetaste mehrmals betätigt, Stopp/Starttaste betätigt, Dolbyschalter, Bandsortenschalter hin und her betätigt, dann funktioniert die Aufnahme irgendwann plötzlich wieder.

Das ist immer so. Eine zeitlang nimmt das Gerät auf, dann plötzlich nicht mehr, dann nach „Rummprobieren“ irgendwann doch wieder.

Hat noch jemand eine Idee?


Gruß Manfred
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#14
Hallo Manfred,dann wirst du nicht um eine Demontage des Schiebeschalters herumkommen.An Kontakt 3 wird auch die Spannungsversorgung der Oszillatorschaltung an oder abgeschaltet.Oder erst mal die Spannung am Oszi messen.
Gruss
Gerhard
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#15
Hallo Gerhard,


Gibt es einen Tip oder eine Vorgehensweise zur Demontage des Schalters, ohne das ich den kaputt mache?
Dann bist Du ja nach wie vor der Ansicht, das die Ursache des Aufnahmeproblems am Schiebeschalter liegen müsste?

Gruß Manfred
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#16
Hallo Manfred,dazu gibts im Forum etliche Beiträge,einfach mal suchen.
Gruss
Gerhard
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#17
Bebobdeluxe,'index.php?page=Thread&postID=241310#post241310 schrieb:Gibt es einen Tip oder eine Vorgehensweise zur Demontage des Schalters, ohne das ich den kaputt mache?

Hallo Manfred,

vielleicht hilft ja Holgis Revox A77 Thread:


Revox A77 MkIII Restauration Step by Step

Im Beitrag #9 auf Seite 1 ist der Schaltschieber an der Reihe.

Gruß,

Karsten
Choose Your Battles Wisely (Sun Tzu)
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#18
Hallo zusammen,

Ich habe mal auf die Schnelle im Forum nach der Thematik „ Demontage Schiebeschalter“ gesucht, aber so nichts gefunden, daher vielen Dank an Karsten für den Tip. Hilft auf jeden Fall schon mal weiter.

Was mir nicht klar ist, wie bekomme ich die äußere metallische, kantige Ummantelung vom Schalter ab, der ja fest auf der Platine sitzt. Ich nehme mal an, wenn ich den ohne Schaden ab bekomme, könnte ich den Schiebemechanismus ähnlich zerlegen und säubern, wie in dem Bericht von Holgi gezeigt. Ich möchte aber möglichst nichts ab löten müssen.

Ich hänge mal ein Foto dran, ist zwar nicht der Originalschalter, aber der Sony sieht so ähnlich aus. Dann sieht man vielleicht eher, welche Ummantelung ich meine.

Gruß Manfred


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#19
Vielleicht etwas altmodisch, aber man könnte auch nach jedem Kontaktpaar welches bei record schalten soll, messen ob die Kontakte wirklich geschaltet haben.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#20
Würde ich gerne versuchen, aber mir fehlen leider die Kenntnisse hierfür und wohl auch das entsprechende Messgerät.
Deshalb müsste ich mich im Moment mit Zerlegen und Reinigen begnügen.....
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#21
Bebobdeluxe,'index.php?page=Thread&postID=241313#post241313 schrieb:Ich möchte aber möglichst nichts ab löten müssen.

Hallo Manfred,


wenn du nicht löten willst, dann hilft nur messen. Einen einfachen Multimeter gibt es schon für wenig. Ansonsten hast du es natürlich mit einem Sony zu tun und in den Achtzigern(nicht nur da) waren Sony Apparate berüchtigt für schlechte Lötstellen - aber du wolltest ja nicht löten...

Gruß,

Karsten
Choose Your Battles Wisely (Sun Tzu)
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#22
Hallo Karsten,

Ein Multimeter habe ich. Habe ich benutzt um die Batterie am Motorrad zu messen, ansonsten noch nicht viel damit gemacht. Wenn Du mir erklären kannst, wie ich den einstelle und wie ich die Messung vornehme, würde ich das natürlich schon gerne versuchen.

Löten ginge schon, habe ich beim Eisenbahnmodellbau schon gemacht. Ich wollte nur nicht unbedingt den A/W Schalter von der Platine ab löten müssen um den zu öffnen und zu reinigen. Ich hoffe immer noch, das ich den irgendwie so aufbekomme und an die Kontakte ran komme.....

Aber vorher Messen wäre noch einfacher, wie gehe ich vor......?

Gruß Manfred
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#23
Hallo Manfred,

da das Deck gut 40 Jahre auf dem Buckel hat, wird sich im Laufe der Jahre(wovon wieviel Stillstand? Wie/wo gelagert?) jede Menge Grünspan in den Schaltern gebildet haben. Ich weiß nicht, welches Kontaktmittel du gebraucht hast, aber es könnte durchaus sein, daß die Kontakte noch nicht sauber genug sind. Ich würde dem Schalter wahrscheinlich nochmals mit Kontaktspray zuleibe gehen, etwas einwirken lassen und dann den Schalter viele Male vorsichtig betätigen.

Eine Inspektion der Lötstellen, insbesondere rundum den Schiebeschalter, sollte sich anschließen. Ich habe oft genug gerufen, daß mir kein Sony Apparat mehr ins Haus kommen soll, wenn die Suche nach Wackelkontakten sich mal wieder hinzog. Wenn Lötstellen Anlaß zum Zweifel geben, dann nachlöten. Vielleicht liegt auch ein Haarriß der Platine vor - in diesem Fall kann die Suche sich hinziehen.

Wenn's dann ans Messen geht: Stecker raus - Deck stromlos! Multimeter in den kleinsten Ohmbereich(meist/oft 200 Ohm), eventuell auch mit Durchgangs 'Piep' und dann den Schiebeschalter als Sammlung von simplen einpoligen Schaltern sehen. Wie Manibo schon schrieb solltest du das Deck auf Aufnahme schalten - in diesem Fall ist es praktisch, daß dein Deck mechanisch bedient wird - und für jedes Kontaktpaar verifieren, daß es tatsächlich Durchgang hat. Solltest du hier allerdings auf Kontaktprobleme stoßen, wird sich der Ausbau des Schalters doch nicht vermeiden lassen. Daß du dies möglichst vermeiden willst, kann ich gut nachvollziehen. Ich habe meist das Glück gehabt, daß die Kombination von Kontaktmittel und mechanischer Bewegung das Problem in zufriedenstellender Weise gelöst hat.

Ich sehe nicht, wie du den Schalter aufmachen könntest, ohne ihn auszulöten - und dann auch noch wieder zu. Aber es gibt hier genug Leute, die mehr Erfahrung mit Schiebeschaltern haben. Daß das Problem sich hier befindet, halte ich für relativ wahrscheinlich, aber 'Wackelkontakte' in Sony Apparaten aller Generationen(Ich habe hier Sony Geräte von 1972 bis 2009 stehen) scheinen ein Markenzeichen zu sein.

Gruß,

Karsten
Choose Your Battles Wisely (Sun Tzu)
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#24
Allerdings sind gelegentlich auftauchende Fehler auch in der messtechnischen Suche ziemlich fies!
Warnung: bestimmte Kontaktsprays (ganz besonders gewarnt wird hier vor Kontakt 60) müssen unbedingt gründlich ausgewaschen werden, sonst wirken sie korrosiv! Das ist aber bei solchen Schaltern ohne Zerlegung kaum zu bewerkstelligen!
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#25
Hallo,


erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen.

Wenn ich den Schalter nicht so einfach aufbekomme, wie gedacht, ist wohl erstmal nochmaliges Bearbeiten mit Kontaktspray angesagt. Das Messen der Signalwege werde ich versuchen......

Zum Thema Kontaktspray, auf dem angehängten Foto sieht man, welches ich benutzt habe, vielleicht war das noch nicht ideal?

Gruß Manfred


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#26
Hallo Manfred,

T6 Oszillin ist gut. Nutze ich auch und habe damit schon so manchen meckernden Schalter überredet wieder zu funktionieren. Wink

Mfg Alex
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#27
Hallo Alex,

Das freut mich, dann werde ich zunächst den Schalter mit dem Spray weiter bearbeiten und sehen was dabei heraus kommt.

Gruß Manfred
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#28
Hallo,


Habe jetzt mal mit einem Multimeter versucht den Schiebeschalter durchzumessen. Ging eigentlich einfacher als ich dachte. Gerät in stromlosen Zustand auf „Record“ gestellt und alle 12 Kontaktpaare durchgemessen. Wenn ich den Schaltplan richtig interpretiert habe, muss bei Record immer der mittlere Pin mit dem rechten Pin Kontakt haben. Das ist bei Schalter 1 bis 4 und 6 und 9 bis 12 auch so. Bei Schalter 5 haben immer alle Pins Kontakt zu einander, egal ob man bei Wiedergabe oder Aufnahme misst.....? Ob das ok ist....? Auffällig sind Schalter 7 und 8, da haben bei der Stellung „record“ beide Pins mit dem mittleren Pin Kontakt, will sagen, das Multimeter schlägt an, bei Messung am linken Pin und zusätzlich auch bei Messung am rechten Pin. Das ist doch mit Sicherheit nicht ok.....?

Das würde ja bedeuten, das ich doch noch versuchen müsste, den Schiebeschalter von der Platine runter zu bekommen.

Was meint Ihr?

Gruß Manfred
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