A77 Capstanmotor Regelung
#1
Hallo liebes Forum,
ich habe eine alte A77 erworben die genau 30min funktionierte. die Maschine ist eigentlich in tadellosem Zustand und sehr wenig benutzt, man siehts an den Köpfen und der Bandführung.
Zuerst fiel der Capstanmotor aus zusammen mit der Betriebskontrollleuchte und der Bandende Sensorbeleuchtung.
Ich habe dann festgestellt das auf der Steuerplatine ein Knallfrosch mitsamt dem davor sitzendem Widerstand durchgebrannt war. Nach Tausch der Bauteile läuft zwar der Motor wieder aber mit ener ehe undefinierten Geschwindigkeit
die irgendwo der 9,5cm nahekommt, Auf ein umschalten auf 19,5 reagiert der Motor nicht und läuft mit selben Tempo weiter. Ich vermute das da wohl etwas auf der Regelplatine mit in den Tod gerissen wurde.
Ich habe zwar einen Schaltplan gefunden aber der ist so schlecht leserlich das man keine Werte an den Bauteilen ablesen kann. Es handelt sich vermutlich um eine MK3 OHNE IC auf der Platte.
Hat vielleicht jemand einen leserlichen Plan oder eine Stückliste von dem Modell ? Hat evtl. jemand erfahrung mit dieem Problem und weiss vielleicht woran es liegen könnte?
Den Trimmer habe ich gereinigt und der müsste ok sein..den riesigen Schiebeschalter habe ich ebenfalls mit Oszilin behandelt aber der funktionierte ja anfangs.
LG und Dank im voraus
Klaus60
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#2
Hallo Klaus,

der Schaltplan der Regelplatine ohne IC ist hier mit drin:
http://docs.hueaudio.com/manuals/revox/R..._69-09.pdf
Grüße, Matthias
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#3
Hallo Matthias,
Herzlichen Dank , das hilft mir sehr weiter.

LG Klaus
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#4
Hallo Klaus,

überprüfe mal den Trimmer auf dem Netzteil, da fällt gerne mal der Schleifer ab was zum Ausfall der geregelten 21V Versorgung führt, teilweise dann auch von der Betriebslage der A77 abhängig Wink
Auf der Motorplatine solltest Du alle Elkos tauschen, die weißen von Frako, die wie Schiffchen aussehen, sind auf jeden Fall fällig. Bei den Trimmern lohnt sich die Reinigung gernerell nicht, wenn Du da schon dran bist setze lieber neue ein. Das gilt für alle Trimmer.

Viele Grüße
Volker
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#5
Hallo Volker,
dank Matthias Schaltplan kann ich heute abend mal alles durchmessen, du hast recht, wenn ich die Platine eh ausbauen muss dann sollte man gleich alles auswechseln. Ich habe gesehen das die grossen gelben Kondensatoren
eine Tolernz von 1% haben, die konnte ich nirgends finden, käme man da auch mit 5% klar ? Die Abweichungen beim Gleichlauf können dadurch ja nicht so viel grösser werden?

LG Klaus60
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#6
Hallo Klaus,

die Folienkondensatoren, zu denen auch diese frequenzbestimmenden gelben gehören, lass man schön in Ruhe! Ebenso die Widerstände und Transistoren, sofern da keiner kaputt ist!
Tauschen brauchst du nur die Elkos, Tantalperlen (gern auch gegen entsprechende Al-Elkos), die Trimmpotis und Knallfrösche!

LG
Holgi
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#7
Hallo Holgi,
ich möchte bevor ich blind alles tausche auch erst mal wissen wo genau der Fehler überhaupt liegt und diesen dann zuerst beheben.

Vorläufig werde ich auch von den anderen Platinen die Finger lassen wenn alles gut läuft, möchte mir die Maschine auch nicht total verstellen.
Die speziellen Bauteile wie die gelben Kondis werde ich drinlassen wenn nicht defekt, da gebe ich dir recht. Heute abend weiss ich vielleicht schon mehr..
Danke und LG
Klaus60
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#8
Hallo liebes Forum,
so, der Schuldige ist gefunden . Es war der Kollege C201 auf der Regelplatine, der war auch bräunlich verfärbt. Das schöne ist das man den wechseln kann ohne die Platte auszubauen. Die Elkos wechsel ich später, lass sie erstmal gerade Probelaufen um zu gucken wo es evtl. noch harpert..bisher läuft alles sehr gut und sie haut mir gerade in bester Quali Musik von Iron Butterfly um die Ohren thumbsup
Danke an Alle..
LG Klaus60
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#9
ja, die Freude war nur von kurzer Dauer, nach ca 20min wird die Bandsensorlampe dunkel, glimmt nur noch leicht und der Capstanmotor wird langsamer bis zum Stillstand. Nach einigen Minuten Wartezeit läuft alles wieder
normal für etwa 20min.. werde dann doch mal umgehend die Elkos tauschen, auch die vom Netzteil. Irgendwo da in der Gegend müsste der Fehler ja liegen. Werde morgen mal ein Messgerät dranhängen und gucken ob
die 21V vielleicht zusammenbrechen :whistling: Oder es fließt irgendwo auf der Regelplatine ein viel zu großer Strom..Hatte vielleicht schon mal jemand ein ähnliches Fehlerbild ?
LG Klaus60
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#10
Hast Du wie schon weiter oben geschrieben den Trimmer auf der Netzteilplatine überprüft? Mal leicht am Schleifer ziehen...
Viele Grüße
Volker
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#11
Moin,
den Trimmer werde ich heute abend mal als erstes überprüfen, stimmt, den hatte ich weil das Ding ja lief erstmal vergessen...
LG Klaus60
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#12
Klaus60,'index.php?page=Thread&postID=239588#post239588 schrieb:ich möchte bevor ich blind alles tausche auch erst mal wissen wo genau der Fehler überhaupt liegt und diesen dann zuerst beheben.
Gegen dieses Vorgehen ließe sich prinzipiell nichts einwenden wenn es sich nicht um eine A77 handeln würde Wink
So toll die Maschinen konstruiert sind, so schlecht war offensichtlich die damalige Wahl der Zulieferer - sowohl die Trimmer als auch die Elkos sind von übelster Qualität und sollten - will man keine Dauerbaustelle haben - durchaus "blind" gewechselt werden.
Bei japanischen BMs gilt dies übrigens nicht, die hatten anscheinend höherwertige Bauteile verwendet, außer einigen Akai GX, die schlechte Transistoren verbaut haben, ist mir keine japanische BM bekannt, bei der schlechte Trimmer oder Elkos verbaut sind.
Viele Grüße
Jörg
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#13
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=239663#post239663 schrieb:So toll die Maschinen konstruiert sind, so schlecht war offensichtlich die damalige Wahl der Zulieferer - sowohl die Trimmer als auch die Elkos sind von übelster Qualität und sollten - will man keine Dauerbaustelle haben - durchaus "blind" gewechselt werden.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Wahl der Zulieferer damals schlecht war. Sicherlich sind die Bauteile in japanischen Maschinen langlebiger, aber Revox wird wohl auch nicht damit gerechnet haben, dass so viele A77 40 bis 50 Jahre später noch im Einsatz sind. Das war wohl auch ein bisschen Glückssache (oder Pech), welche Produktionsbedingungen bei Elkos nun für die beste Langzeitqualität sorgen würden. Und für einen außenstehenden, der die Ware bestellt, ist das erst recht nicht abschätzbar. Es gab für Revox jedenfalls keinen Grund, Elkos aus Japan zu importieren, wo es hier etablierte Hersteller gab...

Gruß
Robert
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#14
Hallo,
ich werde jetzt alle Elkos und Potis auf der Netz und Regelplatte wechseln, und wenns denn sein muss auf den anderen Platinen auch. Die Revox wurde wenig benutzt, keine 50 Tapes aber wie es aussieht sind nicht die Betriebsstunden
entscheidend sondern der Alterungsprozess..ok 50 Jahre ist ja auch ein ordentliches Alter.
LG Klaus60
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#15
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=239665#post239665 schrieb:
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=239663#post239663 schrieb:So toll die Maschinen konstruiert sind, so schlecht war offensichtlich die damalige Wahl der Zulieferer - sowohl die Trimmer als auch die Elkos sind von übelster Qualität und sollten - will man keine Dauerbaustelle haben - durchaus "blind" gewechselt werden.
Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Wahl der Zulieferer damals schlecht war. Sicherlich sind die Bauteile in japanischen Maschinen langlebiger, aber Revox wird wohl auch nicht damit gerechnet haben, dass so viele A77 40 bis 50 Jahre später noch im Einsatz sind. Das war wohl auch ein bisschen Glückssache (oder Pech), welche Produktionsbedingungen bei Elkos nun für die beste Langzeitqualität sorgen würden. Und für einen außenstehenden, der die Ware bestellt, ist das erst recht nicht abschätzbar. Es gab für Revox jedenfalls keinen Grund, Elkos aus Japan zu importieren, wo es hier etablierte Hersteller gab...

Gruß
Robert
Das halte ich für vernünftig - lieber einmal komplett machen, als kurzfristig wieder 'nen Ausfall zu erleben.
Netzteilplatine/Laufwerkregelung/Capstansteuerung und die drei Elkos auf dem Switchboard würde ich im ersten Schritt empfehlen, dann bist Du da auf der sicheren Seite.

By the way:
Es wird ja auch häufig von allerlei lustigen Ausfällen bei der Grundig TS-1000 berichtet.
Da bei dieser Maschine ähnliche bzw. gleiche Elkotypen verbaut wurden, bin ich genauso vorgegangen: radikal alles erneuert, Maschine in Betrieb genommen, läuft ohne Probleme.
Viele Grüße
Jörg
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#16
Natürlich war es der Trimmer auf der Netzteilplatte, der Schleifer war angebrochen und lag nur lose auf, einmal gehustet und es wurde dunkel in der Revox . Da kann ich ja getrost von ausgehen das die restlichen Trimmer auch nicht besser aussehen, ihr habt recht, lieber raus damit. Dann hoffe ich mal das die Teile noch vor dem WE eintrudeln.. ^^


LG Klaus60
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#17
Nochmal zur Buateilequalität: Von "übelster" Qualität zu sprechen, wenn Bauteile nach 50 (!!) Jahren ausfallen, ist schlicht Unsinn. Revox hat damals ausschließlich von führenden deutschen/europäischen Herstellern einwandfreie Markenware bezogen. Weder die Revox-Leute noch die Hersteller konnten ahnen, dass nach 40 Jahren die Schleifer der Trimmer bei einem bestimmten Typ brechen werden. Klein-Elkos haben dagegen immer eine begrenzte Lebensdauer. Selbst die heute schlechtesten Bauteile in der A77, die weißen Frako-Kleinelkos und die Rifa-Entstörer haben alle ein Lebensalter erreicht, das WEIT jenseits des damals Erwarteten liegt.
Dass das ganze Zeug heute raus muss, wenn man keine Dauerbaustelle haben will, ist unbestritten.

VG Stefan
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#18
Stefan,
hättest du es nicht getan, hätte ich jetzt sinngemäß genau das Gleiche geschrieben! thumbsup

LG Holgi
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#19
Auch Yamaha hatte eine Zeit lang in den 80ern noch RiFas verbaut und vor einigen Jahren sogar eine Rückrufaktion für Geräte gemacht, die schon lange aus dem Programm waren. Tauschen und gut ist. Die Arbeit ist teurer als die Teile Wink
Gruß André
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#20
Kritisieren würde ich da eher z.B. frühe Schaltnetzteile, in denen die Elkos eine weit kürzere Halbwertszeit hatten. Ein damals aktiver Fernsehtechniker hat mir berichtet, dass in den Video 2000 von Grundig die gelben Frakos schon 1984-85 massenhaft zu tauschen waren, also als die Geräte vielleicht ein, zwei Jahre alt waren. Da kann man wirklich von "Griff ins Klo" sprechen.
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#21
Das gute ist ja das man die alten Schätzchen in der Regel trotz des hohen Alters immer wieder kostengünstig reparieren kann. Ersatzteile wie hier in dem Fall unter 10€ spricht ja doch irgendwo für die damalige Qualität.
Ich denke nicht das ich zb. meinen Fernseher 50 Jahre lang am Leben halten könnte ohne das komplette Innenleben mehrfach zu tauschen..

LG Klaus60
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