Tape Deck, Pegelunterschied Aufnahme/Wiedergabe
#1
Hallo Forianer,

ich habe eine, wahrscheinlich "blöde", Frage zu einem Philips Kassetten-Deck Typ "N5421" aus den 80-zigern.

Vorausschicken möchte ich gleich, dass ich keinerlei Ahnung vom Einmessen etc. habe :o


Wenn ich mit dem Kassetten-Deck einen Ton mit 1000 Hz aufnehme und die Rec-Level auf 0 db einpegele, habe ich bei Wiedergabe der Kassette auf dem linken Kanal einen Verlust von ungefähr - 1db, auf dem rechten Kanal jedoch einen "Gewinn" von ca. + 2 db (abgelesen jeweils auf den VU-Metern).

Wie kann ich, ohne profihaftes Einmessen, die Wiedergabe "ungefähr" gehörrichtig (also wieder auf 0 db) angleichen?

Kann mit Poti`s im Kassetten-Deck die Wiedergabe eingestellt werden?

Oder liegt das Problem ganz woanderst?


Die Tonköpfe habe ich natürlich vorher mit Iso geputzt ;-), ein Service-Manual, vom baugleichen N2537, kann ich auf Wunsch übersenden.


Ich hoffe, ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt.
Wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte.


Besten Dank schon mal,

Michael
Studer A80 (neueste Errungenschaft)
Revox A76, A78, A77, B77, D36, G36,
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#2
Hallo Michael,

die Pegelabweichung kann sowohl bei der Aufnahme als auch bei der Wiedergabe entstehen. Feststellen kann man das nur mittels eines Pegelmessbands. Das spielt man ab, während man die Ausgangspegel beider Kanäle misst. Gibt es Unterschiede, muss an den entsprechenden Trimmern gedreht werden, bis beide Pegel gleich sind und etwa dem Wert entsprechen, die der Hersteller in der Einmessanleitung angibt. Danach werden die Pegelanzeigen ebenfalls auf den vorgeschriebenen Wert einjustiert.

Dann wird der Aufsprechpegel beider Kanäle so eingestellt, dass der Ausgangspegel bei Wiedergabe wieder dem Testband entspricht.
Das ist das prinzipielle Vorgehen in solchen Fällen. Alles andere ist Pfusch... Huh

Von irgendwelchen Fummeleien an den Trimmern ohne Messmöglichkeiten sollte man schon deshalb Abstand nehmen, weil man dadurch u.U. den Frequenzgang bei Dolbybetrieb vermurkst!

LG
Holgi
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#3
Hallo Michael,

als Erstes: wenn ein Kassettengerät oder auch Tonbandgerät auf eine Bandsorte nicht eingemessen ist, ist ein Pegelunterschied durchaus normal, er kann dabei nach oben oder unten auftreten. Was aber nicht normal ist, ist dass er auf beiden Kanälen unterschiedlich ausfällt. Da stimmt etwas definitiv nicht. Die Köpfe hast Du schon gereinigt, kannst Du ausschließen, dass das Kassettenband einen Fehler hat? Wenn ja, musst Du Dir das Kassettendeck mal ansehen. Ist die Bandführung OK? Ist der Bandlauf in Ordnung (Andruckrolle OK)? U.U. sind auch Kontaktprobleme vorhanden (Bandsortenwahlschalter, Dolby-Schalter, MPX-Schalter, Potis usw.). Da es sich beim N5421 um ein Kombikopfdeck ohne Hinterbandkonstrolle handelt, wird auch hinter den Köpfen ein Umschalter sein. Sind die Köpfe mechanisch beschädigt?

Ist das Problem mit und ohne Dolby NR vorhanden? Ein defekter Dolby-IC kann solche Probleme auch verursachen, dann ist es mit abgeschaltenem Dolby aber in Ordnung.

Erst wenn man weiß, ob das alles richtig funktioniert kann man evtl. den Pegel einstellen bzw. einmessen. Es muss dann allerdings klar sein, dass die neue Einstellung wieder nur für eine Bandsorte gilt. Benutzt man eine Kassette von einem anderen Hersteller oder Bandtyp kann wieder ein Pegelunterschied gegeben sein.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Hallo Holgi, Hallo Wayne,


erstmal danke für Eure Rückmeldungen.

Ich glaube, ich bin dem Problem etwas näher gekommen.

Nachdem ich nochmals alles gereinigt habe, habe ich festgestellt, dass die Andruckrolle bei "Betrieb" fast nicht mitlläuft.

Offensichtlich ist sie aufgrund ihres Alters schon so hart, dass es hier Probleme gibt.
Fast schon durch fest "angucken" bleibt sie stehen....

Ich sollte mir wohl erst mal Ersatz besorgen, bevor ich weitermache Smile

Anbei noch ein Auszug aus dem Service-Manual, ich denke, dass ist (zumindest zum Teil) der richtige Part um den Fehler.
sollte er nach Wechsel der Andruckrolle noch existieren. zu beseitigen, oder?


Ach ja, Fehler tritt ohne Dolby auf, Kassette ist optisch in Ordnung



Nochmals besten Dank und schöne Grüße

Michael


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Studer A80 (neueste Errungenschaft)
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#5
moinmoin,

bei so einem Gerät kannst du nicht davon ausgehen, daß die die VU-Meter richtig anzeigen.
Das wäre als allererstes zu überprüfen. Alternativ und sicherer ist, beide Pegel mit dem gleichen (unabhängigen) Meßgerät zu überprüfen.
In fast allen Cassettengerâten gibt es Trimmer sowohl für die VU-Meter als auch für den Wiedergabepegel in beiden Kanâlen.

MfG Kai
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#6
Hallo Kai,

auch Dir danke für die Rückmeldung.

Ich denke, es macht tatsächlich Sinn einfach mal die Pegel am Ein- mit denen am Ausgang zu vergleichen.
Dann wäre zumindest klar, ob nur die VU-Meter verstellt sind. (Deck stammt aus einem Online-Einkauf).

Ansonsten müsste ich halt weiter sehen.

Die Andruchrolle behalte ich aber im Auge; obwohl die Kassette einwandfrei abgespielt wird, ist sie schon
ziemlich hart.

Vielleicht spielen ja auch mehrere Faktoren eine Rolle.


Das Deck habe ich übrigens erworben, weil es optisch gut zu meiner N4520 passt.
Es muss auch gar nicht perfekt eingemessen sein, die (wenigen) alten Kassetten sollten lediglich halbwegs vernünftig
abspielbar sein.


Besten Dank und schöne Grüße

Michael
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#7
mikra,'index.php?page=Thread&postID=238496#post238496 schrieb:es macht tatsächlich Sinn einfach mal die Pegel am Ein- mit denen am Ausgang zu vergleichen.
Gleichheit von Ein- und Ausgangspegeln ist zu Hause so ziemlich das Unwichtigste überhaupt.
Ob die VU-Meter gleich anzeigen, testet man, indem man dort, wo die VU-Meter ihr Signal abnehmen, einen Meßton jeweils gleichen Pegels einspeist oder über das System erzeugt und zB mit einem Multimeter (das bei der Testfrequenz noch halbwegs richtig anzeigt) auf gleichen Wert einstellt. Dann trimmt man die VU-Meter auf gleiche Anzeige.
Unterschiedliche Pegel bei Wiedergabe von Messbändern können auch dadurch entstehen, daß in den Verstärkern die Kondensatoren unterschiedliche Alterserscheinungen haben, die in die Verstärkungen links und rechts eingehen.

MfG Kai
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#8
Hallo Kai,

danke für die nochmalige Rückmeldung.

Sorry, dann hab ich dich wohl falsch verstanden gehabt, ich soll wohl lediglich direkt den rechten mit dem linken Kanal abchecken.

Zunächst sollte also der Wiedergabepegel von rechts/links abgeglichen werden, und wenn dies geschehen ist und die Pegel halbwegs identisch sind,
wären dann die Vu`s anzupassen.

Das werde ich wohl hinkriegen Smile


Nochmals Danke und schöne Grüße

Michael
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#9
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=238498#post238498 schrieb:
mikra,'index.php?page=Thread&postID=238496#post238496 schrieb:es macht tatsächlich Sinn einfach mal die Pegel am Ein- mit denen am Ausgang zu vergleichen.
Gleichheit von Ein- und Ausgangspegeln ist zu Hause so ziemlich das Unwichtigste überhaupt.
Diese Aussage kann man in diesem Fall nicht stehen lassen, da es sich um ein Gerät mit Dolby handelt - siehe auch Post #2
Es ist für ein funktionierendes Dolby System unabdingbar daß die Pegel stimmen.
Viele Grüße
Jörg
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#10
Auch bei einem Gerät mit Dolby müssen Ein- und Ausgangs-Pegel nicht gleich sein.
Wichtig ist nur, daß an der Dolby-Schaltung intern bei Aufnahme und Wiedergabe die richtigen Pegel ankommen.
Die dafür nötigen Eingangspegel und Ausgangspegel an den Anschlußbuchsen des Gerätes sind davon unabhängig zu gestalten.
Sonst könnte es ja gar kein Dolby-Gerät mit Mikrofon oder Plattenspieler-Eingang geben.
Ein Gerät mit VU-Metern kann bei 0 dB Anzeige durchaus zB 100mV Eingangsspannung und 700 mV Ausgangsspannung haben.

MfG Kai
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#11
Ach Kai, das streitet doch auch niemand ab! Aber in der Praxis ist es nun mal so, dass der Pegel, der am Ausgang raus kommt, Hinter- und Vorband bei der Bandsorte, auf die das Gerät eingemessen ist, gleich sein soll. Egal, was da in der Schaltung noch verstärkt oder gedämpft wird. Es sollen aber beim Umschalten keine Pegelsprünge auftreten. Natürlich kann meist intern noch am Dolbypegel gedreht werden, aber so weit wollten wir hier ja nicht gehen. Vielmehr war ich einfach davon ausgegangen, dass, wenn der Wiedergabepegel korrekt abgeglichen ist, der Aufnahmepegel angepasst werden muss und dann stimmt es.
Und darum geht es hier.

Man kann die Sache auch unnötig verkomplizieren... 8|

Gruß
Holgi
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#12
Mir scheint, wir reden zwar Deutsch, aber doch eine unterschiedliche Sprache.
Wenn ich dem Michaael sage, er kann sich den Abgleich von Eingangspegel und Ausgangspegel ersparen (bei manchen Geräten liegen die weit auseinander), dann ist das als Vereinfachung (=Weglassen von Überflüssigem) gedacht und läuft bestimmt nicht auf eine Verkomplizierung hinaus. Wenn man darauf hinweisen möchte, daß bei Dolby die Gleichheit der Pegel am Eingang der Dolby-Schaltung wichtig ist, dann muß man dem weniger Kundigen auch klarmachen, daß das nichts mit den Pegeln an der Eingangsbuchse und der Ausgangsbuchse des Geräts zu tun hat, sondern höchstens mit einem Anzeigewert auf der VU-Skala.

MfG Kai
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#13
Hallo Leute,

bitte nicht streiten, das ist die ganze Sache nicht wert :S

Ich habe das Deck gekauft, weil es optisch gut zu meiner N4520 passt; wenn man damit halbwegs Musik hören kann, und die VU´s ungefähr gleich ausschlagen, reicht mir das.

Ich werde weder hochwertige Aufnahmen mit dem Deck machen, noch erwarte ich die Einhaltung der Hifi-Norm.

Eigentlich ist alles nur der "Optik" wegen, nicht mehr und auch nicht weniger.

Was ich dafür machen muss, denke ich zumindest jetzt, kann ich mir aufgrund Eurer Meinungen zusammenreimen.

Erst den Wiedergabepegel checken und wenn der stimmt, die VU´s passend machen.

Ob ich dann ein paar db daneben liege, ist mir, zumindest aktuell, egal.



Wenn ich mal in Rente gehe und ich Langeweile hab, kann ich mich dem Deck ja nochmal widmen und alles "nach Vorschrift" mache.


Danke Allerseits für Eure HIlfe und Unterstützung, auch wenn Ihr selbst noch Zweifel habt, Ihr habt mir weitergeholfen Big Grin


Grüssle

Michael


PS: Dolby nutze ich nicht und habe ich nie benutzt, dass ist mir also vollkommen egal thumbsup
Studer A80 (neueste Errungenschaft)
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Philips N4520
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#14
Wir streiten nicht,
wenn's klappt, tauschen wir (nur) Ansichten aus,
andernfalls reden wir aneinander vorbei.

Gut daß du kein Dolby(-B) benutzt, denn dahinter steckt zwar gute Absicht, es ist aber zu schlicht gelöst, um gut zu funktionieren .

MfG Kai
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#15
Hi Kai,

dann bin ich beruhigt thumbsup


Gruß

Michael
Studer A80 (neueste Errungenschaft)
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div. Uher`s
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