Dokorder mit höherem Bandfluss einmessen?
#1
Hallo!
Es steht demnächst das Einmessen meiner Dokorder an.
Die Bezugsbänder (Ampex Standard Test Tape No. 01-31321-01 und No. 01-31331-01) sind mit 185 nWb/m angegeben.
Wäre, ob der Entwicklung der Bandqualität, ein höherer Bandfluss von 250 nWb/m von Vorteil? Oder setzt die Maschine mir da Grenzen?
Das später verwendete Bandmaterial ist Maxell XLI.
Gruß
Oliver
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#2
Der Pegel des Messbandes muss nicht zwangsläufig dem Pegel in der Maschine gleich sein. Man müsste sich die Prozedur im Service Manual anschauen. Was ist der empfohlene Pegel für XL I? Ich suche gerade in Internet danach. Die Aussage ob die elektrische Teile der Maschine einen höheren Pegel als empfohlen verkraften, überlasse ich versiertere Menschen hier im Forum. Smile

Ich habe meinen eigenen Scan von vor 14 Jahren wieder gefunden: https://tonbandforum.de/bildupload/Technische_Daten.jpg . Referenz-Ausgangspegel für Maxell ist 200 nWb/m.

Gruß

Nelson
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#3
Hallo!

Müsste man ausprobieren würde ich sagen. Der Bezugspegel für die meisten japanischen Maschinen ist 185 nWb/m. Das Band müsste die 250 nWb/m locker vertragen, die Maschine könnte schon der limitierende Faktor sein. Der Pegel wäre aber "nur" um 2,62 dB lauter, ist gut möglich, dass die Dokorder das noch kann. Ich würd's einfach ausprobieren und dann eine Klirrfaktormessung machen.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Hallo!
Ein Tonband von meiner Olimp aufgenommen war auf der Dokorder deutlich verzerrt. Nach Transistoren-Tausch jedoch einwandfrei. Ich schätze das sie das schon schafft.

Und wenn nicht muß halt nochmals umgemessen werden.Die Grundüberlegung ist: ich habe so viele unterschiedliche Maschinen (Hauptmaschinen sollen ASC 6002, Dokorder 7200 und Olimp MPK-005C sein) von Akai, Grundig, Philips bis Uher hier rum stehen. Und da möchte ich möglichst vermeiden mehrere Bezugsbänder mir anschaffen zu müssen.

Noch wichtiger wird es erstmal sein eine Justage-Referenz zu bekommen um die Tonköpfe auszurichten.

Schon mal vielen Dank für Eure Anregungen und Hinweise.

Gruß
Oliver
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#5
Hallo Oliver,

wegen des Pegels brauchst du nicht verschiedene Bezugsbänder zu kaufen. Du must nur die angezeigten Werte umrechnen. Hier z.B.: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-mag...rFluss.htm

Wenn dein Band Bezugspegel A hat und du Bezugspegel B einstellen möchtest, schaust du dir den Unterschied an (z.B. 2,62 dB zwischen 185 und 250 nWb/m, siehe Tabellen weiter unten in der Seite). Dann must du der einzustellende Ausgangspegel auch um diesen Betrag umrechnen. In diesem Fall wäre am Ausgang statt 775 mV nur 573 mV einzustellen, um mit einem 185 nWb/m Band 250 nWb/m einzustellen. Da du danach die Anzeige (VU-Meters oder so) auf 0 bei 775 mV aufrichtest, benutzt du dabei schon intern den höheren/niedrigeren gewünschten Pegel. Die Logik ist: Wenn Band mit Bezugspegel A eine Ausgangsspannung X erzeugt, dann muss ein Bezugspegel B auf dem Band eine proportionale Ausgangsspannung Y erzeugen.

Vielleicht ist so klarer:

185 nWb/m -> 775 mV Ausgangsspannung plus 775 mV Ausgangsspannung -> 0 dB Anzeige, d.h 0 dB Anzeige sind 185 nWb/m intern

185 nWb/m -> 573 mV Ausgangsspannung plus 775 mV Ausgangsspannung -> 0 dB Anzeige, d.h. 0 dB Anzeige sind 185 nWb/m * (Unterschied 775 zu 573 mV) = 250 nWb/m intern. Das ist weil um die 0 dB in der Anzeige zu erreichen, muss der Pegel auf dem Band höher als 185 nWb/m sein, da sonst nur 573 mV am Ausgang wären. Da du aber 0 dB = 775 mV siehst, ist der Pegel auf dem Band um diese Proportion größer.

Ich hoffe jetzt nichts falsches gesagt zu haben.

Gruß

Nelson
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#6
Hallo und danke für die ausführliche Erläuterung! thumbsup


Also kann ich mit jedem Bezugsband und etwas Umrechnung ein Tonband einmessen.

Was anderes: zum Eintaumeln eines Tonkopfes muß es da ein Fettstift sein oder würde auch Lippenstift gehen?Den könnte ich mir jetzt schneller besorgen als den Fettstift Big Grin

GrußOliver
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#7
Lippenstift sollte auch gehen. Ich glaube, hier gibt es sogar irgendwo Fotos davon. Ich habe vor kurzem einen Markerstift auf Wasserbasis für Wandtafeln benutzt. Wobei meine Maschine eine Akai ist und die Köpfe mit Glas überzogen sind. Ich weiß nicht, ob der Lippenstift und der Kopfspalt sich vertragen, aber eigentlich ist der Spalt ja auch nicht leer, so dass es da keine Reste haften bleiben sollten.

Gruß

Nelson
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