Es wird Zeit, dass ich mich auch vorstelle: TBRheiner
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Hallo zusammen,

ich bin jetzt seit ziemlich genau einem Monat im Forum und habe auch schon mal ein kleines bischen Senf beigesteuert. Aufgrund meines Baujahres Anfang der 50er hatte ich das Vergnügen, die Blütezeit der Tonbandgeräte so richtig miterleben zu können. Beruflich hat es mich zur Juristerei verschlagen und als Hobbies haben sich im Laufe der Jahre neben der alten Liebe zu den Tonbandgeräten Fotografie, Computertechnik und Modellbahnbau gesellt - mit anderen Worten: ich tüftele gerne herum.

Der erste Kontakt mit der Magnetbandtechnik fand ca. 1964 bei einem Schullandheim-Aufenthalt statt. Die Klasse erarbeitete ein Hörspiel und ich durfte damals das Bandgerät - ein Grundig TK sowienoch - bedienen. Ich fand das absolut faszinierend. Der unvermeidlich nachfolgende Wunsch nach einem eigenen Tonbandgerät erfüllte sich dann 1967 in Form eines Grundig TK 245. Noch in Röhrentechnik, aber schon Stereo, Bandgeschwindigkeiten 9,5 und 19 cm/sec und Aussteuerungsautomatik. Dem Fan so genannter "Klassischer" Musik bot das Teil zur damaligen Zeit durchaus eine gewisse Alternative zur Vinylplatte (das eine rauschte, die andere knisterte halt ein bischen).

Nach einer vor allem studienbedingten Karenzzeit wurde das Gerät dann 1980 von einer nagelneuen Tandberg TD 20 A abgelöst, die das erste ganz große Loch ins erste selbstverdiente Budget riss. Aber: sie tut auch heute, 25 Jahre später, noch ihren Dienst.

Das Thema Tonband wäre damit eigentlich zu Ende und unter aufkommender CD-Welle, Familiengründung und Hausbau begraben gewesen, wären da nicht noch die etwa 40 akribisch bespielten und archivierten großen 26,5er Aluspulen gewesen, die man doch noch einmal gerne abhören wollte. Bei diesem Versuch vor etwa 3 Jahren zickte die TD 20 A herum und die Bänder schienen zu schmieren oder zu bröseln. Hobby ade? Meine alte Werkstatt gab es schon lange nicht mehr und so wollte ich mein Glück wenigstens nochmal auf eigene Faust versuchen. Folgerichtig war mein erster Kauf bei eBay ein Tandberg-Servicemanual für die TD 20 A. Der zweite folgte gleich hinterher -mein Jugendtraum aus den 60ern: eine Grundig TS 340. Entstaubt, poliert und ein wenig nachgeschmiert glänzte und lief das gute Stück bald wieder wie neu.

Und dann ging es Schlag auf Schlag wieder hinein ins alte Hobby: inzwischen war der Kontakt zu AES hergstellt und plötzlich lief auch die Tandberg wieder. Es folgten eine Braun TG 1000, zwei AKAI GX-77, eine GX-747, eine Technics RS1500 und schließlich eine Revox PR99 MKIII. Jede Maschine hat so ihren eigenen Charme, mein Favorit ist aber inzwischen zweifellos die PR99, die bei AES vor kurzem auch noch ein paar nagelneue Köpfe verpasst bekam. Vielleicht liegt es ja an meinen Ohren, aber bei "Blindverkostung" kann ich eigentlich nicht feststellen, ob der Monitorschalter nun vor Band oder hinter Band steht..........

Auch wenn ich die Möglichkeit habe, aktuellere Aufzeichnungsmedien (DAT, MD, CD-R oder auch die PC-Festplatten) zu verwenden, sind mir die alten Bandgeräte noch immer das liebste und das am unkompliziertesten einzusetzende Arbeitsgerät.

Ich hoffe, dass ich Euch mit meinen Beiträgen nicht langweilen werde und freue mich auf viele interessante Stunden hier im Forum.
Frdl. Gruß Michael(G)
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