Kopfträgerwechsel ASC, was muss noch geändert werden?
#1
Hallo Ihr,

ich habe mittlerweile eine funktionsfähige ASC 5004.
Allerdings lässt sich die Maschine nicht einmessen.
Das Problem ist, das die Grundplatine wohl von einer 5002 zu stammen scheint.
Mit einem 2 Spur Kopfträger ist die Aufnahme spitze. Mit dem 4 Spur Kopfträger sehr dumpf. Der Einstellbereich der Trimmer zum Einmessen reicht nicht aus um einen brauchbaren Klang hinzukriegen. Nun die Frage: Was muss noch geändert werden damit die Maschine sich wieder einmessen lässt?

Kann es sein, das der 4 Spur Sprechkopf einfach viel weniger HF benötigt?
Bei Revox muss bei der 2 Spur / 4 Spur Umrüstung ja auch der Löschoszillator getauscht werden.

Wer weis bescheid?

MfG Matthias
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#2
Zitat:Matze postete
Kann es sein, das der 4 Spur Sprechkopf einfach viel weniger HF benötigt?
Bingo. Allerdings dürfte auch noch so einiges in der Anpassung der Tonköpfe an die Elektronik zu machen sein. Evtl. auch kleinere Korrekturen im Entzerrernetzwerk. Wenn Du Schaltbilder aus der Serie hast, dann sollte ein direkter Vergleich zum Ziel führen.

Ansonsten:
Hat das Gerät 3 Köpfe? Wenn ja, stimmt der Azimuth bei Aufnahme- und Wiedergabekopf exakt überein?
Köpfe gereinigt und entmagnetisiert, Bandführungen sauber?
Bandmaterial in Ordnung und richtig herum eingelegt?
Eben das normale Programm ... Wink

Gruß
Michael
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#3
Ich bin mir dessen nicht sicher, da ich gerade die Unterlagen zur AS500x nicht griffbereit habe, jedoch meine ich, dass bezüglich elektrischer Anpassungen zwischen vier und halbspur keine dokumentiert sind.
Auch bei der AS600x sind solche Änderungen nicht dokumentiert, evt. reichen die Anpassungen welche ggf. durch die evt. vorhandenen Unterschiede in den Tonkopfspulen aus?

Gruß

Thomas

PS: werde heute mal genauer nachsehen!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#4
Die ASC-ler waren vor allem Edel-Bastler und keine Dokumentierer. Ich würde mich alleine auf die offiziellen Dokus nicht verlassen, weder auf die Vollständigkeit noch auf die Richtigkeit.

Ich weiss nicht, wie Hösbach noch besetzt ist. Aber wenn dort noch ein alter Hase rumhoppelt, so gibt er eventuell Auskunft aus Erfahrung heraus.
Michael(F)
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#5
So weit so gut, jetzt weis ich wie ich die Sache angehen muss.
Meine Scans der Schaltpläne enthalten keine Hinweise auf Schaltungsänderungen bei den verschiedenen Spurlagen. Anscheinend soll wohl der Einstellbereich der Trimmer ausreichen um die Mühle mit jedem Kopfträger innerhalb der Spezifikationen zu bringen. Und wenn die Maschine mit einem 2 Spur Kopfträger das Werk verlies, hat man wohl nicht ausprobiert ob es auch mit einem 4 Spur Kopfträger geht.

Die HF Zufuhr zum Sprechkopf muss also gedrosselt werden.
Um wie viel etwa im Verhältnis zur 2 Spur Ausführung?
Warum braucht der 4 Spur Spechkopf weniger HF?
Ich würde sagen weil die Fläche die er beackern muss kleiner ist. kommt das hin?

Was würdet ihr denn empfehlen?
Mir fällt da ein:

1. Kondensator parallel zum Sprechkopf.
2. Spule in Serie zum Sprechkopf.

den ggfs. auftretenden Höhenverlust mit einem Entzerrglied vor dem Aufsprechverstärker korrigieren.

Oder 3. ohmsche Widerstände schon vor dem Einmess Klapperatismus anbringen.
Sauberste Lösung aber aufwendiger.

MfG Matthias
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#6
Lieber Matthias,

du sprichst immer nur von der Aufnahme; lass' uns doch bitte erst einmal mit der Wiedergabe anfangen:

Welches Ergebnis hat die Wiedergabe eines geeigneten oder geeignet interpretierten Bezugsbandes?
Kommt wiedergabeseitig ein linearer Frequenzgang zustande?

Wenn ja, ok., dann gehen wir zur Aufnahme über, wenn aber nicht, dann müssen wir zunächst einmal den Wiedergabezug in Ordnung bringen, wofür ich weniger mit Serieninduktivitäten, als vielmehr mit parallelen Kapazitäten arbeiten würde. Doch dies bestimmt sich aus dem Schaltungskonzept, das mir nun alles andere als gegenwärtig ist.

Nachdem eine im Höhenbereich nicht lineare Aufnahme sowohl an zu geringer als auch an zu hoher Vormagnetisierung leiden kann, wüsste ich gerne, ob

die Typbeszeichnungen der entsprechenden Halb- und Viertelspurköpfe irgendwelche Verwandtschaften erschließen lassen. Die Revox-Köpfe in Halb- und Viertelspur, besitzen gemäß Jay McKnights Studer-Kopfliste (war hier schon publiziert) de facto dieselben Werte, wenn man Köpfe aus den zusammengehörigen Typklassen erwischt. Ich denke mal, dass man bei ASC damals nicht so sonderlich anders dachte, würde mir dazu aber gerne die Schaltung ansehen.

Sind die Vormagnetisierungstrimmer, von denen du sprichst, eigentlich Trimmkondensatoren oder Trimmpotis?
Lege ich den AS3000 zugrunde, den es bei mir gibt, und für dessen Schaltungssammlung ich auch bei Lange, Berlin gelöhnt habe, sieht das durchaus vergleichbar zur Revox (Trimmpots) aus, auch wenn bei ASC die Möglichkeit zur Symmetrierung des Hf-Oszillators besteht, anders als bei einer A77 (bzw. Derivaten).
Mindestspannungswerte für die Hf werden in meinen Unterlagen des AS3000 genannt, was damit auch bei einschlägigem Material zur AS5004 so sein sollte.
Hast du diese 'Service-Anleitung'? Lange bietet die Service-Anleitung (offenbar für beide) unter AS5002, Nr. 1082934 (Preisgruppe C) an. Ein komplettes Bild (auch im Sinne von Michael F.) kann man sich nur über die Schaltungskonzepte bei Halb- und Viertelspur ab Doku und ab Gerät machen. Durch jene Vergleiche sähe man dann, wie man bei ASC 'dachte'.

Ich neige anhand deiner Beschreibungen eher der Erklärung zu, dass die Vierspurkopfträger eine eigene 'Steckercodierung' besitzen, die nicht zu 100 % kompatibel mit derjenigen der Halbspurkopfträger ist. Umbauen kann man alles, sofern, ja sofern dem nichts 'mechanisches' im Wege steht, denn dann wird's handwerklich eng. Das gilt natürlich auch für die tadellose Beschaffenheit der Spaltsenkrechtstellung, die ja gerade bei Vierspur Quelle endloser Freuden ist.


Übrigens und finaliter schließe ich nicht aus, dass der Konstrukteur deines Bandgerätes und der heutige Band-Ratgeber der RMG, Oosterhout eine und dieselbe Person sind. Zumindest sollte man vielleicht (nu ja, alles hat seine Klippen) über diesen Kanal etwas zum ASC-Gerät und sein Konzept erfahren können, denn da gibt es Verbindungen, die weiter zurück in der Vergangenheit gar noch Braun und Woelke berühren. Diese Infos stammen aus erster Hand.
Lies dir vielelicht einmal eine der letzten Verlautbarungen von Prosoundnews zur aktuellen Entwicklung der Bandfertigungsfrage durch. Man sieht dann vielleicht klarer:

http://www.prosoundnews.com/articles/article_1573.shtml


Hans-Joachim
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#7
Zitat:PhonoMax postete
Lieber Matthias,

du sprichst immer nur von der Aufnahme; lass' uns doch bitte erst einmal mit der Wiedergabe anfangen:
Hans-Joachim, ich ahne bereits deinen Einwand. (:
Die Köpfe sind augenscheinlich in gutem Zustand, weisen kaum Gebrauchserscheinungen auf, sind sauber, entmagnetisiert, nach der von dir favorisierten Methode mit einem Prüfband auf Phase justiert und der W Zug ist auf Pegelgleichheit abgeglichen.
Gehörmässig ist die Wiedergabe von Fremdaufnahmen sehr gut.

Die Köpfe weise folgende Bezeichnungen auf:

2-Spur Kopfträger:

A210R 20
K202R 130

4-Spur Kopfträger:
A 410-R 20
W 402-R 130

Alles Woelke Köpfe. Den Widerstand kann ich auch noch messen.

Die Einstellung der Vormagnetisierung wird an Trimmpotis vorgenommen.

Zitat:Mindestspannungswerte für die Hf werden in meinen Unterlagen des AS3000 genannt, was damit auch bei einschlägigem Material zur AS5004 so sein sollte.
Da muss ich genau nachsehen ob mir genau so eine Anleitung vorliegt. ich habe Scans der Serviceanleitung, weis aber jetzt nicht genau was da zu HF Mindestwerten steht.

Zitat:Ich neige anhand deiner Beschreibungen eher der Erklärung zu, dass die Vierspurkopfträger eine eigene 'Steckercodierung' besitzen, die nicht zu 100 % kompatibel mit derjenigen der Halbspurkopfträger ist.
Sieht nicht danach aus. Die Belegung der Steckerleiste ist bei beiden Kopfträgern gleichlich.

MfG Matthias
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#8
Ich habe zwar das Manual im Chaos noch immer nicht griffbereit, jedoch bin ich mir sehr Sicher, dass die Vormagnetisierung, sprich der delta U Abgleich über Trimmkondensatoren erfolgt.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
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#9
Zitat:Gyrator postete
Ich habe zwar das Manual im Chaos noch immer nicht griffbereit, jedoch bin ich mir sehr Sicher, dass die Vormagnetisierung, sprich der delta U Abgleich über Trimmkondensatoren erfolgt.
Nicht bei der 5000er.
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#10
Zitat:Matze postete
Zitat:Gyrator postete
Ich habe zwar das Manual im Chaos noch immer nicht griffbereit, jedoch bin ich mir sehr Sicher, dass die Vormagnetisierung, sprich der delta U Abgleich über Trimmkondensatoren erfolgt.
Nicht bei der 5000er.
Ich habe es geschafft die Gesetze der Physik aufzuheben und die größe der Entropie in meinem Reich reduziert. Sprich das Manual ist jetzt in meiner Hand.

Stimmt die AS500x hat Trimmpotentiometer zum Abggleich.

Eine Reduzierung der Ausgangsleistung des Löschgenerator ist evt. durch erhöhung des R150 (1,5kOhm) auf einen höheren Wert möglich.
Laut Technischer-Anleitung sind keine Unterschiede in der Kontakbelegung der 1/2Spur zu 1/4Spur Kopfträger erkennbar. Auch sind meines erachtens keine Anpassungen im Wiedergabeverstärker erforderlich, da alle Varianten der AS500x mit einem zusätzlichen Wiedergabekopf ausgestattet werden können, welcher einfach über einen am Kopfträger montierten Umschalter direkt Umgeschaltet wird.

Gruß
Thomas
PS: eine etwas genauere Dokumentierung des Zusatztonkopfes ist in der Service-Anleitung zur AS600x zu finden.
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#11
Liebe Mitleser (besonders lieber Matthias),

das sieht dann doch alles ganz verheißungsvoll aus. Die Kopfsätze kommen jeweils sicher aus derselben strukturellen Familie Bruno Woelkes, sollten also keine dramatisch abweichenden Daten haben.

Miss zunächst einmal alles in der Schaltung angegebene nach, wobei die Messerei auch dieser Hf niedrigerer Frequenz (100 kHz oder mehr?) schon gewisse Aufmerksamkeit verdient, weil die Eingangskapazität der Messeinrichtung schon verfälschend eingreifen kann. Aber durch Vergleich der Ergebnisse unter Halb- und Viertelspur sollte Land abzusehen sein. Vielleicht ändert sich ja auch der Pegel des Hf-Generators erheblich, wenn du den anderen Kopfträger aufsetzt. Die Ursache dafür müsste erforscht werden.

Kommt die Hf überhaupt durch oder ist unter Viertelspur gar nichts mehr da (soll auch schon vorgekommen sein!)?
Existiert ein Modulationstrafo, der ja auch defekt sein könnte, oder werden Hf und Nf 'weberlike' (Typ RRG V7b) oder wie bei A/B77 -und fast immer sonst- einfach zusammengenagelt?

Du musst den Signalweg verfolgen und nachsehen, was dir dabei begegnet. Alles nicht erklärliche, darf nicht zum Fall für den Geistheiler, sondern nur zu dem des klärenden Intellekts verkommen.
Dinge, die du dir nicht erklären kannst, kannst du ja gerne hier ausbreiten. Vielleicht kommt ja Hilfe von den Bergen.

Sollte alles o.k. sein, sind die möglicherweise vorhandenen Vorwiderstände der Trimmer (bei meinem AS3000 ist das so) etwas zu verändern. In welcher Richtung dies zu geschen hat müsste untersucht werden.

Gibt es eine Ersatzspule für einen nicht benützte Kopfwicklung (Aufnahme- bzw. Löschkopf?) wie bei der A77? Wenn die mit auf dem Kopfträger säße und im Vierspurfall defekt wäre, sagte dein Hf-Oszillator 'so nicht'. All das geht mir 'so' durch den Kopf.

Du siehst, ich habe nicht viel Ahnung von deiner ASC, weshalb du alles voranstehende bitte als 'in den Wind gesprochen' mit dem notwendigen Mut zur Lücke verstehen möchtest. Aber so wie es den aktuellen Anschein hat, solltest du die Dame wieder herholen können, wofür ja Thomas schon jede Menge Argumente beigebracht hat. Wat mutt, dat mutt.

Hans-Joachim
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#12
Moin PhonoMax und Forum,

ist doch immer wier schön zu lesen, das könnte, denke ich, jedem, der auch nur irgendwie daran denkt eine maschine von 2 auf 4 spuren umzurüsten, ein guter leitfaden sein.

Deine ausführungen haben mich heute mal ermutigt meine Philips 18er, genauer unter die lupe zu nehmen und siehe da, die HF war fast gar nicht mehr vorhanden, ich hab auch schon den "übeltäter", eine kalte lötstelle, ausmachen können. Klingt jetzt irgendwie enorm besser als vorher Smile

Beste grüsse,
AmImaX
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