Wurde BASF LP35 auf 26er Spule geliefert?
#1
Hallo Ihr,

gab es das LP35 auch auf 26er Spulen oder ist das nur ein Tippfehler auf dem Etikett?
Ich habe bei Ebay 6 solche Bänder ersteigert. Es ist die alte orangene BASF Schachtel aus den 70ern und auf dem Etikett steht LP35LH. Kann das sein?

MfG Matthias
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#2
Ich habe leider im Moment keinen Zugriff auf die Lieferprogramme der BASF (die liegen, ziemlich vollständig, im Unternehmensarchiv der Firma in Ludwigshafen), halte aber eine entsprechende Konfektionierung für durchaus möglich. Das LP 35 LH (steht da auch noch irgendwo "hifi" dabei?) wurde etwa seit 1969 / 1970 produziert, seinerzeit hatte BASF (nach meiner Erinnerung) noch keine rückseitenmattierten Amateur-Langspielbänder im Programm, aber für die Revox A77 musste man doch was liefern können - also, plausibel wärs schon!

Friedrich
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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#3
Hallo Friedrich,

das Zeug ist noch nicht da, ich kann daher nicht genau sagen was alles auf der Schachtel steht. Auf dem Foto des Etiketts, das mir der Verkäufer bereits zugeschickt hat steht folgendes:
LP 35 LH 26,5 / 1280m
10 1/2 in. / 4200 ft. SK1462

Da die A77 eine eher gemächliche Maschine ist dürfte es wohl sogar gut gegangen sein darauf nicht rückseitenbeschichtete Bänder zu fahren. Was mich wundert ist die hohe länge. 1280m ist doch zuviel für Langspielband. Sonst sind das doch immer 1100m.
Was mich nun noch interessieren würde ist, ob das Material langzeitstabil ist.

MfG Matthias
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#4
Hallo Matthias,

meine A77 werden überwiegend mit Bändern ohne Rückseitenbeschichtung betrieben, und es gab noch nie Probleme damit. Allerdings sollte man sich damit abfinden, daß beim Schnellauf recht unsauber gewickelt wird. Übrigens kommen die Geräte auch mit Doppelspielband ohne Rückseitenbeschichtung sehr gut zurecht.

1100 Meter Langspielband passen z.B. prima auf eine 25er Spule, die 26,5er sollte die 180 Meter mehr problemlos packen. Bei einem fertig konfektionierten Band ist die Länge allerdings ungewöhnlich.

Mit der Langzeitstabilität des LP35LH (auf 18er Spulen, aber das dürfte egal sein) habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht, wobei die schlechten leider überwiegen.

Gruß, Wolfgang
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#5
Hallo, Matze,

eine Nachrechnung ergibt, dass 1280 m LP 35 LH bei 35 µm Banddicke gerade noch so eben (Randfreiheit bei Null) auf die 26,5-er Spule passen.

Interessant an dem Aufkleber ist die Angabe "SK 1462", weil SK "Sonderkonfektionierung" bedeutet, dieses Produkt also nicht in den offiziellen Lieferprogrammen auftaucht (oder auftauchen dürfte). Was genau die SK veraanlasst hatte, kann ich aus der Ziffernfolge nicht ablesen - die SK-Handbücher aus der Zeit von 1970 sind mit Sicherheit verschrottet. Das können sogar ein auf Kundenwunsch besonders lang gehaltene Vorspannbänder gewesen sein (bei LPR 35 LH ging das serienmäßig bis zu 7 m!).

Meine Frage nach dem Zusatz "hifi" hatte folgenden Hintergrund: Die erste Version von LP 35 LH (ebenso wie DP 26 LH) hat eine massive Spulenband-Krise bei BASF ausgelöst, als deren Ursache sich Unverträglichkeiten zwischen gerade neu eingeführten Magnetkopf-Materialien und gewissen Bindemittelkomponenten des Bandes herausstellten (der massive Druck eines pp. fränkischen Geräteherstellers auf beschleunigte Lieferung eines rauscharmen Typs machte die Sache auch nicht besser). Die Bänder aus einer weitgehend neu entwickelten Rezeptur - mit einem zugekauften Bindemittel - bekamen dann den Zusatz "hifi", was man mögen kann oder auch nicht. Aber der Unterscheidung der beiden Typen kann es durchaus dienen - was auch die manchmal arg auseinander klaffenden Urteile über LP 35 LH und DP 26 LH erklärt!

So viel aus dem Nähkästchen,

Friedrich
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#6
So, meine mysteriösen Bänder sind nun da.
Der Teil des Konvolutes den ich abbekommen konnte besteht aus 13 Bändern, alle in den Cultigen orangenen BASF Pappschachteln. Es sind verschiedene Bandsorten darunter. Alle auf Dreizack Kunststoffspule. Der Wickel ist nicht sonderlich fest, aber offensichtlich hat der Vorbesitzer eine Highspeed Maschine gehabt. Das Erste Band was ich grabschte war mit 38 bespielt.

1. Ein Band mit weislich, leicht grünlich/gelblicher Rückseitenbeschichtung ohne Aufdruck. Schichtfarbe ist hellschwarz oder sehr dunkel grau, je nachdem wie man das sieht. Vorspannband weis/rot gestreift, Nachspann gelb. Bespielt mit 38, nicht weiter getestet.

2. wirklich LP35LH auf 26er Spule. 2 Sätze Vorspannband mit Schaltfolie, scheinbar original so aneinander geklebt.

3. Das Ur LPR35 mit dieser grüngelblich weislichen Rückseitenbeschichtung, allerdings ohne Aufdruck.

Was sagt ihr dazu?

MfG Matthias
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#7
Laut dem Längenzählwerk meiner ASC sind auf der 26er Kunststoffspule tatsächlich über 1380m LP35LH drauf. (?!)
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#8
Hallo, Matze,

zum Band 1 kann ich nichts sagen: alle Agfa + BASF-Rundfunkbänder hatten Rückseitenaufdruck (Herstellername + Charge), wie von ARD vorgeschrieben. Rot-weisses Vorspannband war bei ARD für Stereo-Bänder, 38 cm/s, vorgeschrieben (es gab auch noch eine telcom-Kennung, aber die Ausführung ist mir nicht mehr erinnerlich).

Zu 3.: ich würde, ganz vorsichtig, einmal darauf tippen, dass es sich hier um ein Rundfunk-Langspielband (BASF LGR 40 oder Agfa PER 368) handelt, aber so rein verbal ist das nicht auszumachen.

Friedrich
ZEITSCHICHTEN, barrierefreier Zugriff im "GFGF-Buchladen", URL https://www.gfgf.org/de/b%C3%BCcher-und-schriften.html (ca. 240 MB)
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