Rotel A10 - neuer kleiner, audiophiler Verstärker
#1
Hallo,

ich musste letztens an das die (inzwischen geklärte) Frage von Moppedmanni nach einem kleinen Verstärker denken, als ich über den neuen Rotel A10 gestolpert bin. Ich kenne den Verstärker nicht aus eigener Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, daß er (trotz der - natürlich - fehlenden Tape-Monitor-Funktion) aufgrund der kompakten Bauweise für den einen oder anderen hier im Forum interessant sein könnte.

http://www.rotel.com/de/product/a10

Der Preis von rund 400 € ist für mein Empfinden allerdings für so ein eher minimalistisches Gerät kein Schnäppchen, für etwas mehr kriegt man schon einen deutlich "dickeren" Yamaha A-S701.

Gruß,
Timo
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#2
Ein Gerät, das 220 W aufnimmt, um maximal 2 x 40 W zu erzeugen, würde ich nicht mehr als "klein", sondern als "Brate" bezeichnen.
Da kann man nur hoffen, daß es ein Druckfehler ist und eher 120 W gemeint sind.

MfG Kai
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#3
Hallo,

"Phonoeingang mit beweglichem Magnet für Plattenspieleranschluss"....



ich denke, der Übersetzer der Seite hat nicht viel Ahnung von dem , worüber er schreibt....


Viele Grüße


Frank
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#4
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=235817#post235817 schrieb:Ein Gerät, das 220 W aufnimmt, um maximal 2 x 40 W zu erzeugen, würde ich nicht mehr als "klein", sondern als "Brate" bezeichnen.

Hallo Kai,

war mir nicht aufgefallen, und ich hätte mangels Vergleichswerten bis gerade auch nicht einschätzen können, ob der Wirkungsgrad außergewöhnlich schlecht ist.

Hab' gerade mal geschaut: Mein siebzehn Jahre alter Yamaha AX-596 gönnt sich ebenfalls 220 Watt, aber bei einer Nenn-Ausgangsleistung von 2 x 100 Watt an 8 Ohm bei 0,015% Klirrfaktor (Quelle).

Jetzt wäre natürlich interessant, ob der Unterschied in der Praxis wirklich so groß ausfällt, oder ob da ein Marketing-Faktor in die eine oder die andere Richtung im Spiel ist. Der Urvater dieser kleinen, audiophilen Verstärker, der NAD 3020, war ja bekannt dafür, daß er deutlich mehr leistete als die angegebenen 2 x 20 Watt an 8 Ohm (ich hörte mal, daß nach 1978 gängigen Maßstäben etwa das doppelte der Realität ziemlich nahe gekommen wäre). Ich könnte mir vorstellen, daß der Rotel in der Tradition bei der Angabe auch eher tiefstapelt.

Der NAD konsumierte übrigens 140 Watt, was an der angegebenen Leistung gemessen auch recht viel erscheint.

Gruß,
Timo
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#5
Frank Stegmeier,'index.php?page=Thread&postID=235819#post235819 schrieb:"Phonoeingang mit beweglichem Magnet für Plattenspieleranschluss"....

ich denke, der Übersetzer der Seite hat nicht viel Ahnung von dem , worüber er schreibt....

Vielleicht hat Rotel den bei "Action" abgewoben. Big Grin
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#6
Der Netztrafo kommt mir für 220 W etwas klein vor.
Da ich weder in der Bodenplatte noch im Deckel Lüftungslöcher erkennen kann, frage ich mich, wie die Kühlkörper der 4 Endstufentransistoren in der Mitte des Gerätes ihre Wärme loswerden sollen. Ein vernünftig aufgebautes Gerät hatte früher die Kühlkörper außen, zB als Seitenwände, so daß die Umluft da durchstreichen konnte,
Vielleicht soll es im Gerät schön warm werden, damit es nicht zu lange hält.

MfG Kai
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#7
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=235822#post235822 schrieb:Da ich weder in der Bodenplatte noch im Deckel Lüftungslöcher erkennen kann

Hallo Kai,

doch, der Deckel hat reichlich davon, siehe z.B. Bilder hier.

Gruß,
Timo
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#8
Tatsächlich...
na dann nehme ich die Hälfte von dem zurück, was ich dazu sagte, denn unten ist ja wohl die auf der Oberseite "überschtlich" bestückte Leiterplatte,
Gibt es auch ein Bild der Unterseite der Platine ? Ist da vielleicht noch allerlei in SMD drauf, womit der Preis gerechtfertigt werden könnte ?

MfG Kai
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#9
Bei dem Rotel bitte bedenken: der leistet 2 x 40 W Sinus an 8 Ohm. An 4 Ohm dürften es wesentlich mehr sein und mit einem enigermassen stabilen NT ist sicher auch eine solide Musik-(Impuls-) Leistung abrufbar, die nun mal erzeugt werden will, wenn man mal mit dem Verstärker etwas lauter "Spaß" haben möchte. Ferner kann ja "A-B"-Betrieb (sh. Herstellerangabe) auch bedeuten, dass die Endstufentransistoren näher im A-Bereich betrieben werden, was bekanntermassen der Signalgüte zugute kommt, den Wirkungsgrad aber nun mal verschlechtert. Ausserdem muß die Angabe "220W" nicht zwingend die Nennleistungsaufnahme bedeuten.
Zitat:timo schrieb:
...Hab' gerade mal geschaut: Mein siebzehn Jahre alter Yamaha AX-596 gönnt sich ebenfalls 220 Watt, aber bei einer Nenn-Ausgangsleistung von 2 x 100 Watt an 8 Ohm bei 0,015% Klirrfaktor...
Ganz ehrlich Timo - wie soll das gehen? Das würde einen Wirkungsgrad von > 90% bedeuten. Entweder das Netzteil deines AX bricht bei hohen Pegeln brutal ein, was zu übelstem Klang führen würde oder die Nennleistungsaufnahme ist mit 220 W zu optimistisch angegeben.
Zum Vergleich zwei Yamaha-Endstufen aus der guten alten Hifi-Zeit:
M4 2x120W an 8 Ohm (bei 0,005% Klirr) -> Leistungsaufnahme 900 Watt
M2 2x244W an 8 Ohm (bei 0,003% Klirr) -> Leistungsaufnahme 1500 Watt

Ich bezeichne so ein Konstrukt nicht als "Brate" sondern als einen Verstärker, der auch bei höheren Pegeln noch in der Lage ist, ordentlich und verzerrungsarm zu arbeiten. Wer Energie sparen möchte, hört im Dunkeln - so hört man ohnehin besser und "mehr". :whistling:


Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#10
Ein Leergehäuse... ^^ , aber wenigstens mit Phonoeingang, immerhin....der Rauschabstand wird wieder dezent verschwiegen. Zum einen finde ich ja gut, wenn wieder klassisches HiFi-Gerät angeboten wird, doch warum dann nur so halbherzig?
Gruß André
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#11
PeZett,'index.php?page=Thread&postID=235863#post235863 schrieb:Ganz ehrlich Timo - wie soll das gehen? Das würde einen Wirkungsgrad von > 90% bedeuten. Entweder das Netzteil deines AX bricht bei hohen Pegeln brutal ein, was zu übelstem Klang führen würde oder die Nennleistungsaufnahme ist mit 220 W zu optimistisch angegeben.

Hallo Peter,

ich kann nichts dafür, das sind nun mal die Herstellerangaben. Beschwerden bitte direkt an Yamaha. Smile

Beim neueren A-S700 mit ähnlicher Nenn-Ausgangsleistung sind am Gerät übrigens 270 Watt Leistungsaufnahme angegeben, während hier im Wiki "650 Watt max." steht. Jetzt wäre interessant, woher die letzte Angabe stammt.

Gruß,
Timo
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#12
Hi Timo,

sorry - natürlich hast Du recht. Ich wollte nur eine solche Angabe etwas hinterfragen. Bedenkt man, dass ein Trafo im Bereich einiger Hundert VA selten mehr als 80% Wirkungsgrad hat und im Verstärker ja "hier und da" noch das ein oder andere "Watt" benötigt wird und schlussendlich dann die (ebenfalls verlustbehaftete) Endstufe befeuert werden will, kommt man bei solchen Angaben halt ins Grübeln. Ich denke, die 270W des AS ist wirklich die Nennleistungsaufnahme, unter welchen wohlwollenden Bedingungen auch immer ermittelt und die 650W ist die max. Leistungsaufnahme - quasi unter (theoretischer) Impuls-Vollast.

Gruß
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#13
Eine Endstufe in B-Betrieb hat unter etwas vereinfachten Annahmen an der Aussteuerungsgrenze mit Sinus mit etwa 20% Spannungsreserve und einer Ruhe-Leistung von ca. 1/10 einen Wirkungsgrad von um 60%. Bei niedrigerer Aussteuerung geht die aufgenommene Leistung zurück bis schließlich zur Ruheleistung bei Aussteuerung Null. Berücksichtigt man noch 80% Trafo/Netzteil-Wirkungsgrad, kommt man grob auf 50% bei Sinus-Nennleistung. Das bedeutet bei 2 x 40 W dann etwa 160 W Eingangsleistung für volle Leistung, und 12-20 W Ruheleistung, "meinswegen" auch 25-30 W. Da finde ich 220 W als pauschale Angabe immer noch übertrieben und schon garnicht "nachhaltig". Aber mir sind die letzen 0,00x % Klirr auch keine 100 Watt Verlustleistung mehr wert.

MfG Kai
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#14
Kai fasst es perfekt zusammen. Beinnormalen B-Verstärkern passt die grobe Faustformel "Gesamtsinusleistung mal 2 plus 20 Watt" fast immer.
Was die Angabe von 220W betrifft, mag sein, dass irgendeine EU-Vorschrift die Angabe der allerhöchstmöglichen Leistungsspitze vorschreibt. Weiß der Geier.

Ist aber auch kein wirkliches Kriterium zur Beurteilung von dem Ding. Es ist offensichtlich kein D-Verstärker (PWM-Schaltendstufe), das ist doch schon mal was. Also old school,

wobei er ohne digitale Eingänge daherkommt und damit really old school ist. Heutzutage problematisch (mir würde es reichen :-) )

Bisschen teuer isser.
Und das Attribut "audiophil" hat nicht Rotel verwendet, sondern erst Timo. Dafür kann also der Rotel nichts. Bei diesem Wort krieg ich nämlich Hautauschlag.
@ Andre: Doch, der geräuschspannungsabstand ist genannt, 80dB @ Phono, 100 dB @ Line in
VG Stefan
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#15
Danke, meine Tomaten auf den Augen waren wohl zu groß ^^
Gruß André
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#16
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=235878#post235878 schrieb:Und das Attribut "audiophil" hat nicht Rotel verwendet, sondern erst Timo. Dafür kann also der Rotel nichts. Bei diesem Wort krieg ich nämlich Hautauschlag.

Ich mag es auch nicht besonders und habe es etwas gedankenlos aus dem Artikel übernommen, der mich auf das Modell aufmerksam gemacht hat.

Andererseits: Wie differenziert man diese Understatement-Verstärker mit bewusst zurückhaltender Nenn-Ausgangsleistung begrifflich sonst von der Massenware im Produktsegment? Auf der Rotel-Seite wird das Gerät als "Vollverstärker für Audio-Puristen" beschrieben.
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#17
Ich glaube dahinter steckt ein Generationswechsel bzw. eine Nullpunktsverschiebung in der Klassifizierung der Musik-Liebhaber.
Das ergibt sich aus der zweiten Hälfte des Zitats:
"der ideale Vollverstärker für Audio-Puristen, für die eine hohe Ausgangsleistung oder die kabellose Übertragung von Musikdaten keine Rolle spielen. "
Mit Purist ist hier wohl nicht mehr der High-End Audiophile gemeint, sondern jemand, der (?bewußt?) noch keine Bluetooth-Lautsprecher oder sonstige drahtlose digitale Verbindungen zwischen seinen Komponenten benutzt.

MfG Kai
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#18
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=235915#post235915 schrieb:Mit Purist ist hier wohl nicht mehr der High-End Audiophile gemeint, sondern jemand, der (?bewußt?) noch keine Bluetooth-Lautsprecher oder sonstige drahtlose digitale Verbindungen zwischen seinen Komponenten benutzt.

Mit der Begründung könnte man aber auch einen Yamaha A-S201 oder einen Denon PMA-520 als "puristisch" bewerben. Für mein Empfinden ist das aber eine andere Sorte Gerät, die sich eher an preisbewusste Einsteiger richtet, während der Rotel für den mehr als doppelten Preis schon eher eine "high-endige" Zielgruppe anpeilt.
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#19
Hallo!

Die reine Wattzahl ist m. E. nicht so entscheidend für eine gute Wiedergabe bei Lautstärken > Zimmerlautstärke.
Das konnte ich vor 14 Tagen erleben, als unser Analog-Stammtisch zu einer Vorführung geladen hatte.

Der Röhren-Endverstärker leistete 2x 8Watt. Wovon aber nur 2x 2Watt Leistung benötigt wurde, um uns kritische
Zuhörer mit einem hervorragenden Klangerlebnis zu verwöhnen.

Die Wiedergabekette war penibel aufeinander abgestimmt. Der Wirkungsgrad dadurch hoch.

   

Gruß
Wolfgang
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