30.03.2019, 14:31
Hallo,
jeder, der schon mal bei einer A77 das Kugellager in der linken Bandführung wechseln oder die feste Führung rechts reinigen/polieren wollte, stand vor dem Problem, wie man diese Messing-Hohlschrauben (Pfeile), die nur am Rand geschlitzt sind, gelöst bekommt, ohne sie zu beschädigen.
Die Schrauben haben 10 mm Durchmesser und eine Bohrung von 4,5 mm. Die in den erhöhten Randbereich eingefrästen Schlitze sind nur 1mm breit. Der Schraubendreher müsste also mindestens 10,5 mm breit sein.
Mit einem normalen Schraubendreher vermurkst man sie unter Garantie, davon abgesehen, dass dessen Form mit langem Stiel und Griff nicht sehr geeignet erscheint, ausreichend Drehmoment bei gleichzeitger Führung aufzubringen. Zack!...ist man abgerutscht. Breitere Schraubenzieher als 10 mm sind außerdem riesige und teure Teile, deren Klinge 2 oder 2,5 mm dick ist und die erheblich dünner geschliffen werden müsste.
Ich fand lange Zeit nicht die Lösung dafür, obwohl ich sicher bin, dass man bei Revox und in deren Vertragswerkstätten dafür ein Spezialwerkzeug hatte. Und das musste sich doch irgendwie anfertigen oder aus einem vorhandenen umfriemeln lassen!
Kürzlich stieß ich mehr durch Zufall bei einer anderen Suche im Werkzeugbereich von Ebay auf ein Werkzeug von Hazet, das die Nummer 4650-3 trägt und eigentlich zum lösen und eindrehen von Batteriedeckeln bei Bleiakkus gedacht ist oder für andere Stopfen und Verriegelungen, bei denen man normalerweise eine Münze nehmen würde. So sieht das Ding aus:
Die Grundform ist schon mal okay. Die Klinge ist 14 mm breit, das Ganze ist kurz und handlich und ermöglicht es, durch den T-Griff mit wenig Kraftaufwand zum Ziel zu kommen. Die Klinge ist allerdings 1,7 mm dick und außerdem wäre eine Führung gut, die ein seitliches Abrutschen während des Schraubvorgangs verhindert, denn dadurch beschädigt man wiederum den Rand der Messingschraube!
Und so musste die kleine Proxxon-Maschine nebst Korund- und Trennscheibe ran, um das Werkzeug für meine Zwecke zu optimieren. Die Klinge musste zunächst dünner geschliffen werden, dann nahm ich an den Seiten noch jeweils gut einen Millimeter weg, obwohl das eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Die Breite beträgt jetzt 11 mm.
Ein ca. 5 mm langes Stück einer M4-Schraube wurde mittig mit der Trennscheibe geschlitzt und mit Stabilit in der Mitte der Klinge befestigt. Das fungiert als Führung, die einfach in die Zentralbohrung der Lagerschraube gesteckt wird. Ich hätte dieses M4-Stück auch 7-8 mm lang machen können und es entsprechend tiefer schlitzen können, aber da es nicht wirklich belastet wird, wird die Verklebung hoffentlich halten — andernfalls kommt ein längeres Teil dran!
Natürlich hätte man statt der M4-Schraube auch ein anderes, in der Bastelkiste vorhandenes Metallteil ohne Gewinde nehmen können, aber ich habe nichts Besseres gefunden.
Auf den folgenden Fotos 3-5 sieht man, wie das Werkzeug in die Revox-Schraube passt.
Arbeitszeit ohne Aushärtzeit des Klebers: ca. 15 Minuten.
Vielleicht ist das ja eine Anregung für Leute, die auch schon öfters an dem weichen Material und der eigenwilligen Bauform der Messing-Hohlschrauben verzweifelt sind...
LG Holgi
jeder, der schon mal bei einer A77 das Kugellager in der linken Bandführung wechseln oder die feste Führung rechts reinigen/polieren wollte, stand vor dem Problem, wie man diese Messing-Hohlschrauben (Pfeile), die nur am Rand geschlitzt sind, gelöst bekommt, ohne sie zu beschädigen.
Die Schrauben haben 10 mm Durchmesser und eine Bohrung von 4,5 mm. Die in den erhöhten Randbereich eingefrästen Schlitze sind nur 1mm breit. Der Schraubendreher müsste also mindestens 10,5 mm breit sein.
Mit einem normalen Schraubendreher vermurkst man sie unter Garantie, davon abgesehen, dass dessen Form mit langem Stiel und Griff nicht sehr geeignet erscheint, ausreichend Drehmoment bei gleichzeitger Führung aufzubringen. Zack!...ist man abgerutscht. Breitere Schraubenzieher als 10 mm sind außerdem riesige und teure Teile, deren Klinge 2 oder 2,5 mm dick ist und die erheblich dünner geschliffen werden müsste.
Ich fand lange Zeit nicht die Lösung dafür, obwohl ich sicher bin, dass man bei Revox und in deren Vertragswerkstätten dafür ein Spezialwerkzeug hatte. Und das musste sich doch irgendwie anfertigen oder aus einem vorhandenen umfriemeln lassen!
Kürzlich stieß ich mehr durch Zufall bei einer anderen Suche im Werkzeugbereich von Ebay auf ein Werkzeug von Hazet, das die Nummer 4650-3 trägt und eigentlich zum lösen und eindrehen von Batteriedeckeln bei Bleiakkus gedacht ist oder für andere Stopfen und Verriegelungen, bei denen man normalerweise eine Münze nehmen würde. So sieht das Ding aus:
Die Grundform ist schon mal okay. Die Klinge ist 14 mm breit, das Ganze ist kurz und handlich und ermöglicht es, durch den T-Griff mit wenig Kraftaufwand zum Ziel zu kommen. Die Klinge ist allerdings 1,7 mm dick und außerdem wäre eine Führung gut, die ein seitliches Abrutschen während des Schraubvorgangs verhindert, denn dadurch beschädigt man wiederum den Rand der Messingschraube!
Und so musste die kleine Proxxon-Maschine nebst Korund- und Trennscheibe ran, um das Werkzeug für meine Zwecke zu optimieren. Die Klinge musste zunächst dünner geschliffen werden, dann nahm ich an den Seiten noch jeweils gut einen Millimeter weg, obwohl das eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Die Breite beträgt jetzt 11 mm.
Ein ca. 5 mm langes Stück einer M4-Schraube wurde mittig mit der Trennscheibe geschlitzt und mit Stabilit in der Mitte der Klinge befestigt. Das fungiert als Führung, die einfach in die Zentralbohrung der Lagerschraube gesteckt wird. Ich hätte dieses M4-Stück auch 7-8 mm lang machen können und es entsprechend tiefer schlitzen können, aber da es nicht wirklich belastet wird, wird die Verklebung hoffentlich halten — andernfalls kommt ein längeres Teil dran!
Natürlich hätte man statt der M4-Schraube auch ein anderes, in der Bastelkiste vorhandenes Metallteil ohne Gewinde nehmen können, aber ich habe nichts Besseres gefunden.
Auf den folgenden Fotos 3-5 sieht man, wie das Werkzeug in die Revox-Schraube passt.
Arbeitszeit ohne Aushärtzeit des Klebers: ca. 15 Minuten.
Vielleicht ist das ja eine Anregung für Leute, die auch schon öfters an dem weichen Material und der eigenwilligen Bauform der Messing-Hohlschrauben verzweifelt sind...
LG Holgi