Tonkopfschrauben und Berechnungen
#1
Hallo,

ich würde gerne die Tonköpfe meiner Akai GX-646 etwas verschieben. Die Spuren sehen im Moment so aus, dass die scharf am Bandrand sind und der mittlere Rassen viel zu schmall ist. Ich würde die Köpfe so verschieben wollen, dass die Spuren mehr nach innen wandern und die drei Rassen zwischen den vier SPuren gleich breit sind.

Wenn ich mir nun das Service Manual anschaue, steht auf Seite 36 bei der Schraube 2-15: Part-Nr: ZS417407 Description: PAN30x10STL BNI

Kann jemand mit dieser Beschreibung etwas anfangen? Ich würde gerne berechnen, wieviel die Schraube nach Vorne läüft, wenn sie eine volle Umdrehung vollzieht. Geht das aus dieser Beschreibung vor (oder lässt sich daraus ableiten)?

Gruß

Nelson
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#2
Bei anderen Service Manuals steht etwas von 3x12 oder 3x10 für ältere Geräte. Ich gehe davon aus, dass es sich um eine M3 Schraube handelt, die laut Wikipedia 0,5 mm bei einer vollen Umdrehung vordringt.

Gruß

Nelson
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#3
Schau dir lieber einmal die Seite 14 des SM an, bevor die jetzige Einstellung verkurbelt wird!

Gruß Bernd

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#4
Hallo Bernd,

die jetzige Einstellung ist leider schon verstellt, obwohl noch Lack an den Schrauben ist. Ich habe mit Eisenpulver die Spuren sichtbar gemacht und diese sind eindeutig verstellt. An der einen Seite wird die Spur sogar falls zu einem Drittel abgeschnitten und der Abstand zwischen den Spuren in der Mitte ist minimal. Ich habe versucht, es zu fotografieren.

Gruß

Nelson


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#5
So wird es dann hoffentlich aussehen.

Gruß

Nelson


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#6
Das sieht ja übel aus.
Gruß
Marc

Wer kein Geld scheißen kann/will, nimmt halt 1/4-Spur  Big Grin

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#7
t20,'index.php?page=Thread&postID=234678#post234678 schrieb:So wird es dann hoffentlich aussehen.
Bei diesem zweiten Bild, so unscharf es ist, erkenne ich, dass der Kopf bereits ein winziges Stück zu tief steht. Natürlich ist das eine enorme Verbesserung gegenüber dem ersten.

Verstehe ich das richtig, dass du eine Justagemöglichkeit für den Wiedergabekopf suchst? Da sehe ich grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die in jedem Fall genauer sind als Herumrechnen und -raten mit Gewindesteigungen, zumal es hier meist um Entscheidugen zwischen 1/8 und 1/10 Umdrehungen geht:

1) Wenn du eine Entmagnetisierdrossel hast, kannst du mit dem WK eine Aufzeichnungsspur erzeugen, indem du ihn mit Gleichstrom speist. Achtung: mit einer Parallelschaltung aus Vorwiderstand und Gleichspannungs-VM in Serie zum prüfen, sonst kann die Kopfwicklung durchbrennen, Ströme von <10 mA dürften das Band locker in die Sättigung treiben;

2) die sicherererere und einfahchere Methode ist eine Trennspur-Messaufzeichnung, d.h. eine Vollspuraufzeichnung, aus der die Spuren 2 + 3 herausgelöscht sind. Damit muss man nur den rechten Kanal auf Minumum der seitlichen Einstreuung justieren. Dieses Verfahren erlaubt Veränderungen im 5/1000-mm-Bereich und ist damit zehnmal genauer als jedes optische Verfahren.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#8
Hallo Peter,

da ich nicht löten kann, ist Methode 1 für mich leider nicht benutzbar und zu gefährlich. Wo bekommt man ein passendes Band für Methode 2 her? Kannst du so eins herstellen? Gab es ein solches bei Emtec in Angebot (um bei Michael nachzufragen)?

Mein Ziel ist mit dem Eisenpulver die Spurlage der Aufnahmeköpfe durchzuchecken, bist diese passt. Da ich schon ungefähr abschätzen kann, wieviel ich die Köpfe verschieben muss, wollte ich mir durch die Rechnerei das Leben leichter machen und hoffentlich schon beim ersten Verstellen relativ nah zum Optimum kommen, ohne ständig Band löschen, bespielen, abscheinen, in der Eisenpulverlösung tunken, wiederholen... Dann wäre hoffentlich nur noch Feinjustage notwendig. Smile

Die Weidergabeköpfe werde ich dann mit dem Signal aus den justierten Aufnahmeköpfen justieren.

Gruß

Nelson
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#9
t20,'index.php?page=Thread&postID=234689#post234689 schrieb:Wo bekommt man ein passendes Band für Methode 2 her? Kannst du so eins herstellen? Gab es ein solches bei Emtec in Angebot (um bei Michael nachzufragen)?
Solche Aufzeichnungen habe ich da, siehe Bild.

   

Ob Michael so etwas vorrätig hat, weiß ich nicht, Emtec hat jedenfalls laut Bezugs- und Messbandkatalog solche Aufzeichnungen für Viertelspurlage nie hergestellt (es gab sie dagegen für Viertelzoll-Studiogeräte mit Trennspurbreite 2 bzw. 0,75 mm).

t20,'index.php?page=Thread&postID=234689#post234689 schrieb:Mein Ziel ist mit dem Eisenpulver die Spurlage der Aufnahmeköpfe durchzuchecken, bist diese passt. Da ich schon ungefähr abschätzen kann, wieviel ich die Köpfe verschieben muss, wollte ich mir durch die Rechnerei das Leben leichter machen und hoffentlich schon beim ersten Verstellen relativ nah zum Optimum kommen, ohne ständig Band löschen, bespielen, abscheinen, in der Eisenpulverlösung tunken, wiederholen... Dann wäre hoffentlich nur noch Feinjustage notwendig. Smile
Heißt das, dass die gezeigten Bilder nicht von dir sind? Falls doch, so denke ich, dass du um die beschriebene Prozedur trotzdem nicht herumkommen wirst, vor allem, weil sich die Stellungen der vorderen und hinteren Einstellschraube bei den meisten Kopfbefestigungsarten gegenseitig beeinflussen. Jedenfalls ist diese Prozedur bei aller Mühe deutlich genauer als jede Berechnung, die in der Praxis keine genaueren Ergebnisse bewirkt als eine Abschätzung.

t20,'index.php?page=Thread&postID=234689#post234689 schrieb:Die Weidergabeköpfe werde ich dann mit dem Signal aus den justierten Aufnahmeköpfen justieren.
Das halte ich für keine zielführende Idee, da bei einer Spurbreite von 1 mm ein Versatz um 0,1 mm lediglich einen Pegelrückgang von 1 dB bewirkt. Bei 0,1 mm Versatz liegst du bereits im Bereich der Bandflussschwankungen, die Messgenauigkeit ist entsprechend limitiert.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#10
Hallo Peter,

ist die Spurlage in diesem Band für alle 4-spurige Geräte gültig? Ich weiß nicht, ob die Breite der Spuren normiert war oder ob jeder Hersteller andere gebaut hat. Die Akai hat Reverse-Spiel (6 Köpfe). Da reicht es wenn das Band in beiden Richtungen läuft, ohne es Umdrehen zu müssen, oder?

Kontrolle mit dem Eisenpulver werde ich immer vornehmen.

Gruß

Nelson
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#11
Laut DIN-IEC-Norm ist bei Viertelspurlage die Nutzspurbreite auf 1 mm festgelegt, die Trennspurbreite auf 0,75 mm.

Nennenswerte Abweichungen davon habe ich bislang nicht erlebt, sie würden an der Verwendbarkeit einer Trennspuraufzeichnung auch nichts ändern, da sich nur der eingestreute Pegel ändert, aber nicht die prinzipielle Methode der Justage auf Pegelminimum in der Innenspur (= rechter Kanal).

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#12
Hier wieder mal das beliebte Bildchen mit den normgerechten Maßen für 1/4"-Bänder:

   

Wie schon in der Bildunterschrift erwähnt, kann es bei Halbspur-Stereo Abweichungen geben. Als man im Tonkopfbau die Abschirmung zwischen den Kopfsystemen besser im Griff hatte, gab es bei Amateurgeräten (Braun, ASC, Philips...) auch Spurbreiten von 2,4-2,5 mm.

LG Holgi
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#13
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=234703#post234703 schrieb:Wie schon in der Bildunterschrift erwähnt, kann es bei Halbspur-Stereo Abweichungen geben. Als man im Tonkopfbau die Abschirmung zwischen den Kopfsystemen besser im Griff hatte, gab es bei Amateurgeräten (Braun, ASC, Philips...) auch Spurbreiten von 2,4-2,5 mm.
Bei Nelsons Frage geht es spezifisch um eine Viertelspurmaschine, was ich aus seinen Magnetspurenbildern ableite sowie der Information, dass es sich um eine Autoreverse-Maschine handelt.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#14
Ich habe ja das Gegenteil auch gar nicht behauptet. Es ist nur eine Zusatzinformation zu der Zeichnung.

Aber dein Viertelspur-Justierband kann ich nur wärmstens empfehlen! Es funktioniert wirklich gut. Pegel der Spur 2 auf Minimum über die Höhen-Justageschrauben einstellen, Azimut korrigieren, ggf. nochmals wiederholen. Fertig. Spurlage stimmt perfekt!

LG Holgi
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#15
Ich bin überzeugt. "Herr Hallmackenreuther: Packen Sie das Bett ein. Wir nehmen es mit..." Smile

Danke für die Informationen.

Gruß

Nelson
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#16
t20,'index.php?page=Thread&postID=234714#post234714 schrieb:"Herr Hallmackenreuther: Packen Sie das Bett ein. Wir nehmen es mit..." Smile

hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=234710#post234710 schrieb:Ich habe ja das Gegenteil auch gar nicht behauptet. Es ist nur eine Zusatzinformation zu der Zeichnung.

Σ: "Aaah ja …"

Nebenbei frage ich mich heute noch, weswegen bei Stereo Halbspur (mitunter auch Amateur-Halbspurspurlage genannt, bei Telefunken Stereo-Zweispur) die Trennspur breiter genormt wurde als bei Mono Halbspur, wo doch das Gegenspurübersprechen bei Mono Halbspur weit kritischer ist als eine zu geringe Übersprechdämpfung bei Stereo, wie die von Anfang an schmalere Spurlage für Studio-Stereoköpfe ja eindrucksvoll zeigt.

Womöglich verliert sich die wirkliche Ursache für diese Besonderheit irgendwo im Dickicht der Normenentwicklung, ich habe sie jedenfalls bis heute nicht herausfinden können.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#17
Ich kam es heute endlich dazu, einen Wiedergabekopf mit dem Band von Peter einzutaumeln. Mit ist dabei aufgefallen, dass die Anzeige am Voltmeter um mehrere Dutzend Millivolts hin und her schwankt. Ist das bei euch am Heimgeräten so oder muss ich vielleicht die Akai (Bandteller, Bandpfad u.ä.) genauer justieren?

Gruß

Nelson
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#18
t20,'index.php?page=Thread&postID=236592#post236592 schrieb:Ist das bei euch am Heimgeräten so oder muss ich vielleicht die Akai (Bandteller, Bandpfad u.ä.) genauer justieren?
Hast du den AudioTester? Dann könntest du einen Pegeldifferenzschrieb machen, aus dem ein evtl. Rhythmus der Schwankungen analysiert werden könnte.

Generell erweist sich bei manchen Heimgeräten der Bandlauf als nicht sehr stabil, wenn man diesen Härtetest macht. Das zeigt sich auch in einer mäßigen Azimutkonstanz, d.h. die XY-Darstellung (Lissajousfigur) ist unruhig. Oft ist dafür die Andruckrolle verantwortelich, aber wie gesagt, das lässt sich nur durch die Analyse des Verlaufs de Schwankungen nachweisen.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#19
Ohne Angaben von Prozenten ist die Mitteilung "mehrere Dutzend Millivolts" nicht informativ, also auch nicht bewertbar.
Sind die Änderungen periodisch oder zufällig ?
Die Pegelkonstanz einer Digital-Aufzeichnung gibt es Heimtonbandgeräten nicht. Da "flattert" immer irgendwas.

MfG Kai
Nachtrag: Betrifft die Beobachtung alle Frequenzen gleichermaßen ? Normal ist, daß die Schwankungen bei hohen Frequenzen (10/15/20 kHz) auffälliger/größer sind als zB bei 1 kHz
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#20
Ich habe nachjustiert und jetzt sind es so ca. 15 mV bei einer Skala von 300 mV. Also ungefähr 5%. Es gibt nur eine Frequenz (1 kHz@19cm/s), da ich auf Minimum der Einstreuungen in der gelöschten rechten Spur justieren soll. Ich würde sagen, dass das Flattern periodisch ist. Da das Band nur 30 Sekunden lange ist, ist leider keine allzu lange Beobachtung möglich.

Gruß

Nelson
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#21
Das ist ein normaler Wert, im Vergleich sogar ziemlich gut, was sich auch in der Phasenmessung niederschlagen müsste. Dieser Test ist schlichtweg gnadenlos, weil eine vollausgesteuerte Aufzeichnung eine gelöscht Spur enthält, und bei Höhenschwankungen im Bandlauf die Differenzen der Einstreuungen von beiden her Seiten sich quasi addieren.

kaimex,'index.php?page=Thread&postID=236595#post236595 schrieb:Nachtrag: Betrifft die Beobachtung alle Frequenzen gleichermaßen ? Normal ist, daß die Schwankungen bei hohen Frequenzen (10/15/20 kHz) auffälliger/größer sind als zB bei 1 kHz

Das gilt natürlich für Bandflusschwankungen generell, aber nicht in diesem Falle, weil es hier um die Höhenjustage über den Effekt der seitlichen Einstreuung geht. Hier wären kurze Wellenlängen eher von Nachteil, da diese praktisch nicht in die gelöschte Viertelspur einstreuen. Zu große Wellenlängen wiederum machen das Verfahren ungenauer, weil die Einstreuungen so stark sind, dass der Höhenabgleich schwerer fällt (unschwarfes Minimum). 1 kHz bei 19 cm/s hat sich als die Wellenlänge erwiesen, bei der die Ungenauigkeiten maximal werden.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#22
Danke Kai und Peter! Ich bin jetzt beruhigt, dass die Schwankungen in normalen Grenzen sind. Smile

Gruß

Nelson
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