Defekt am Output Amp einer Revox C270
#1
Ich habe die C270 eines Forenkollegen zur Überholung hier, die leider noch zwei grundlegende Probleme hat.
Ich hoffe, daß dies das kleinere Problem ist und fange daher mit dem Output Amp an, der auf dem linken Kanal kaum Pegel ausgibt.
Während auf dem rechten Kanal korrekte 1,55V am Ausgang anliegen, sind es links verschwindend geringe 0,010V!
VU-Meter und Kopfhörer funktionieren einwandfrei - das Problem besteht nur am Line-Out.
Es wurden bereits alle Elkos und die vier Trimmer erneuert und folgende Bauteile überprüft:
C107-109 / R117-121, 124-126 / IC101-103 / T1 gegen T2 getauscht
Das doofe ist, daß man kaum Platz zum Messen hat ohne Gefahr zu laufen irgendwas ungewollt zu überbrücken ;(
Gestern war ich mal mutig und habe ein wenig gefummelt: berühre ich mit dem Finger den Bereich um IC103/C108 auf der Platinenrückseite,
so liegt das Ausgangssignal für 1-2 Sekunden korrekt an, bevor es dann wieder "verschwindet".

Mir gehen jetzt die Ideen aus und hoffe hier Hilfe zu finden.
Viele Grüße
Jörg
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#2
Hallo Jörg,

du scheinst ja ziemlich verzweifelt zu sein wegen des Fehlers, da du hier um Hilfe bittest. Leider kennen wahrscheinlich nur sehr wenige Mitglieder die Revox C 270. Darauf musst du aber bei der Beschreibung des Fehlers Rücksicht nehmen. Du schreibst nur Output Amp, meinst du damit die Platine "Output Amplifier Board 1.777.640.00" ? Wenn dir jemand helfen will, muss er sich auch zurecht finden können. Du steckst ja gerade tief in der Schaltung, aber andere müssen sich da erst einlesen. Ein Schaltungsausschnitt oder ein Link zum Schaltplan sind bei solchen Anfragen auch sehr hilfreich. Zu dem Fehler fällt mir nur ein Kontaktproblem oder zu hoher Übergangswiderstand ein, der durch hohen Pegel "durchbrochen" wird. Ähnlich wie bei schlechten Kontakten im Lautsprecherrelais eines Verstärkers, wenn man weiter aufdeht, ist der Ton plötzlich da.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=234522#post234522 schrieb:Das doofe ist, daß man kaum Platz zum Messen hat ohne Gefahr zu laufen irgendwas ungewollt zu überbrücken ;(
Gestern war ich mal mutig und habe ein wenig gefummelt: berühre ich mit dem Finger den Bereich um IC103/C108 auf der Platinenrückseite,
so liegt das Ausgangssignal für 1-2 Sekunden korrekt an, bevor es dann wieder "verschwindet".

Mir gehen jetzt die Ideen aus und hoffe hier Hilfe zu finden.
Ich hab mir das SM jetzt nicht angeschaut, aber ich würde das Board mal ausbauen und alle Bauteile nachlöten, die mit dem Kanal zu tun haben. Ich vermute da eine schlechte Löstelle.. kam bei mir auch schon vor.
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#4
Tobias Du hast natürlich völlig recht - die C270 ist ja nicht so sehr verbreitet als daß jeder die Schaltung kennen könnte.
Hier der direkte Link zum SM
Es geht um die Platine "Output Amplifier Board 1.777.640.00" (im SM ab Seite 135)
Es ist sicher daß der Fehler dort liegt, denn die Platine aus meiner C270 funktioniert in seiner Maschine,
während seine Platine auch in meiner C270 fehlerhaft ist.
Ich verstehe leider solche Schaltungen zu wenig, so daß ich nur grob den Bereich eingrenzen und dort die entsprechenden Bauteile prüfen kann.
Dies habe ich wie - bereits angemerkt - gemacht.
Auch habe ich die Platine sorgsam mit der Lupe auf kalte Lötstellen oder eventuelle Leiterbahnrisse hin untersucht - es ist diesbezüglich nichts zu finden.
Meine Möglichkeiten habe ich ausgeschöpft, ich habe nicht die geringste Ahnung was ich noch tun könnte ;(
Viele Grüße
Jörg
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#5
R127 auf Niederohmigkeit prüfen und Mute-Relais zum Test mal auslöten.

Das Schaltbild ist im verlinkten SM übrigens in Sektion 3/3/12 auf pdf-Seite 32 zu finden.
Hier zur allgemeinen Erleichterung der rauskopierte Schaltplan
   
Viele Grüße
Lukas
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#6
Hallo Jörg,
poste mal die Spannungen an den Anschlüssen der wenigen aktiven Bauelemente von der defekten und von der intakten Platine, evtl. kommen wir dadurch den Fehler auf die Schliche.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#7
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=234570#post234570 schrieb:Auch habe ich die Platine sorgsam mit der Lupe auf kalte Lötstellen oder eventuelle Leiterbahnrisse hin untersucht
Hallo Jörg,

nimm lieber den Durchgangspiepser im Ohmbereich des Multimeters, unsere Augen sehen nicht alles.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
lukas,'index.php?page=Thread&postID=234572#post234572 schrieb:R127 auf Niederohmigkeit prüfen und Mute-Relais zum Test mal auslöten.
R127 hat den richtigen Wert - ohne Relais zeigt sich das Problem unverändert

Justus,'index.php?page=Thread&postID=234577#post234577 schrieb:Hallo Jörg,
poste mal die Spannungen an den Anschlüssen der wenigen aktiven Bauelemente von der defekten und von der intakten Platine, evtl. kommen wir dadurch den Fehler auf die Schliche.
Da man wie beschrieben ohne Extender Board sehr schlecht rankommt, wären die genauen Punkte die in Frage kommen schon hilfreich.

bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=234587#post234587 schrieb:nimm lieber den Durchgangspiepser im Ohmbereich des Multimeters, unsere Augen sehen nicht alles.
Auch das habe ich schon hinter mir Sad
Viele Grüße
Jörg
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#9
Jörg, die Spannungen an den Pins von IC103/203 und Q101/102 sowie Q201/202 interessieren mich.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#10
Hallo Jörg,

ich kenne deine Messausrüstung nicht. Wenn du ein Oszilloskop oder Signalverfolger hast, an Pin 6 vom IC 103 einen kurzen Draht anlöten, damit du die Messspitze anklemmen kannst. Vielleicht geht auch eine Messspitze am Pegelmessgerät. IC 103 ist der Treiber für die Endstufe Q101/102. Am Pin 6 muss ein Signal messbar sein, vielleicht kannst du den Fehler so noch weiter eingrenzen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#11
Moin moin,

auf Fig. 26 sehe ich weder ein VU-Meter, noch einen Kopfhörer-Ausgang. Insofern ist der Hinweis, die würden richtig funktionieren, für die da gezeigte Schaltung nicht hilfreich.
Die Fehler-Lokalisierung/Eingrenzung gelingt auch ohne Verständnis im Detail, wenn man das Signal vom Eingang bzw. der letzten Stelle, wo noch welches war, über die einzelnen Stufen weiterverfolgt. Das kann man mit einem Oszi oder einem Abhör-Verstärker machen. Dann gelangt man irgendwann zu 2 Abhörstellen, zwischen denen das Signal verschwindet. Den Bereich nimmt man dann genauer unter die Lupe.

MfG Kai
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#12
Erschwerend bei den handskizzierten Schaltungsunterlagen ist, damit sie wohl immer auf eine Seite passen, das die Ein- wie Ausgänge darauf nur Verweise auf andere Blätter haben, das ist schon ein etwas nerviges Puzzlespiel, den nächsten Anschluß einige Seiten vor oder zurück zu finden.
Gruß André
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#13
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=234612#post234612 schrieb:auf Fig. 26 sehe ich weder ein VU-Meter, noch einen Kopfhörer-Ausgang. Insofern ist der Hinweis, die würden richtig funktionieren, für die da gezeigte Schaltung nicht hilfreich.
Aber schaden kann der Hinweis doch auch nicht.

kaimex schrieb:Die Fehler-Lokalisierung/Eingrenzung gelingt auch ohne Verständnis im Detail, wenn man das Signal vom Eingang bzw. der letzten Stelle, wo noch welches war, über die einzelnen Stufen weiterverfolgt. Das kann man mit einem Oszi oder einem Abhör-Verstärker machen. Dann gelangt man irgendwann zu 2 Abhörstellen, zwischen denen das Signal verschwindet. Den Bereich nimmt man dann genauer unter die Lupe.
Wenn man ein Oszi hat, dieses bedienen und die "Stufen" identifizieren kann, dann wird das funktionieren.

Lange Rede kurzer Sinn: Zwischenzeitlich hat ein Forenkollege angeboten, sich der Platine anzunehmen - auch an der Stelle nochmals vielen Dank dafür!
Viele Grüße
Jörg
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#14
Baruse,'index.php?page=Thread&postID=234666#post234666 schrieb:Wenn man ein Oszi hat, dieses bedienen und die "Stufen" identifizieren kann, dann wird das funktionieren.
Wenn man keinen Oszi hat, nimmt man einen Audio-Verstärker oder den Aufnahme-Verstärker des Zweit- oder Dritt-Tonbandgerätes und horcht damit abwechselnd gleichartige Verstärkerzwischenstufen im funktionierenden Kanal und im fehlerhaften Kanal ab. Man muß also immer nur A/B-Vergleiche machen.

MfG Kai
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