Revox Tonbänder
#1
Hallo,

ich habe zwei Fragen zu den Revox Tonbändern:

- Kann man an Vorspann, Aluspule und/oder Plastikschuber sicher erkennen, welche Bänder gut sind und welche zu den potentiellen Schmierbändern gehören?
- Was wäre ein guter Preis für ein Revox Band auf Aluspule im Plastikschuber, angenommen das obere Kriterium für "potentiell gutes Band" erfüllt wird?

Gruß

Nelson
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#2
Hallo Nelson,

bist Du denn sicher, daß Bänder, Spulen und Schuber so zusammengehören, wie sie Dir vorliegen?

Hier ist einiges zu den Revox-Bändern zu finden:

http://www.reeltoreel.de/Revox/Tips08.htm

Soweit ich weiß, ist das 631 eine komplette Schmier-Katastrophe, die anderen Typen aber zumindest ebenfalls riskant.

Gruß,
Timo
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#3
Hallo Timo,

ja, ich gehe davon aus, dass weitgehend Bänder, Spulen und Schuber zueinander passen. Ich hatte diese Seite schon durchgelesen und woanders ein Fazit gefunden: "Schmierbänder sind grundsätzlich die mit der braunen Magnetschicht (621!! / 631!? / 641??). Bei mir schmiert kein Band vom Typ 601 - Magnetschicht antrazitfarben". Bei anderen schmiert 601 auch. Das lässt ja nicht wirklich viele Möglichkeiten für gute Revox-Bänder offen. Wahrscheinlich soll ich annehmen, dass alle Revox-Bänder schmieren.

Gruß

Nelson
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#4
Mir spukt noch die Aussage im Kopf herum, daß das 641 einigermaßen brauchbar ist, aber das ist auch schon ein älterer Erkenntnisstand. Möglicherweise war die Ausfallrate damals wegen des noch jungen Alters der Bänder kleiner.

Irgendwo hab' ich auch mal gelesen, daß fast sämtliche Revox-Bänder neben den Schmier-Problemen auch von Anfang an ein im Vergleich zu BASF LPR und Maxell XL-I eher dürftiges Wickelverhalten hatten. Was natürlich die Frage aufwirft, warum einer der Top-Bandmaschinenhersteller jahrelang Bänder von so zweifelhafter Qualität vertrieben hat.
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#5
Diese Liste kennt ihr........ https://makarateyp.magnetofon.de/AB/texte/baender.htm

Grüße Werner
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#6
Kann ich bestätigen. Ich habe drei 26er Revox Spulen mit Innen recht dunklem Anthrazitfarbenen Band. Auf der Rückseite schwarz mattiert. Keine Ahnung was das für Band ist aber die funktionieren einwandfrei auf meiner A77. Wickelverhalten ist allerdings dürftig. Jedenfalls beim Spulen. Bei Play gehts. Leider habe ich eine 1/2 Spur Maschine und muss somit immer zurück spulen.
VG Martin
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#7
Hallo Martin,

ich lagere alle meine Bänder für die A77 HS mit Ende außen, so muß ich sie vorher zwar zurückspulen aber dafür sind sie nach dem abspielen wieder sauber gewickelt. Ich muß halt vor dem abspielen zurückspulen und nicht hinterher. Ist also egal vom Aufwand. Big Grin

MfG
Friedhelm
der ab Januar 2009 zur A77Hs , 3x 4400 Report Monitor und TK46 sowie Tk47 noch eine M15a in sein Pflegeprogramm aufgenommen hat. Nicht zu vergessen 2 Uher CR1600, 1 Uher CR1600TC und die 2 Thorens TD 124 II :-)
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#8
rindenmulch,'index.php?page=Thread&postID=234085#post234085 schrieb:Diese Liste kennt ihr........ https://makarateyp.magnetofon.de/AB/texte/baender.htm

Ja, aber ich halte die Liste zumindest teilweise für überholt.
  • Bei BASF ist m.E. weniger das Alter entscheidend, sondern eher der Typ. Ich hatte durchaus schon Ausfälle mit den grün-schwarzen LP35 und DP26 aus der Zeit vor 1978, halte aber wiederum die LPR35 und DPR26 aller Herstellungsjahre für unbedenklich.
  • Bei TDK, ORWO und Quantegy gab es, entgegen den Aussagen der Liste, durchaus auch Problembänder.
  • Ältere Agfa ohne Rückseitenbeschichtung sind nicht pauschal unbedenklich.
  • Ob die Aussage "Unbedenklich" zum Revox 641 mehr als 15 Jahre später noch gilt, sei mal dahingestellt. Die Bänder sind inzwischen doppelt so alt wie damals.
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#9
Es gab hier ja auch schon den Versuch, eine aktuelle Übersicht zu erschaffen:

Projekt: neue Bändertauglichkeitsliste
Viele Grüße,

Matthias
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#10
Also ich hatte ein paar noch original verschweißte 641 - alle absolut unbrauchbar. Der einzige Revox Typ, den man nach meiner Erfahrung noch nutzen kann ist 601 bzw. 207 (basieren beide auf dem Scotch 207). Bei Plastikspulen erkennt man die leicht, da das noch die Spulen mit den großen Öffnungen waren. Ich meine, dass bereits ab 621 die neueren Spulen verwendet wurden. Die Alu-Spulen sehen aber wahrscheinlich bei allen Typen gleich aus. Ich meine die Farbe des Vorspannbandes unterscheidet sich auch leicht, ist aber auf Fotos oft schwer zu erkennen, da die Farben eben doch recht ähnlich sind.

Aber auch 601 ist nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Die muss man vor dem ersten Gebrauch auch immer durch ein Tuch laufen lassen, wo sich einiges ansammelt. Danach bleiben die Tonköpfe aber sauber und klanglich ist es auch - je nach Einmessung - gut. Wichtige Dinge würde ich da aber nicht drauf aufnehmen.

Gruß
Robert
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#11
Ich habe Erfahrung mit größeren Chargen von Revox 641 und 631 gemacht.

Ausnahmslos ALLE wurden innerhalb weniger Jahre unbrauchbar.

Warum Studer auch nach diesen Erfahrungen nicht von den amerikanischen Zulieferern abrückte, habe ich noch nicht wirklich in Erfahrung bringen können, zumal ja nicht nur die BASF, sondern ebenfalls Agfa oder -wenn deutsch nix gutt für Schweiz- auch noch das erstklassige Philips-Band aus den Niederlanden zur Verfügung standen.

Gerüchteweise habe ich mal gehört, dass es zumindest zwischen BASF und Studer irgendwann zu Unstimmigkeiten gekommen sein soll...
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#12
Ich habe zwei Spulen mit dem antrazithfarbenen, mutmaßlichen 601. Ist stabil, kein Abrieb oder Schmier. Guter Klang, mehr höhenempfindlich als das LPR 35.
Gruß André
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#13
Danke für die Antworten. Da alle Revox-Bänder sehr riskant erscheinen, habe ich das Angebot ausgeschlagen. Geld sparen ist auch schön. Smile

Gruß

Nelson
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#14
maddin2,'index.php?page=Thread&postID=234154#post234154 schrieb:Warum Studer auch nach diesen Erfahrungen nicht von den amerikanischen Zulieferern abrückte, habe ich noch nicht wirklich in Erfahrung bringen können, zumal ja nicht nur die BASF, sondern ebenfalls Agfa oder -wenn deutsch nix gutt für Schweiz- auch noch das erstklassige Philips-Band aus den Niederlanden zur Verfügung standen.

Das Thema Revox und BASF hatten wir vor kurzem, finde aber den Thread nicht mehr und weiß auch nicht mehr so ganz genau, woran die Zusammenarbeit scheiterte. Irgendeine Ausschreibung, auf die BASF sich zu spät oder gar nicht beworben hatte?

Und Philips: War da nicht was, daß die ihre rückseitenbeschichteten Bänder selber zugekauft haben?

Aber: Wenn man eh keinen Wert drauf gelegt hat, die Sache unter Europäern abzuwickeln, warum dann nicht Maxell?

Zitat:Gerüchteweise habe ich mal gehört, dass es zumindest zwischen BASF und Studer irgendwann zu Unstimmigkeiten gekommen sein soll...

Die (seltenen) Revox-Kassetten kamen aber wiederum von BASF.
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#15
Ich habe niemals irgendeine Revox-Veröffentlichung gesehen, in der BASF-Tonbänder auch nur abgebildet gewesen wären. In den 50er und 60er Jahren lagen auf Bildern immer, wenn nicht neutrale, dann Agfa-Spulen auf den Geräten. Beispiel: G36-Bedienungsanleitung.

VG Stefan
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#16
Vielleicht weiß da was einer von den Historikern, besonders Friedrich Engel? Ich denke auch, das der Willi da irgendwie verärgert war, und daher lieber Bänder aus Übersee importierten ließ, statt aus Ludwigshafen. Bei Cassetten hatte sich das wohl nicht gelohnt, da hier BASF, TDK und Maxell die Platzhirsche waren. So wurden BASF-Cassetten auf Revox gelabelt, die Stückzahl ist wohl eher überschaubar, die meisten kamen wohl nur mit dem Gerätekauf in den Umlauf. Zudem hatte Revox mit den praktischen Kunststoffschubern noch ein gutes Verkaufsargument, das man bei den Cassetten nicht hatte. Das "C-System" gab es da schon am Markt.

Noch eine Ergänzung zu meinem "601", trotz Rückseitenmattierung ist es sehr "schlabberig" und hat sehr schlechte Wickeleigenschaften. Beim Abspielen ist der Wickel auf der B77 noch recht passabel, aber beim Spulen geht es bis an die Spulendeckel hin und her, auf Offenwickeln würde ich mich nicht trauen, diese zu spulen.. Dagegen kann ich ein LPR 35 selbst frei, direkt von Spule zu Spule wickeln und es bleibt recht ordentlich geschichtet übereinander, nicht so fein wie beim Spielbetrieb, aber relativ sauber. Ein stabiles, abriebfreies 601 ist aber dennoch gut brauchbar. Schmieren tun auch einige BASF. Ich habe kürzlich drei DPR-Großspulen erworben. Zwei waren einwandfrei und laufen sauber durch , die Dritte mit etwas anderer Bedruckung neigt zu leichten Resten an den Köpfen nach dem Spielen.
Gruß André
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