28.02.2019, 22:29
Yoski,'index.php?page=Thread&postID=234167#post234167 schrieb:Aber zurück zu der Fage. Was ist deine Meinung zu meiner Kapazitätmessung? Die Differenz zu den Sollwerten ist schon groß, oder? Ist es vernünftig bei diesen Differenzen es mit der Reformierung zu versuchen? Was ist deine Erfahrung?Wenn bei Elkos mit erhöhter Kapazität der ESR-Wert im grünen Bereich ist, wechsle ich die Elkos nicht aus. Für mich wird ein zu grosses Gewese um Reformierung gemacht. Die Elkos, die zur Siebung an den Versorgungsspannungen hängen, reformieren sich doch bei Anliegen der Versorgungsspannung. Man darf die Versorgungsspannung nach jahrelangem Stillstand des Gerätes nur nicht sofort in voller Höhe anlegen, da haben die Elkos keine Zeit zum Reformieren. Ich messe vor dem ersten Einschalten die Elkos mit meinem ESR-Tester, um eventuelle Totalausfälle zu finden. Anschliessend fahre ich die Netzspannung mit einem Regeltrafo langsam hoch, angefangen mit 50V, dann alle 3-4 Stunden 50V mehr bis 230V erreicht sind. Ich habe gerade einen Röhrenverstärker mit 200W aus den 70ern auf die Art hochgefahren. In den Gerät sitzen 5 originale grosse Becherlkos 100 + 60µF im Netzteil, die Endröhren arbeiten laut Schaltplan mit 720V Anodenspannung (Anmerkung dazu im Schaltplan: put your rubber-gloves on). Gemessen habe ich im Leerlauf ohne Röhren 780V, da muss man aufpassen, das ist mörderisch viel. Ist aber nichts passiert, hab den dann noch 24h an 230V laufen lassen.
Edit: Ich habe das Video nach dem Schreiben angesehen. Der gezeigte Elko gehört eigentlich ersetzt, weil aus dem Sicherheits-(Druck-)Ventil an der Oberseite schon eine weisse Masse austritt. Bei diesen alten Radios aus den 50ern und 60ern gab es viele Problemkondensatoren, die Bauteilqualität war einfach noch nicht so gut. Der Typ macht im Prinzip das gleiche wie ich, nur dass ich mir die Leckstrommessung mit Reformierung spare.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.