Suche fachkundige Hilfe zur Revision einer TF M5A im Raum Berlin
#1
Hallo und guten Abend Ihr Lieben, ich bin ganz neu hier im Forum.
Kommt jemand aus dem Raum Berlin und kann mich vor Ort eventuell bei einer Revision
einer TF M5A-Mono Pilot Maschine unterstützen? Die Maschine habe ich gerade erst bekommen und
ich habe noch nichts verändert. Diese Maschine soll defekt sein und ich habe den Stromschalter noch nicht betätigt.
Ich möchte sie gerne wieder in Betrieb nehmen und ihrem eigentlichen Zweck (Wiedergabe mit Pilotonsynchronisation) zuführen.
Ich besitze leider keine Dokumente, noch über Schaltpläne. Ein Nachsteuermodul ist auch mit dabei.
Zunächst geht es mir erstmal um die Einschätzung des Gesamtzustandes.

Ich würde mich sehr freuen, wenn es jemanden gibt, der mir helfen könnte.

Vielen Dank und ein schönes Wochenende Euch noch! Wink
Magnus
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#2
Hallo Magnus,

der Raum Berlin ist ziemlich groß wo ungefähr steht die M5?

Gruß Ulf
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#3
Moin moin Magnus,
da hast du dir aber eine zwar "harte aber wertvolle Nuss" an Land gezogen.
Die Schaltungsunterlagen und weiteres gibt's u.a. hier: https://www.radiomuseum.org/r/telefunken...5am_5.html
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#4
sensor,'index.php?page=Thread&postID=233165#post233165 schrieb:Hallo Magnus,

der Raum Berlin ist ziemlich groß wo ungefähr steht die M5?

Gruß Ulf
Grüß Dich Ulf, danke Dir der Nachfrage. Aber Berlin ist doch ein Dorf.... Wink Die Maschine steht in Kreuzberg 36.
Ich würde heute Fotos machen und kann sie via PM gerne zusenden.
Zitat:Moin moin Magnus,
da hast du dir aber eine zwar "harte aber wertvolle Nuss" an Land gezogen.
Die Schaltungsunterlagen und weiteres gibt's u.a. hier: https://www.radiomuseum.org/r/telefunken...5am_5.html
Hi Justus,
Danke für den Link! Ich vermute es auch.... Aber der Charme der alten Lady verpflichtet.
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#5
buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233153#post233153 schrieb:(Wiedergabe mit Pilotonsynchronisation) ... Ein Nachsteuermodul ist auch mit dabei.
Also Schaltpläne und sonstige SM-Unterlagen für eine M5 und Nachfolger (A/B/C) hätte ich da.

Mit der Pilottonsteuerung dürfte es allerdings schwierig werden, davon habe ich noch nie Unterlagen gesehen. Hier würde mich interessieren, ob dafür das Laufwerk mit einem Synchronmotor ausgerüstet wurde. In diesem Fall könnte das Nachsteuergerät einen VFO mit "Nachbrenner" (= Leistungsverstärker) enthalten. Vor dem Synchronmotor wurde dafür eine andere Methode benutzt, Fotos von der Maschine wären hier als erste Hinweise hilfreich.

Gerade bei der M5 ist es nicht selten so, dass während ihrer "aktiven Zeit" eine Reihe Umbauten (fachgerechte und andere) getätigt wurden, sodass das Zuordnen von Aufbau und Schaltplan einer veritablen Lotterie gleicht.

Beispielsweise findet sich oft ein später gefertigtes Laufwerk auf einer vorherigen Verstärkerversion, oder umgekehrt, was meist an den Typenschildern zu erkennen ist. In solchen Fällen gerät die Wiederherstellung zur wahren Sherlock-Holmes-Aufgabe.

Ich bin manchmal in Berlin, doch leider nie lange genug für das, was sich hier anscheinend abzeichnet. Die Unterlagen kannst du aber gerne schon mal haben, besser als nichts.

Für eine andere M5A habe ich mal einen kleinen Bericht geschrieben, vielleicht nützt er dir ja bei der einen oder anderen Frage:

Telefunken M5A - eine Wiederbelebung

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#6
Hallo Peter, ich freue mich über Deine Antwort.
Deinen Beitrag habe ich gestern Abend gelesen und war sehr beeindruckt. Tolle Arbeit und sehr interessant! Wink
Und ein Lob für das teilen. Ich werde, wie schon erwähnt, heute Fotos machen um den Zustand zu dokumentieren und weiterzugeben.
Ich versuche parallel, über einen Kontakt, mehr zur Funktion des Pilotbetriebes zu erfahren. Das könnte aber noch ein wenig dauern.
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#7
buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233176#post233176 schrieb:Ich werde, wie schon erwähnt, heute Fotos machen um den Zustand zu dokumentieren und weiterzugeben.
Schön. (Deinen vorherigen Beitrag habe ich erst nach meinem eigenen gelesen.)
Falls du die Unterlagen benötigst, kann ich sie dir gerne via WeTransfer o.ä. zum Download zukommen lassen.

buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233176#post233176 schrieb:Ich versuche parallel, über einen Kontakt, mehr zur Funktion des Pilotbetriebes zu erfahren. Das könnte aber noch ein wenig dauern.
Nur zu. Nach so langer Zeit des Stillstands dauert es halt geauso lange wie es dauert thumbup

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#8
Hallo Ihr Lieben,

ich habe ein paar Fotos heute gemacht. Sie sollen einen groben Eindruck von der Maschine vermitteln.
Bitte seid nicht verwundert, über die mäßige Qualität. Entschuldigt bitte auch dieses nervige Wasserzeichen. Ich hoffe, dass ist für den Admin okay?
Auf jeden Fall habe ich schon ein paar Schwachstellen (u.a. ein gerissener Riemen) entdeckt, neben sehr viel Staub aus paar Jahrzehnten ihres Schaffens. ;-) Die Maschine ist in einer rollbaren Truhe versenkt.


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#9
Ich biete meine Hilfe an. Bin in Steglitz, 1000 Berlin 41 :-)

VG Stefan
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#10
was soll uns das sagen mit der alten Postleitzahl?
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#11
sensor,'index.php?page=Thread&postID=233261#post233261 schrieb:was soll uns das sagen mit der alten Postleitzahl?
Lieber Ulf, für Ur-Berliner ist das klar und es kreist den Raum noch enger besser ein ;-)
siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_SO_36
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#12
Als alter Berliner weiss man doch sofort, wo das geographisch liegt. Mit den neuen Postleitzahlen ist das nicht mehr so einfach.

Edit: Da war jemand schneller
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233283#post233283 schrieb:Als alter Berliner weiss man doch sofort, wo das geographisch liegt. Mit den neuen Postleitzahlen ist das nicht mehr so einfach.
Ich finde mich in Berlin eigentlich nur mit den Stadtteilnamen zurecht.
Die alten Postleitzahlen sagen mir nur noch entfernt etwas (außer SO36 natürlich), und die neuen gar nüscht.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#14
Hallo Magnus,

elf Bilder sagen mehr als tausend Worte ...

also, offenbar sitzt bei dir - wie ich schon vermutet und gehofft hatte - ein M5B Laufwerk drin (könnte auch M5C sein, was u.a. an der Unterseite des Rangierschalters zu erkennen ist, auf den Bildern leider nicht zu sehen). Hat de LW-Teil keinen eigenen Typenaufkleber? (Der befindet sich üblicherweise in der Nähe des WM.) Anyway, dieser Fakt erspart schon mal viel Arbeit, v.a. wegen der geänderten Reibkupplung für den Umspulmotor und wegen des polumschaltbaren Synchronmotors für den Capstan, der dadurch 1) so geräuscharm läuft wie kaum ein Motor und 2) einem das wahrlich unerquickliche Getriebe erspart :whistling:

Ich sehe, es zeigen sich schon einige hilfsbereite Berliner Geister. Das könnte zu einem mehrtägigen Tonbandjägertreff ausarten, denn die Aufarbeitung wird keine Angelegenheit von drei Stunden sein, wenn ich deinen Zustandsbericht richtig lese. Vor allem den Hochvolt-Siebkondensatoren würde ich als erstes misstrauen, aber zum Glück enthält die Maschine genügend Sicherungen, sodass auch beim unkontrollierten Einschalten nicht gleich was in die Luft fliegt. Btw, die Köpfe – soweit ich das erkennen kann – sehen noch ziemlich unverbraucht aus, Glückwunsch!

Ich selber werde vielleicht/wahrscheinlich/hoffentlich ab Anfang der Berliner Sommerferien (20.6.) wieder für ein paar Wochen in Berlin sein, und zwar mit Stützpunkt Johannisthal, was von Kreuzberg immerhin weniger weit weg liegt als Wannsee :whistling: Falls die Geschicnte bis dahin nicht sowieso schon übern Berg ist, kann ich mich in der Zeit evtl. nützlich machen.

Zur Nachsteuerkombination TFK R91 & Maihak MMS2 kann ich leider wenig beitragen, außer dass sich laut Braunbuchverzeichnis noch Unterlagen beim HR und DRA finden sollten. Andererseits hast du ja schon angedeutet, dass du auf einer heißen Spur bist und außerdem für dich die Priorität zunächst auf dem LW- und Audioteil liegt, was ich problemlos nachvollziehen kann.

Wobei mir einfällt (und falls es nicht zuviel gefragt ist): Wofür brauchst du den Pilottonteil? Ich kann mir da im Moment keinen rechten Anwendungszweck vorstellen.

Meine gesammelten M5 Unterlagen kannst du hier abgreifen (ca. 150 MB):
https://we.tl/t-b7bfSwfCin

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#15
Hallo Peter,
besten Dank für Deine Ersteinschätzung und Unterlagen!!
Mir fehlt leider genau dieser Kennerblick. Ich würde die Maschine gerne in erfahrene Hände übergeben.
Die fehlenden Infos reiche ich noch nach. Danke!
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#16
Wenn er schon buzztrack heißt, ist doch die Richtung klar, wofür er Pilotton braucht.....
Leute, bleibt schön glatt gewickelt!
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#17
Zelluloid,'index.php?page=Thread&postID=233298#post233298 schrieb:Wenn er schon buzztrack heißt, ist doch die Richtung klar, wofür er Pilotton braucht.....
Well, maybe ...

Grüße, Peter
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Peter


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#18
Hallo,

ich sehe da auf den Fotos Bosch MP-Kondensatoren. Die kenne ich aus einem alten R&S Schallpegelmesser. Ich habe die zuerst für Elkos gehalten und wunderte mich über die phantastisch guten ESR Messwerte dieser "Elkos". R&S hatte in dem Gerät keine Elkos verbaut, sondern nur diese Bosch MP-Kondensatoren. Die sind zwar von den mechanischen Abmessungen größer als Elkos, scheinen dafür aber ewig zu halten. Das war noch wirklich deutsche Wertarbeit.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#19
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233307#post233307 schrieb:ich sehe da auf den Fotos Bosch MP-Kondensatoren. Die kenne ich aus einem alten R&S Schallpegelmesser. … Die sind zwar von den mechanischen Abmessungen größer als Elkos, scheinen dafür aber ewig zu halten. Das war noch wirklich deutsche Wertarbeit.
Sofern der Aufbau mit dem SP übereinstimmt, sind zur Siebung der unterschiedlichen Anodenspannungen ausschließlich Elkos mit jeweils 50 µF verbaut (die Betriebskondensatoren für die beiden Motoren sind im Laufwerksteil untergebracht).

Es sind mindestens zwei im Audionetzteil (die beiden rechten), die aussehen wie MP Kondensatoren. Aber auch die Siemens-Elkos halten verblüffend lange, hatte schon M5 auf dem Tisch, deren "Halbwertszeit" der Elko-Ladespannung ohne Last nach Abschalten über 1 Minute lag.

Wie schon kurz angedeutet, das Zuordnen von SP und tatsächlichem Aufbau gleicht bei mehrfach umgerüsteten Maschinen einer Art Memoryspiel. Bin neugierig, was diesmal dabei herauskommt.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#20
Danke für euer Interresse und Hilfe!! Falls jemand Detailfotos möchte, kann ich dem gerne nachkommen. ;-)


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#21
Hallo,

die 4 axialen auf dem 1. Bild habe ich auch in dem R&S Gerät gesehen. Die anderen großen Becher bei den Trafos mit Ventil oben sind normale Elkos, der dünne schwarze könnte ein alter Selengleichrichter sein, da heisst es aufpassen. Auch die Siliziumbrücke mit dem Kabelbinder am Chassis auf dem 3. Bild sieht nicht original aus, sieht aus wie ohne Sicherung direkt am Trafo. Wenn da vorher auch ein Selengleichrichter drin war, könnte die Spannung für die Elkos gefährlich werden. Auf dem 2. Bild kann ich leider nicht genau erkennen, ob Elko oder MP. Die kleinen gelben/ockerfarbenen axialen auf den letzten Bildern gefallen mir auch nicht, das könnten alte Papierkondensatoren sein. Diese Seite hier, Problemkondensatoren, hilft bekannte Problemkandidaten zu identifizieren. Ich kenne die Maschine leider nicht, aber die Bilder sind sehr gut und das sieht nach gutem Erhaltungszustand aus.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#22
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233343#post233343 schrieb:die 4 axialen auf dem 1. Bild habe ich auch in dem R&S Gerät gesehen.
Das sind die Abgleichkondensatoren für den Capstan, diese werden soweit notwendig der Hauptkapazität (2,7 µF) für beide Geschwindigkeiten getrennt parallelgeschaltet (deswegen 4 Stück in unterschiedlicher Größe) und wurden je nach Bedarf verbaut.


bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233343#post233343 schrieb:der dünne schwarze könnte ein alter Selengleichrichter sein,
Stimmt.


bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233343#post233343 schrieb:Auch die Siliziumbrücke mit dem Kabelbinder am Chassis sieht nicht original aus. Wenn da vorher auch ein Selengleichrichter drin war, könnte die Spannung für die Elkos gefährlich werden.
Das müsste der GR für die Relais und den Andruckmagneten sein, da sollen 24 V anliegen, wenn ich mich recht erinnere. Die beiden Siebkondensatren sind mit je 2500µF angegeben, auf ihre Spannungsfestigkeit würde ich ein Auge werfen.


bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233343#post233343 schrieb:Die kleinen gelben/ockerfarbenen axialen auf den letzten Bildern gefallen mir auch nicht, das könnten alte Papierkondensatoren sein.
Das sind Funkenlöschglieder 100 Ω / 0,1µF. Diese bleiben i.A. stabil, können aber zur Sicherheit natürlich gewechselt werden. Das müssten so etwa 9 Stück sein.

Noch was: Neben dem WM-Betriebskondensator findet sich noch eine Transenbatterie und zwei Trimmer, diese finde ich in keinem der mir bekannten SP wieder. Könnte interessant werden herauszufinden, wozu diese da sind …

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#23
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233345#post233345 schrieb:Das sind Funkenlöschglieder 100 Ω / 0,1µF. Diese bleiben i.A. stabil, können aber zur Sicherheit natürlich gewechselt werden.
Hallo Peter,

wenn die nicht als Problemkandidaten bekannt sind wie die Rifa-Knallfrösche bei Studer/Revox, kann man die auch drin lassen. Ich habe da etwas anderes vermutet und möchte niemanden verunsichern.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#24
warum wollt ihr alles wechseln, ich würde erstmal einen neuen Riemen auf die Orgel werfen, Bandführung, Köpfe reinigen und die Kiste anschalten :whistling:
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#25
Danke Dir Tobias auch für Deine Unterstützung!


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#26
Das Dir der Kabelbinder aufgefallen ist... sehr gut! Du Fuchs. Momentan ist noch die Maschine in der Truhe verbaut.
Eine Siemensmesserleiste (siehe Foto 1) ist momentan die einzige Kabelverbindung zur Truhe. Alle anderen Kabel wurden abgezogen undliegen in der Truhe. Generell besitzt die Truhe noch leere Einschübe die verdrahtet sind. Ich kann bisher noch keine Verbindung dieser Leerkomponenten in Bezug auf
die Bandmaschine machen und ob sie ggf. wichtig sind für den Pilottonsynchronisierung. Wichtig ist mir aber erstmal die Grundfunktion der M5A und danach darf der Pilotton folgen. Ein Relais (siehe Foto 4) was ich nicht zuordnen konnte ging in der Truhe auf Reisen. Auf einem anderen Foto sieht man den Zugmagneten (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, siehe Foto 9) und eine gebrochene Plastikhalterung.
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#27
sensor,'index.php?page=Thread&postID=233352#post233352 schrieb:warum wollt ihr alles wechseln, ich würde erstmal einen neuen Riemen auf die Orgel werfen, Bandführung, Köpfe reinigen und die Kiste anschalten :whistling:
Das kann ich leider nicht einschätzen und zumal ich den Zusatz "Defekt" in Hinsicht der vorkommenden Betriebsspannungen und der Betriebssicherheit schon als wichtig erachte. Aber Orgel finde ick jut Big Grin Rock & Roll... Generell bin ich für eine Erhaltung und so Original wie möglich (Never change a expired system), nur Betriebssicherheit ist mir auch wichtig. Sie soll nach Möglichkeit noch ne Weile orgeln. Ich finde es auch Klasse, dass Tobias und Peter auf die Schwachpunktmöglichkeiten eingehen.
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#28
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233345#post233345 schrieb:[…] eine Transenbatterie […]

Was ist das? Eine Batterie, die eigentlich ein Batterich ist?


Rätselhafte Grüße

TSD
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#29
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=233361#post233361 schrieb:Was ist das? Eine Batterie, die eigentlich ein Batterich ist?
Sorry, habe mich wohl unklar ausgedrückt. Auf dem zweiten Bild in #20 sieht man neben dem Betriebskondensator für der Wickelmotor sechs Transistoren und drei Trimmpotis. Ich weiß nicht, wozu die da sind, die habe ich noch nicht gesehen. Für die Motorsteuerung kommen sie eigentlich nicht in Frage, weil die Motoren praktisch mit Netzspannung laufen.


buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233357#post233357 schrieb:Wichtig ist mir aber erstmal die Grundfunktion der M5A und danach darf der Pilotton folgen.

Sinnvolle Reihenfolge.


buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233357#post233357 schrieb:Ein Relais (siehe Foto 4) was ich nicht zuordnen konnte ging in der Truhe auf Reisen.

Schau doch mal von unten in die Verstärker rein, ich habe das so einen vagen Verdacht, dass das Relais vielleicht aus dem AV gefallen sein könnte …


buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233357#post233357 schrieb:Auf einem anderen Foto sieht man den Zugmagneten (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege, siehe Foto 9) und eine gebrochene Plastikhalterung.
Könnte auch Keramik sein, das wäre jedenfalls telefunkentypisch. Macht aber nichts, das sieht nur nach einem Lötstützpunkt aus. Hier liegen eine Diode OA xx und ein kleiner Widerstand in Serie, parallel zur Magnetwicklung. Der Sinn ist die Entstörung beim Abschalten der Magnetspulenspeisung.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#30
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233365#post233365 schrieb:Zitat von »buzztrack« Ein Relais (siehe Foto 4) was ich nicht zuordnen konnte ging in der Truhe auf Reisen.
Schau doch mal von unten in die Verstärker rein, ich habe das so einen vagen Verdacht, dass das Relais vielleicht aus dem AV gefallen sein könnte …


Das abgebildete "verlorene" Relais ist keines von der Sorte, die von TFK kenne, und die in der M5A verbauten Siemens Kammrelais sind auch dort wo sie hingehören, wenn ich das richtig sehe für die Geschwindigkeiten 19/38. Ich denke also, daß das Relais zu einem der Umbauten gehört, oder gar nicht zur Maschine. Bemerkt worden ist ja schon, daß die Platine im rechten Teil des Laufwerkschassis bei anderen M5A nicht vorhanden ist, und hinten an der Maschine scheint mir wenig original zu sein....

Frank
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#31
Das auf Foto 9 ist ein abgebrochener Keramik Lötstützpunkt, sowas habe ich noch als NOS Teil in der Kiste. Den Ausdruck Transenbatterie hatte ich sofort verstanden.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#32
Frank Stegmeier,'index.php?page=Thread&postID=233374#post233374 schrieb:Bemerkt worden ist ja schon, daß die Platine im rechten Teil des Laufwerkschassis bei anderen M5A nicht vorhanden ist, und hinten an der Maschine scheint mir wenig original zu sein....
Die Unterseite der Verstärkerabteilung habe ich noch auf keinem Foto gefunden, aber vielleicht habe ich auch was übersehen.

Da an der Maschine offensichtlich viel umgebaut worden wurde, könnte das Relais von irgendwoher herausgefallen sein, aber in keinem SP auftauchen.

Ich hatte selber mal so eine Maschine auf dem Tisch, damit wurde ein Teil der Entzerrungsumschaltung vorgenommen (zusätzlich zu denen, die von der Oberseite aus sichtbar sind), und das war herausgefallen, weswegen die Aufnahme nicht funktionierte.

Vielleicht gehört es auch tatsächlich nicht zur Maschine, doch lieber dreimal zu viel nachgesehen als einmal zu wenig.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#33
Hallo ihr Lieben, ich werde versuche noch ein paar bessere Fotos zu machen. Dank auch an Dich Frank! Die rege Beteiligung von Euch allen freut mich sehr.
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#34
Hallo Magnus,

schau mal in deine privaten Nachrichten hier im Board.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#35
Ich habe ein paar Fotos gemacht, die vielleicht einwenig Licht ins Dunkle bringen.
Foto 1 - der besprochene Gleichrichter
Foto 4 - sind 4 Fotodioden, die vermutlich für eine Bandmarkierungserkennung vorgesehen sind im Pilottonbetrieb
Foto 5 - eine "fein" handgemachte Abgleichplatine für die Fotodioden
Foto 6 - zeigt die Verbindungen zu den Fotodioden
Foto 10 - zeigt den einzig offenen Bereich im Boden der Maschine (das bestätigt auch Frank's Vermutung)


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#36
Hallo Magnus,

Danke für die neuen Bilder!

der schwarze "Gleich-riecht-er" sieht für mich soweit normal aus, ebenso die Hochvolt-Elkos. Alles zur Anodenspannungssiebung. Mich würde dabei noch interessieren, welche Werte die beiden Kondensatoren ohne Überdrucköffnung haben.

Neu ist mir auch der zusätzliche -24V Anschluss auf der handgesägten Platine in Bild 4. Ich kenne bislang nur Maschinen mit +24 V, möglicherweise wurde auch deswegen der zweite (graue) Gleichrichter getauscht?

Hier ist auf jeden Fall einiges geändert bzw. hinzugebaut worden, das ich so in keinem mir bekannten SP wiederfinde. Dazu gehört auch die Platine links vom Netzschalter im letzten Bild ("Details_09") mit den jeweils zwei 150-Ohm-Keramikwiderständen, Keramik-Trimmpotis und Transistoren.

Was mir jetzt noch fehlt ist ein Blick in die Unterseite der Audioverstärker, ähnlich wie auf diesen drei Bildern:

[Bild: IMG-0424.jpg]

[Bild: IMG-0426.jpg]

[Bild: IMG-0427.jpg]

Das erste Bild zeigt die Gesamtansicht, das zweite den Aufnahme-, das dritte den Wiedergabeteil.

Das Ganze scheint für mich zur regelrechten Schnitzeljagd auszuarten, mit dem Unterschied dass die Maschine 600 km von meinem Zuhause entfernt steht.

Ach ja, evtl. hätte ich Ersatz für den gerissenen Riemen. Kannst du seine Maße feststellen?

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#37
Hallo Peter,
wow.... tolle Fotos, besten Dank! Da erkennt man mal was.
Ich komme erst nächste Woche dazu, die Maschine zu öffnen, um an den unteren Platinenbereich zu gelangen (siehe Foto 2).
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233454#post233454 schrieb:Hier ist auf jeden Fall einiges geändert bzw. hinzugebaut worden, das ich so in keinem mir bekannten SP wiederfinde. Dazu gehört auch die Platine links vom Netzschalter im letzten Bild ("Details_09") mit den jeweils zwei 150-Ohm-Keramikwiderständen, Keramik-Trimmpotis und Transistoren.
Ich vermute das es eine Taktungseinheit zum Geschwindigkeitsabgleich ist... auch wieder über fotooptische Bauteile und dem mech. Spaltrad. (siehe Foto 3)
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233454#post233454 schrieb:Ach ja, evtl. hätte ich Ersatz für den gerissenen Riemen. Kannst du seine Maße feststellen?
Super.. Ja, dass ist nett. Würde ich Dir nächste Woche mitteilen. Danke für Dein Angebot ;-)


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#38
Manche Bilder dieser Maschine strahlen richtig die Schönheit dieser alten Technik aus, der Erhaltungszustand ist wirklich erstaunlich.
buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233479#post233479 schrieb:und dem mech. Spaltrad.
Weisst du darüber mehr ? Woher hast du den Ausdruck "Spaltrad" ? Ich habe schon eine Idee, wie die Anordung funktionieren könnte, das wird spannend.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#39
buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233452#post233452 schrieb:Ich Ich vermute das es eine Taktungseinheit zum Geschwindigkeitsabgleich ist... auch wieder über fotooptische Bauteile und dem mech. Spaltrad. (siehe Foto 3)
Ja, das ergibt Sinn, zumsal das Spaltrad ja auf der gummibelegten Zählwerksrolle (d.h. die mit dem geringsten Schlupf) sitzt.

Allerdings denke ich auch, dass es hierbei wohl eher um eine Art Grobabgleich geht, da ja die Formschlüssigkeit, ohne die ein Synchronismus nicht erreicht bzw. erhalten werden kann, über die Pilottonaufzeichnung (alias magnetische Perforation) erreicht wird.

Ich bin sicher, dass du mit Tobias genau den Richtigen gefunden hast, um mit Geduld und Spucke die Mysterien dieser Konstruktion schließlich zu lüften thumbup

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#40
Guten Morgen Ihr Lieben,
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=233493#post233493 schrieb:Weisst du darüber mehr ?
Nein, nein... es ist eine Vermutung und mir fiel keine bessere Beschreibung für das Bauteil ein. Ich möchte mich da auch nicht festlegen, ohne profunde Informationen. Ich bleibe aber dran und werde versuchen meine Fühler weit auszurichten Wink Mechanisch, optische Erfassungssysteme sind in der Filmaudiotechnik häufig anzutreffen, auch wenn es z.B. "nur" um eine Richtungs- Bewegungserkennung geht.
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233496#post233496 schrieb:die mit dem geringsten Schlupf
sehr interessanter Hinweis Peter ;-)
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233496#post233496 schrieb:Ich bin sicher, dass du mit Tobias genau den Richtigen gefunden hast
Ja, das denke ich auch und Lust auf eine Zusammenarbeit ist da. Danke Tobias für Deine angebotene Hilfe!
Danke auch Dir Peter für deine aufbauenden Worte, Zuversicht und Starthilfe. ^^
Euch einen schönen, angenehmen Tag noch!
Magnus
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#41
buzztrack,'index.php?page=Thread&postID=233452#post233452 schrieb:Foto 5 - eine "fein" handgemachte Abgleichplatine für die Fotodioden
Herrlich! Die erinnert mich vom Prinzip her an meinen ersten Ätzversuch mit Edding in der Schule, Werkstättenunterricht Elektronik!
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#42
Hallo Ihr Lieben,
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=233454#post233454 schrieb:Was mir jetzt noch fehlt ist ein Blick in die Unterseite der Audioverstärker, ähnlich wie auf diesen drei Bildern:
et voilà Wink


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#43
Hallo zusammen,

ich werde hier jetzt über den Verlauf der Überholung und Inbetriebnahme der M5A berichten. Zuerst habe ich alle grossen Becherelkos im Netzteil mit dem ESR-Tester überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass C 218 keine Kapazität und einen ESR-Widerstand > 20 Ohm hatte. Später entdeckte ich noch einen verbrannten R 221, der vermutlich R 222 heisst und mit dem defekten Elko verbunden ist. Die beiden Bauteile wurden durch neue ersetzt. Dann wurden die von Peter Ruhrberg gelieferten neuen Riemen für die Wickelteller eingebaut. Die Aktion hätte ich ohne tatkräftige Hilfe von Buzztrack nicht geschafft. Als nächstes habe ich alle Funkenlöschkondensatoren 0,1µF + 100 Ohm durch X2-Kondensatoren mit einem 100 Ohm Widerstand in Reihe ersetzt. Zwischendurch habe ich den Capstanmotor ausgebaut und die Schmierfilze der Sinterlager mit PDP65 getränkt, die waren total ausgetrocknet. Vor der ersten Inbetriebnahme habe ich die Maschine an einen regelbaren Trenntrafo angeschlossen und die Netzspannung im 30 Minuten Abstand immer um 50 Volt erhöht bis auf 230 Volt, dann habe ich die Versorgungsspannungen im Netzteil gemessen, alles im grünen Bereich, auch keine Erwärmung der Elkos feststellbar. Beim Testen der Umspulfunktion ohne Band zeigte sich deutlich ein Feuern/Funken unter dem Rangierschalter für die Umspulfunktion. Äh, da sind doch neue Funkenlöscher drin, wie geht das denn ? Also den Rangierschalter ausgebaut und untersucht. 2 Kabel klebten nur an den Lötstellen der Schalter und liessen sich leicht abziehen, die wurden wieder festgelötet. Eine der Schaltgabeln war nur mit einem Stück Draht durch die Achse befestigt, der Draht wurde durch eine M 1,6 Schraube ersetzt. Nun funkte nichts mehr, aber die Wickelteller machten ziemlichen Lärm beim Drehen, also neue Kugellager für die Wickelteller bestellen und einbauen. In dem Zuge wurden auch die Kugellager der rechten Umlenkrolle ersetzt, dabei konnte ich auch die verharzte Achse des Fühlhebels reinigen und ölen. Dann die Ernüchterung, beim Betätigen der Playtaste läuft nur der Wickelmotor, aber der Andruckrollenmagnet zieht nicht an. Da war richtige Fehlersuche angesagt. Die 24 V lagen am Magneten an, aber auf beiden Seiten der Spule, also fehlte die Masseverbindung. Beim Betrachten der Schaltung fiel mir die an dieser Maschine nicht verbaute Fernstartbuchse auf, die in der Masseleitung der Relais und Magnetspulen liegt. Wir haben dann diese Masseleitung durch die halbe Maschine verfolgt und kamen an einer nachträglich am Laufwerkschassis angebrachten 30polige Buchse an. In der Truhe gibt es aber kein passendes Gegenstück mit Kabel. Ich habe dann mit einer Büroklammer eine Verbindung zu einem Massekontakt der Buchse hergestellt und Tataa, der Andruckrollenmagnet zog an. Die Freude wurde etwas gedämpft, weil der Andruckrollenmagnet nur bei jedem 3. oder 4. Drücken der Playtaste anzog. Ich habe dann die Kontakte der Relais RS 316 und 319 mit einer in Alkohol getränkten Visitenkarte gereinigt, da kam richtig schwarzer Dreck raus und jetzt zieht der Andruckrollenmagnet jedes Mal an. Die Tastenkontakte der Laufwerkssteuerung habe ich auf die gleiche Weise gereinigt. Dann fiel mir auf, dass der Bandgeschwindigkeitsschalter manchmal blockiert war (bei ausgeschalteter Maschine). Als Ursache stellte sich ein verharzter Verriegelungsmagnet heraus. Der sitzt direkt am Bandgeschwindigkeitsschalter und verhindert ein Umschalten der Bandgeschwindigkeit bei eingeschalteter Maschine. Die Schaltereinheit ist aber alles andere als gut zugänglich. Es reichte aus, nur ein Kabel abzulöten um die Schaltereinheit nach lösen der Schrauben etwas nach unten heraus zu ziehen. Der Verriegelungsmagnet war schnell wieder gängig, aber da kam noch eine gebrochene Feder der Rastrolle des Umschalters zum Vorschein. Jetzt war mir klar, wieso beim Umschalten kein mechanischer Widerstand zu spüren war. Die Feder war sehr kurz und kräftig, sowas hatte ich nicht im Sortiment. Zum Glück sitzt in meiner Nähe die Fa. Sauerbier Spiralfedern, dort habe ich einen Feder-"Rohling" mit 20cm Lämge bekommen, aus dem ich eine neue Feder angefertigt habe. Als nächstes habe ich noch alle goldenen "Eroid" Folienkondensatoren ersetzt, die direkt an einer Anodenspannung hängen. Die sind als Problemkondensatoren bekannt, weil der Isolationswiderstand altersbedingt schlecht wird und dadurch Leckströme entstehen. Gestern war nun der Tag, an dem wir zum ersten Mal ein Band auf die Maschine gelegt haben. Da war einiges einzustellen an den "Bremsseilen" der Fühlhebelmechanik, bis die Bandzüge stimmten und die Maschine sauber bremste. Das Bandzählwerk machte leider grossen Lärm beim Umspulen, da war die Achse der Riemenscheibe total verharzt. Dann haben wir einen kleinen Aktivlautsprecher an den Ausgang angeschlossen und es kam sehr sauberer Ton aus dem Lautsprecher, leider nur eine Sprachaufnahme, aber wir haben uns trotzdem riesig gefreut. Als nächstes steht dann die Überprüfung der Aufnahmefunktion an und die Einmessung der Maschine, ich werde berichten.

Vielen Dank an die Forenkollegen Peter Ruhrberg und Frank Stegmeier, von Peter kamen 2 Riemen und von Frank 2 Fühlhebelstifte für die Maschine.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#44
Hallo zusammen,

ich finde es ganz toll wie hier in kollektiver Zusammenarbeit etwas so Schönes wie diese alte Telefunken Maschine wiederaufgebaut und erhalten wird.
Ein schönes Beispiel für echte Hilfsbereitschaft und Begeisterung für das Hobby.

Viele Grüße, Jan
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#45
Hier noch ein Nachtrag mit Bildern. Die Bilder hat Magnus (Buzztrack) gemacht. Ich hatte total vergessen zu schreiben, dass wir an einem Sonnabend tatkräftige Unterstützung von Peter Ruhrberg in Berlin hatten. Dafür vielen Dank und auch an Magnus für die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen.

Elkotausch im Netzteil
   

Reinigung vor dem Einbau des Bremsbands
   

Ölung der Schmierfilze am Capstanmotor
   

Hier ist schon der neue Widerstand für den verbrannten R 222 eingebaut. Der blaue rechts unten neben dem Becherelko, da war gar kein Rankommen
   

Die alten Funkenlöschkondensatoren
   

Wechseln der Kugellager an der rechten Umlenkrolle mit Peter
   

Wechsel der Kugellager am Wickelteller
   

Visitenkarte nach dem Reinigen der Relaiskontakte. Man sieht auch schön die 30polige Buchse mit den Büroklammern
   

Bandgeschwindigkeitsschalter von unten
   

Ein Draht muss neu verlötet werden
   

Der ausgebaute Verriegelungsmagnet
   

MfG, Tobias
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#46
Eine wirklich beeindruckende Gemeinschaftsarbeit!
bitbrain2101,'index.php?page=Thread&postID=243331#post243331 schrieb:Als nächstes habe ich noch alle goldenen "Eroid" Folienkondensatoren ersetzt, die direkt an einer Anodenspannung hängen. Die sind als Problemkondensatoren bekannt, weil der Isolationswiderstand altersbedingt schlecht wird und dadurch Leckströme entstehen.
Eroid sind genau keine Folien- sondern Papierkondensatoren und das ist ihr Problem - das Papier zieht Feuchtigkeit aus der Luft und verliert sein Isoliervermögen. Mit dem Aufkommen von brauchbaren Kunststofffolien wurden Wickelkondensatoren nahezu unbegrenzt haltbar, z.B. Erofol von Roederstein oder die senffarbenen von Philips.
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#47
Danke für die Blumen. Du hast natürlich Recht, es muss Papierkondensatoren heissen. Die Erofol und Erofol II habe ich aus meiner Lehrzeit vor 50 Jahren in keiner guten Erinnerung, aber die waren in Fernsehgeräten eingebaut.

MfG, Tobias
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