Mal eine Frage an die Insider: Weiß jemand, wie genau der Herstellungsprozess von Tonbändern funktioniert? Ich stelle mir vor, dass dafür kilometerlange, breite Folienbänder hergenommen und beschichtet werden müssen, die dann anschließen längs zu Bändern zerschnittten werden. Oder liege ich damit völlig falsch?
Nein, damit liegst du völlig richtig. Siehe Anhang.
Es gibt wesentlich ausführlichere Darstellungen, aber das ist schon mal nicht schlecht für den Anfang.
Auf Wunsch kann ich auch nach Bildern vom Herstellungsprozess fahnden gehen.
Grüße, Peter
Grüße
Peter
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Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
Danke für das Dokument, Peter. (Interessanter Umbruch.) Daß Wolle als Bindemittel eingesetzt wurde (wird?!), ist bisher an mir vorbeigegangen. Weißt Du, mit welcher Geschwindigkeit ungefähr der Gießprozeß vor sich ging?
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=235605#post235605 schrieb:Daß Wolle als Bindemittel eingesetzt wurde (wird?!), ist bisher an mir vorbeigegangen.
Ist ja lange her :whistling:
Tondose,'index.php?page=Thread&postID=235605#post235605 schrieb:Weißt Du, mit welcher Geschwindigkeit ungefähr der Gießprozeß vor sich ging?
Die hat sich konstant erhöht, von 3m/min in den Anfangszeiten (lt. "Zeitschichten" III S. 200) über 80 m/min in den USA Mitte der 1950er Jahre (Interview 1985 mit Dr. Hans Seiberth, BASF) bis zu 150m/min (Frank Brattig, "Am laufenden Band", analog 01.2015 S. 48-51).
Hab noch mehr aus den Tiefen meiner Festplatten gehoben, siehe Anhänge. Diese Abhandlungen habe ich selber gescannt ... "da weiß man, was man hat"
Grüße, Peter
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Peter
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Das ist ja gespenstisch, dass da die fertig geschnittenen Bänder noch in den Fertigungsmaschinen hängen. Man hätte ja angenommen, dass man die Produktion wenigstens sauber beendet, damit man möglichst alles, was noch da ist, auch verkaufen kann.
Ein Band mit dieser unglaublichen Geschwindigkeit präzise zu beschichten geht über meine Vorstellungskraft hinaus. Übrigens muss ja auch die Trocknung dann entsprechend flott erfolgen. Wenn der Ofen z.B. zwölf Meter Länge hat, ist das Band da in drei Sekunden (!) durch. Wie soll das gehen?
Faszinierend auch der Gedanke dass am Ende der Jumbo-Folie die nächste fliegend angestückelt wird. Ich gehe aber davon aus dass diese Stoßstelle später wieder herausgeschnitten und nicht etwa verarbeitet wird.
VG Stefan
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=235675#post235675 schrieb:Wenn der Ofen z.B. zwölf Meter Länge hat, ist das Band da in drei Sekunden (!) durch. Wie soll das gehen?
Faszinierend auch der Gedanke dass am Ende der Jumbo-Folie die nächste fliegend angestückelt wird. Ich gehe aber davon aus dass diese Stoßstelle später wieder herausgeschnitten und nicht etwa verarbeitet wird.
Hier ein Foto einer Beschichtungsmaschine (Einlaufseite), wie sie seit 1966 BASF Werk Willstätt arbeitete:
Ich kenne das Innere der Maschine nicht, aber der Höhe nach lässt sich vermuten, dass das Band im Inneren des Trockenkanals über Rollen serpentinenartig geführt wird.
Nach dem Foto zu urteilen dürfte der fliegende Rollenwechsel ähnlich abgelaufen sein wie beim Zeitungsdruck:
Und selbstverständlich wurden die ersten und letzten Meter einer Rolle nicht im fertigen Produkt verwendet. Dieses Verfahren ist jedoch weit wirtschaftlicher anstatt bei jedem Rollenwechsel (also nach knapp 30 Minuten) den Gießer zu stoppen, da dieser eine gewisse "Einlaufzeit" benötigt, um stabil zu arbeiten.
Grüße, Peter
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Peter
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Die Papierrolle schätze ich mal locker mindestens ne halbe Tonne schwer, Wahnsinn was da für Zentrifugenkräfte drauf wirken. Das ist Deutsche Ingenieurskunst, das würde heute kaum noch einer erfinden können.
Vollspurlöschkopf,'index.php?page=Thread&postID=235881#post235881 schrieb:Dann wird's höchste Zeit, dass die Chinesen das billig nachbauen.
Längst passiert. Was in dem Video gezeigt wird, ist weltweit Standard in der Druckindustrie.
Btw, wenn ich an manchen Kraftwerksgenerator denke, da ist auch ordentlich Bumms dahinter.
Grüße, Peter
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Hier sieht man nicht nur den fliegenden Wechsel der Rollen, sondern erfährt auch sonst noch einiges über Magnetband-, Magnetofon- und Tonkopffertigung und noch mehr. Ich gebe bewußt keine Stelle an, da der ganze Film (samt der anderen Teile) es wert ist, betrachtet zu werden. Danke, lieber NDR.
Tolles Video, ja. Weiß jemand in welchen Werken die Aufnahmen getätigt wurden, München/Willstätt? Die Fabrik, wo die M20 (oder ist es eine M21?) gebaut wird, dürfte AEG/Telefunken in Konstanz sein. Und das Kopierwerk?