Flachriemen Grundig TK6L
#1
Hallo liebe Forengemeinde,

Meine liebe Frau und ich haben eine Frage bezüglich des Flachriemens im oben genannten Gerät.
Woher bekommen wir Ersatz bzw. in welchen Geräten wurde dieser Riemen noch verbaut?
Eine erste Suche im Netz blieb erfolglos.
Wir bräuchten nämlich für der Fall der Fälle einen Ersatz.


Mfg Alex
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#2
Der gesuchte Original-Geweberiemen hat einen Innendurchmesser von 85mm und eine Stärke von 3,0mm x 0,5mm. Er wurde in keinem anderen GRUNDIG-Gerät verbaut. Die Riemendaten von Grundig-Tonbandgeräten findet man übrigens hier:

http://www.taperecorders.nl/RIEMEN-nw.htm

Viel Erfolg!
JuergenK
alte Radioexperimentierkästen ansehen? Aber gerne. Nämlich hier: http://www.experimentierkasten-board.de :-)
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#3
Hallo Juergen und vielen Dank für diese Information! Smile

Das hilft uns schonmal sehr weiter.Leider bedeutet dies dann wohl auch der Tod des Gerätes wenn der Riemen kaputt ist. Das wird meine Frau runterziehen. Sie freut sich so sehr auf das Gerät. :-(

Kennt jemand eine Quelle woher man diese Riemen noch bekommen kann oder verschleissen bzw. reissen die nicht unter normalen Gebrauchbedingungen?

Mfg Alex
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#4
Hallo Alex,


"Tod des Gerätes" bei kaputtem Riemen, wieso? Der ursprüngliche Lieferant der im Netz (von Alard Roose) gelisteten Riemen hat den Versand mittlerweile zwar an http://www.thakker.eu abgegeben, aber dort soll es ja noch genug Riemen geben... Die bei Alard Roose gespeicherten Daten der Grundig-Tonbandriemen stammen übrigens im Wesentlichen ursprünglich von mir - ich hatte sie seinerzeit an unbenutzten Original-Grundig-Riemen abgemessen.

Was den Verschleiss der Grundig-Riemen angeht: sie waren - anders als beispielsweise damalige PHILIPS-Riemen - recht robust, zumal die Geweberiemen, um den es auch hier geht. Also m.E. kein wirkliches Problem.

JuergenK
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#5
Mensch klasse Jürgen. Das wird meine Frau wieder den Tag versüßen. Sie hängt seit gestern Nacht schon an dem Thema und war ziemlich down.


Danke !!!
EDIT : Sehe gerade keinen der die Maße 85 x 3 x 0,5 bei Thakker.eu hat .
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#6
So wollte mal eine kurze Mitteilung machen über den Stand der Restaurierung des TK6L.

Alles ist nun wunderbar gelöst. Natürlich waren die Kondensatoren fast alle defekt. Wie ich halt immer wieder sage. Alles neu ausgetauscht, ein Transistor musste allerdings auch ersetzt werden , gereinigt, etwas geölt, meine Frau hatte den Tonkopf justiert ( sie bekommt das immer perfekt hin, weiss gar nicht wie sie das so hinbekommt) dann habe ich noch den Counterriehmen ausgetauscht und.... voila !
Das Gerät hat sogar mich überrascht. Einen wirklich hervorragenden Klang , für seine Kleinheit und Alter. Frauchen ist nun glücklich und ist auf Tonjagd!
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#7
OOPs... ein kleines Problemchen hat sich nun doch noch herausgestellt....

Bei Geschwindigkeit 4,7 läuft und nimmt es etwas zu schnell auf, sodass es auf anderen Tonbandgeräten etwas tiefer klingt.... woran kann das nur liegen ? Gibt es da eine Möglichkeit die Motorgeschwindigkeit zu beeinflussen ?
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#8
Gerät ist nun endlich fertigrestauriert. Außen wie innen, technisch wie optisch.

Problem habe ich nun selber gelöst. Hatte eine gute Idee.

Ein weiteres Gerät wurde gerettet und der Nachwelt erhalten.

Smile
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#9
Hallo Alex!

Gratuliere zur Herrichtung des 6L.

Die "Nachwelt" würde sicher auch gern wissen, wie Du das Problem gelöst hast.
Dann muß keiner das Rad noch einmal erfinden.

Gruß
Wolfgang
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#10
Einen wunderschönen Sonntag Wolfgang!
Ich wusste nicht ob es jemanden hier interessiert. Sehr gerne hole ich dies nach.
Zunächst, nach der zwingenden Kondensatorenkur , Reinigung und Austausch von einigen wenigen Transistoren, lief das Gerät sehr gut. Stabil, laut und ich muss sagen dass wir äusserst beeindruckt sind über den wirklich ausdrucksstarken Klang - wenn man die Kompaktheit des Gerätes bedenkt. Der Klang ist laut, voll, warm und hat dennoch gute Höhen. Meine Frau hatte natürlich wieder den Tonkopf justiert und gereinigt. Danach war der Klang einfach toll. Anders kann ich es nicht sagen. Zunächst waren wir ja sehr kritisch, waren uns damals nicht sicher ob wir dieses Gerät aus der Bucht kaufen sollten. Doch nun....... Frauchen ist auf Tonjagd und vollkommen begeistert. Nun hat sie ein gutes mobiles Gerät für den Einsatz.
Allerdings ist es tatsächlich kein Leichtgewicht aber Frauchen schleppt es tapfer dorthin wo sie es gerade braucht. Big Grin

Was sie besonders fasziniert ist die Tonqualität der Aufnahme und Wiedergabe bei 4,7 (!) , die schön mit "Druck" und auch klanglich insgesammt nicht "coladosenhaft" rüberkommt. Wie Grundig das geschafft hat ist für uns zumindest beeindruckend. Selbst auf anderen Tonbandgeräten klingen diese 4,7-Aufnahmen sehr gut. (Also die auf dem TK6L getätigten Aufnahmen)

Natürlich sprechen wir hier nicht von Hi-Fi und Co. bei 4,7. Aber insbesondere für Sprache und auch die richtig ausgesteuerte Aufnahme von Musik kann sich wirklich hören lassen.

Bei Musikaufnahmen geht sie oftmals zuzüglich über ihren Behringermixer. Obwohl man dies nicht müsste, sie will halt das jeweilige Optimum der jeweiligen Konfiguration herausholen.

Zu der Geschwindigleitsproblematik:
Als wir nach erfolgter Resrauration dann eben Klangvergleiche machten, also Aufnahme auf TK6l - Abhören auf unseren anderen Tonbandgeräten, stellten wir einen Geschwindigkeitsunterschied fest. Alle Aufnahmen die auf dem TK6L getätigt wurden klangen auf sämtlichen anderen Tonbandgeräten tiefer. Dies bedeutete also, dass das TK6L sich zu schnell drehte. Ob bei 4,7 - 9,5, menschliche Stimmen klangen schlichtweg tiefer, langsamer.

Nachdem ich die üblichen Prüfungswege vollzogen hatte, Federn, Andrucksrollen, Elektronik, und nicht fündig wurde, kam mir eine Idee.

Auch das intensive Auseinandersetzen mit dem Motor , Fliehkraftschalter usw...... brachte keine Lösung.

Ich durchdachte nochmals die mechanische Umsetzung von Motor auf den Wege zu Andrucksrollen usw...und fand die Lösung.
Mein Augenmerk richtete sich auf die Stufenscheibe. Überlegte wie denn der Durchmesser der Stufenscheibe sich auf die Übertragung auswirke...
Ich schliff sie ab. (Sie wurde dadruch etwas dünner) . Natürlich das in kleinen Schritten, ganz zart, bis ich endlich die richtigen Geschwindigkeiten hatte. Man muss sich das Abschleifen wirklich in Kleinsschritten vorstellen. Also wirklich äusserst behutsam. Es ist unfassbar, wie einfach die Lösung war, nach tagelangen sonstigen Fehlersuchen.
Das Gerät hat sich nun tatsächlich zu einem ihrer Lieblingsgeräte gemausert.

Warum die Stufenscheibe zu "dick" war, bleibt ungelöst und ich bin mir sicher dass es vom Grundigwerk aus so war. Wer weiss warum, Spekulationen gäbe es einige, Gleichgültigkeit der Grundigwerke ist eine davon. Denn dieser Fehler fiel bei Musik weniger auf. Aber bei Sprache!

liebe Sonntagsgrüsse
Alex & Frau

Nun spielt und nimmt das TK6L in Normgeschwindigkeit auf und gibt auch ordentlich wieder. Es war für uns eine richtige Freude.
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#11
Alex85,'index.php?page=Thread&postID=232657#post232657 schrieb:Mein Augenmerk richtete sich auf die Stufenscheibe....Ich schliff sie ab.
Das wäre vielleicht einfacher gegangen und ohne einen solchen chirurgischen Eingriff.
Die Drehzahl des Motors wird elektronisch geregelt und läßt sich mit einem Potentiometer einstellen.
Im Internet gibt es kostenlos die Werkstattanleitung zu diesem Modell mit Beschreibung der Funktionsweise und Hinweis auf die Einstellmöglichkeit:
https://freeservicemanuals.info/en/servi...K6L/TK6EL/

Gruß
TSF
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#12
Hallo TSF,
Leider liegst Du in diesem Falle falsch!
Warum? Weil wir die Version von TK6L haben, die eben nicht über eine elektronische Regelung verfügt. (Das hatte ich längst eruiert.)

Solch eine elektrische Regelung gab es bei einigen Modellen des TK6L, leider haben wir das Glück gehabt genau das zu erwischen, welches diese Regelung nicht besitzt. Bei unserem ist die Motorregelplatte 7281-111 verbaut, auf welcher leider kein einziger Trimmer verbaut ist.
Die Drehzahlregelung passiert intern im Motor über einen Fliehkraftschalter.

Da der Motor aber einwandfrei läuft, ohne Geräusche oder sonstige Probleme, haben wir davon abgesehen diesen zu zerlegen um an dem Fliehkraftschalter herumzufummeln und / oder ohne Gewissheit ob der Fliehkraftschalter überhaupt defekt verstellt wäre.

So einfach und pauschal geht es nun leider doch nicht.
liebe Grüsse
Alex
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#13
O.k., da habe ich wieder etwas dazugelernt. Ich war der Meinung, alle Exemplare des 6L hätten schon diese Regelung.

Gruß
TSF
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#14
TSF,'index.php?page=Thread&postID=232683#post232683 schrieb:O.k., da habe ich wieder etwas dazugelernt. Ich war der Meinung, alle Exemplare des 6L hätten schon diese Regelung.

Gruß
TSF
...was meinst Du was ich immer neu dazulerne.... da denkt man, man könne sich an Schaltpläne halten, es gäbe nur einen Typus eines Gerätes, oder die Einzeichnung eines Transistors od. Kondensators wäre genau da wo sie im Plan steht oder hätte die gleiche Wertangabe....... :whistling: ....denkste. Big Grin Alleine bei der Restaurierung der alten Dimafone habe ich trotz Pläne böse Überraschungen gehabt.
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#15
Hallo in die Runde,

ein paar Details dazu. Das Ur-TK 6 von 1962 hatte zur Geschwindigkeitsregelung einen Motor mit Fliehkraftschalter, welcher über Bürsten eine zweistufige Transistorschaltung ansteuert. Beschrieben in Grundig Technische Informationen, November 1962. Ab Seriennummer 10001 hatte der neue Motor Typ 7882-120 eine induktive Abnahme des Schaltzustandes des Fliehkraftschalters, genannt Hf-Regelung. Dadurch entfielen die rotierenden Fliehkraftschalter-Kontakte. Beschrieben in den T.I. Februar 1963. Das blieb so bis 1965. Im Heft Juni 1965 der T.I. wurde das TK 6 L vorgestellt, der neue Motor 7882-142 hatte nun eine elektronische Kommutierung und damit keine Bürsten für den Antrieb mehr - und damit überhaupt keine Bürsten mehr - wohl aber noch den Fliehkraftschalter mit HF-Übetragung. Dieser Stand blieb nur wenige Monate, denn schon im nächsten Heft, September 65, wurde der neueste Motor mit elektronischer Drehzahlregelung (statt Fliehkraftschalter) beschrieben.

Es gab also nacheinander vier verschiedene Motoren in diesem Modellen, zwei im TK 6 und zwei im TK 6L. Das spiegelt die enorme technische Entwicklung in den 60er Jahren wider.
Gruß
Stefan
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