B215 Bandlaufprobleme
#1
Hallo zusammen,

leider habe ich wieder ein Problem mit dem lieben B215. Mittlerweile habe ich neue Revox Andruckrollen verbaut, diese mit Nylonrolle, hier übers Forum bezogen. Alles korrekt installiert.

Leider macht das Teil immernoch Probleme mit manchen Cassetten, nämlich dass der Bandlauf nicht stimmt, der linke Capstan schiebt das Band zum Gerät hin.
Die Tendenz kann man mit einigen Cassetten bemerken, dass das Band nicht immer exakt über den Löschkopf läuft, bei einigen anderen CCs tritt das nicht auf.

Heute wollte ich eine BASF Chrome Maxima II 100 bespielen, die A Seite läuft komplett unauffällig, auf der B Seite will der Bandanfang partout nicht. Das Band wird immer nach innen geschoben und somit natürlich auch beschädigt. Erst wenn ich 15 Minuten vorspule, läuft das Band problemlos.

Ich habe aus einem Forum dieses Video geklaut, da sieht man das Problem sehr gut.

https://www.flickr.com/photos/nikonian5/12153074004/

Ebenfalls tritt das Phänomen mit einer Maxell UDI-CD auf, da wollen beide Seiten nicht.

Man bemerkt das Problem auch bei fremdbespielten Cassetten, dass diese am Anfang ab und zu dumpf klingen, da läuft das Band dann nicht exakt in der Spur.

Ich habe schon probiert, die neuen Andruckrollen andersherum zu nutzen, in allen Kombinationen. Das Problem besteht weiterhin.

Interessant ist, dass das Problem wirklich nur durch den linken Capstan hervorgerufen wird, "klappe" ich im Playbetrieb die linke Rolle runter, also drücke sie von der Tonwelle weg, geht das Band sofort perfekt in die Spur zurück.

Ich bin etwas ratlos was man da machen könnte, im Service Manual finde ich dazu wenig. Die linke Andruckrolle kann man ja einstellen, aber dazu wird im SM nichts erwähnt.


Ratlose Grüße,

Ben
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#2
Kann sein, das der rechte Motor einen Tick zu langsam läuft? Ich glaube im SM steht auch ein Test: Im Stillstand eine leichte Bandschlaufe von 5mm ziehen, diese sollte nach kürzerer Zeit verschwinden, also der rechte Capstan geringfügig schneller laufen. Denn wenn das Band auf den rechten aufgeschoben wird, stimmt da auf jeden Fall was nicht. Revox empfiehlt auch eine Cassette mit Ausschnitten, um den Bandlauf genau beobachten zu können, ist im SM auch dargestellt, kannst Du Dir selbst basteln. Die Gehäusehälfte am besten mit einer Laubsäge und kleinen Feile bearbeiten.
Gruß André
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#3
Hi Andre,

das mit der Bandschlaufe kann ich probieren, aber die Motoren lassen sich ja in ihrer Geschwindigkeit nicht einstellen und sind quarzgeregelt, die Differenz, die eine Schlaufe gerade zieht, soll ja vom unterschiedlichen Schlupf der beiden Achsen herrühren?!

Ich glaube, du hast mich irgendwie falsch verstanden. Smile Das Band wird nicht aufgeschoben, sondern der linke Capstan befördert das Band aus der Spur. Wirf am besten ein Blick in das verlinkte Video, dann wird es sofort klar.

Was mir eben auch so aufgefallen ist: im ausgeschwenkten Zustand des Schlittens hängt meine linke Andruckrolle tiefer, als die rechte. Ist das normal? Sieht etwas krumm aus, habe versucht, es zu fotografieren? Könnten die B215 Besitzer das mal mit den eigenen Laufwerken vergleichen? Wäre klasse. thumbup


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#4
Ok, jetzt ergibt sich schon ein vollständigeres Bild. Die linke Andruckrolle hat eine sehr gespannte Feder, ich denke die Andruckkraft stimmt nicht. Zuwenig wie zuviel kann das Band dann rausdrücken, eher bei zuviel. Stellmal an dem Schräubchen so, das diese etwa mittig ist und die Feder etwas entspannter ist. Ich schaue mal bei dem Gerät, was bei mir steht, ob das da ähnlich ausschaut, wie weit die Federn gespannt sind. Exakt macht man das mit Federwage wie im SM beschrieben.
Gruß André
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#5
Sollte das nichts bringen, liegt das Problem bei der Andruckrolle, ich halte die mit dem weißen Kern eher für suboptimal, ich hatte die auch mal probiert und genügte nicht meinen Qualitätsvorstellungen. Eine davon läuft im KX-670, da geht es, aber auch nur auf dem rechten Capstand. Diese Rollen sind recht schmal, daher müssen sie auch sehr genau in der Spur laufen, das wäre noch der nächste Punkt, den Du prüfen solltest, liegt sie exakt in der Spurlage? Die Tiefe kannst Du ein wenig mit den Klemmringen einstellen. Wenn die vorige Rolle breiter war oder eine andere Tiefeneinstellung hatte, kann es auch zu solchen Problemen kommen. Revox hatte dafür spezielle Einstelllehren, hier müssen wir per Augenmaß arbeiten und mit einer wie von mir beschriebenen Cassette. Dann bekommt man das auch hin, dauert eben nur ein wenig länger.
Gruß André
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#6
Also ich habe noch etwas rumprobiert. Die Rollen sind am Kern einen Ticken breiter als die Originalen mit Metallkern, deshalb habe ich links und rechts jeweils eine Unterlegscheibe weggelassen. Rollen sind ca 0,4mm breiter.

Links war eine Metallunterlegscheibe, rechts eine aus Metall und eine aus Plastik.
Aktuell habe ich das beste Ergebnis links ganz ohne Unterlegscheibe, rechts nur die metallene.. so habe ich die Rollen per Augenmaß am besten hinbekommen. Eventuell muss ich mir mal eine Cassette ausschneiden, um das genauer sehen zu können, oder irgendwie an so eine Spiegelcassette kommen.

Jedenfalls krümmt sich das Band, wenn beide Andruckrollen anliegen im Playbetrieb. Man sieht es immer an der Außenkante Löschkopf, dass das Band nicht ideal läuft. Drücke ich im Playbetrieb entweder die linke oder sogar auch die rechte Andruckrolle nach unten weg, läuft das Band exakt. Liegen beide an, biegt es sich weg.

Das ist echt ein empfindliches System, muss ich sagen. Leider hat das B215 mit allen bisher getesteten Rollen das Problem gehabt. Die Originalrollen waren total ausgehärtet, da dachte ich - klar, bauen keinen Grip auf. Dann günstige Rollen von eBay von fred_gewinnt, die haben schonmal besser funktioniert aber waren von den Dimensionen her doch recht anders, also hab ich mir jetzt diese sündhaft teuren Originalrollen gegönnt und das Problem besteht weiterhin.. ärgert mich etwas, aber es muss ja irgendwie Einstellungssache sein. Man wird noch dahinterkommen. thumbsup

Für jeglichen weiteren Input bin ich sehr dankbar. André, könntest du ein Vergleichsfoto von deinem B215 machen? Nur mal um die Federstellungen zu checken.

Viele Grüße,

Ben
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#7
Ich habe nur ein noch nicht revidiertes Kundendeck da, kann ich derzeit leider nicht zerlegen, da ich gerade andere Arbeiten auf dem Tisch habe. Mit der Breit der Rollen meinte ich die Lauffläche, die hier schmaler als der Rollenkern sind, zumindest waren meine Exemplare so, das die Lauffläche gerademal geringfügig breiter als das Band selbst waren und daher genau eingestellt sein wollen. Desweiteren muß auch der Kopfträger im Hub genau passen, sonst laufen die Rollen schief und können auch solchen Effekt verursachen. Da muß man sich ein wenig mit beschäftigen um das alles zu verstehen und die Gedanken der Revox-Ings nachvollziehen können.
Gruß André
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#8
Ich werd nochmal das SM studieren. Ich habe auch so das Gefühl, dass entweder:

- der Anpressdruck nicht stimmt, wobei dagegen spricht, dass wenn ich entweder die linke, oder die rechte Andruckrolle beiseite drücke, das Band sofort in zurück in die Spur läuft und dann auch da bleibt
- der Arbeitspunkt des Schwenkträgers nicht stimmt
- oder die Rollen nicht exakt in einer Linie laufen.

Ich werde heute Abend mal eine Cassette unten ausschneiden, um den Transport besser beobachten zu können..

Gebe dann Feedback. thumbup
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#9
Hallo,
manchmal ist Uni ja auch toll, da kann man auch mal zu Hause bleiben wenn man krank ist - sofern man ein bisschen nacharbeitet. Nebenbei findet man Zeit für das Tapehobby. 8o

Ich habe mir das alles nochmal angeschaut und festgestellt, dass die linke Plastikbandführung über der Andruckrolle klebrig war. Diese habe ich jetzt mal penibel sauber gemacht. Das Teil sieht insgesamt nicht mehr so toll aus, irgendwie wie rissig und brüchig, auch ziemlich vergilbt. Naja, halt auch schon 32 Jahre alt, vielleicht gibt es das ja noch neu?

Jedenfalls spielt er jetzt die besagte BASF Maxima ohne das Band auszuwerfen. Auch habe ich noch eine bessere Kombination an Unterlegscheiben gefunden, sodass die Rollen noch besser in einer Linie laufen.

Mal sehen, ob das Problem wieder auftaucht. Jedenfalls ist die Kiste in dem Bereich echt verdammt empfindlich. wacko

Greetz,

Ben
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#10
BASF Chromedixoyd sind wegen ihrer stärkeren Kalandrierung ohnehin empfindlicher auf Bandführung. Sauberkeit ist ohnehin stets wichtig. Das konnte ich jetzt nicht wissen, aber sehr gut möglich, das dies die Ursache war.
Frage mal bei Revox in Villingen-Schwennigen, der Herr Ketterer ist dort Leiter für Service und Ersatzteile. Die Preise sind allgemein recht moderat. Ich habe da auch schon einiges bestellt.
Gruß André
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#11
Ja, generell sind bei mir wenn dann BASF Cassetten die, die Probleme gemacht haben. Schade, ich habe einige davon und mag sie auch. Deshalb ist natürlich das Ziel, dass auch diese zuverlässig funktionieren.

Dass da etwas klebrig war, hat man nicht direkt gesehen. Normalerweise kümmere ich mich da immer um Sauberkeit, aber irgendein Band scheint etwas hinterlassen zu haben, was man nicht direkt als Rückstand bemerkt hat.

Ich bin gespannt auf die Antwort von Revox, wenn es das Teil noch gibt ordere ich eines. ^^

Danke trotzdem für allen Input, ich hoffe, das Problem tritt nun nichtmehr auf.

Grüße,

Ben
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#12
Hallo,

ich lese hier schon eine Weile intereressiert mit. Dazu ist mir folgendes eingefallen, wurde schon mal die Parallelität der Capstanwelle und der Andruckrolle bzw. deren Achse überprüft ? Das geht am besten, wenn man die Andruckrolle ohne Cassette gegen die Capstanwelle drückt während man von einer Seite mit einer Lichtquelle die "Druckstelle" beleuchtet und von der anderen Seite den Spalt zwischen Capstanwelle und Andruckrolle beobachtet. Kurz bevor die Andruckrolle an der Capstanwelle anliegt, wird der "Lichtspalt" ganz schmal und man kann gut die Parallelität beurteilen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
Hi Tobias,

ja du das wäre natürlich der nächste Punkt, den man kontrollieren müsste. Dazu müsste ich halt am besten das Laufwerk nocheinmal ausbauen, sodass man da überall gut rankommt.
Ich glaube das schiebe ich etwas vor mir her, denn sollte da etwas nicht stimmen, wird es für mich schwierig, das korrekt einzustellen. Dann müsste man wohl wirklich zum Revoxservice.

Ich wollte da eh nochmal ran, wenn meine letzten Prüfungen rum sind. Ich hatte ja das Laufwerk schon einmal draußen und teilweise zerlegt, um die Capstanwellen zu begutachten und zu schmieren.
Komisch an der Stelle: die Motoren laufen völlig frei, leichtgängig und geräuschlos, aber nach 2 - 3 Tagen der Nichtnutzung klebt der rechte fest und braucht einen kleinen manuellen Ruck um zu laufen, um daraufhin wieder völlig freigängig zu sein. Ich mache das aktuell schon bevor ich das Gerät einschalte, um den Motor nicht unnötig zu belasten. Scheinen sich wohl zwei Schmiermittel nicht zu vertragen, wobei ich (natürlich) PDP65 verwendet habe. Confusedleeping: wacko

Grüße,

Ben
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#14
Die Justage des schwenkenden Kopfträgerhubes wird im SM beschrieben. Ist nicht ganz einfach das Thema, zumal es die Einstelllehren voraussetzt. Ich würde da nichts dran drehen, wenn es noch die Werkseinstellung ist.
Gruß André
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#15
Jo eben, es müsste eigentlich noch die Werkseinstellung sein. Gut, man kann sich da nie völlig sicher sein, aber da möchte ich nicht ohne Not dran rumdrehen, zumal ich auch nicht die passenden Lehren habe. Rolleyes
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#16
Hast du die Form der neuen Andruckrollen überprüft, bevor du sie eingebaut hast? Üblicherweise ist eine Andruckrolle nicht perfekt zylindrisch sondern leicht ballig geformt, dadurch ergibt sich eine Art Zentriereffekt für den Bandlauf. Wenn man so eine Rolle auf eine ebene Fläche legt, liegt sie nur in der Mitte der Lauffläche auf.

Als ich das letzte Mal Andruckrollen orderte, bekam ich welche, die auf den ersten Blich gut aussahen, nach dem Einbau war aber der Bandlauf vergleichbar schlecht mit deinem. Ich habe die Andruckrollen wieder ausgebaut und die Form der Lauffläche hat sich als hohlkehlig herausgestellt. Nach Einbau der alten war wieder alles zumindest einigermaßen OK was den Bandlauf betrifft.
Vielleicht liegt es einfach nur daran.
Viele Grüße
Lukas
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