NAD 6340 - Meine erste Deck Restauration
#1
Sie sind da! Meine ersten Basteldecks Big Grin

NAD 6340
[Bild: 34799076qv.gif]

Ein Zweiköpfer mit Dolby B, C, dazu Tandbergs DynEQ, Bang & Olufsens HX Pro und einem Design in mattgrau, welches ich schon damals cool fand als es raus kam. Aber gekauft hatte ich nie ein NAD. Das Schlichte, aufs Wesentliche konzentrierte fand und finde ich immer noch Klasse an den Teilen. Überrascht war ich, dass das Ding schwerer ist als man es annimmt. Da ich es nicht mehr aushielt, gleich aufgemacht und zerlegt. Und dafür habe ich als Laie keine 25 Minuten gebraucht, da lag es in allen Einzelteilen vor mir. Ein recht stabil gemachtes Laufwerk und generell alles in ausreichend dicken Dimensionen ausgelegtes Innenleben. So müssen die Russen ins All geflogen sein.

An "Sonderaustattung" gibts zu obigen Features noch ein BIAS Fine Trim Poti sowie ein Play Trim Poti. Dazu einen MPX Filter Schalter und NADs Eigenkreation CAR. Dies soll für Aufnahmen die man im Auto hören möchte gut sein. Mit CAR wird dann wohl die EQ Kurve auf das berühmte Disco V geschoben. Generell sagen so einige NAD Eigner, dass das 6340 ein wenig nach guter alter Röhre klingt.
Der Rest ist simple Kost: Mechanisches Zählwerk ohne irgendwas. Die Bandsorte muss per dreistufigen Schalter selbst gewählt werden. Keep it simple.


Ich bin im Moment zu groggy für große Fotosessions, werde aber noch nachschieben. Ich habe zwei Stück geschnappt. Laut Quality Check Aufkleber ist eines vom Juni 1988 und das andere vom August 1988. Eigentlich sollte eines heil und eines defekt sein. In Wirklichkeit sind beide defekt. Bei dem nun zerlegten NAD hat es den Antriebsriemen komplett aufgelöst. Der befand sich nur noch in kleinen schwarzen, klebrigen Fragmenten im Innern. Könnte mir denken, dass da einer irgendwas reingesprüht hatte was dem Riemen nicht gefiel. Oder die sind aus biologisch abbaubaren Material gefertigt gewesen.

Merkwürdig:
Ob man Stop oder Pause drückt scheint beides exakt das Gleiche auszulösen: einen normalen Stop. Ob das eine NAD Eigenart ist weiss ich nicht.


Da kann man nad meckern: In 20 Minuten zerlegt das Ding
[Bild: 34799124mx.jpeg]

NAD hat fast alles nur die selben Schrauben verwendet. Super. Alle Kabel sind mit unverwechselbaren Steckern versehen. Ebenfalls prima. Vorne nur die Knöppe abziehen, drei Potimuttern lösen, fertich. Dann kann man die Blende schon lösen. Dann ganz einfach das Laufwerk raus bauen.

Planerfüllung:
Der nächste Schritt ist nun eine komplette Reinigung aller Komponenten. Schalter, Kontakte, Potis, Motoren usw. Fetten, schmieren, freuen. Morgen nochmal forschen welche Mittelchen am besten geeignet sind.

An Neuteilen liegen parat: Je ein Riemen, je eine Rolle und je ein neuer Tonkopf.


VU Meter Problem an Deck 2:
Das eine Deck welches angeblich i.O. sein sollte läuft zwar mechanisch. Aber: Sobald ich Play drücke zibbelt das VU Meter für den rechten Kanal als wäre Musik auf dem leeren Band. Das VU Meter für links zuckt nur mit den ersten ein, zwei LEDs. Wie gesagt: Ohne was auf dem Band. Play ohne Cassette laufen lassen: Das Gleiche. Wenn ich den Tonkopf berühre blinkt noch eine LED mehr auf - aber nicht immer. Auf jeden Fall kann ich durch herumdrücken am Kopf das Geblinke anscheinend beeinflussen.

Hat hier jemand eine Idee was da faul sein könnte?


Nichts ging damals ohne den Amtsschimmel:
[Bild: 34799204fx.png]

Amtsblattverfügung 163/1984 - Es wird bescheinigt, dass das Gerät funk-entstört ist.
Der Deutschen Bundespost wurde das Inverkehrbringens des Geräts angezeigt und die Berechtigung
zur Überprüfung der Serie auf Einhaltung der Bestimmungen eingeräumt.


Die Anleitung besteht aus einer richtig dicken, fetten Pappe die man auseinanderfalten kann.
Das ergibt dann sage und schreibe 6 Seiten im ca. DIN A4 Format. So einfach kann man es machen.
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#2
Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230426#post230426 schrieb:Das Schlichte, aufs Wesentliche konzentrierte fand und finde ich immer noch Klasse an den Teilen.
...naja - Bias-Fine-Trim und Play-Trim ist doch schon mal was. Also so ganz simpel ist das Gerät doch nicht.

Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230426#post230426 schrieb:...oder Pause drückt scheint beides exakt das Gleiche auszulösen: einen normalen Stop. Ob das eine NAD Eigenart ist...
Wohl eher nicht. Mein NAD-Deck ist zwar schon seit Jahren verkauft aber ich kann mich nicht erinnern, dass sich das Gerät hier anders verhalten hätte, als üblich. Wie verhält sich denn der zweite "Kandidat"? (Ansonsten ist zur Restauration ohnehin das SM angeraten. Schon alleine des Kopftausches wegen...)

Zitat:...hat es den Antriebsriemen komplett aufgelöst. Der befand sich nur noch in kleinen schwarzen, klebrigen Fragmenten im Innern. Könnte mir denken, dass da einer irgendwas reingesprüht hatte was dem Riemen nicht gefiel. Oder die sind aus biologisch abbaubaren Material gefertigt gewesen.
Das ist je nach damals verwendetem Grundmaterial eine häufige Alterserscheinung solcher Gummiriemen. Natürlich gibt es Einflüsse, die diese Zersetzungsprozesse begünstigen/beschleunigen aber das im Nachhinein zu eruieren dürfte müssig sein. Finde dich damit ab, dass auch in weiteren Bastelkandidaten zermatschte Riemen auftauchen werden.

Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230426#post230426 schrieb:...Sobald ich Play drücke zibbelt das VU Meter für den rechten Kanal als wäre Musik auf dem leeren Band.
Wenn dieses Zappeln länger anhält (einige Sekunden oder gar permanent) auch ohne dass es eine weitere Tastenbetätigung gibt, würde ich auf Bauteile im Wiedergabekreis tippen (Kondensatoren), die in die Jahre gekommen sind. Angelaufene Schaltkontakte geben ihr Übriges dazu aber das wird sich ja dann bei der ordentlichen Reinigung hoffentlich etwas bessern. Je nach Bauteiltyp kann sich das Ganze mit der Zeit auch durch intensivere Nutzung wieder etwas verbessern. Versuche mal, mehrfach hintereinander auch die Aufnahme zu aktivieren (ohne Eingangssignal) und schaue dann, was sich tut. Ich schätze aber, dass zur nachhaltigen Lösung des Problems Messgeräte und Lötkolben warmlaufen dürfen. Wie zuvor schon angedeutet - der Blick ins SM wird Dir nicht erspart bleiben.

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Zitat:Wie verhält sich denn der zweite "Kandidat"?
Ich habe herausgefunden: Pause bei diesem Deck im Wiedergabemodus zu drücken ist auch hier das selbe wie Stop. Aber: Im Aufnahmemodus (REC LED leuchtet, Band läuft) bewirkt das drücken der Pausetaste zwar auch einen Stop aber die REC LED bleibt an und die Aussteuerungsanzeige zeigt weiterhin das Eingangssignal. Druck auf Play und die Aufnahme läuft weiter. Druck auf Stop: Band stoppt und REC LED geht auch aus.

Wenn ich mir das eine nun ausgebaute Laufwerk ansehe scheint es auch nur zwei Positionsmöglichkeiten für den Schlitten mit den Köpfen zu geben. Hoch oder runter. Gesteuert durch einen Hubmagneten. Bei anderen Decks würde der Schlitten in Pause ja nur einen kleinen Tick runter fahren. So eine Mimik ist beim 6340 gar nicht erst vorhanden.

Ungewöhnlich, scheint aber so gedacht zu sein bei diesem Laufwerkstypen.


Zitat:Wenn dieses Zappeln länger anhält (einige Sekunden oder gar permanent) auch ohne dass es eine weitere Tastenbetätigung gibt, würde ich auf Bauteile im Wiedergabekreis tippen (Kondensatoren), die in die Jahre gekommen sind.
Ich habe es nun mal mit Abhöre dran probiert. Play: Spielt die Cassette ab, man hört auch die Musi aber extrem, extrem dumpf. Der linke Kanal zeigt dann sogar ein wenig was vom Pegel an, der rechte zappelt einfach weiter so vor sich hin. Aufnahme: Funktioniert ganz normal. Keine Geflacker der LEDs. Lässt sich normal einpegeln. Es nimmt auch auf. Das abgespielte Ergebnis klingt aber wieder genauso dumpf wie die vorherigen Fremdaufnahme.

Festgestellt: Play läuft (keine Cassette drin, Indikatorschalter mit Finger festgehalten um CC zu simulieren). LEDs flackern wie gehabt. Berühre ich den Tonkopf verändert sich das Geflacker. Kratze ich leicht mit dem Fingernagel über den Kopfspiegel kratzt und kracht es und die LEDs reagieren auch wie wild drauf.

;( Schutzbeschichtung:
[Bild: 34799692qc.jpeg]

Was da auf dem Kopf drauf ist weiss ich nicht. Lässt sich mit den üblichen Mitteln jedoch auch nicht entfernen. Fühlt sich beim Nageltest auch sehr rauh an (was man dann auch akustisch hört über die Abhöre und sieht am VU Meter). Gut, dass neue Köpfe im Hause sind. Lässt sich mit dem Fingernagel auch nicht wegkratzen. 8|


Service Manual ist da. Ahnung und Meßequipment jedoch noch nicht viel. Optisch habe ich die Platinen schon mal überflogen, da sieht alles aus wie neu. Kein Kondensator verdächtig gebläht, keine Spuren dass einer schon hochgegangen ist usw. Wie gesagt: nur optisch geprüft.


Bei der Gelegenheit eine Frage: Ich habe oft gelesen, dass bei großen Revisionen gleich eine ganze Handvoll Kondensatoren mit gewechselt werden (z.B. oft bei Revox Decks). Wieso macht man das? Einfach vorsorglich? Und das ist das generell eine Maßnahme bei 30 Jahre alten Geräten? Ich bin ja kein Elektroniker und wüsste jetzt adhoc noch nicht mal wie einen Kondensator korrekt prüfen kann. Drum bin ich ja hier: um zu lernen ^^
Ich habe gelernt, dass die Dinger altern. Aber wieso wird bei einigen Geräten gar nichts gemacht und bei anderen macht man es schon von vornherein?
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#4
Hallo!

Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230428#post230428 schrieb:Bei der Gelegenheit eine Frage: Ich habe oft gelesen, dass bei großen Revisionen gleich eine ganze Handvoll Kondensatoren mit gewechselt werden (z.B. oft bei Revox Decks). Wieso macht man das? Einfach vorsorglich? Und das ist das generell eine Maßnahme bei 30 Jahre alten Geräten? Ich bin ja kein Elektroniker und wüsste jetzt adhoc noch nicht mal wie einen Kondensator korrekt prüfen kann.
Nein, generell notwendig ist das nicht. Bei Elkos mit flüssigen Elektrolyten besteht eben die Gefahr des Austrocknens mit der Zeit. Dadurch ändern sich die elektrischen Parameter was sich u.a. durch Kapazitätsabnahme bemerkbar macht. Richtig prüfen kann man Kondensatoren mit einer LCR-Messbrücke, die aber sehr teuer sind. Es gibt auch günstige Messgeräte für den Amateur, die i.d.R. ausreichen, wie z.B. das hier.

Bei den Revox-Decks ist ein Wechsel der Elkos unabdingbar, da die damals verbauten Philips-Elkos als problematisch bekannt sind. Bei meinem B215 hatten diese Typen teilweise nicht mal mehr ein Viertel der Nennkapazität. Bei einer kürzlich von mir reparierten ASC AS 5004 waren aber die Werte von zahlreichen von mir geprüften Elkos alle im Soll. Daher habe ich da nichts getauscht.
Man kann Elkos vorsorglich tauschen, ja, generell notwendig ist das aber nicht.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#5
Vielen Dank Wayne. Das hat mir ja mal richtig weiter geholfen. So ein Testgerät wird beschafft. Das ist ja zudem sehr einfach damit. Misst du alles im eingelöteten Zustand? Und erstmal nur grob und bei Ausreissern auslöten und dann nochmal prüfen? Obwohl wenn der schon raus ist, kann man auch gleich einen neuen einbauen Rolleyes
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#6
Hallo,

wenn man die Elkos tauschen möchte bzw. muss, gibt es einen betsimmten Hersteller oder Elektonikhandel wo man diese kaufen kann? Macht es Sinn die Elkos vor dem Einbau auch durchzumessen?

Viele Grüße
Viele Grüße,

Michael
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#7
Hallo,

Zum Tonkopf der sieht aber noch gut aus nur etwas dreckig , versuche mal Autopolitur oder Lackreiniger damit gehen solche Rückstände (Bandabrieb) wieder weg.

mfg 8)
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#8
Halllo,
ich finde auch, dass der Tonkopf noch gut aussieht. Versuche mal den Belag mit "Elsterglanz" wegzubekommen. Das ist eine Paste zur Reinigung von Glaskeramikflächen
(gibte es wohl im Supermarkt oder bei dm), mit der ich in solchen Fällen beste Erfahrungen gemacht habe. Einfach mit Wattestäbchen auftragen, vorsichtig reiben und den Kopf anschließend mit Isopropanol reinigen.

Guß
Wolfgang
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#9
Elsterglanz habe ich im Lager liegen. Wird probiert. War aber auch grad mit dem Dremel und Bürstchen, sowie Polierscheibe dran. Da geht nix weg. Das scheint ins Metall gefressen zu sein. Aber ich probiere es natürlich. Schief gehen kann eh nichts weil die NADs auf jeden Fall neue Köpfe bekommen. Aber aus Interesse muss das probiert werden.
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#10
Technics123,'index.php?page=Thread&postID=230431#post230431 schrieb:Hallo,

wenn man die Elkos tauschen möchte bzw. muss, gibt es einen betsimmten Hersteller oder Elektonikhandel wo man diese kaufen kann? Macht es Sinn die Elkos vor dem Einbau auch durchzumessen?

Viele Grüße

Ich bestelle meist bei reichelt - die sind sehr gut sortiert und günstig
Viele Grüße
Jörg
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#11
Anstatt den Dremel würde ich lieber ein glattes Mikrofasertuch, Elsterglanz und einen Finger nehmen. Auch wenn du Ersatzköpfe hast, wäre schade den Kopf zu ruinieren, denn bis auf dem Schmalz sieht der noch sehr gut aus.
Viele Grüße,

Michael
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#12
Zitat:Elkos tauschen
Und empfiehlt es sich da in irgendeiner Form "bessere" zu nehmen? Mit höherer Voltzahl z.b.?


@ Technics: Elsterglanz wird ja noch probiert. Diesen Kopf würde ich aber nirgendwo mehr einbauen. Das sieht zwar auf den Fotos aus wie Schmalz. Es scheint aber bis ins Metall gefräst zu sein. Ich habe keine Ahnung was die damit gemacht haben.
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#13
Hallo!

Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=230430#post230430 schrieb:Misst du alles im eingelöteten Zustand? Und erstmal nur grob und bei Ausreissern auslöten und dann nochmal prüfen?
Kondensatoren prüfe ich grundsätzlich im ausgelöteten Zustand, da das Messergebnis durch benachbarte Schaltungsteile stark abweichen kann. Bei bestimmten Bauteilen macht es nur Sinn sie ausgelötet zu prüfen, ob es eingelötet auch geht hängt von der Schaltung und deren Komplexität sowie der Messmethode ab.

Technics123,'index.php?page=Thread&postID=230431#post230431 schrieb:wenn man die Elkos tauschen möchte bzw. muss, gibt es einen betsimmten Hersteller oder Elektonikhandel wo man diese kaufen kann? Macht es Sinn die Elkos vor dem Einbau auch durchzumessen?
Mit Panasonic-Elkos fährt man i.d.R. gut, was aber nicht heißt, dass es von anderen Herstellern keine guten gibt. Ich kaufe meine meistens bei Conrad in der Filiale, da der Warenwert für eine Bestellung oft zu gering ist.
Da Elkos teilweise große Toleranzen haben (bis +-20%) kann es sinnvoll sein, sie vorher zu prüfen, wenn man einen bestimmten Wert selektieren will. Wobei man beachten muss, dass bei der Kapaziät eine Frequenzabhängigkeit besteht.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#14
3:23 Uhr
Das NAD läuft! 8o

Aufgeben ging nicht. Es musste doch zu schaffen sein. Nun erschallt Solsbury Hill und die Freude ist groß. Mein erstes Repairdeck thumbsup

[Bild: 34807647cs.jpeg] [Bild: 34807648al.jpeg] [Bild: 34807650dq.jpeg]

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[Bild: 34807656aw.jpeg] [Bild: 34807657xt.jpeg] [Bild: 34807658ky.jpeg]


Ich musste erst einmal aus zwei NADs eines bauen. Das eine NAD hat irgendein Problem am Netzteil bzw. der Stromversorgungsplatine. Generell sah es so aus als wenn es in einem Nikotinhaushalt zu Hause war (siehe alte Andruckrolle, so sah ihnen alles aus was weisser Kunststoff war). Das andere Deck war dagegen innen farblich viel heller und sauberer. Nun ist das Laufwerk Nr. 1 schon mal überarbeitet. Komplett zerlegt, gereinigt und wieder zusammen gebaut. Motoren auf, säubern, zusammen bauen. Schmieren, fetten, ölen usw. Nun bewegt sich alles wieder sauber und macht was es soll. Spulen geht auch wieder schnell in beide Richtungen, das war vorher eher Schleichfahrt. Auf den Blechen die aneinander gleiten war dazwischen eine weisse Schicht die leicht klebrig war. Neuen Riemen und eine Rolle hat es natürlich auch noch bekommen.


Der Kopf ist noch nicht der Neue. Wollte erst alles fix und fertig lauffähig bekommen. Morgen noch die Schalter und Potis überarbeiten usw.


Ein schönes Gefühl so einem 30 Jahre alten Teil wieder neues Leben einzuhauchen. Ich werde ihn "BEE 1" taufen, zu Ehren des Entwicklers.
Leider ist am 16. Dezember 2018 der Konstrukteur des Geräts verstorben, der legendäre "BEE". Björn Erik Edwardsen war bei NAD federführend in der Entwicklung und hat die großen Hersteller der Branche damals oft mit den unscheinbar daherkommenden NAD Geräten geärgert die regelmässig in Tests auf die vorderen Plätze kamen - trotz günstigeren Preises. Wer ein wenig nachlesen möchte, hier die Meldung.
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#15
So... Power Supply Platine vom 2. NAD erstmal prov. lauffähig gerichtet, morgen kommen neue Kondensatoren etc. Dann wird es perfekt gemacht.

Habe das 2. NAD nun also auch zum Laufen gebracht. Auch wenn es sich noch sehr schwer tut und langsamer spult als es abspielt. Für einen ersten Hörtest mit dem zerfressenen Tonkopf hat es gereicht:
[Bild: 34810120uo.jpg]
Rechts einigermassen in Ordnung aber beim linken Kanal kommt nur noch die Hälfte raus.
Der Soundeffekt ist allerdings sehr interessant, so noch nie gehört Big Grin

Wie man sieht, wird es zum Ende der Aufnahme hin immer besser. Das Band scheint sich durch den Dreck oder was es auch immer ist zu schleifen. Wie auch immer, der Kopp kommt ebenfalls neu. Mittlerweile weiss man genau wo man welches Steckerchen zu ziehen hat, welche Feder wie ausgehakt wird und wie was verschraubt ist. Ein NAD6340 zerlege ich nun in gut 12 Minuten. Weitere 20 um wirklich alles raus zu rupfen. Der simplen und überlegten Konstruktion der NAD Decks sei Dank. Lediglich Arbeiten am Laufwerk mache ich nicht im Eiltempo.


Plansoll nun:
Beide NADs bekommen ihre Netzteilplatine neu bestückt da einige Kondensatoren schon bedenkliche Beulen im Deckel haben.
Auch das zweite Laufwerk wird komplett zerlegt, jedes Einzelteil und Motor gereinigt und dann wieder komplettiert. Potis, Schalter, Steckerchen bekommen ebenfalls ihre Zuwendung. Sogar die Platinen werden gründlichst gereinigt, entfettet und eines entnikotinisiert. Köpfe, Riemen, Rollen sind eh klar.



Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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