Neue Cassettensammlung erstellen - Wie nehmt Ihr so auf?
#1
ACHTUNG AUFNAHME! [size=18]RUHE BITTE!
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So... Nach über 20 Jahren sitze ich hier und nehme Musik wieder auf Band auf. Es ist umständlich, langwierig, mühselig, ungewohnt und unnötig aber
ES MACHT SPASS thumbsup Allerdings übe ich im Moment noch. Die früher blind gemachten Handgriffe und Routinen sind verlernt und muss sich erst alles wieder einspielen.

Da es bei mir nicht so ist, dass ich hier 200 schon bespielte Cassetten habe sondern (wieder) völlig frisch in dieses Hobby neu einsteige kann ich mir die Regeln für meine neue Sammlung also noch überlegen. Welches Setup baue ich mir wie auf und all das Gedöhns.
Wie macht Ihr das so? Von welchen Quellen wird wie aufgenommen? Welcher Zuspieler und welches System überhaupt usw. Würde mich interessieren.


Ich habe einige Eckpunkte für mich schon mal festgelegt:
Zum einen möchte ich der frisch erschienenen Cassettensorte von RTM, die FOX C-60 als das Speichermedium verwenden. Schon aus Prinzip und weil ich ja keine HighRes Aufnahmen machen muss und möchte. Das Beste von gestern auf Eisen von heute sozusagen. Dolby und Konsorten bleiben auch aussen vor. Höchstens abspielseitige NR Einrichtungen möchte ich nutzen.

Als Zuspieler wird ein arbeitsloses MacBook Air dienen von dem aus ich die meistens als Flac Audio gesammelten Songs zum Tapedeck schicke. Wahrscheinlich per USB-Toslink Lichtleiter da mein Pioneer Tapedeck über einen optischen Digitaleingang verfügt. Die Songsammlung im Flac Format schon lange da aber es machte keinen Spaß die einfach nur vom Rechner aus abzuspielen und so wurden 99% dieser Schätze aus den 60s, 70s und 80s eigentlich nie angehört. Es sind eben nicht nur die grössten Hits sondern auch viel Zeug welches ich vom Namen her nicht mal kenne.

Aufnahmedeck soll mein frisch erstandenes Pioneer CT-S670D mit Einmeßcomputer und anderen digitalen Helferlein werden. Die Abspieler können dann auch ältere Decks ohne Spielkram drin werden. Mal schauen was ausser NADs noch so alles ins Haus kommt.

Soweit erstmal der grobe Kopfplan. Wie es dann real werden wird, wird man sehen. Und vielleicht kommen noch so einige Anregungen in diesem Thread.
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#2
Der Digitaleingang an Deinem Cassettendeck "versteht" nicht unbedingt die Daten, die Dein Rechner aussendet. Mußt Du ausprobieren. Wahrscheinlich ist aber, daß er nur CD-Format umsetzen kann, also 16 bit mit 44,1 kHz Samplingrate, unkomprimiert. Mit viel Glück läuft es auch bei Einspeisung eines 48-kHz-Signals, wie es z.B. bei DAT üblich war.

*Wenn* der Digitaleingang das Signal verstehen sollte, dann bleibt noch zu testen, ob der D/A-Wandler im Cassettendeck besser ist als der in Deiner Soundkarte. Mache also auf jeden Fall auch einen vergleichenden Versuch, ob das Ergebnis besser oder schlechter wird, wenn Du vom analogen Line Out Deines Rechners an den analogen Line In des Cassettendecks gehst.

Zum Bandmaterial: Probiere einfach alles aus, was Du zu vertretbaren Preisen bekommen kannst. Frage auch im Bekanntenkreis, ob noch jemand Cassetten übrig hat, die nicht mehr benötigt werden. So kommst Du auch ohne eBay-Preise an Typ II oder sogar Typ IV. Und keine Angst vor gebrauchten Bändern - wenn sie nicht schon deutlich abgenudelt sind, dann lassen sie sich meistens ohne Probleme neu bespielen.

Zu den Zuspielquellen: Das kommt immer darauf an, in welcher Form die Musik vorhanden ist, die ich aufnehmen will. An so ein Tapedeck läßt sich ja fast alles direkt anschließen: Radio, CD-Player, andere Cassettendecks, Tonbandgeräte, Computer, DAT-Geräte, Videorecorder... also alles, was einen Line Out hat. Oder zur Not einen Kopfhörerausgang. Ich habe auch schon eine Cassette vom Telefon bespielt, das netterweise eine normale 3,5mm-Klinkenbuchse für sein Headset hat. Aufnehmen von Schallplatten geht natürlich auch, aber da brauchst Du einen Verstärker dazwischen, weil sonst der Pegel nicht paßt.

Viele Grüße,
Martin
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#3
Vielen Dank für den Denkanstoss!


Wie gesagt: Das meiste an Musik liegt bereits als Flac vor. Vieles mühevoll von Platten und CDs ins digitale Flac Format gesampelt und/oder aus zuverlässigen Quellen die ebenfalls alles mit 44,1-16-Bit in Flac abgespeichert haben. Flac ist ein verlustfreies Format, also mind. CD Qualität ist erhalten geblieben. Ohne MP3 Versauerei der Signale. Natürlich ist es Quatsch das gute Zeug nun wieder auf die "schlechte" Cassette zu bannen. Aber das ist ein anderes Thema :-)

Wie raus und rein?
Ich habe mal das Servicemanual des Pioneer durchforstet. Hätte ich mal nicht tun sollen, da bricht einem die Retrowelt etwas zusammen. Es steckt ein digitaler Audio DSP Chip drin der eigentlich in allen möglichen Kisten verbaut wird. Karaokeplayer und sonstiges Zeug.Dieser Chip scheint auch der Kern der ganzen Audiotricks des Pioneer zu sein. Aber so haben es am Ende ja die anderen auch nur noch gemacht.

[Bild: 34773274ep.png]

Auf jeden Fall ist nicht wirklich zu erkennen welcher ADC/DAC Wandler eigentlich verwendet wird. Und es ist zu sehen, dass die Werte etwas schlechter sind wenn man digital rein geht. Jedenfalls deute ich das so. Und ja, du hast Recht: Es werden nur 44,1 khz - 16-Bit Quellen zugelassen. Wären meine Flac Dateien zwar aber ich gehe nun doch - dank Deines Hinweises - einen anderen Weg. Ich gehe über die analogen Eingänge ins Deck rein und wandle mit folgendem Burr-Brown Zeug in Analog:

Ich habe noch zwei kleine Geräte von Behringer hier. Beide sind Analog-Digital Wandler verkleidet als USB Minimixer und USB Soundkarte. Aber drin steckt in beiden der Wandler von Burr-Brown (heute Texas Instruments) mit 192kHz-24Bit drin. Beim MacBook konnte ich bis jetzt nicht herausfinden welchen Wandler Apple verwendet. Vom popeligen Miniklinkenanschluß zu schweigen. Die Behringer Wandler hätten zwar auch einen optischen Ausgang aber dann wird ja noch mehr hin- und her gewandelt. Also geh ich von denen analog raus und analog ins Deck. Zumal die Behringer Wandler wesentlich moderner bestückt sind als das 20 Jahre alte Tapedeck.


Das alles ist eh mit Kanonen auf Spatzen schiessen. Kein Tape kann das wirklich verarbeiten was da an Signalen rüber kommt. Aber so gut wie möglich sollte die Signalquelle ja trotzdem sein.




Im Moment habe ich eh ein anderes Problem: Die Aufnahmen leiern wacko
Habe einen braunen Fleck auf der Capstanwelle entdeckt. Nach dem putzen wurde es besser. Kann ich mir nun einbilden aber ich glaube es leiert immer noch. Vielleicht liegts auch an den Cassetten die mir dazu geschenkt wurden. Waren zwar noch original verschweisst, lagen aber sich auch schon 20 Jahre irgendwo herum. Und andere habe ich heute noch nicht da.



Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#4
Das ist doch kein schlechter Chip. Wo steht dass er nur 44,1 khz - 16-Bit kann. Finde ich nicht:
Es ist möglich, 383 Schritte bei einer Abtastung von 44,1 kHz bzw. 48 kHz zu berechnen.
Bei einer 32-kHz-Abtastung können bis zu 511 Schritte berechnet werden.

Die Frage stellt sich eher ob der Chip Flac in analog übersetzen kann. Und das kann er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Zu Zeiten dieses Tapes wurde ja eher der CD Player oder DAT Recorder angespöpslt. Und das war dann natürlich WAV. (Am 20. Juli 2001 wurde Flac Version 1.0 veröffentlicht.) Bei dir sind sicher die Gummirollen nicht mehr taufrisch. Musst mal sehen ob es da noch Ersatzteile gibt.
Viele Grüße
Michael
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#5
Adler23,'index.php?page=Thread&postID=230222#post230222 schrieb:Wo steht dass er nur 44,1 khz - 16-Bit kann. Finde ich nicht:
Es ist möglich, 383 Schritte bei einer Abtastung von 44,1 kHz bzw. 48 kHz zu berechnen.
Bei einer 32-kHz-Abtastung können bis zu 511 Schritte berechnet werden.
Der Chip kann mehr. Irgendwas mit 20 Bit usw. Aber was die Hersteller dann davon nutzen ist ja immer deren Sache.
In der Pioneer Anleitung stehts so:


[Bild: 34776974aw.png]

Die Echo- und Hallfunktionen des Chips nutzt das Deck ja auch nicht. Meine Flacs sind im CD Format gesampelt. Ob die aber über eine USB Audiokarte dann unbehandelt, also 1:1 über dessen Digitalausgang rausgehen weiss ich nicht. Müsste ich die Tage mal ausprobieren.

Rolle:
Bin ich grad bei bei der Andruckrolle. Erstmal ausgebaut und gründlichst gereinigt. Die sieht nun schon mal aus wie neu. Nachschub muss ich noch ordern. Die alten Kassetten, die zwar frisch verpackt waren, scheinen irgendwas abzusondern. Überall weisser ganz feiner Staub im Fach... Evtl. ein Schmier- oder Trennmittel welches vertrocknet ist in den Tapes?!
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#6
Das sind Digitalfiles. Wenn du digital rausgehst dann kommt im anderen Gerät auch genau das digital an. Vorausgesetzt natürlich die Verbindung ist i.O.. Der Chip spricht aber wohl kein Flac, daher funzt es sowieso nicht. 41,1 khz und 16 Bit sind das Format das CD benutzt, aber nicht CD Format. Ich will keine Erbsen zählen aber die Feinheiten sollte man schon beachten.

Zu der anderen Baustelle, gibt es die Rollen für das Gerät noch? Es ist ein Single Capstan Gerät nehme ich mal an.
Der letzte Satz in der Anleitung gibt mir zu denken :-), mit der Erhöhung des Aufnahmepegels erhöhst du auch den Rauschpegel. Wo hast du dieses Gerät ergattert. Das kannte ich bis heute noch nicht. Sehr gut sind die Pioneer Vorgänger Modelle mit dem Referenz Laufwerk, Dual Capstan und 3 Köpfen.
Viele Grüße
Michael
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#7
Mir ging es ja ähnlich und ich nehme gerade fleissig aus allen möglichen Quellen auf, also von Vinyl, CD Player, Macbook und sogar iPhone mit Mixcloud, die Qualität reicht allemal, wage ich jetzt mal zu behaupten.

OK, irgendwas krass audiophiles würd ich jetzt nicht direkt vom iPhone aufnehmen, aber meistens ist es doch die Musik selbst und nicht der Wandler der limitierende Faktor.

Zumal.. eines muss man gerade den Macbooks lassen, die verbauten Wandler sind schon echt recht gut, nicht zu vergleichen mit den meisten Windows-Laptops, die da viel größere Abstriche machen größtenteils.
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#8
Wie nehme ich so auf?
Für's Archiv inzwischen nahezu nichts mehr auf Kassette. Kassette ist ein Spaß-an-der-Freude-Medium geworden.
Meine Anlage ist quasi "klassisch": (Digital-)Tuner, CD, Schallplatte, Tonband, DAT, MD und Kassette über einen Yamaha AX-550 und kleine Umschaltboxen angestöpselt.
Aufnahmen mache ich vor allem mit der Küchenanlage: Über eine Zeitschaltuhr hört sie um 6:30 Uhr für mich Nachrichten unseres Lokalradios, während ich dusche.
Gelegentlich nehme ich Wortbeiträge aus dem Radio auf, wenn ich etwas aufhorche, aber keine Gelegenheit habe, mich dem Inhalt zu widmen.

Gelegentlich nehme ich CDs, (oder DATs oder MDs) die ich sehr selten höre auf Tonband oder Kassette auf, weil mir das Medium mehr Freude bereitet. Dies wäre auch mein Vorschlag für dich: Mach dir keine Gedanken um eine Kassettensammlung. Die Sammlung hast du auf deinem Rechner. Aber nimm dir doch die Zeit und stelle dir Kassetten mit ungehörten Sachen zusammen.


niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#9
Zitat:Aber nimm dir doch die Zeit und stelle dir Kassetten mit ungehörten Sachen zusammen.
Genau das ist so der Plan. In der Flac Sammlung ist alles was das Herz begehrt. Aber: Wer hört wirklich seine digitalen Songs bewusst? Ich nicht mehr seitdem es tonnenweise auf dem Rechner liegt. Man skipt sich schnell mal so durch, man gibt keinem Stück mehr eine Chance wenn es nicht gleich los geht.

Nun will ich diese ganzen ungehobenen (ungehörte) Schätze aufs Band transferieren. Denn dann muss man es sich anhören. Wie wir es früher auch mussten. Und ich stelle jetzt schon fest, einige coole Sachen entdeckt zu haben. Und ich habe grad mal angefangen.

Zitat:Für's Archiv inzwischen nahezu nichts mehr auf Kassette. Kassette ist ein Spaß-an-der-Freude-Medium geworden.
Exakt. Natürlich kommen da keine Sachen drauf die nur auf Band sind. Das ist reiner Spaß an dem Medium Cassette und wie oben schon geschrieben: Ich höre die Stücke nun bewusster als bisher und das schon bei der Aufnahme. Und immer den Pegel im Auge Big Grin




Zitat:Ich will keine Erbsen zählen aber die Feinheiten sollte man schon beachten.
Habs schon verstanden. Alles gut 8) So wichtig ist das Thema digital von da oder von dort rein ja eh nicht. Eine Kombi wird schon gut funktionieren, die behalte ich dann bei.


Zitat:eines muss man gerade den Macbooks lassen, die verbauten Wandler sind schon echt recht gut
Und mit dem korrekten Player auf dem Mac kommt man noch an Dinge die üblicherweise gar nicht bekannt sind. Normaleinstellung ist Standard.
[Bild: 34777890tr.png]


Zitat:Zu der anderen Baustelle, gibt es die Rollen für das Gerät noch? Es ist ein Single Capstan Gerät nehme ich mal an.
Der letzte Satz in der Anleitung gibt mir zu denken :-), mit der Erhöhung des Aufnahmepegels erhöhst du auch den Rauschpegel. Wo hast du dieses Gerät ergattert. Das kannte ich bis heute noch nicht.
Ich habe in Irland in einem Shop ein neues Originalersatzteil mit der Rolle gefunden. Das ganze Teil mit Aufnahme, Feder usw. Aber ich hatte sie eben draussen und denke, dass dort auch andere Rollen reinpassen. 13mm Durchmesser und die Achse ist nur gesteckt, die Rolle hat also wie die meisten ein Loch. Und ja ist ein Single Capstan. Das Laufwerk ist ein recht einfaches Ding. Aber drei Motoren und 3-Köpfe hat es immerhin noch.
Es ist wohl so eines aus der letzten Tape Deck Ära um 1998 (das Datum 4.9.1998 steht mit Edding geschrieben auf der Platine). Da haben wohl nicht mehr viele Tapedecks gekauft denke ich. Daher ist der Typ recht selten und ich hatte Mühe überhaupt Infos zu bekommen. Es stammt von einem Sammler hier bei mir um die Ecke. Und er hat noch zwei davon.

Da kein neuer Riemen da habe ich den eben mit einer Methode bearbeitet die ich mal irgendwo bei einem Ami gesehen habe. Und das funktionierte tatsächlich. Als ich den Riemen draussen hatte war er so geformt wie auf dem Foto. Der hat sich also nicht mehr in eine runde Form gebracht sondern so längs gestreckt war sein entspannter Zustand. Ab ins Wasserbad und 15 Minuten in die Mikrowelle. Anschliessend war er rund und ein wenig kleiner im Durchmesser 8o


Die Rolle und den Capstan habe ich auch gründlichst gereinigt, entfettet usw. Ersatz muss ich noch ordern.

[Bild: 34778096dw.jpg]


[Bild: 34778119ar.jpg]

Das Leiern ist besser geworden aber noch nicht verschwunden. Da ich heute nur diese gleichen 3 Cassetten habe die ich habe muss ich morgen schauen ob es mit anderen Tapes besser wird. Neue Rolle dauert ja nun noch. Mich macht auch dieser ganz feine weisse Staub etwas stutzig. An den Cassetten sehe ich aber nichts. Das Fach ist aber überall damit bestäubt. Komisch.
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#10
Hallo ihr Lieben
Ich nehme seit ein paar Jahren aus Spaß Mixtapes für meine Freunde auf. Nostalgie auf beiden Seiten spielt dabei natürlich auch ein Rolle und ich bekomme z.T. auch welche zurückgeschenkt.
Ich möchte aber auf zeitgenössischem Komfort nicht verzichten und bastel mir meinen Mix zuerst auf Audacity zusammen, so kann ich die Länge besser auf die 30 bz. 45 Minuten pro Seite anpaasen und mir noch andere nette Spielereien erlauben (ein- und ausblenden, überlagern usw.). Die daraus erstellten MP3-Dateien (immer eine für A- und B-Seite) hatte ich bisher über meine Boombox von Panasonic, die einen USB-Eingang hat, auf Kassette gebannt. Nur leider klingt die Aufnahme sehr verrauscht und die Höhen klingen teilweise fürchterlich übersteuert und kratzend.
Ich habe mir für meine Stereoanlage nun ein altes Kassettendeck gekauft und verspreche mir davon eine bessere Aufnahme.
Ich verwende:
Kassettendeck: Fisher CR-123
Verstärker: Sony STR-AV270
Da ich hier keinen USB-Eingang habe, speise ich den Mix von meinem Smartpbone (Xperia Tippo) über den CD- oder Video-Eingang ein. Ich verwende diesmal eine WAV-Datei statt MP3, da ich mir davon eine bessere Qualität verspreche.
Im Prinzip funktioniert das schon, aber beim Probehören ist die Aufnahme ist fürchterlich leise. Der INPUT-Anzeigepegel beim Kassettendeck schlägt auch nicht einen Millimeter aus, selbst wenn ich den Input-Regler auf volle Pulle stelle kommt nicht mehr rüber.
Ich vermut mal, ich muss eine Art Vorverstärker zwischenschalten, damit das Eingangssignal mehr Saft hat, nur welchen? Kann ich damit, wenn ich mich ungeschickt anstelle, zuviel Power in meinen Verstärker reinblasen und mir die Anlage ruinieren? Ich habe es leider nicht so mit Technik...
Wenn ihr einen Tip habt, was ich da nehmen könnte wäre ich euch sehr dankbar. Ein neues Mixtape steht an, und der Empfänger soll damit auch Spaß haben (auch wenn er den Mix zusätzlich noch als MP3-Datei dazubekommt).
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#11
MP3 ist (verlustbehafteter) Stilbruch daher ist eine ordentliche WAV das Mindeste was man ausspucken sollte Big Grin

Ich weiss nicht was in Deinem Rechner verbaut ist an Soundhardware. Generell benutze ich trotz guter Apple Hardware zum ausspielen meistens ein kleines Behringer Tool mit ganz ordentlichen Burr-Brown Wandler drin:[Bild: 34917696oz.png]

Das kleine Spielzeug kostet keine 20 Euro und darüber könntest Du (ausschliesslich) Dein Audacity Signal ausspielen. Hat auch den Vorteil, dass die Systemklänge vom Rechner (Bling und Blangs vom E-Mail Programm, Chatfenster usw) nicht mit raus gehen (vorherige korrekte Konfiguration vorausgesetzt).
Das Behringer Kästlein verfügt auch noch über einen digitalen Ausgang. Und natürlich kann man auch analoge Signale damit in den Rechner spielen.

Das UCA 222 gibts beim Thomann zu kaufen für kleines Geld
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#12
DavorIdas, ich nehme an du gehst vom Smarti via USB zu Klinkenadapter dann von Mini Klinken über Adapter zu Cinch Verstärker zum CD bzw Video Eingang. Dann via Tape Rec Out zum Cassettendeck? Das müsste aber astrein funktionieren. Für meinen Geschmack zwar ein wenig viel Adapter, aber was solls.....

Was das von User Pyromixer empfohlene Behringer Kästchen bringen soll erschließt sich mir im Moment nicht. Aber ich hoffe er erläutert es noch genauer. Andere Möglichkeit, hat dein Smartphone eine separate Speicherkarte? Du könntest dann nämlich via Rechner auslesen und meinetwegen über den Behringer Wandler durch den Amp zum Tape schicken. (Vielleicht hat er es so oder ähnlich angedacht.)

Noch mal durchgelesen. Ich glaube ich bin auf dem Holzweg. Du bearbeitest die Mucke auf deinem Rechner und spielst sie dann auf das Smarti. Von dort gehts dann über den Amp zum Tape.
Klar, dann ist das Behringer Teil unbedingt sinnvoll. Du kannst dann direkt vom Rechenknecht via Behringer Zauberbox zum Verstärker und von dort zum Tape.
Viele Grüße
Michael
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#13
Zitat:Du kannst dann direkt vom Rechenknecht via Behringer Zauberbox zum Verstärker und von dort zum Tape.
So war es gedacht. Viele Wege führen letztendlich nach Rom.
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#14
Das ist wohl wirklich der Königsweg.
Viele Grüße
Michael
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#15
Danke Leute! Ja, das hört sich gut an und sollte mir helfen. Das UCA 222 brauch also keine externe Stromquelle und kann dennoch verstärken? Das wäre super!
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#16
Zitat:Das UCA 222 brauch also keine externe Stromquelle und kann dennoch verstärken?


Das UCA222 braucht keine weitere Stromquelle. Es versorgt sich selber über den USB Anschluß mit Saft. Treiber werden im Normalfalle auch keine benötigt. Es "verstärkt" im normalen Rahmen, am Ende kommt sowas wie ein übliches Line-out Signal raus welches natürlich abhängig ist von deinem aufgenommenen Musikmaterial und der Einstellung des Mixers für den Ausgang ist (normalerweise voll auf für den UCA 222 Kanal). Die Aufnahme in Audacity muss natürlich vernünftig ausgesteuert und evtl. normalisiert sein. Was hier versaubeutelt wurde, kann kein System der Welt mehr retten.


Das UCA222 besitzt auch noch einen regelbaren Kopfhöreranschluß. Man könnte also sogar ohne Verstärker arbeiten und das Signal direkt an der Box abhören und direkt zum Tape Deck damit.
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#17
DavorIdas,'index.php?page=Thread&postID=231426#post231426 schrieb:Da ich hier keinen USB-Eingang habe, speise ich den Mix von meinem Smartpbone (Xperia Tippo) über den CD- oder Video-Eingang ein.
Hallo,
bei vielen Smartphones ist die maximale Lautstärke begrenzt, um Hörschäden mit Kopfhörern zu vermeiden. Das kann man meist irgendwo abschalten. Hast Du mal geschaut, ob es daran liegt?

Gruß
Robert
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#18
Pyromixer,'index.php?page=Thread&postID=231452#post231452 schrieb:Das UCA 222 gibts beim Thomann zu kaufen für kleines Geld
Danke Leute! Mit dem UCA 222 und einer WAV-Datei vom Laptop abgespielt und über den VIDEO eingespeisst hat es super funktioniert! Beim Probehöhren klingt die Aufnahme schön klar und unverzerrt. Und das beste: ich höre die alte überspielte Aufnahme im Hintergrund nicht mehr heraus. Das konnte meine Boobox nämlich auch nicht vermeiden.
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#19
Die Kassette klingt schon echt gut, aber an der Qualiät lässt sich bestimmt noch etwas verbessern. Auch wenn ich ein WAV-Datei abgepielt habe, den Mix habe ich überwiegend aus MP3-Dateien in Audacity zusammengestückelt. Eine andere Möglichkeit meine CDs zu digitalisieren als MP3 kenne ich noch nicht. Wenn ich Musik rein digital kaufe, bekomme ich manchmal FLAC angeboten. Das scheint derzeit die beste Qualiät zu liefern. Nur, wie erstelle ich eine FLAC (oder anderes besseres Format als MP3) von meinen Audiotracks von CD?
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#20
Zitat:Nur, wie erstelle ich eine FLAC (oder anderes besseres Format als MP3) von meinen Audiotracks von CD?

Da ich nur Applezeug verwende weiss ich nicht wie es bei Audacity mit Flac ausschaut. Mein auf dem Mac öfter mal genutztes ganz simples Audioprogramm kann schon diverse Formate exportieren:
[Bild: 34967359ag.png]

Aber letztlich ist es eh Wurscht weil der Sound von CD Tracks dadurch auch nicht mehr besser wird. Entweder du rippst die CD Titel von der CD einfach als 16Bit 44,1kHz, Stereo WAV auf die Platte, dann hast du eigentlich eine 1:1 Digitalkopie davon. Dafür gibts CD Ripper Software. Und diese WAV schiebst Du dann in Deinen Mix und gibst den fertigen Mix dann als 320er MP3 oder wieder als WAV aus, wie Du willst.


MP3 ist ein Thema für sich. Niemand weiss was Du da für MP3 Zeug auf der Platte hast. Wenn das schon nicht gut ist, dann wird es auch nie mehr besser. Direkt von CD zu rippen ist dann immer noch die beste Methode.

Oder einfach ein Spotify Abo und und auf höchste Audio-Qualität stellen wäre noch eine Methode.


Oder noch ein Tipp: Platinum Notes verwenden um seinen Tracks den letzten Schliff zu geben. Dieses wirklich geniale Tool sorgt z.B. dafür, dass sich alle Tracks egal ob 70er Jahre Oldie oder ein 2018er Charthit vom Höreindruck her genau gleich laut anhören. Dabei wirkt da kein schnödes Normalizing sondern komplizierte Algorithmen. Nebenher lassen sich auch noch andere Dinge in PN wie Dynamik usw. verschieben um allen Tracks einen gleichmässigen Grundsound zu verpassen. Wichtig ist dann, dass man ausnahmslos alle Tracks da vorher durch schickt, sonst bringt der Effekt nicht viel. Für Sampler, Mixe aber natürlich auch für DJs usw. ein hervorragendes Tool. Auch hier gilt: Je besser das Grundmaterial umso besser wirkt es.


Bei alledem ist lustig: Früher hat man versucht möglichst die ganze Mucke von analogen Speichern in die digitale Welt zu bringen und heute macht man es wieder genau andersherum Big Grin
Cassetten hören ist ein geheimer Akt. Streams und Computer verbinden dich mit allen. Mit der Cassette bist du allein.
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#21
Flac ist immer WAV vorzuziehen. Es ist das bessere, pfiffigere und modernere Format und spart auch noch Platz ohne an Qualität zu verlieren. Gapless (im Gegensatz zu MP3) und Taging sind auch möglich, was will man mehr.

Zum CD rippen verwende ich EAC. Ich kann dir bei Interesse fertige Einstellungen senden. Die kannst du dann einfach bei EAC aufrufen, laden und rippen.
Viele Grüße
Michael
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#22
"Flac ist immer WAV vorzuziehen"

Nicht alle älteren Audiogeräte können flac lesen. Mit neueren Geräten sollte es aber keine Probleme geben.

Gruß Dietmar
Fostex R8; REVOX B77; Uher 4200 Report IC, Uher 4000 L, Tesla B115; Tesla B90; Technics RS AZ7; Mirano Echo Chamber T-4;
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#23
Stimmt. Aber ich ging davon aus dass diese Grundvoraussetzung bekannt ist.
Viele Grüße
Michael
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#24
Adler23,'index.php?page=Thread&postID=231971#post231971 schrieb:Zum CD rippen verwende ich EAC. Ich kann dir bei Interesse fertige Einstellungen senden. Die kannst du dann einfach bei EAC aufrufen, laden und rippen.
EAC kenne ich nicht. Ich benutze Audiograpper, und das kann auch WAV exportierern. So würde ich es in Zukunft machen: Also Stücke von meiner CD-Sammlung als WAV speichern und von gekaufter Musik über Bandcamp nur flac verwenden. Alles in Audacity zusammenfügen und über das UCA 222 einspielen.
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#25
Bei meinem Kassettendeck kann ich über INPUT die Aufnahme-Lautstärke regeln. Ich habe erstmal alles auf gesundem Mittelmaß belassen (5 von 10). Auf dem PC lag die Lautstärke der WAV-Datei über den VLC-Player bei 80%. Das Ergebnis klingt sauber und nicht übersteuert. Spielt die Lautstärke beim Abspielgerät (in diesem Falle VLC) überhaupt eine Rolle? Könnte ich die auch auf 0% drehen?
Wie macht ihr das so?
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#26
Gestaltet ihr eure Kassetten-Cover selber oder schreibt ihr die Titel einfach nur auf den "Beipackzettel"? Diese Frage passt nicht ganz in dieses Thema. Ich konnte bis jetzt aber keinen Eintrag in diesem Forum zu Covern finden. Soll ich dazu lieber ein eigenes Thema erstellen? Oder bin ich mit meinen kreativen Bemühungen vollkommen fehl am Platz in diesem Forum?
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#27
DavorIdas,'index.php?page=Thread&postID=232165#post232165 schrieb:Bei meinem Kassettendeck kann ich über INPUT die Aufnahme-Lautstärke regeln. Ich habe erstmal alles auf gesundem Mittelmaß belassen (5 von 10). Auf dem PC lag die Lautstärke der WAV-Datei über den VLC-Player bei 80%. Das Ergebnis klingt sauber und nicht übersteuert. Spielt die Lautstärke beim Abspielgerät (in diesem Falle VLC) überhaupt eine Rolle? Könnte ich die auch auf 0% drehen?
Wie macht ihr das so?

Das Gainstaging sollte halt insgesamt passen. Bei VLC kann man die Ausgangslautstärke teilweise auf über 100% regeln, was dann bei Vollaussteuerung einer Datei zu D/A-Clipping führen kann, von dem her gerne auf 80% lassen, sofern du damit dein Tapedeck vernünftig aussteuern kannst.

Laut Datenblatt gibt das UCA222 maximal 2 dbV aus, was +4.2 dBu entspricht. Das ist für Hifigeräte schon ordentlich, also ruhig in VLC auf 80% gehen.
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#28
Ich drucke mir "Beipackzettel". Habe mir dafür Vorlagen erstellt und trage nur die Titel ein, feine Sache, die Einleger sehen sehr professionell aus.
Ich kenne "Audiograpper" nicht, bin aber mit EAC sehr zufrieden. Jeder hat da so seine Vorlieben. Eigentlich nehme ich, da ich nur "komplette Werke" höre, auch nur komplett Alben auf. Zusammenstellungen wie du mache ich eher selten.
Viele Grüße
Michael
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#29
Ich mache nach wie vor regelmäßig Mixtapes aus allen möglichen Quellen durcheinander, bastele auch gerne hübsche Cover dazu und höre sie dann in meinen Autos, denn die sind tape-only. Zuhause laufen aber ebenfalls häufiger mal Kassetten, denn die muß man nicht so häufig umdrehen wie Platten. Und auch die Musik meiner 12jährigen Tochter wandert gelegentlich auf Kassetten, denn wenn sie mitfährt, besteht sie auf ihre Musik, ob das nun Radio 1Live ist oder eins ihrer Bänder. Für das moderne, basslastige und übersteuerte Zeug eignet sich übrigens nach meiner Erfahrung Ferroband besser.

Viele Grüße
Nils
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#30
tk141,'index.php?page=Thread&postID=232243#post232243 schrieb:Ich mache nach wie vor regelmäßig Mixtapes aus allen möglichen Quellen durcheinander
So handhabe ich es in den meisten Fällen auch. Ist eine Frage der Gewohnheit, da die Quelle unserer jugendlichen Musiksammlung in den 80er Jahren nun mal fast ausschließlich das Radio gewesen ist. Ganze Alben zu überspielen kam dann in den 90ern zunehmend in Mode, wenn sich einer der Freunde eine Platte oder CD gegönnt hatte.
Aber auch denn nicht einfach "alles", wenn nur ein paar wenige Titel pro Album interessant waren.

Also, es lebe das "Mixtape". Warum lieb gewordene Gewohnheiten ablegen ?

Im Übrigen wurden solche vielfältig bespielen Kassetten von uns nie als "Mixtape" bezeichnet, diese Namensschöpfung habe ich erst hier im Forum kennen gelernt...

Grüße, Rainer
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#31
Adler23,'index.php?page=Thread&postID=232231#post232231 schrieb:Ich drucke mir "Beipackzettel". Habe mir dafür Vorlagen erstellt und trage nur die Titel ein, feine Sache, die Einleger sehen sehr professionell aus.
Ich kenne "Audiograpper" nicht, bin aber mit EAC sehr zufrieden. Jeder hat da so seine Vorlieben. Eigentlich nehme ich, da ich nur "komplette Werke" höre, auch nur komplett Alben auf. Zusammenstellungen wie du mache ich eher selten.

Könntest Du Deine Beipackzettel mal zeigen?
Bin an sowas immer interessiert.
Ich nutze Excel dafür und zum rippen nehme ich auch ausschließlich EAC
Viele Grüße
Jörg
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#32
Klar, kein Problem. Ich sende dir morgen eine E Mail mit meinem "Beipackzettel". Heute habe ich leider keine Zeit mehr dazu.
Viele Grüße
Michael
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#33
Hallo,
Aufnahme meist von YouTube, Tonextraktion mit VLC media player;
Zusammenstellung und eventuelle Korrekturen mit WAVELAB LE 8;
Bandaufnahme mit Presonus Audiobox USB;
Kassettenschachteleinleger mit MS Publisher;
habe ich etwas vergessen?
Viele Grüße, Jürgen


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#34
Hallo - Frage an die Wissenden .
Habe mir einen generalüberholten CD Spieler von Yamaha gekauft . Benötige diesen zum Überspielen . Typ CDX 890 . Baujahr 1996 - 1998 . Leider fehlt mir die BDA . Im Netz konnte ich nur die englischsprachige finden . Weiß jemand , wo die deutsche als PDF Datei zu laden ist ?
Danke für Eure Mühe !
Abendliche Grüße !
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#35
Mir ist ziemlich egal, um was für ein Format es sich handelt, solange die Qualität stimmt und da braucht man nicht disktueiren: mp3 mag verlustbehaftet sein, aber ab einem gewissen Codec und einer gewissen Bitrate ist es schlichtweg nicht mehr hörbar und egal. Ich nutze mp3 nach wie vor, weil es einfach und kompatibel ist, die meisten Dateien auf meinem Computer sind mp3 (meist 192 kbps). Ich muss aber auch zugeben, dass ich einige mp3s aus der Anfangszeit ab 2000 habe, die ich damals aus dem Internet runtergeladen habe (die also zu dem Zeitpunkt durchaus schon einige Jahre alt sein konnten), die ich nicht mehr hören will, weil sie beschissen klingen.

Ich benutze mittlerweile aber auch zunehmend Spotify und Songs die dort nicht vorhanden sind, integriere ich über die Importfunktion in meine Playlisten und so nehme ich dann auch meine Cassetten auf.

Je nachdem für welche Anwendung es gedacht ist nutze ich auch DSP und Dynamikkompression (das kommt z.B. gut im Ghettoblaster - geht schön laut und erweitert die Räumlichkeit), ausserdem braucht man dann Nichts Einpegeln und kann einfach Alles durchlaufen lassen.

Ein "richiges" Mixtape, das ich für den Tagesgebrauch mache (was ich auch im Walkman höre, wo man schlechte Qualität besonders hört), pegele ich klassisch einzeln ein. Das ist viel Arbeit, aber das Resultat ist eine echte Belohnung. Ich habe mir auch schon alte Sampler (K-tel, Arcade, PolyStar) "geremastert", indem ich alle Tracks digital gesammelt habe, das was ich nicht gefunden habe, habe ich dann von gut erhaltenen Cassetten oder Platten digitalsiert und nachbearbeitet, je nachdem was besser klang. Bei gekürzten Fassungen habe ich auch immer versucht die ganze Version zu bekommen und das Endresultat dann auf eine zeitgemäße Cassette aufgenommen. Soundtechnisch sind diese alten Sampler oft sehr bescheiden, weil die Seitenlänge bei Platten nunmal ausschlaggebend ist. Um die Rillen besonders dünn zu halten wurden dann Bässe und Höhen reduziert und leise gemastert. Oft hat man sich keine Mühne gegeben und dann das selbe beschnittene Master auch für die Cassettenversion benutzt, obwohl dort eine bessere Qualität bei langer Spielzeit möglich gewesen wäre.

Wichtig ist mir bei der Aufnahme immer eine korrekte Einmessung.

So ein kleines Fisher Deck ist schon nicht schlecht, aber man ist bei der Wahl der Cassetten begrenzt, zumal es Zeit kostet eine korrekte Einpegelung vorzunehmen. Ist die Cassette nicht auf das Gerät eingemessen ist der Pegel hinterher leiser oder lauter als eingestellt und verglichen mit dem Original ist der Frequenzverlauf dann nicht linear sondern dumpfer oder brillianter, das zieht dann auch leider mit sich, dass Dolby und auch andere Kompander nicht funktionieren.

Man sollte also immer ein Deck mit Einmessmöglichkeit haben oder sein Deck zumindest fest auf eine Sorte einmessen und dann nur diese benutzen.

Mit einem richtig eingemessenen Deck erreicht man jedenfalls Aufnahmen, die von einer CD bis auf den Rauschanteil im Normalfall nur schwer zu unterscheiden sind. Die Qualität einer guten MC kann schon verdammt gut sein.

Wichtig ist dafür aber auch, dass alle Geräte mechanisch korrekt justiert sind. All meine Decks, Walkmans, Ghettoblaster habe ich nachgemessen und ggf. den Tonkopf justiert, ausserdem die Geschwindigkeit und es ist auch eigentlich fast immer so, dass bei so alten Geräten die Andruckrolle hinüber ist.

Das erste Deck wo ich so ein Problem noch nicht hatte - dafür viele andere - ist mein Dual C839 RC, das ein Kumpel vor ein paar Monaten neben einem Altglascontainer gefunden hat. Das Gerät macht Spass und kann auch gute Aufnahmen machen, aber auch hier ist das Problem, dass es kein 3 Kopf Gerät ist und deshalb nicht leicht einzupegeln. Es gibt zwar einen Limiter, den ich aber höchstens für Echtchrombänder benutzen würde, die ohnehin nur noch bis 0 dB aussteurbar sind, weil er bei 0 dB dicht macht, da verschenkt man wertvollen Pegel.

Am Liebsten benutze ich zum Aufnehmen immernoch mein AKAI GX75. Das kann ich im Schlaf bedienen und natürlich macht es tolle Aufnahmen.

Wenn vorherige Aufnahmen auf der Cassette hörbar sind hat das Panasonic Gerät wahrscheinlich keine Eignung für Typ II bzw. IV Cassetten und kann nur mit Typ I Bändern umgehen. Das ist bei einfacheren Recordern normal, der Löschstrom ist dann zu gering um die höherwertigeren Bänder vollständig zu löschen. Wenn du dich nicht mit den unterschiedlichen Cassettentypen auskennst, solltest du dich unbedingt damit auseinandersetzen, das ist ein Wichtiges Thema.

Es gibt Typ I - Ferro, das einfachste Band, das auch als erstes entwickelt wurde. Als der Qualitätsanspruch stieg, kam Anfang der 70er Typ II - Chromdioxid dazu, das hatte einen besseren Frequenzgang und erreichte erstmals HiFi Qualität mit dem Medium Cassette, man brauchte aber Recorder, die das Band korrekt bespielen konnten. Typ I wurde parallel dazu auch weiter entwickelt und irgendwann erreichte auch das HiFi, ist aber trotzdem schlechter als Typ II (lauteres Rauschen, schlechtere obere Höhen, dafür deutlich weniger Empfindlichkeit gegen starke Bässe, während Chromdioxid empfindlich auf Bässe reagiert und schnell verzerrt), dann wollte man die Vorteile beider Bänder zusammen bringen und entwickelte das Ferrochrom Band, das ging mit 2 Bandschichten, hat sich aber nicht durchgesetzt, auch wenn es recht vielversprechend war, ende der 70er kam dann das Reineisenband - Typ IV, das war dann das Nonplusultra, schweineteuer und ehrlich gesagt in einem guten Gerät von einer vernünftigen Typ II Cassette nicht zu unterscheiden. In günstigeren Geräten, die dafür ausgelegt waren können sie aber tatsächlich die Qualität ungemein steigern, speziell bei Geräten aus den frühen 80ern. In den 90ern klingen auch einfache Geräte mit Typ II Cassetten meiner Meinung nach gleichwertig.

Die Japaner wollten keine Lizenzen für das teure Chromdioxid aus Deutschland bezahlen und haben deshalb schnell ihr eigenes Ding entwickelt, was alle Nachteile der Chromdioxid Cassetten überwunden hat. Japanische Chromsubstitute (TDK SA, Maxell XL II und wie sie alle heissen) sind in ihrer Klasse State of the Art und super unkompliziert zu handeln. Ein einfaches Cassettendeck und eine TDK SA machen i.d.R. fast perfekte Aufnahmen, weil die SA am Nächsten an der IEC II Norm ist und die meisten Decks darauf eingemessen sind.

Aber auch in höherwertigen Decks finde ich die Standardbänder am Unkompliziertesten. Denn um die Qualität noch zu steigern hat man Cassetten mit mehreren Schichten hergestellt (die gabs für Typ I bis IV), sie hatten dann je teurer und besser sie wurden Zusätze in ihren Namen (TDK SA-X, SA-XS, Maxell XL II-S usw.) und hatten teils irrsinnige Preise. Der Gewinn daraus ist nicht sonderlich hoch, das sind zwischen 2 und 4 dB mehr Dynamik. Ausserdem haben diese Bänder eine Biegung im Frequenzgang, sodass man - um sie korrekt bespielen zu können - ein Cassettendeck haben muss, dass diese Biegung ausgleicht. Das geht nur, wenn man einen dritten Messpunkt im Mittenbereich hat.

Normale Einmesshilfen oder Einmesscomputer und auch Decks, die im Inneren fest eingemessen wurden haben nur 2 Kalibrierungsmöglichkeiten. Jede Cassettensorte ist zwar einem Bandtyp zugeordnet, aber von Hersteller zu Hersteller sind die magnetischen Eigenschaften des Bandes trotzdem anders. Sie funktionieren zwar ungefähr für den jeweiligen Bandtyp, aber eben nicht perfekt. Das nennt man Arbeitspunkt. Eine TDK SA hat einen anderen Arbeitspunkt, als eine Maxell XL II, Sony UX oder Fuji Z II oder gar ein Echtchromband von BASF oder AGFA, das im laufe der Jahre altert und seine Eigenschaften verliert. Man muss also je nach Cassettensorte den Arbeitspunkt anpassen.

Der Arbeitspunkt ergibt sich normalerweise aus BIAS (Vormagnetisierung, was den Hochtonbereich beeinflusst) und Aufsprechpegel, der die Lautstärke der Aufnahme beeinflusst, bei Zwei oder mehr Schichten kommt noch der Rec EQ für die Mittenentzerrung dazu, den wie gesagt nicht jedes Deck hat. Wenn das Deck nur aussen einen Rec Lev Regler hat beeinflusst man damit zwar auch die Aufnahme, aber nicht den Aufsprechpegel auf dem Band, sondern nur den Pegel, der ins Gerät reingeht. Wenn der Aufsprechpegel also nicht stimmt wird die Aufnahme leiser oder lauter als eingestellt und genau so ist es mit den anderen Parametern, zu dumpf oder zu hell. Für die Wiedergabe hat man immer die selbe Entzerrung für einen Bandtyp - egal welche Bandsorte man benutzt, deshalb muss auf der Aufnahmeseite für eine bestmögliche Aufnahme Alles stimmen.

Dolby reagiert auf falsche Parameter sehr empfindlich, denn was bei der Aufnahme codiert wird, muss spiegelbildlich wieder decodiert werden, wenn die Parameter nich stimmen, verrutscht der Spiegel quasi und das Resultat ist ein nicht funktionierendes Dolby. Deshalb schimpfen auch viele darauf. Auch bei mehreren Decks untereinander gibt es mit Dolby oft Schwierigkeiten, weil sich auch Wiedergabeseitig selten an die IEC gehalten wurde. Ich habe mehrere Geräte und die Wiedergabe der Cassetten ist in jedem Deck anders, obwohl der Kopf richtig eingestellt ist und auch der Dolby Level ist immer etwas anders eingestellt, aus diesem Grund ist das häufig inkompatibel, obwohl Alles zu stimmen scheint. Ich nehme trotzdem immer mit Dolby auf, denn Dolby B kann man auch immer gut ohne abspielen, ohne dass es schlecht klingt.

LG Tobi
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#36
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=232274#post232274 schrieb:Ganze Alben zu überspielen kam dann in den 90ern zunehmend in Mode, wenn sich einer der Freunde eine Platte oder CD gegönnt hatte.
Also meine Eltern haben das schon in den 70ern fleißig betrieben! Meine Mutter wohnte zeitweise in der Gegend von Ludwidgshafen, da waren größere BASF-Käufe kaum zu vermeiden, vor allem LH orange. Irgendwann hat ihr leider auch einmal jemand einen Schwung von 30 oder 40 SUN (TDK-Plagiate aus dem Hause ACME Hongkong) angedreht, die sind eine Katastrophe. Mein Vater war mehr der Fan von Typ 2, sowohl Chrom von Philips als auch FeCo aus Japan, viel TDK und etwas Sony. Daneben die eine oder andere AGFA (Stereochrom, einige wenige Super Color). Einige Sony FeCr der letzten Generation gibt es auch. Und die Mehrheit dieser Bänder sind Kopien von LPs, ein Album pro Seite auf C90 oder 90+6. Da sind echte Perlen dabei!
Ich nehme zwar nach einer langen Pause wieder auf, aber recht selten. Sonntag hab ich zwei LPs auf eine TDK CDing 2 kopiert, weil ich die gerne haben wollte. Also die gute alte Methode. Einmal hab ich sogar eine CD aus der städtischen Bücherei auf eine TDK SA kopiert.
Mein System ist grundsätzlich eine klassische Komponenten-Anlage der Mittelklasse. Basis ist ein Fisher System 7000 von 1978, Flohmarktkauf. Ergänzt ist es um ein Pioneer CT-W606DR aus den späten 90ern, einen geschenkten NAD-CD-Player, einen Sony-MD-Player und einen Dual 721. Verbunden, aber etwas abseits, stehen noch ein Philips N4504 und der Computer via USB-Soundkarte. Die Verkabelung ist ziemlich kreativ, eigentlich bräuchte ich eine zweite Tape-Umschaltbox. So kann ich aktuell halt nicht auf MD aufnehmen, aber in der Versuchung war ich schon lange nicht mehr.
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#37
Ich bin nicht so der Albummensch. Es gibt eigentlich kaum Alben auf denen ich Alles gut finde. Meistens sagen mir nur 2 bis 3 Titel zu, deshalb erstelle ich eigentlich nur Mixtapes oder Best ofs eines Interpreten. Ich benutze die Cassetten auch gerne zum Feiern draußen oder in der Küche. Hat einfach den Vorteil, dass man nicht die ganze Zeit am Handy an der Warteschlange von Spotify fummelt und dann viel bewusster die Umgebung oder auch die Musik wahrnimmt. Diesen „Skill“ brauche ich einfach, um mich nicht automatisch irgendwie auch dem Multitasking hinzunehmen und Alles nur so halb mitzukriegen.

Ich höre auch jede Menge gutes Zeug im Radio. An der Arbeit höre ich öfter mal Dlf Nova, Dlf oder Flux FM, da gibt’s immer so Phasen wo ich alles öde finde, aber manchmal schleichen sich auch jede Menge gute Sachen ein und dann kommt Alles viertel bis halbe Jahr auch mal ein Mixtape mit neuer Musik raus. Allerdings ist es auch da so: Von einem Künstler gefällt mir selten so viel, dass sich das Album lohnt. Sowas würde ich dann eher bei Jazz machen, aber zu solchen Anlässen benutze ich Cassette wenig. Da dann eher Schallplatte oder Tonband.

LG Tobi
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#38
Stimmt, Alben ohne "Ausschuss" gibt es für mich auch sehr selten, trotzdem sichere ich sie meistens komplett, weil Geschmack sich ja auch ändern kann. Mixtapes sind halt viel mehr Aufwand, dementsprechend mache ich die kaum noch. Mein letztes großes hab ich 2003 gemacht, wo ich auf eine Griechenlandreise keinen wertvollen MD-Walkman mitnehmen wollte, daher hab ich mir eine C90 mit Lieblingsmusik bespielt und mitgenommen. Das war auch meine letzte Aufnahme der "ersten Kassettenphase".
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#39
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=236342#post236342 schrieb:Es gibt eigentlich kaum Alben auf denen ich Alles gut finde.
Stimmt genau. Deshalb habe ich diese dann ja auch auf Kassette oder Band von Freunden kopiert. Big Grin Wenn es wirklich mal ein Album war, wo ich tatsächlich alles gut fand (Depeche Mode, De/Vision...) dann habe ich mir das auch selbst gegönnt. Das hat sich in den 90ern bei den damals angesagten Eurodance- Krachern aber meist nicht gelohnt, zumal man diese meistens sowieso nur im Auto hören konnte. Für zu Hause war das nix... Wink Wink

Grüße, Rainer
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#40
Naja früher war das mit dem Geschmack vielleicht relevant, heute aber nicht mehr, da sowieso Alles irgendwie Digital verfügbar ist, mache ich mir darum keine Gedanken, wenn ich dann ein Lied doch auf Cassette haben will, hole ich es mir halt von Festplatte oder Spotify, aber gerade für unterwegs ist es wichtig, dass man nicht unnötigen Ballast mitschleppt, weil Batterien und Bier wiegen auch ^^.
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#41
DOSORDIE,'index.php?page=Thread&postID=236354#post236354 schrieb:Batterien und Bier wiegen auch
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#42
Schade , daß keine Rückmeldung zur meiner BDA CD Spieler Frage kam , aber halb so wild . Bin eh nicht der CD Hörer . Benötige diesen nur zum Überspielen und das bekomme ich auch ohne Bedienungsanleitung in den Griff Smile Obwohl ich ehrlich sein möchte , beim Yamaha CDX 890 mußte etwas Höhe zugegeben werden . Dieser klingt nicht so extrem grell hell . Nun zum Thema - auch interessant für Kassette im Jahr 2019 . Überspielen auf Kassette erfolgt klassisch , d.h. von CD ( wenn möglich Original ) oder Platte ( Singles haben meines Erachtens mehr Power als LPs ) auf Kassette . Ordentliche Audio Kabel finde ich auch wichtig . Habe die hier im Forum beworbene ATR Kassette mir zugelegt und bespielt . ( auf Kenwood KX1100HX )Klang ist super . Aufnahmepegel und Wiedergabepegel unterscheiden sich jedoch - BASF Band halt . Nicht weiter tragisch . Tragisch fand ich nur den Kassetten Preis in Höhe von 7 Mark - äh - 7 EUR .
Schöne Feiertage und Beste Grüße !

PS : Photos sind dem Netz entnommen...


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