Seltsames B215 Gleichlaufproblem
#1
Hallo zusammen,

noch im alten Jahr ergeben sich leider neue Probleme mit meinem neuen alten B215.

Die ganze Geschichte:

Ich wollte eine Radioshow aus dem Internet aufnehmen, welche auf Mixcloud zum erneuten Anhören liegt, also zur Feier des Tages eine neue BASF Chrome Maxima II C90 ausgepackt und rein in das B215.
Gegen Ende der ersten Seite, so ab 35min, bemerkte ich, dass Piano und Streicher leiernd klangen, Musik war Disco/House der 90er Jahre. Dies wurde gegen Bandende dann immer schlimmer, vorallem im Vorbandvergleich. Selbst perkussive Gitarren klangen wie moduliert. Es war kein langsames leiern, sondern wie ein ordentliches Vibrato.

Auf der B-Seite war es dann zu Bandanfang erstmal besser, aber auch nicht gut.

Ich habe dann kurzerhand ein Keyboard an das B215 angeschlossen und selbst ein paar Streicher gespielt: Ergebnis: an allen Bandstellen extreme Gleichlaufschwankungen, am Bandanfang etwas weniger, ab Mitte stark.

Dann habe ich andere CCs ausprobiert: Mit Maxell UD-I und UD-II ist davon nichts zu hören. Da dachte ich mir, dass es vllt an der BASF Cassette lag.

Selbe Radioshow auf eine BASF Ferro Extra aufgenommen, wieder ab 35min die selbe leier. Danach wieder Keyboard angeschlossen, Streicher ungenießbar leiernd auf der gesamten A Seite. ?!?!

Wieder Maxell UDI rein, kein Leiern, selbst am Bandende nicht. Eine etwas betagte TDK D C60 leiert aber ebenfalls stark.

Bandabhängig entweder extreme oder garkeine Gleichlaufschwankungen? ?(

Ich versteh gerade die Welt nicht mehr.

Kurze Facts für diejenigen, die meinen ersten B215 Thread nicht gelesen haben:

Am Gerät sind sämtliche Kondensatoren getauscht, Capstanmotoren zerlegt und Lager geschmiert, Motoren laufen geräuschlos. Andruckrollen sind allerdings noch die Originalen. Liegt das daran? Welche sind empfehlenswert?


Vielen Danke für jegliche Hilfe! Ich wünsche allerseits einen guten Rutsch ins Jahr 2019.

Liebe Grüße,

Ben
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#2
Mach die Andruckrollen neu und alles ist gut. Meine sind von Revox Villingen.
Gruß
siggi
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#3
Ja, Andruckrollen würde ich auch sagen. Du hast doch das Gerät unlängst revidiert, ich ging davon aus dass du die Rollen ausgetauscht hättest und das es so selbstverständlich für dich wäre dass du es nicht exponierend aufgeführt hast Smile .
Viele Grüße
Michael
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#4
Hallo zusammen,

ja, hätte man meinen können. Big Grin Ich hatte allerdings keine so kleine Zange für die Sicherungsringe, deshalb habe ich die alten Rollen nicht demontiert. Sie machten so rein optisch einen passablen Eindruck und schienen auch nicht wirklich spröde oder ausgetrocknet.

Ich habe jetzt mal passendes Werkzeug und testweise günstige Rollen passender Dimension auf eBay erstanden, wenn das eine Verbesserung oder zumindest eine Veränderung bringt, werde ich bei Revox hochwertige Rollen bestellen.

Was mich nur wundert ist, dass bei einigen Bandtypen gar kein Problem auftaucht, manche hingehen völlig unbrauchbar spielen. :whistling:

Euch allen einen guten Rutsch! thumbup

Ben
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#5
BASF sind glatter kalandriert, die reagieren daher empfindlicher auf verhärtete Rollen. Schau mal in der Bucht nach "fred_gewinnt" (Friedhard Clausen) der hat öfters auch Rollen mit Sinterkern, die weitgehend dem Revox-Original entsprechen. Ich hatte im guten Glauben mal einen Satz bei revox-onl.... bestellt, die waren doch so frech, mir einen Satz, den sie bei Pollin für 2€ eingesackt haben für sage und schreibe 57€ weiterzuverkaufen, habe ich dann gleich storniert. Pollin-Rollen (die guten von RFT) habe ich selbst genug. Die gingen zwar notfalls auch, aber man sollte möglichst nahe beim Original sein. Die Sprengringe entferne ich mit einem passenden Schraubendreher, mit dem ich den RIng von der Achse drücke. Beim Aufdrücken kannst Du ihn dann sanft axial drücken, bis die Rolle fast spielfrei ist. Es sollten beim Rollensatz auch Teflonscheiben dabei sein, oder die alten wieder verwenden, wenn sie noch einwandfrei sind.
Gruß André
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#6
Hi André,

danke für Deine Tipps, genau bei diesem Kollegen habe ich jetzt mal testweise vier günstigere Rollen in der passenden Dimension bestellt, wohl mit Plastikkern.

Die Greifscheiben herunterzudrücken habe ich auch probiert, nur schien es mir so, als ob diese sehr stramm sitzen. Vielleicht bin ich auch zu ungeschickt dazu, ich wollte nicht übermäßif dran herumdrücken und biegen.
Ich habe mir eine Knipex-Zange geordert, mit der man die runter bekommen sollte.

Testweise nehme ich gerade nochmal die selbe Radioshow auf eine Maxell UDII auf, die sich im ersten Test als völlig unauffällig zeigte. Mal schauen, was sich tut. Seit meiner Revision hab ich ja schon ein paar Tapes aufgenommen und bislang gab es keine Probleme. :whistling:

Guten Rutsch allerseits Smile
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#7
Für den Revox B 215 gab es nie Rollen mit Sinterkern,
waren immer aus Nylon.
Beim B710, je nach Seriennummer, war es anders.
Also Sinterkern nur Nachbauten.
Neue original Revox Andrucksrollen B710 / B215 habe ich da.
Gruß
Peter
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#8
Also mein Revox B215 hat Rollen mit Sinterkern und die sind ziemlich sicher die Originalen.. ich hab das Gerät aus erster Hand und der Herr meinte, er hat es genau so gekauft.
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#9
Meines hat ebenfalls AR mit Sinterlagern
Viele Grüße
Jörg
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#10
Hallo!

Die originalen Andruckrollen haben definitiv einen Sinterkern. Bei Revox selbst gibt es aber heute als Ersatz nur noch Rollen mit Kunststoffkern.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#11
Zum Thema Andruckrolle habe ich dort von meiner Erfahrung berichtet:

Link entfernt !!!

Zu Beachten ist, dass die Ausführung mit Metallkern zu Kunststoffkern abweichende Maße haben, welche unterschiedliche Ausgleichscheiben erfordern.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#12
... ich besitze zwei Revox B215 MK2 (Erstkauf) und beide besaßen definitiv nie eine Andruckrolle mit "Sinterkern". Die Lager bei diesen Modellen konnten also wohl beides sein: Kunststoff oder Sinter. Selbst die Profivariante Studer A721 bei den Rundfunkanstalten besaßen nur Kunststofflager. Zum Thema Haltbarkeit: Meine Decks haben zur Zeit etwa 6.000 Betriebsstunden am Band hinter sich und das ohne Probleme. Warum die nicht "so dolle" sein sollen, wie in der Verlinkung von Gyrator beschrieben, entzieht sich meiner Kenntnis. Soviel zum Thema definitiv Smile
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#13
Warum es nicht so dolle war habe ich geschrieben, entsprach nicht ganz meiner Erwartung funktionieren aber ansonsten seit dem ohne Probleme. Mir ging es auch nicht darum, sondern um den Hinweis. Der bleibt, jedoch der Link wird entfernt, damit Du Dich und andere sich nicht daran stören mögen. Ansonsten weiterhin einen Guten Start für 2019 und Tschüss

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#14
Hallo zusammen,

es ging etwas weiter und aktuell habe ich das Gleichlaufproblem beseitigt.
Ich habe von eBay günstige Andruckrollen gekauft und diese verbaut. Sie sind etwas größer, als die Originalen. Trotzdem sind die Gleichlaufprobleme verschwunden.

Im Tapeheadsforum schreibt allerdings der Herr von ANT im Jahre 2013, dass diese Rollen den Bandzug zwischen den Capstans erhöhen würden und deshalb nicht empfehlenswert seien. Ich frage mich, wie das sein kann, aber es sei mal dahin gestellt und verunsichert mich.

Hat jemand mit den Rollen von revox-online Erfahrungen? Diese sollen mit Sinterlagerkern sein und den alten Originalen 1:1 entsprechen.. oder muss man auf die originalen Revoxrollen zu je knapp 50€ zurückgreifen, um auf Nummer sicher zu gehen? Ich möchte das Problem beseitigen, aber 100€ für zwei kleine Nylonrollen finde ich halt happig.. :S
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#15
Der einzige Grund für ehöhten Bandzug zwischen den beiden Tonwellen, den ich mir jetzt so auf die schnelle vorstellen kann, wäre zu hoher Grip der der Rollen.
Dadurch würde der definierte Schlupf an der linken Rolle kleiner und der Bandzug über den Köpfen erhöht sich.
Das könnte durch die größere Auflagefläche bei dem größeren Umfang oder durch das Material selbst enstehen.

Eine andere Möglichkeit sehe ich jetzt gar nicht? Bei einen Laufwerk mit Riemen zwischen beiden Capstanwellen kann auch ein schlaffer Riemen die Drehzahl des linken Capstans verringern, das würde wohl den Bandzug über den Köpfen erhöhen.
Aber das fällt ja beim Revox Laufwerk mit zwei unabhängig direkt getriebenen Tonwellen raus.
Ich habe auch keine Idee wie er den erhöhten Bandzug über den Köpfen festgestellt haben könnte, Mit einer Drehmoment Cassette kann man das bei einem Doppelcapstan-Laufwerk nicht messen.
Vielleicht fragst du ihn einfach mal?

Ich kann zu den Revox-Online Rollen nichts sagen, aber bei Tapeheads gab es einige negative Erfahrungen.

Im Online Shop finde ich gar keine Teile für das B215 nur die Rollen für das 710, ich denke die meinst du?

Bei tapeheads sprach Alex von Messing und ein anderer Forist von nicht gesintert sondern massiv. Bei den Rollen im Onlineshop steht auch nichts von gesintert dabei.
Die Bilder sind zu unscharf, könnte aber Sinterbronze sein. Vielleicht auch mal geändert worden und die schlechten Erfahrungen beziehen sich auf andere Rollen.

http://www.tapeheads.net/showthread.php?t=59040

Die Preise sind natürlich ziemlich hoch zum Testen, aber wenn die Rollen von Revox online nichts taugen einfach reklamieren.
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#16
Hi,

ja ich kann mir das auch nicht so wirklich vorstellen, wie die Rollen den Bandzug erhöhen sollten und wie man das messen könnte. Ich werd ihn mal per Email fragen. Als ich eine Testcassette gekauft habe, hat er immer rasch geantwortet, seitdem leider nicht mehr. Huh

Wenn das unkritisch wäre, würde ich jetzt einfach die Noname-Rollen drinlassen, da sie alle Probleme gelöst zu haben scheinen.

Bei Revox Online habe ich angerufen, die haben tatsächlich keine Rollen für's B215 gelistet, haben diese aber wohl vorrätig und können per Email bestellt werden. Auf der Homepage wollten sie diese demnächst einpflegen.
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#17
Alex nimmt ja auch seit längerer Zeit aus Zeitmangel keine Reparaturen mehr an. Auf Tapeheads genießt er ja einen ziemlich hohen Status.
Auch wenn ich viele seiner Ansichten zu Klangbeurteilungen und Tuningmaßnahmen absolut nicht teile, nicht zu unrecht.
Ich kann mir daher gut vorstellen, dass er mit PN und Mails bombardiert wird und nicht alles beantworten kann/will.
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#18
Ich warte jetzt mal ab..

... und werde dann wohl aus Paranoia vor Tonkopfabnutzung die O-Revox Rollen kaufen.. wacko
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