UHER 5000 läuft zu schnell
#1
Hallo liebe Bandianer,

Uns ist bei unserem 5000ner aufgefallen das es zu schnell läuft. Aufgenommene Bänder klingen auf anderen Geräten tiefer und auf anderen Geräten aufgenommene Bänder klingen auf dem Uher höher.
Das kommt bei allen drei Geschwindigkeiten vor.

Ich habe schon die Kupplungen gereinigt und die SM "studiert" aber leider gibt es kein konkretes Trobleshoot für dieses Problem.
Im verdacht habe ich das Reibrad oder die Andruckrolle bzw den kompletten arm.
Aber wie finde ich es raus ausser mit Trail and Error? An das Reibrad ranzukommen ist etwas schwer und das Konstrukt mit der Andruckrolle sieht leicht zu verbiegen aus. :pinch:

Gibt es noch andere Möglichkeiten die Geschwindigkeit "zu drosseln" ?

Mfg Alex
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#2
Hallo Alex,

weder das Reibrad noch die Andruckrolle gehen "direkt" in die Geschwindigkeit ein.
Wenn sie Probleme machen, hat das idR zur Folge, das die Bandgeschwindigkeit absinkt und "eiert".
Eine Justiermöglichkeit gibt es nicht, außer indirekt durch die Bandzüge. Deren Einstellung ist im Service-Manual beschrieben.

Um wieviel erscheint dir die Geschwindigkeit bzw Tonhöhe zu hoch ?

Um welche "anderen Geräte" handelt es sich ?
Könnte es sein, daß es Geräte für 60Hz Netzfrequenz sind, die an 50 Hz laufen (also zu langsam) ?

MfG Kai
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#3
Hallo Kai,
dann bin ich ja erstmal erleichtert das es die beiden nicht zu sein scheinen.
Geschwindigkeit über den Bandzug einstellen....ok, werde ich mal versuchen.

Hab schon festgestellt, das wenn ich den linken oder den rechten Bandteller abbremse die Geschwindigkeit wieder normal klingt.
Die Unterschiede merkt man bei Sprachaufnahmen besonders, wenn die Stimme meiner Frau nicht mehr wie die Stimme meiner Frau klingt. Wink

Die anderen Geräte (beides Grundig TK47) sind alle für 50Hz ausgelegt und auch so eingestellt/ausgerüstet. thumbup

Mfg Alex
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#4
Bei diesem Uher-Antrieb gibt es (meines Wissens) keine Bandzug-Regelung, die selbigen konstant hält, unabhängig vom linken und rechten Wickeldurchmesser. Insofern kann es dann vorkommen, daß die Geschwindigkeit zwischen Bandanfang und Bandende variiert. Das fällt bei Eigenaufnahmen weniger auf, als im Austausch mit anderen Tonbandgeräten, die sich diesbezüglich anders verhalten.

MfG Kai
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#5
Hallo Alex,
leider habe ich nur ein RDL und kein 5000, so das ich den Unterschied im Antrieb nicht kenne. Wenn ich bei meiner RDL den Bedienknopf für Wiedergabe nicht ganz bis zum Anschlag drehe, liegt die Andruckrolle nicht richtig an. Dann wird das Band von der Aufwickelspule auch zu schnell vor gezogen. Bremse die Aufwickelspule mal ab, dann kannst Du sehen / hören, ob das Band dann noch zu schnell läuft.
Mit besten Grüßen Franz
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#6
Hallo Kai und Franz,
Wenn ich eine der beiden Spulen abbremse klingt es wieder normal. Aber ich sehe oder übersehe wohl grade die Möglichkeit dies in den Griff zu bekommen. Leider finde ich keine Möglichkeit diese Dauerhaft zu bremsen, ohne die Funktion des Vor- und Rücklaufes zu stören bzw. zu blockieren.

Habe auch schon die Andruckkraft der Andruckrolle am Kapstan verändert, mit dem Ergebnis das es bei zu geringen Druck nicht läuft (logisch) und bei zu hohen wieder zu schnell. :pinch: Das kann doch kein Hexenwerk sein das richtig einzustellen. Federwaage habe ich keine da sondern nur die Stimme meiner Frau nach der ich mich richten kann. Big Grin

Mfg Alex
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#7
Hallo Alex,steht der Spannungswähler auf 240V ,kann mir zwar nicht vorstellen,dass das einen Einfluss auf die Motordrehzahl hat.Aber einen Versuch wäre es wert.
Gruss
Gerhard
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#8
Die Motordrehzahl wird vornehmich durch die Netzfrequenz bestimmt. Die Netzspannung wirkt sich nur indirekt über das zur Verfügung stehende Drehmoment aus.
Ein anständiges Service Manual beschreibt, welche Bandzüge vom linken und rechten Wickelteller auf ein Band im Normalbetrieb ausgeübt werden sollen. Das ist ist hier nicht der Fall.
Die Andruckkraft der Andruckrolle habe ich beim Durchblättern auch nicht gesehen.
Beschrieben sind dagegen die Kräfte für die rechte und linke Kupplung und eine Bremse.
Für deren Einstellung ohne Hexenwerk benötigt man eine Federwaage.
Du könntest dir dein Leben wesentlich entspannter gestalten, indem du dieses Gerät einfach ignorierst (oder gar ver-"ebay"st) und eines der vielen anderen stattdessen benutzt.

MfG Kai
Nachtrag: Die Uher Tischgeräte aus der Zeit verwenden alle im Grunde den gleichen Antrieb. Insofern könnte man sich die fehlenden Informationen aus Service Manuals der "Zeitgenossen" zusammenreimen. Bleibt die Frage, ob das Gerät die Plage und den Zeitaufwand wert ist.
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#9
Hallo,

schau mal hier, das sind die Artverwandten. Die laufen alle korrekt, kannst Du aus den Bildern eventuell den Durchmesser der Capstanwelle
herausahnen, vielleicht ist er bei Deinem 5000 verändert worden?

Süße Röhrenknubbel: Uher 500 und Konsorten

Gruß
Peter S.
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#10
Bitte löschen
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#11
Hallo Miteinander und einen schönen zweiten Advent wünschen wir euch. Smile

@Gerhard

Daran hatte ich auch schon gedacht, aber wie Kai schon richtig schrieb, ist die Drehzahl ja Frequenzabhängig.

@Kai

Ja, Uher war da mit den Angaben ein wenig sparsam. Auch das die Wickelteller unschiedlich viel wiegen habe ich nicht gelesen. Der Linke wiegt etwas über 50g und der Rechte etwas über 80g.
Das Gerät ist es schon allein deswegen Wert gerettet zu werden, da es meiner Frau ans Herz gewachsen ist.

@Peter

Wie sehen denn die Kapstan bei deinen Geräten aus? Kann ich auf den Bildern etwas schwer erkennen.
Bei unserem Sorgenkind ist die Welle irgendwie mattiert in dem Bereich wo das Band läuft. Dachte anfangs das wäre Schmutz aber eine Reinigung brachte keinen unterschied.

Mfg Alex
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#12
Die Mattierung ist ziemlich sicher Absicht und soll den Grip verbessern.
Bandzüge, Andruckkräfte etc. kann man in Ermangelung einer Federwaage nährungsweise mit einer Schnur und einem Satz Gewichte einschätzen, so habe ich etwa die Federkraft der Andruckrolle meines SABA TG 544 grob kontrolliert. Schnur am Hebelarm befestigt, so dass sie frei nach unten hängen kann (Gerät steht senkrecht an der Tischkante), ans andere Ende der Schnur einen beliebigen Beutel und in den passende Gewichte einfüllen, ich hatte einen Satz von einer historischen Waage, so dass ich mich bis auf 1 g an den Sollwert herantasten konnte. Traf ziemlich exakt zu, wobei der Spielraum da sowieso an die 100 g ist und ich irgendwo mitten drin war. Nach der selben Methode (Schnur auf die 18er-Leerspule wickeln und frei hängen lassen) habe ich auch den Aufwickelzug eingestellt, da ging es dann auf wenn ich mich richtig erinnere 70 g +/- 10 g. Geht natürlich nur bei Geräten, die für Senkrechtbetrieb vorgesehen sind.
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#13
Hallo Ragnar,

Nach längerem experimentieren scheint das Problem von der Kapstanwelle bzw. dem Reibrad her zu rühren. Wird das Band mit der Andruckrolle fest gegen den Kapstan gedrückt läuft es zu schnell. Bremse ich die Schwungmasse ab, komme ich auf die richtige Geschwindigkeit.

Mfg Alex
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#14
Das ist aber höchst kurios... der typische Fehler in diesem Kontext wäre: Band läuft zu schnell wenn der Druck der Rolle zu gering ist, weil der Aufwickelbandzug das Band mitreißt. Erhöhung des Andrucks korrigiert die Geschwindigkeit.
Für den umgekehrten Fall habe ich keine wirklich logische Erklärung. Eventuell solltest du mal zu jemand gehen der ein Testband besitzt und das Ausmaß der Abweichung klären!
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#15
Kurios ist das wirklich.... Werd mich bei Zeiten nochmal an das Gerät setzen und nochmal schauen. Vieleicht hab ich auch nur was übersehen. Smile

Mfg Alex
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