Revox B77 reagiert nicht auf Tastendruck
#1
Hallo zusammen,

ich habe kürzlich bei eBay Kleinanzeigen eine recht günstige (und sehr verdreckte) B77 gekauft.

Von ein paar kleineren Macken und Kontaktschwierigkeiten abgesehen funktionierte auch alles. Da ich kürzlich bei einer A77 zahlreiche Kondensatoren erfolgreich getauscht habe, habe ich mich dann auch an die B77 gewagt. Nach den beiden Entstörkondensatoren habe ich mir die 5 gesteckten Platinen vorgenommen und dort die Kondensatoren getauscht. Scheinbar erfolgreich, zumindest funktionierte danach Aufnahme und Wiedergabe einwandfrei. Da es beim Start der Wiedergabe immer Bandschlaufen gab habe ich mir dann die Bremsen angesehen und gereinigt.

Von jetzt auf gleich, ohne, dass ich etwas getan hatte, reagierte die Maschine nicht mehr auf Tastendrücke. Hatte das Band gestoppt - das funktionierte - und wollte dann vorspulen, aber nichts passierte. Dann mal das Gerät ein paar Minuten abgeschaltet und vom Strom getrennt, aber auch danach: Nichts. Es handelt sich nicht um das Problem, von dem man öfter liest, dass man die Tasten gedrückt halten muss, damit es funktioniert. Es passiert einfach gar nichts, als würde man die Taste gar nicht drücken. Da ich die Kondensatoren auf der Laufwerkssteuerung sowieso auch tauschen wollte, habe ich das dann als nächstes gemacht, aber wie befürchtet hat dies das Problem nicht beseitigt.

Sonst funktioniert alles: Capstan dreht sich, Lämpchen leuchten, Eingangssignal wird an den Ausgang weitergegeben (Chinch/Aux in und out), Pegelanzeige bewegt sich...

Hat jemand eine Idee, was die Ursache dafür sein könnte? Hab an anderer Stelle gelesen, dass einer der ICs auf der Laufwerkssteuerung schuld sein könnte. Aber wie kann ich das rausfinden, ohne auf Verdacht zu tauschen?

Es handelt sich um eine MK I 4-Spur. Die Laufwerkssteuerung hat die Nummer: 1.177.315

Bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß
Robert
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#2
Hallo Robert,
schaue dir mal die 24V Versorgung an, diese geht zu den Laufwerkstasten und bei dessen Betätigung auch in den IC SC10429, ist diese Spannung vorhanden ?
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#3
Wurde der Fernbedienungsstecker wieder aufgesteckt?
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#4
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=227506#post227506 schrieb:Wurde der Fernbedienungsstecker wieder aufgesteckt?
Es handelt sich um eine B77.

@Robert: kontrolliere doch bitte auch, ob die Sicherung T1 im Netzteil noch heil ist! Die ist für die 24 V-Versorgung.
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#5
Hallo Robert,
bei der Reinigung der Bremsen hast du sie nicht versehentlich geölt?
Gruß Jürgen
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#6
Wenn die Kodis im Netzteil noch die alten sind, dann kontrolliere mal deren Lötstellen.
Gruß
siggi
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#7
Das ist jetzt ja schrecklich peinlich... :pinch:

Da war ich schon am Schauen, wo am IC man die Spannung am besten misst, da las ich den Hinweis von Holger. Ja, es war die Sicherung. :cursing: Ich war irgendwie in dem Glauben, wenn der Audio-Teil läuft und der Capstan sich dreht, müssen doch beide Sicherungen in Ordnung sein...

Nein, Jürgen, kein Öl an den Bremsen.

Die beiden großen Kondensatoren im Netzteil sind inzwischen auch getauscht...

Nun wundert mich aber doch, warum denn wohl die Sicherung kaputt gegangen ist. Ich war ja in dem Moment auch nirgendwo dran. Aber wenn der Fehler noch da wäre, würde die neue Sicherung ja auch wieder kaputt gehen.

Na ja, auf jeden Fall Danke für alle Tipps. Aber auch schön, dass sich der Fehler so leicht beheben ließ. Wink

Gruß
Robert
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#8
Schalt den Spannungswähler doch mal auf 240 Volt, wenn er da nicht schon steht. Wir haben ja schon überall 230-235 Volt im Netz.
Wenn die Sicherung jetzt hält, ist ja alles gut. Wenn sie irgendwann wieder fliegt, ist wohl doch was faul im Staate Dänemark. Aber ich will den Teufel ja nicht anne Wand zeichnen... :whistling:
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#9
Das Gerät ist jetzt 3 Stunden problemlos gelaufen. Keine Ahnung, warum die Sicherung durchgebrannt ist...

Wirkt sich das Umschalten der Netzspannung auf die Einstellungen im Gerät aus? Also müsste man z. B. die Geschwindigkeit des Capstan-Motors über den Trimmer auf der Speed Control Platine neu einstellen, wenn man die Spannung auf 240V ändert?

Und wo ich gerade schon dabei bin, dumme Fragen zu stellen...
Da aus den Motorkondensatoren die Innereien schon auslaufen, habe ich nun neue gekauft, finde auf diesen aber keinen Hinweis darauf, wie rum ich die beiden Kabel anschließen muss. Ist das egal (weil Drehstrom?) oder übersehe ich das Offensichtliche? Wink

Gruß
Robert
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#10
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=227663#post227663 schrieb:müsste man z. B. die Geschwindigkeit des Capstan-Motors über den Trimmer auf der Speed Control Platine neu einstellen, wenn man die Spannung auf 240V ändert?
Nein
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=227663#post227663 schrieb:finde auf diesen aber keinen Hinweis darauf, wie rum ich die beiden Kabel anschließen muss. Ist das egal
Ja

MfG Kai
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#11
q-tip,'index.php?page=Thread&postID=227663#post227663 schrieb:Da aus den Motorkondensatoren die Innereien schon auslaufen,
Was da "ausläuft", ist lediglich ein Teil der Dichtmasse zwischen Deckel und Becher. Die Innereien können nicht auslaufen, da sie nicht flüssig sind! Die Dichtungen bestehen offenbar bei einigen dieser MP-Kondensatoren aus dem gleichen Material, ais dem Philips seine Antriebsriemen gemacht hat... Huh
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#12
hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=227530#post227530 schrieb:Schalt den Spannungswähler doch mal auf 240 Volt, wenn er da nicht schon steht. Wir haben ja schon überall 230-235 Volt im Netz.
Wenn die Sicherung jetzt hält, ist ja alles gut. Wenn sie irgendwann wieder fliegt, ist wohl doch was faul im Staate Dänemark. Aber ich will den Teufel ja nicht anne Wand zeichnen... :whistling:
In der Schule (TGM Wien) hatten wir ca. anno 2005 witzigerweise sehr zuverlässig 217-220 V, als es in der ganzen restlichen Stadt längst 230 V und höher waren.
Da gab es die spaßige Anekdote, dass wir eine Gebläsekennlinie aufnehmen sollten (Übungsarbeit), mit Strom, Spannung und Leistung. Der Schaltkasten war antik (brauner Hammerschlaglack) und enthielt drei Zeigerinstrumente. Da sollten wir die genannten Werte ablesen und zusätzlich mit U, I und cos (phi) die Leistung rechnerisch überprüfen. Mit der gemessenen Spannung von um die 355 V kamen wir nie auf die gemessene Leistung. Bis ich aus Neugier am Voltmeter gezweifelt und 380 V in die Formel eingesetzt habe... die gar so niedrige Spannung war mir gleich spanisch, war wohl der Zeiger verbogen.
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