Laufwerkssteuerung Sony TC-580
#1
Am Sonntag haben Bernhard und ich uns hingesetzt, um gemeinsam an Bandmaschinen zu basteln. Jeder hatte eine Sony TC-580 vor sich, keiner von uns beiden ist Eigentümer einer dieser Maschinen. Es war ein netter Tag, aber am Ende liefen beide Maschinen immer noch nicht.

Meine zeigt folgendes Fehlerbild: Nach dem Einschalten und korrektem Einlegen eines Bandes nimmt sie Laufwerksbefehle an. Play vorwärts, FF, REW geht. Wenn jedoch auf die Betriebsart Play rückwärts geschaltet und dann gestoppt wird, nimmt sie keine Befehle mehr an. Nach einer kurzen Trennung vom Stromnetz lassen sich erstmal alle Betriebsarten wieder einschalten.

Bernhard hat die Kontakte der Realis auf dem Relay Circuit Board und auf dem Power Supply Board gereinigt. Ich habe den Kondensator auf dem Relay Board, denn ausgelagerten 220 µF/200 V Kondensator und die Elkos auf dem Power Supply Board getauscht. Der Tausch des 220/200 Elkos schien eine geringfügige Verbesserung gebracht zu haben, es waren mehr Schaltvorgänge möglich.

Leider sind unsere Schaltplanlesekünste nicht die besten, weshalb wir die Funktionsweise der Schaltung nicht verstehen und daher nur im Nebel stochern können.
Einen sehr gut lesbaren Schaltplan gibt es auf http://www.hifiengine.com/library.shtml zum kostenlosen Download.

Bei der Maschine, die Bernhard hauptsächlich am Wickel hatte, legten sich die Laufwerksprobleme, nachdem eine ganze Reihe von Lagern neu geschmiert wurden. Diese Kur hat bei "meiner" Maschine ihre Wirkung jedoch verfehlt.

Für einen Tipp, wie die Suche sinnvoll weitergehen kann, wäre ich sehr dankbar.

(Bernhard, tut der tote Kanal bei dir jetzt wieder?)

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Hi Niels,

werden auch keine Befehle angenommen, wenn kein Band aufliegt? (Soll heissen: könnte evtl. ein stillstehender Capstanmotor den "Rest" ausbremsen?)

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#3
Hallo Peter,

der Capstanmotor läuft bei diesem Modell beständig, unabhängig ob ein Band aufliegt oder nicht.
Wenn kein Band aufliegt, bzw. die beiden Abschaltdrähte nicht "oben" sind, nimmt das Gerät keine Steuerbefehle an.

niels
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#4
Hi Niels,

...schon klar ... ...ich dachte eher in Richtg. "stehender CM bremst mit dem Band den aufwickelnden Mot." ... ...egal, du hast's ja geklärt: nix geht - auch ohne Band nicht.

Wenn auf dem Relay-Board so rein gar nichts klacken will, würde ich erstmal mit der zentralen Spannungsversorg. beginnen. Das bedeutet vom Trafo an durch die Schaltung messen...
...irgendwo bleibt zentral "etwas stecken".

Gruß
Peter
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#5
Ze Problem isnt set sehr is nothing klackering.

Ein paar Schaltvorgänge klappt es ja. Vielleicht versuche ich mal eine Regelhaftigkeit ausfindig zu machen.

Ich habe mir auch die Supplements zum SM angesehen, im zweiten sind verschiedene Schaltzustände erläutert, aber da brauche ich noch viel Zeit um da durchzusteigen. (.. Dann ist Ry 601 an und Ry 607 auch und wenn umgeschaltet wird, wird Q x nicht mehr von Q y sondern von Q z mit Spannung versorgt...) Eigentlich brauche ich einen Ausdruck von der Schaltung. Oder einen Beamer und eine sehr große Wand....

niels
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#6
Hi Niels,

wann immer eine Zeit abläuft, bis irgendetwas passiert (oder eben auch nicht...) ist i.d.R. ein Kondensator im Spiel.
Wie schaut es um die Stoptaste herum aus? Was sagt CP614?

Gruß
Peter
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#7
Um sie Sparkquencher habe ich mich bislang gedrückt, habe derzeit auch nichts mit passenden Werten da. Ergibt es Sinn 614 testweise auszubauen und zu schauen, ob sich was ändert?

Allerdings: So recht scheint's nicht ins Fehlerbild zu passen: Sollte darin ein "Kurzer" sein, so dürfte sich die Maschine doch eigentlich nicht abschalten lassen, denn die Stop-Taste unterbricht ja denn Stromkreis, wenn sei gedrückt wird (sie ist an, so lange sie aus ist).

niels
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#8
Hi Niels,

wenn die Stop-Taste unterbricht und nicht kurzschliesst, dann wäre ein "Schluss" im Sparkquencher in der Tat ohne Auswirkung. Würde die Taste indes kurzschliessen, hätte ein geschossener Squencher (wenn er Schluss hat...) eben genau eine stoppende Wirkung. Um diese Frage zu beantworten müsste man den -leider etwas umständlich zu lesenden- Stromlaufplan akribisch durchgehen... ...was ich ehrlich gesagt noch nicht getan habe. Es wäre in der Tat hilfreich, wenn Du DIr ein paar Ausdrucke machen würdest und mit Textmarker den Pfad je nach Betriebsart einzeichnest. So liesse sich systematischer messen. Einen anderen Rat kann ich Dir im Moment leider nicht geben, da ich noch keine üblichen Verdächtigen ausgemacht habe. Klar: die Kondensatoren und die Sparkquencher sind pauschal immer verdächtig aber willst Du wirklich drei Dutzend Bauteile auf Verdacht tauschen? Denn gerade von der Sparkquenchern sind ja im Motorkreis jede Menge verbaut... ...da ist 'ne Akai ja schon regelrecht harmlos dagegen. Aber was solls... ...it's not a trick - it's a Sony (...as the Volksmund says... Big Grin )

Gruß
Peter
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#9
Als ich die Frontplatte das erste Mal abgenommen hatte und die Legion an Sparkquenchern erblickte, bin ich ziemlich erschrocken.

Wenn im Schaltplan die Schalter "in Ruhe" eingetragen sind, funktioniert die Stop-Taste in der Tat als Unterbrecher (wenn gestoppt wird, wird der nachfolgende Kreis stromlos gesetzt).

Bis auf einen Elko hatte ich in der Spannungsversorgung und in der Steuerung ja schon getauscht. Bernhard und ich hatten von dem entsprechenden keinen 160 V-Typen in der Bastelkiste.

niels
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#10
Es war viel einfacher, bis zu Posting 12 kann alles übersprungen werden.

Nochmal rumgespielt:

Die Funktionen FWD, FF, REW scheinen sich beliebig schalten zu lassen. Aus dem Spulen muss über Stopp auf Wiedergabe gewechselt werden, ist aber unproblematisch.
Die Laufrichtung des Tonwellenmotors schaltet um, wenn auf Rückwärts-Wiedergabe geschaltet wird, bzw. die ESP-Schaltung die Richtung wechselt.
Die Laufrichtung kann beliebig geschaltet werden.

Von Rückwärts-Wiedergabe lässt sich auf Spulen schalten.

Wenn jedoch gestoppt wird, lassen sich die verschiedenen Laufwerksfunktionen dann erst nach ca. 10 Sekunden Pause schalten. Das Gerät muss dazu jedoch nicht, wie oben beschrieben, vom Netz genommen werden. Es direktes Einschalten der Rückwärts-Wiedergabe ist allerdings nicht möglich.

Die Kopfsysteme werden nicht umgeschaltet und auch die Beleuchtung des Richtungspfeils wechselt nicht.

Allmählich wechselt mein Verdacht doch in Richtung ESP-Platine.

niels
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#11
Ich habe mich nochmals in den 2. Anhang zum Manual vertieft.
Meine Vermutung richtet sich jetzt auf Q 708 und Q 713, da dies die einzigen Transistoren zu sein scheinen, die unabhängig von der restlichen ESP-Schaltung auch bei Tastendruck aktiv (bzw. passiv) werden.

niels
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#12
Der Fehler ist gefunden!

Es ist wieder mal zu einfach gewesen! Der Zugmagnet PM 603 saß fest.

Mal sehen, wie sich die Maschine im Betrieb schlägt.

Was habe ich (hoffentlich gelernt)?

1. Prüfe zuerst alle beweglichen Teile! (100 mal abschreiben!) Da war ich zu oberflächlich. Diesen Magneten hatte ich schlicht übersehen, als ich die Maschine das erste Mal auf hatte.

2. Die Funktionsweise der ESP-Schaltung etwas besser verstanden.

niels

Edit: Schlägt sich nicht in Betrieb. Soll heißen: Dieser Fehler ist behoben, ein neuer ist aufgetaucht. FF und REW rasten nicht ein. Sobald die entsprechende Taste losgelassen wird, springt das Gerät sofort auf Wiedergabe und knittert dabei auch Bänder.
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