Geplante Wiederanschaffung Tapedeck, Revox/Studer oder doch was anderes?
#1
Hallo zusammen,
habe in diesem Forum noch nicht so viel gepostet und bin selber eher im 1/4" Sektor unterwegs mit zwei gerade frisch selbst revidierten B67, die jahrelang in der Ecke standen und einer A807.
Ich bin 31 Jahre alt und somit eher mit der Kassette aufgewachsen, habe von ca. 1995 bis 2008 viel mit MCs gearbeitet, davon die letzten Jahre aber eigentlich nur noch Kassetten fürs Auto aufgenommen, die letzten 10 Jahre war ich analogtechnisch recht wenig aktiv.
Irgendwie bin ich hier auf die "Cassetten-Schätze" Topics aufmerksam geworden und hab die die letzten Tage viel gelesen (Erkältung :cursing: ), stellte dabei fest, dass ich früher selber ein ziemlicher Cassettensammler war, da ich als Kind immer die alten Kassettenkonvolute auf dem Flomarkt gekauft habe. Leider wurde auch einiges wieder verschenkt.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich habe aktuell kein Tapedeck mehr. Ich hatte früher eine Anlage von JVC (Receiver, CD-Player, Tape Deck) habe ich aber irgendwann mal verkauft, als CD Player und Tape Deck schwächelten. Jetzt lese ich mich gerade ein, welche Modelle außer dem Revox B215 oder Studer A721 noch einen Blick wären.
Mein Vater hat z.B. ein harman/kardon TD302, eigentlich ein schönes Deck, mit dem ich am Ende ein paar Kassetten aufgenommen habe, doch obwohl es mit dem richtigen Bandmaterial wirklich gut klingt, ist es mir mit 2 Köpfen ohne Hinterbandkontrolle und ohne richtige Möglichkeiten der Einmessung von außen irgendwie zu unflexibel, da ich sehr viele verschiedene Kassetten habe (grob zwischen 1975 - 2000 Baujahre, die meißten jedoch 80er und 90er MCs), wäre natürlich eine automatische Einmessung klasse, manuell wäre aber auch denkbar.
Ich bin schon ziemlich auf das Revox B215 eingeschossen, aber vielleicht gibts ja am Wegrand noch einen Geheimtipp? Will eigentlich nicht mehr als 500€ investieren, wird beim Revox schon knapp. Fürs Studer würd ich evtl noch ein bisschen drauf legen oder gegen meine A807 tauschen, mit der ich nie so richtig warm geworden bin.
Fragen über Fragen! :S
Sorry für den langen Post und danke an alle, die es gelesen haben.
Viele Grüße,
Ben
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#2
Moin Ben,
das wird sicher ein aktiver Thread...da gibt es einfach zu viele Meinungen...sowie Hardliner mit wenig Spielraum.
Ich fange dann mal an:
ein 215 ist ein sehr gutes Deck...wenn es läuft. Meist muß man es (zumindest teilweise) revidieren, wie bei Revox leider meist nötig. Das macht das Deck letztlich auch recht teuer.
bei vielen alten Cassetten ist ein guter Erst-Einstieg z.B. das Yamaha 670, welches ein Play-Trim hat zur Angleichung an unterschiedliche Cassetten
oder das Über-Deck, welches am meisten polarisiert: dern Nakamichi Dragon mit Auto-Azimuth auch bei der Wiedergabe...also das ultimative Deck für nahezu alle Cassetten...500 werden da aber kaum reichen...
Yammi und Nak müssen meistens nicht revidiert werden, wenn sie überhaupt laufen. Gerade unbenutzte Naks neigen zum verharzen...was aber recht günstig zu beheben wäre.

Dazwischen und daneben gibt es für sich gesehen noch viele viele erstklassige Decks...und deren Liebhaber, die sich sicher alle zu Wort melden werden. Wink
Grüßle
Frank
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#3
Hallo,
danke für die schnelle Antwort.

Also ein Nakamichi Dragon ist sicher preislich out of Range, zumal es für die Dinger ja nichts mehr an Ersatzteilen geben soll.
Ausserdem stehe ich Japanern immer etwas skeptisch gegenüber, seit ich mal eine Teac X-2000M auf dem Tisch hatte.. aussen top, innen flop,
wobei in den Tapedecks ja schon weniger drin steckt. Ein nachvollziehbarer Aufbau für Revision oder Reparatur wäre schon schön.
- Pioneet CT-95 ist mittlerweile sehr teuer
- ebenso das Sony TC-KA6ES
Achja, HX Pro sollte es auf jeden Fall auch haben, da ich viele Type I Kassetten habe.
Was sind denn so die üblichen Krankheiten an den Revox B215?
Viele Grüße,
Ben
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#4
Ja das ist in der Tat schwierig.
Ich selbst bin nach meinem Wiedereinstieg beim B215 hängengeblieben, habe es aber selbst überholt.
Insofern haben sich die Kosten in Grenzen gehalten.
Die Bedienung gefällt mir zwar nicht so gut (ich habe z.B. lieber Drehregler anstatt Tipptasten), aber ich mag es einfach und mit dem Computer bekommst Du jedes Gurkentape eingemessen.
Was ich aus eigener Erfahrung auch empfehlen kann sind das Nakamichi CR-4 und das Kenwood KX-1100HX.
Letzteres hat zwar etwas klapprige Tasten, ist aber ein Top Gerät.
Das Akai GX-75 ist seeeeehr wählerisch was Tapes anbelangt, also wenn Du viele gebrauchte Cassetten hast, wirst Du mit dem Deck evtl. nicht glücklich.
Viele Grüße
Jörg
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#5
Was beinhaltet denn eine Revision des B215, für den Fall, dass das Gerät läuft und keine Fehler zeigt?

Recapping, kein Problem soweit. Hab schon Frakos/Philips Elkos darin gesichtet auf diversen Bildern. thumbsup

Habe mir das Service Manual dazu heruntergeladen, die mechanischen Einstellungen am Laufwerk scheinen mir nicht ganz unkompliziert, wobei ein gutes Gebrauchtes ja nicht zwangsläufig dejustiert sein muss.
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#6
Das wichtigste ist erstmal daß beide Capstanmotoren problemlos anlaufen.
Tun sie das nicht, dann steht eine Laufwerksrevision an und die kost richtig Geld - kann nur bei Revox bzw. M.Müller gemacht werden.
Ansonsten recapping, weil die Elkos meist am Ende ihrer Lebenszeit angekommen sind.
Wie gesagt: Sofern das Laufwerk nix hat ist der Rest kein großes Ding und wenn das Gerät innerhalb seiner Specs läuft,
muß es auch nicht zwangsweise revidiert werden.
Viele Grüße
Jörg
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#7
Es sind aktuell zwei Stück bei mir in der Nähe zu verkaufen, eines schau ich mir am Samstag mal an.
Bin aber auch noch für weitere Tipps offen!
Smile
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#8
Letztendlich, ein revidiertes B215 kostet auch so im Bereich wie ein guter Dragon. Richtig ist der Dragon ist innen ein Drahtverhau, aber ich spare mir die Vorteile gegenüber dem B215 aufzuzählen, sonst fliegen die Messer.

Und ja, ich habe einen frisch revidierten Dragon mit allem drum und dran. Ersatzteile? Gibt es, aber keine Köpfe mehr. Ergo ein Dragon mit guten Köpfen ist die halbe Miete, den Rest kann man instandsetzen. HX Pro, Dolby S? Braucht der Dragon nicht.
Und, es muss kein Pioneer CT-9x sein, die 800er und 900 Serien sind auch tolle Geräte.
Zum Budget, 500 Eumel für ein Top Deck, nicht unmöglich, aber es ist knapp. Dragon, CT-9x oder B215 in revidiertem Zustand gibt es dafür (leider) nicht.
Viele Grüße
Michael
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#9
So, ich mische mich nun auch noch mit ein Smile.

Ich habe ja seit diesem Jahr ein B215 und muss sagen, es ist bisher das einzige Kassettendeck, dass ich bisher besessen habe, dass mich vollkommen zufriedenstellt. Und ich habe ein paar Decks, welche siehst Du hier. Den Thread zur Revision findest Du hier, falls Du ihn eh nicht schon gefunden hast.
Meins war komplett unverbastelt, was für eine Revision schon mal ein guter Ausgangszustand ist. Am Laufwerk selbst habe ich nichts gemacht, außer die Andruckrollen gewechselt. Bei mir liefen von Anfang an beide Tonwellen an.

Das Dragon wäre mir zu komplex, wobei es natürlich einen großen Reizfaktor hat.
Andere (hochpreisige) Alternativen wären noch das Revox B710 MkII (hat schon Dolby C) oder das ASC AS 3001 (ebenfalls mit Dolby C). Letzteres hätte ich auch noch gerne, ist aber selten zu finden.
Die jeweiligen Vorgänger (B710 MkI und AS 3000) bieten eben kein Dolby C, sondern nur Dolby B beim Revox und High-Com beim ASC.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#10
Hallo!

Ich füge noch die ASC Modelle
AS2001 Doppelcapstan/DolbyB+C
und
AS2000 Singlecapstan/DolbyB+C
hinzu.

Wobei Letzteres das robustere Gerät, und damit länger ohne Macken, ist.
Habe mein AS2000 damals neu gekauft. Seither viel genutzt, und noch nie defekt.
Meine anderen ASC CR waren allesamt schon mindestens 1x zur Reparatur.

Gemeinsam mit dem AS3001 haben AS2000/AS2001 allerdings, daß sie sehr selten
angeboten werden.

Gruß
Wolfgang
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#11
Unterhalb der Liga Dragon und B215 gibt es noch einige interessante Geräte, die in Dein Budget passen dürften:

- Diverse andere Nakamichi - mit denen kenne ich mich allerdings nicht aus, also lasse ich die mal als Gruppe stehen und hoffe, daß die damit vertrauten Forumskollegen hier etwas ausschmücken

- Sony ES-Serie. Es muß nicht gleich das teure KA6 sein. Ich bin mit dem einfacheren K770 vollends zufrieden, und es ist mein im Alltag am meisten benutztes Gerät. Genauso gehen natürlich auch 700, 750, 790 oder 850, 870, 890. Das Wichtigste an den Geräten: Das Laufwerk ist grundsolide aufgebaut und hat traumhafte Gleichlaufwerte. Irgendwann muß man bei denen einen kleinen Riemen und zwei Kondensatoren wechseln, das ist etwas Gefrickel, aber ohne Werkstatt machbar. Die Einmeßfunktion (manuell mit Testtönen) umfaßt Bias, Empfindlichkeit und Entzerrung und läßt sich an die meisten gängigen Bandsorten anpassen. Nur Zweischichtbänder "mag" es nicht so sehr, und alte Bänder aus den 70ern liegen oft außerhalb des Einstellbereichs. Wenn man aber geläufige Cassetten aus den 80er und 90er Jahren verwendet, ist der Klang wirklich gut. Auch wichtig: Die Geräte können die hohe Aussteuerbarkeit von Metallbändern voll ausnutzen, was bei vielen anderen daran scheitert, daß der Aufnahmeverstärker bereits vor dem Band übersteuert.

- Pioneer mit Super Auto BLE. Vom Klang her einen kleinen Tacken schlechter als Sony, aber nicht so daß es wirklich stört. Vorteil ist hier die automatische Einmessung, bei der ich noch kein Band gefunden habe, mit dem sie nicht klarkommen würde. Zweischichtbänder beherrscht das Gerät perfekt, und auch auf einfachen Low-Noise-Markenbänden der frühen 70er Jahre kann man gut anhörbare Aufnahmen machen.

- NAD 6300: Habe ich persönlich noch nicht probiert, aber es schwören viele drauf, aus folgendem Grund: Zusätzlich zu HX Pro gibt es noch DynEQ, also eine dynamische Anpassung der Entzerrung während der Aufnahme. Das erweitert die Dynamik wohl nochmal etwas. Dafür ist man mit der Bänderwahl wieder ein wenig eingeschränkt, weil es nur einen Bias-Regler gibt, aber keine für Empfindlichkeit und Entzerrung.

- ASC 3000/3001, detusche Wertarbeit ähnlich Revox. Zu diesen Geräten können andere Forianer auch mehr erzählen.

Viele Grüße,
Martin
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#12
ich würde mal noch das Akai GX75 MK2 ins Rennen werfen....
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#13
Ja, Pioneer mit Super Auto BLE kann ich nur voll zustimmen. Gute Decks zu guten Preisen.
Viele Grüße
Michael
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#14
Hallo Ben,
vor 2 Jahren stand ich vor der gleichen Entscheidung wie du jetzt. Nach dem Tipp eines Foren-Kollegen habe ich mir ein SAABA CD450 gekauft. Es war preiswert und in exzellentem Zustand und vor allen Dingen es hat einen Direktantrieb! Habe bereits ein ganze Reihe Kassetten aufgenommen und bin sehr zufrieden.
Gruß Jürgen
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#15
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=226897#post226897 schrieb:- Sony ES-Serie. Es muß nicht gleich das teure KA6 sein. Ich bin mit dem einfacheren K770 vollends zufrieden, und es ist mein im Alltag am meisten benutztes Gerät. Genauso gehen natürlich auch 700, 750, 790 oder 850, 870, 890. Das Wichtigste an den Geräten: Das Laufwerk ist grundsolide aufgebaut und hat traumhafte Gleichlaufwerte. Irgendwann muß man bei denen einen kleinen Riemen und zwei Kondensatoren wechseln, das ist etwas Gefrickel, aber ohne Werkstatt machbar. Die Einmeßfunktion (manuell mit Testtönen) umfaßt Bias, Empfindlichkeit und Entzerrung und läßt sich an die meisten gängigen Bandsorten anpassen. Nur Zweischichtbänder "mag" es nicht so sehr, und alte Bänder aus den 70ern liegen oft außerhalb des Einstellbereichs. Wenn man aber geläufige Cassetten aus den 80er und 90er Jahren verwendet, ist der Klang wirklich gut. Auch wichtig: Die Geräte können die hohe Aussteuerbarkeit von Metallbändern voll ausnutzen, was bei vielen anderen daran scheitert, daß der Aufnahmeverstärker bereits vor dem Band übersteuert.

Viele Grüße,
Martin
Dem möchte ich zustimmen. Ich habe ebenfalls ein K770ES - vor einem Jahr für gerade mal ~100 Euro gekauft. Läuft seit dem einwandfrei und Kassetten haben noch nie so gut geklungen. OK, ich hatte vorher auch immer nur deutlich einfacherer Modelle...

Gruß
Robert
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#16
Danke schonmal für eure ganzen Tipps und die rege Beteiligung! Ich hab jetzt jede Menge zum Recherchieren und halte euch auf dem Laufenden. thumbup
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#17
Adler23,'index.php?page=Thread&postID=226884#post226884 schrieb:Und, es muss kein Pioneer CT-9x sein, die 800er und 900 Serien sind auch tolle Geräte.

Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=226897#post226897 schrieb:- Pioneer mit Super Auto BLE. Vom Klang her einen kleinen Tacken schlechter als Sony

Bei den moderneren Pioneer Decks mit S A BLE muss man unterscheiden. 8xx und 9xxer Serie sind absolut nicht vergleichbar.
800er gabs mit SA Ble ja nur 810 und 820 und das sind jeweils nur die 610 und 620 Modelle mit zusätzlichem Dolby S.

Die 6xx und 8xx mit SA BLE sind CT-(S) 676, 610, 810S, 620, 820S

Alle diese Decks haben nur eine sehr rudimentäre Einmessuung mit 3! Bias Punkten.
Zudem ist die gesamte Eletronik inklusive der Dolby Chips dieser Geräte nicht auf dem Niveau von den 700 und 900er
Und so rauschen die Geräte mehr und klingen auch etwas gedeckelt. Selbst ein CT-(S) 777/710 ist einem CT-S 610/620/810S/820S weit überlegen. Vom Dolby S mal abgesehen.
Die 9xx Decks haben ähnliche Elektronik wie die 7xx haben aber zusätzlich noch amorphe Köpfe und einen rauscharmen J-Fet Eingang.

Pioneer CT95 würd ich auch vergessen, völlig überzogene Preise. Bei dem Budget kämen CT 979 oder CT-S 920 in Frage.


Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=226897#post226897 schrieb:Sony ES-Serie. Es muß nicht gleich das teure KA6 sein.

Völlig richtig. Das Deck ist total überteuert, zudem für mich eine Mogelpackung.

Bei dem Budget würde ich TC-K870ES/K890ES/K970ES/K990ES empfehlen, alle genau wie die 9XX von Pioneer mit langlebigen Köpfen und J-FeT Eingängen


Oli
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#18
…. wenn´s eine ASC werden soll, bitte schön:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anze...4-172-6443

450 Euro; Versand möglich.
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#19
alrac,'index.php?page=Thread&postID=226865#post226865 schrieb:Yammi und Nak müssen meistens nicht revidiert werden, wenn sie überhaupt laufen.
Leider nicht, bei allem sind neue Riemen fällig, oft auch schon neue Rollen.
Gruß André
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#20
Das B215 halte ich für die beste Wahl, das Laufwerk ist einfach unerreicht. Klar hat diese Präzision auch ihren Aufwand. Neue (Kugel)Lager für die Wickelmotoren, neue Elkos, neue Justierpotis. Die Capstanlager sind meist ok, wenn sie nicht falsch behandelt wurden. Will man Topqualität, muß man immer etwas investieren.
Gruß André
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#21
Wenn es ein revidiertes B215 sein soll, werden aber mindestens 1000€ fällig.
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#22
Danke Oli für die Ergänzungen zu Pioneer. Meine oben geschriebenen Erfahrungen gelten also nur für das CT-S 620, das bei mir in Betrieb ist. Mir ist bewußt, daß es sich um eine etwas abgespeckte Variante handelt. Auch das Laufwerk erreicht nicht ganz die Präzision des 770er Sony. Den Einmeßcomputer finde ich trotzdem Spitzenklasse.

Bei den Sonys noch eine Anmerkung zu den Köpfen: Ja, die 8xx und 9xx haben amorphe Köpfe, die langlebiger sind als die Permalloy-Köpfe der Serie 7xx. Dafür bin ich von den klanglichen Möglichkeiten der weicheren Permalloy-Köpfe allerdings auch völlig begeistert. Zudem habe ich es selbst nach jahrelangen, in der Anfangszeit doch sehr intensivem Betrieb nicht geschafft, sie soweit abzunutzen, daß es sich nachteilig bemerkbar machte. Irgendjemand, der
beide Versionen mal parallel getestet hat, stellte fest, daß die amrphen Köpfe der höheren Baureihen mit Bändern von einem bestimmten Typus grundsätzlich schlechtere Ergebnisse liefern. Ob das jetzt bessere Typ I, FeCo-Typ II oder Cr-Typ II war, weiß ich nicht mehr. Das blieb mir nur im Gedächtnis, weil ich mir immer mal ein Upgrade auf ein Gerät mit den Amorphous-Köpfen gewünscht hatte, und dann dachte: Hmm, ist vielleicht doch ganz gut so mit meinen Permalloy-Köpfen.

Viele Grüße,
Martin
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#23
Kirunavaara,'index.php?page=Thread&postID=226914#post226914 schrieb:Irgendjemand, der
beide Versionen mal parallel getestet hat, stellte fest, daß die amrphen Köpfe der höheren Baureihen mit Bändern von einem bestimmten Typus grundsätzlich schlechtere Ergebnisse liefern.

Das halte ich für sehr unwarscheinlich.

Die Köpfe bei den Pioneer und Sony, sowohl die Permalloy, wie auch die Laser Amorphous, scheinen (bin mir nicht 100% sicher) ziemlich gleiche CANON Modelle zu sein.
Die Pioneer mit den amorphen Köpfen holen alle mehr MOL aus den Bändern und zusammen mit den J-Fets liegt das Rauschen auch nochmal gut 2,5db niedriger, als bei den Decks mit weitesgehend gleicher Elektronik, Permalloy Köpfen und dem einfachem Op-AMP Eingang im Wiedergabeverstärker.
Laut ANT gilt das auch genauso für die SONY Modelle. MOL Werte von 5-6db DIN für TypII und über 7db DIN für TypIV sind auf den Decks mit Permalloy Köpfen nicht machbar.
Die Amorhen Köpfe werden wohl nur von den Crystalloy Köpfen der Nakamichi Decks getoppt.

Ist vielleicht, falls der Threaderöffner sich jetzt nicht wirklich für SONY oder Pionner entscheiden will, schon etwas Off Topic. Sorry.
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#24
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=226910#post226910 schrieb:Leider nicht, bei allem sind neue Riemen fällig, oft auch schon neue Rollen.
Bei manchen sind Riemen nötig (wie dann bei 95% aller Decks auch), finde ich irgendwie besser als zig Kondis austauschen zu müssen, oder?...übrigens kein Nakamichi-Thema, sondern eines, was nahezu jeden Anbieter betrifft.
Und die Aussage zu den (Andruck-?) Rollen...tut mir leid, habe ich noch nie von gehört...aber bitte...
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#25
Wo wir schon bei den Köpfen sind, welche Köpfe hat denn das B215, auch Canon?
Viele Grüße
Michael
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#26
Hallo!

ASC hat in seinen CR ebenfalls CANON-Tonköpfe verbaut.
Auf meiner NOS-Reserve ist das aufgedruckt.

Gruß
Wolfgang
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#27
Bei meinen Recherchen habe ich herausgefunden, dass in den Revox Decks wohl Sony Köpfe verbaut sind, aus welchem Material weiß ich jetzt allerdings nicht.

Ich werde mir am Wochenende evtl ein B215 hier in der Nähe anschauen, ist allerdings bei eBay drin.
Ein fertig revidiertes Deck will ich eigentlich nicht kaufen, lieber mache ich mich selbst daran.
Ich bin zwar nicht der, der diese Teile jeden Tag auf dem Tisch hat, trotzdem weiß man nie, was "generalüberholt" letztlich bedeutet.
Wieso brauchen die Revox denn neue Lager? So ein Lager hat doch in diesen Kontruktionen kaum eine Belastung.
Kondendsatorkur kann nie schaden nach der Zeit, wobei mir die Japaner da weniger anfällig für Defekte erscheinen.
Ich habe jetzt ein bisschen Zeit die nächsten Tage und schaue mir noch die genannten anderen Decks an und bedanke mich an der Stelle nochmals für die schönen Auflistungen.
Letztlich muss man ja sagen: wenn man ein Gerät, egal welches, aus Privatbesitz und ggf. wenig gelaufen bekommt, sollte da mechanisch nicht die Welt dran zu machen sein.
Verharztes Öl entfernen, neu abschmieren, ggf. neue Andruckrollen, Riemen, Gummiteile, Hubmagnete checken etc.. und dann sollte es mechanisch seinen Dienst tun.
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#28
Moin,
ich besitze Revox B 710 / MkII und zwei B215, wobei das B215 das beste ist was die Klangqualität angeht. In den B710 er'n sind Sony Köpfe verbaut, in den B215 Canon Köpfe.
Das nachschmieren der Capstanwellen mit Klöber PDP 65 Sinterlageröl ist Pflicht, und nur das Öl wird von den Lagern angenommen. Die Wickelmotoren neigen nach so vielen Jahren
zu Lagerschäden. Da werden heute Kugellager eingebaut. Im Nachbarforum das sich mit der Marke beschäftigt, ist das alles genauer beschrieben.
In den Revox-Decks gibt es keine Gummiriemen, einzig die Kondensatoren sollten erneuert werden ganz besonders im Netzteil. Das ist immer in Betrieb sobald du den Stecker in die entsprechende Dose stecks.
Gruß
siggi
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#29
Hallo!

Naja, die von Revox in den 80ern verwendeten Philips-Elkos sind an sich problematisch, deswegen sollte man bei Revox-Geräten aus dieser Zeit generell die Elkos tauschen. Bei der von mir vor kurzer Zeit reparierten ASC AS 5004 habe ich im Zuge der Fehlersuche auch einige Elkos kontrolliert und alle waren innerhalb der Toleranz. Die Maschine ist Baujahr 1982. Bei den Revoxen der 80er Jahre kann man aber davon ausgehen, dass die besagten Philips-Elkos die Hälfte oder mehr ihrer Kapazität eingebüßt haben. Deswegen ist der Wechsel definitiv nötig.

So ein Gerät vor Ort ansehen ist aber sicher eine gute Idee.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#30
Was B215 angeht,
der Elkotausch ist in gut zwei Stunden gemacht ohne zu hetzen. Die Köpfe habe ich bei den Revoxen noch nie verschlissen gesehen, das ist eigentlich kein Thema.
Die Wickelmotoren fallen gelegentlich mit bremsenden Sinterlagern auf, daher empfiehlt sich der Umstieg auf Kugellager. Ist etwas knifflig für einen in Feinmechanik Ungeübten, aber machbar. Mit den Kugellagern laufen sie deutlich leichter. Einen so tollen, sanften Bandwickel schafft kein anderes Deck. Wie ich schrieb, Elkos und Justier-Potis, auch die RiFa-Entstörkondensatoren, dann nur noch die Einmessung erneuern (auch wegen der Potis), wobei wenn man die Potistellungen kopiert auch schon das Schlimmste genommen ist. Zum Feinabgleich braucht man das Einstellgerät, welches man sich selbst einfach bauen kann. Das B-215 ist die S-Klasse und klar, die gibts nicht zum Schleuderpreis. Es würde heute locker in Euro kosten, was es damals in DM kostete. Aber dann hat man cassettentechnisch ausgesorgt. Ob klanglich oder mechanisch, einfach ein Genuß.
Gruß André
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#31
Also das Tauschen der Elkos wäre beim B215 kein Problem für mich, habe erst zwei Studer B67 gemacht und eine A807 wartet ja evtl. auch noch.

@ Captn Difool: habe auf Deiner Homepage schon Deine Revisionsarbeiten am Revox B215 gefunden, schöne Arbeit.

Braucht man vermutlich für die Lager entsprechende Auszieher oder sowas in der Richtung? Kann man da etwas mit Temperatur arbeiten? Sowas ist ja letzlich immer einfacher zu beurteilen, wenn man so ein Teil vor sich hat.

Was mich noch verunsichert: im Revoxforum wird es quasi so dargestellt, dass das Laufwerk entweder durch Nutzung oder durch Stillstand zwangläufig früher oder später kaputt geht, weil die Sinterlager der Capstanwellen irgendwann platt seien. Irgendwie tun die Leute da so, als seien die sowieso immer kaputt.
Irgendwie liest sich das für mich so, als ob da ein Problem ziemlich hochgekocht wird?!
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#32
Naja das kommt schon vor und vermutlich nicht mal so selten.
Dann ist's aber quasi ein Totalschaden, denn eine dann notwendige Laufwerksrevision kost richtig Geld
Viele Grüße
Jörg
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#33
benmuetsch,'index.php?page=Thread&postID=227058#post227058 schrieb:Also das Tauschen der Elkos wäre beim B215 kein Problem für mich, habe erst zwei Studer B67 gemacht und eine A807 wartet ja evtl. auch noch.

@ Captn Difool: habe auf Deiner Homepage schon Deine Revisionsarbeiten am Revox B215 gefunden, schöne Arbeit.

Braucht man vermutlich für die Lager entsprechende Auszieher oder sowas in der Richtung? Kann man da etwas mit Temperatur arbeiten? Sowas ist ja letzlich immer einfacher zu beurteilen, wenn man so ein Teil vor sich hat.

Was mich noch verunsichert: im Revoxforum wird es quasi so dargestellt, dass das Laufwerk entweder durch Nutzung oder durch Stillstand zwangläufig früher oder später kaputt geht, weil die Sinterlager der Capstanwellen irgendwann platt seien. Irgendwie tun die Leute da so, als seien die sowieso immer kaputt.
Irgendwie liest sich das für mich so, als ob da ein Problem ziemlich hochgekocht wird?!
Wie ich schon geschrieben hab, das A und O ist das nachschmieren der Capstanlager. Nach den Jahren ist die Schmierung in den Sinterlagern futsch. Dann laufen die Wellen trocken und verschleißen. Was man aber auch am Laufgeräusch des Laufwerks hört.

Aber da du schon das Revox-Forum gefunden hast, da stehen zahlreiche Beitrage ( auch von mir Rolleyes ) wo auch die Umrüstung der Wickelmotoren beschrieben wird.
Und nein, es sind nicht alle Laufwerke der Revox Decks defekt. Ich hab 6 Stück dieser Geräte und die funktionieren perfekt thumbsup

Gruß
siggi
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#34
Ja aber wie lange hält dieses "Nachschmieren"? Wenn ich es richtig weiß, werden Sinterlager normal im Vakuum oder im heißen Ölbad nachgeschmiert, was in eingebautem Zustand recht schwierig werden dürfte.. ?(
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#35
Solange die nicht trocken gelaufen sind, kann man auch ohne Vakuum oder "Kochen" nachscmieren. Wenn die einmal trocken gelaufen sind, sind die eh hinüber.
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#36
Bin kein Revox Kenner, aber die Berichte über festgefressene Capstanlager gibt es ja doch recht häufig bei dem Laufwerk.
Ist das in irgendeiner Weise ein Konstruktionsfehler? Bei anderen Decks tritt sowas ja scheinbar so gut wie gar nicht auf.
Alle Capstanlager, die ich bisher geprüft und nachgeölt habe, waren noch gut ölig und die Capstanwellen zeigten keinerlei Laufspuren.

Die Revox Lagerbuchsen sollten doch auch aus Sinterbronze sein? Laut Revox soll ja das Isoflex PDP65 Öl verwendet werden.
Komischerweise schreibt Klüber zu seiner Isolex PDP Reihe "nicht empfohlen für Buntmetall Sinterlager"
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#37
2245,'index.php?page=Thread&postID=227069#post227069 schrieb:Bin kein Revox Kenner, aber die Berichte über festgefressene Capstanlager gibt es ja doch recht häufig bei dem Laufwerk.
Ist das in irgendeiner Weise ein Konstruktionsfehler? Bei anderen Decks tritt sowas ja scheinbar so gut wie gar nicht auf...
Psssssst...sowas darfst Du nur denken aber doch nicht sagen...frei nach dem Motto "werft den Purschen zu Poden..."
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#38
Wenn die Schwungräder so gut zwei Umdrehungen nachlaufen, sind sie noch ok. Nicht zerlegen (Rät auch Revox von ab). Sondern mit einer Spritzkanüle ein Tröpfchen Klüber 65 draufgeben, etwas laufen lassen, dann sollte es gut sein. So schnell gehen die Lager nicht kaputt (Sinter nimmt man auch, um Schäden beim Trockenlauf zu vermeiden, Stichwort Notlaufeigenschaft), allenfalls (auch davor warnt Revox) wenn das Laufwerk unsachgemäß ausgebaut und mit den Schwungrädern auf den Tisch geknallt wird, dann kann es passieren, das eine Achse ne "Banane" kriegt und dann Laufgeräusche macht. Ich habe schon eine Methode zum Umbau mit Kugellagern erdacht, ist aber nicht so einfach die Sinterbuchsen rauszubekommen und die Kugellager, auch die besten, klackern ein wenig. Aber immer noch besser als auf den Schrott werfen.

Die Capstanmotoren sind wie ich schrieb mit Sachverstand und Feingefühl zu zerlegen, insbesondere die feinen Kontaktbürsten können schnell kaputtgehen. Da muß man wirklich aufpassen, denn es gibt keine Ersatzmotoren mehr. Das war eine Sonderanfertigung von Maxxon (glaube ich), mit einer speziellen Achse. Ähnliche Motoren gibt es noch, aber nicht mit solcher Achse. Das äussere Lager vorn kann man auch so schmieren, aber das hintere Sinterlager ist innen. Aber es kommt immer auf den Zustand an. Das B-215 auf meiner Homepage war ein gutes Exemplar, da brauchte ich das nicht machen, nur die Capstane etwas geölt und der gute Gleichlauf war da. Bei meinen beiden B710 habe ich da schon etwas mehr Arbeit...
Gruß André
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#39
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=227087#post227087 schrieb:Wenn die Schwungräder so gut zwei Umdrehungen nachlaufen, sind sie noch ok. Nicht zerlegen (Rät auch Revox von ab). Sondern mit einer Spritzkanüle ein Tröpfchen Klüber 65 draufgeben, etwas laufen lassen, dann sollte es gut sein. So schnell gehen die Lager nicht kaputt (Sinter nimmt man auch, um Schäden beim Trockenlauf zu vermeiden, Stichwort Notlaufeigenschaft), allenfalls (auch davor warnt Revox) wenn das Laufwerk unsachgemäß ausgebaut und mit den Schwungrädern auf den Tisch geknallt wird, dann kann es passieren, das eine Achse ne "Banane" kriegt und dann Laufgeräusche macht. Ich habe schon eine Methode zum Umbau mit Kugellagern erdacht, ist aber nicht so einfach die Sinterbuchsen rauszubekommen und die Kugellager, auch die besten, klackern ein wenig. Aber immer noch besser als auf den Schrott werfen.

Die Capstanmotoren sind wie ich schrieb mit Sachverstand und Feingefühl zu zerlegen, insbesondere die feinen Kontaktbürsten können schnell kaputtgehen. Da muß man wirklich aufpassen, denn es gibt keine Ersatzmotoren mehr. Das war eine Sonderanfertigung von Maxxon (glaube ich), mit einer speziellen Achse. Ähnliche Motoren gibt es noch, aber nicht mit solcher Achse. Das äussere Lager vorn kann man auch so schmieren, aber das hintere Sinterlager ist innen. Aber es kommt immer auf den Zustand an. Das B-215 auf meiner Homepage war ein gutes Exemplar, da brauchte ich das nicht machen, nur die Capstane etwas geölt und der gute Gleichlauf war da. Bei meinen beiden B710 habe ich da schon etwas mehr Arbeit...
Du meinst sicher die Wickelmotoren mit den Kontaktbürsten ^^

Gruß
siggi
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#40
2245,'index.php?page=Thread&postID=227069#post227069 schrieb:Bin kein Revox Kenner, aber die Berichte über festgefressene Capstanlager gibt es ja doch recht häufig bei dem Laufwerk.
Ist das in irgendeiner Weise ein Konstruktionsfehler? Bei anderen Decks tritt sowas ja scheinbar so gut wie gar nicht auf.
Alle Capstanlager, die ich bisher geprüft und nachgeölt habe, waren noch gut ölig und die Capstanwellen zeigten keinerlei Laufspuren.

Die Revox Lagerbuchsen sollten doch auch aus Sinterbronze sein? Laut Revox soll ja das Isoflex PDP65 Öl verwendet werden.
Komischerweise schreibt Klüber zu seiner Isolex PDP Reihe "nicht empfohlen für Buntmetall Sinterlager"
Kein anderes mir bekanntes Deck hat Capstanwellen mit den Abmessungen, da wird die Lagerung schon gefordert. Und zweitens waren die Lager mit der Schmierung für 40 Jahre Betrieb nicht ausgelegt.
Da kann es schonmal vorkommen das da nachgeschmiert werden muß. Aber das Gute ist, man bekommt das Schmiermittel noch, was bei anderen Decks warscheinlich nicht so ohne weiteres möglich ist, weil die Ölsorten nicht mehr hergestellt werden.

Die Capstan kann man wunderbar mit einer Medizinspritze schmieren, erhältlich in jeder Apotheke.
Gruß
siggi
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#41
Das B215, welches ich anschauen wollte, ist leider zwischenverkauft worden, da ich am Feiertag (Do) keine Zeit hatte.
Ich beobachte jetzt einfach mal ebay und Kleinanzeigen in die Richtung Revox oder Pioneer, es eilt ja nicht..
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#42
Wie sieht’s denn mit den Pioneer Digital NR Decks aus? Ich dachte das wäre das Optimum?
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#43
Ich kenne nur einen, der behauptet die Dinger wären besonders gut und der ist nicht mal ansatzweise ernstzunehem.

Das nicht vorhanden sein des Rauschens ist aber wirklich beeindruckend, hab einige Digtalfiles von so einem Pioneer gehört.
Der Rest dieser Decks ist aber bescheiden, besonders das Laufwerk.
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#44
siggi.k,'index.php?page=Thread&postID=227104#post227104 schrieb:Kein anderes mir bekanntes Deck hat Capstanwellen mit den Abmessungen, da wird die Lagerung schon gefordert. Und zweitens waren die Lager mit der Schmierung für 40 Jahre Betrieb nicht ausgelegt.

Das sind wirklich dicke Dinger, aber das macht ein Lager eher stabiler. Ganz so alt ist das 215 ja auch noch nicht und das Alter haben die üblichen Decks vieler anderer Hersteller ja auch auf dem Buckel.
Ich habe auch wie gesagt keine Ahnung ob das mit der Neigung zum Lagerschaden der Revox Kisten wirklich stimmt. Es wird aber immer wieder berichtet, von andren Decks gibt es solche Berichte aber eher nicht.
Also beim Kauf auf jeden Fall prüfen, die meisten anderen Sachen kann man reparieren. Zwei neue Wellen und diepassenden Sinterbuchsen dürften kaum aufzutreiben sein.
Wenns noch gut läuft sollte man es nachschmieren und vielleicht nicht 24/7 durchlaufen lassen. Aber auch nicht dauernt aus-einschalten denn eigentlich kommt ein Sinterlager nur beim Anlaufen kurz in die Mischreibung.

siggi.k,'index.php?page=Thread&postID=227104#post227104 schrieb:Aber das Gute ist, man bekommt das Schmiermittel noch, was bei anderen Decks warscheinlich nicht so ohne weiteres möglich ist, weil die Ölsorten nicht mehr hergestellt werden.

Das ist eher nicht das Problem, es gibt eigentlich keine Ölsorten, die es nicht mehr gibt, die heißen dann jetzt nur anders.
Ein normales Schmieröl in ISO VG46 oder 68 funktioniert aber eigentlich immer, Sinterlager mit solchen Drehzahlen stellen keine hohen Ansprüche ans Öl.
Eigentlich alle modernen Öle sind da schon uberdimensioniert.
Auch wenn es das Isoflex PDP65 nicht mehr geben sollte, gibt es genug andere Hersteller, die ein Synthetisches (Esther) Schmieröl in ISO VG68 anbieten.
Auch würde ein modernes auf einem anderen Grundöl basierendes Turbinen- oder Hydraliköl in der gleichen Viskosität ohne Probleme funktionieren.
Sogar einfache auf Mineralöl aufgebaute wie z.B. Mobil DTE Heavy Medium oder Shell turbo T68.
(natürlich mit Abstrichen bei der Gebrauchstemperatur. Das besondere am Isoflex ist der extreme Viskositätsindex ist die Einsetzbarkeit bis -60°C)
Deshalb wird das Isoflex PDP auch vornehlich zur Schmierung von Micromotoren, die snicht nur auch bei Hitze sondern auch draußen im tiefsten Winter bei -40°C noch funktionieren müssen, eingesetzt, zB. Automobilindustrie.
Für den Betrieb in normalen Gebäuden aber nicht relevant, wer sitzt schon bei unter 5°C vor dem Recorder.
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#45
@Siggi,

sorry, voll daneben, wenn die Gedanken schon wieder weiter als die Finger sind, danke für die Richtigstellung, natürlich meinte ich die Wickelmotoren.

@2245
Das Klüber PD 65 ist für mich eher ein Öl aus dem Bereich der Feinmechanik als Turbinentechnik. Da sind die Anforderungen anders. Glücklicher Weise gibt es Klüber noch und der bietet eine Menge Öle für spezielle Feinmechanikanwendungen an.
Gruß André
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#46
Captn Difool,'index.php?page=Thread&postID=227124#post227124 schrieb:Das Klüber PD 65 ist für mich eher ein Öl aus dem Bereich der Feinmechanik als Turbinentechnik.

Das ist natürlich richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass für so einen einfachen Schmierfall wie es ein Sinterlager in einem Cassettendeck darstellt, Öle die für völlig verschiedene Anwendungen konzipiert wurden, geeignet sind.

Wie bereits gesagt das einzig spezielle an dem PDP65 ist der aberwitzige Viskositätsindex von weit über 200, der nur mit sehr teuren Base Stocks (in dem Fall synthetische Ester) zu machen ist.
Diese Haupteigenschaft des PDP65 wird aber für die Funktion im Sinterlager des Cassettenlaufwerks gar nicht benötigt.
Es ist ja nicht so, dass das PDP65 ein spezielles Capstanlageröl ist, es ist ja nicht für Rvox entwickelt worden. Laut Klüber ist ja sogar ausdrücklich nicht für Buntmetallsinterlager empfohlen.

Turbinenöl hört sich erstmal ziemlich dramatisch an, wird auch tasächlich hauptsächlich in der Schwerindustrie für die Druckumlaufschmierung von riesigen Dampf, Wasser oder Gasturbinen eingesetzt.
Gibt es aber sowohl in den für "Feinmechanik" interessanten Viskositätsbereichen, und auch die Additivierung ist für solche Anwendungen durchaus passend.
Additiviert sind diese Öl deutlich milder als z.B. Motorenöle. Hauptaugenmerk liegt auf Materialbeständigkeit, Korrosions- und Verschleißschutz (und Wasserabscheidung, die wir natürlich ehr nicht brauchen)
Deshalb haben wohl auch viele Hifi Hersteller diese Turbinenöle z.B. aus der MOBIL DTE Reihe ausgewählt, wie z.B. Thorens für ihre Tellerlager mit Sinterbronzebuchsen und auch Revox hat das Turbinenöl für die Capstanlager einiger Geräte verwendet und empfohlen.
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#47
Ach ja, was mir noch einfällt:
Im B215 sind maskenprogrammierte IC verbaut, die es nur bei Revox- Villingen noch gibt. Also fein aufpassen beim Basteln, und rechtzeitig die Elkos im Netzteil wechseln.
Gruß
siggi
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#48
Noch scheint es diese Eproms zu geben, ich hatte einen neuen Steuerchip für mein B710 Mknix noch bekommen, sogar zum moderaten Preis. Die B710Mknix gelten als etwas anfällig, Ersatz ist dann für MkII mit Umbauanleitung. Beim B215 sind mir allerdings noch nie defekte Chips untergekommen.
Gruß André
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#49
Moin,

wie wär´s den mit einem Tandberg TCD-440 ? Klasse Deck und Service ist immer noch voll gegeben.


Gruß
Thomas
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#50
Werde mir morgen - wenn diesmal nichts dazwischen kommt - ein B215 aus der neueren Serie (ohne Gitternetzfront und mit den schmalen Tasten) anschauen gehen zu einem sehr guten Kurs wie ich finde. Preis verrate ich, falls es was war. Angeblich TOP Zustand (jaja, mal sehen) und ganz bei mir in der Nähe. Mal schauen, wie gut das wirklich noch daher kommt, bin jedenfalls gespannt, der Verkäufer war jedenfalls am Telefon schonmal sehr nett... Smile
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