Katastrophenbobby
#1
Heute trudelte hier ein Paketchen eines lieben Kollegen aus dem Nachbarforum ein, mit diesem nützlichen Angebinde drin:

[Bild: r47ddrwickelretterkatastrophen.jpg]

[Bild: r47ddrwickelretterkatastrophen.jpg]

Der erste Einsatz folgt bestimmt - und ich frage mich, wie ich die letzten 45 Jahre ohne so ein Teil auskommen konnte 8)

Laut Blaubuch (offiziell "Anlagentechnischer Katalog des RFZ der DDR") wurde die Vorversion R47 mit 65 mm Durchmesser bereits 1948 gefertigt.

Natürlich gab es auch ein westliches Pendant von Danner, das aber wegen seiner kürzeren Arme nicht so universell verwendbar war und obendrein ein halbes Vermögen kostete ;(

Ich habe mich beim edlen Spender bedankt mit dem, was ich mit am besten kann: ein Satz Messbänder thumbsup

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#2
Hallo Peter!

Glückwunsch zu dem Werkzeug. Wir hatten vor ein paar Jahren schon mal eine Diskussion zu diesen Bobbies.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#3
Was soll man Dir jetzt zu dem schönen Teil wünschen? - Dass Du es möglichst oft verwenden mögest? Oder dass Du es nur zum Anschauen haben sollst?
Glückwunsch!
Gruß
Heinz
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#4
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=226559#post226559 schrieb:Glückwunsch zu dem Werkzeug. Wir hatten vor ein paar Jahren schon mal eine Diskussion zu diesen Bobbies.
Vielen Dank für den Glückwunsch und Link!
Den hatte ich noch nicht gelesen (so lange bin ich ja noch gar nicht (wieder) dabei :whistling: )

Zu den dortigen Infos kann ich sogar noch was ergänzen:

Offiziell hieß das Teil "Wickelretter", oder "verstellbarer Wickelkern" und durfte in keiner öffentlich-rechtlichen Senderegie fehlen. Dieses Demofoto stammt aus besagtem Blaubucheintrag:

   

Die Beschreibung dazu:

Zitat:Wirkungsweise:
Der R 47 hat einen kleineren Innendurchmesser als die Wickelkerne, an deren Stelle er eingesetzt werden soll, so dass er sich leicht in die Öffnung des Wickels einbringen lässt. Nach Lösen des inneren Feststellringes © werden durch Verdrehen des äußeren Ringes (B) vier Hebelarme an deren Enden ringteilförmige Blechstücke sitzen, nach außen abgespreizt und bis zum festen Anliegen gegen den Wickel gedrückt. Danach wird der Feststellring angezogen. Nun kann der Wickel aufgenommen und auf einen einfachen Wickelkern umgespult werden.

Äußere Form und Aufbau:
Der verstellbare Wickelkern R 47 besteht aus Aludreh­- und Blechteilen. Auf dem Grundteller (A) mit den vier drehbaren Hebelarmen und den Blechteilen (E) sitzt ein äußerer Ring (B), der bei Drehung an zwei Griffzapfen nach links mit Stiften an seiner Unterseite unter den Hebelarmen (D) entlang fährt und diese abhebt. Innen über diesem Ring (B) sitzt ein zweiter Ring © der sich mit Innengewinde auf dem Gewinde am des Grundteiles (A) drehen lässt und zum Festsetzen des äußeren Ringes (B) bei der erforderlichen Spreizstellung der Hebelarme (D) dient. Hierzu ist der innere Ring © nach rechts zu drehen. In der Mitte des Grundteiles (A) befinden sich der Durchbruch für den Zentrierknebel und die Mitnehmerstiftbohrungen.

Zu Hans-Joachims unbeantwort gebliebener Frage, wie zu v. Braunmühls & Webers Zeitensolche Missgeschicke gehandhabt wurden: hauptsächlich präventiv. Wann immer ein vager Verdacht auf einen instabilen Wickel aufkam, machte man es genauso wie ich es selber jahrzehntelang praktiziert habe: Man schob nach Art eines Tortenhebers vorsichtig einen Bandteller unter den Wickel und bugsierte dann beides ebenso behutsam auf die Kernaufnahme.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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(Konrad Adenauer)
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#5
heinz,'index.php?page=Thread&postID=226560#post226560 schrieb:Was soll man Dir jetzt zu dem schönen Teil wünschen? - Dass Du es möglichst oft verwenden mögest? Oder dass Du es nur zum Anschauen haben sollst?
Vielleicht wie es mein netter Kollege ausdrückte:
"Eigentlich wünscht man niemandem abstürzende Wickel, aber haben ist auch hier besser als brauchen."
thumbup

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#6
Gratulation lieber Peter !

Sowas hätte ich vor 2 Monaten auch sehr gern gehabt. Ich bekam einen Posten von 1000m Wickeln ORWO Typ103. Diese waren lange gelagert und noch länger nicht mehr umgespult worden. Da ich herausgefallene Kerne bisher nur aus Erzählungen kannte, habe ich ganz schön blöd geschaut, als das dann bei zwei Bändern passiert war...

Naja, zum Glück recht nahe am Kern. Ich habe das Band dann einfach wieder um einen leeren Bobbie gelegt und brauchte nur einen Schnitt pro Wickel... Dank Rangierfunktion der T4224 konnte ich das Band dann gewissermaßen im "Kriechgang" auf einen leeren Kern umspulen. Bei den restlichen Bändern war ich dann vorsichtiger. Angenehmer Nebeneffekt: Da die Bänder sowieso umgespult werden mussten damit die Wickel wieder stabil sind, konnte ich gleich von der deutschen Schichtlage in die internationale Schichtlage wechseln. (Meine DDR- Rundfunkmaschinen haben alle internationale Schichtlage)

Viel Spaß mit dem "Wickelretter" und möglichst wenige Einsätze Wink wünscht

Rainer
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#7
Danke für die guten Wünsche, werde sie nach Kräften beherzigen thumbup

GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=226566#post226566 schrieb:Naja, zum Glück recht nahe am Kern. Ich habe das Band dann einfach wieder um einen leeren Bobbie gelegt und brauchte nur einen Schnitt pro Wickel... Dank Rangierfunktion der T4224 konnte ich das Band dann gewissermaßen im "Kriechgang" auf einen leeren Kern umspulen.
Natürlich sind auch mir schon Wickel auseinandergefallen. Solange der Wickelring nicht allzusehr verformt war, half es meistens, einige weitere Meter vom Kern auf einen zweiten umzuspulen um dann den kleineren Wickel klemmfrei in den Ring zu bekommen. Das benötigt zwei Klebestellen statt einer, aber darauf kommt es dann meistens auch nicht mehr an.

Damit der Ring sich auf dem Kern "festnuddeln" kann, sind Maschinenkonstruktionen besonders vorteilhaft, die beim Umspulen nur wenig Gegenmoment erzeugen, da das Band sonst auch bei langsamem Umspulen heftig ruckeln und flattern kann, was nicht jedes Bandmaterial gut verträgt. Ideal dafür sind rein mechanisch gebremste Abwickelteller (Bremsbänder). Mit anderen geht es meistens auch, nur etwas weniger komfortabel.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#8
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=226567#post226567 schrieb:Ideal dafür sind rein mechanisch gebremste Abwickelteller (Bremsbänder). Mit anderen geht es meistens auch, nur etwas weniger komfortabel.
Ok... da fehlt mir die Erfahrung. In meiner Sammlung befinden sich nur Studiomaschinen der DDR, aus (fast) allen Epochen. Die einzige Epoche die fehlt, sind die späten 40er Jahre, also sprich die erste Sander & Janzen R28, welche kurz nach dem Krieg gebaut wurde. Diese Maschine hatte eine Kulissensteuerung und war die einzige Maschine mit mechanischer Bremsung. Alle anderen Maschinen danach, beginnend mit der R28a (SJ100) bis zur letzten T4224 von 1990 hatten Stromgebremste Motoren (über Bremswiderstände), keine diese Maschinen verfügte über Bremsbänder.

Hier mal ein Link zu einem interessanten Bericht über die R28 von Hajo auf einer anderen Site: http://treffpunkt.ig-ftf.de/viewtopic.php?p=121134

Bisher habe ich Bremsbänder bei keiner meiner Maschinen vermisst, das System mit der Strombremsung arbeitet absolut zuverlässig. Dieses Verfahren wandten Sander & Janzen schon zu späten RRG- Zeiten an, wie ich mal irgendwo gelesen hatte.

Der einzige "Nachteil", den ich bisher entdeckt habe: Man muss die Maschine einschalten, um ein Band einzulegen. Ohne Strom gibt´s auch keine Standbremskraft. Dieser Nachteil gilt aber nur für den heutigen Heimgebrauch, im Studio früher liefen die Dinger sowieso rund um die Uhr...

Grüße, Rainer
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#9
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=226611#post226611 schrieb:Alle anderen Maschinen danach, beginnend mit der R28a (SJ100) bis zur letzten T4224 von 1990 hatten Stromgebremste Motoren (über Bremswiderstände), keine diese Maschinen verfügte über Bremsbänder.
Jetzt muss ich nochmal nachfragen: Wird in den WM eine Gleichstrombremsung aktiv (danach klingt für mich die Beschreibung), oder bremsen sie durch ein wechselstromerzeugtes Drehmoment?
Anders gefragt, bleibt der gezogene Motor beim Umspulen ohne Band stehen, oder dreht er sich in die Gegenrichtung?
Im ersten Fall ist die Wirkung den Bremsbändern gleichwertig, insofern als dass der gezogene Motor nicht gemeinsam mit dem Wickelkern unter dem losen Wickelring "losrennt".



GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=226611#post226611 schrieb:Ohne Strom gibt´s auch keine Standbremskraft.
Was passiert denn, wenn beim Umspulen der Strom ausfällt?

Grüße, Peter


PS. Da mein (vormaliger) Bilderhoster ungefragt meinen Account gelöscht hat, hier die beiden Bilder vom Eingangsbeitrag nochmal:


[Bild: R47-DDR-Wickelretter-Katastrophenbobby-1.jpg]

[Bild: R47-DDR-Wickelretter-Katastrophenbobby-2.jpg]
Grüße
Peter


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#10
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=226613#post226613 schrieb:Wird in den WM eine Gleichstrombremsung aktiv (danach klingt für mich die Beschreibung), oder bremsen sie durch ein wechselstromerzeugtes Drehmoment?
Anders gefragt, bleibt der gezogene Motor beim Umspulen ohne Band stehen, oder dreht er sich in die Gegenrichtung?
Gute Frage... Im Falle der T3221, der TB63 und der R29 müßte ich das nachlesen, kann ich Dir etwas später beantworten. Ich tippe aber auf Variante 1 (Gleichstrombremsung). Das sagt zumindest die Phalanx an Hochlast- Widerständen im rechten Teil des Laufwerks aus.

Im Falle der T4224 und der R722/1 (beide Laufwerke mit elektronischer Regelung der Wickelmotore und mit Rangierfunktion) bin ich dagegen völlig sicher: Gleichstrombremsung.

Zitat aus der technischen Beschreibung der R722/1:

2.1.5. Schalttei (ST)

Die für die verschiedenen Betriebsarten erforderlichen Wechselspannungen und Bremsgleichströme für die Wickelmotoren werden mit den Relais KA1 und KB1 bereitgestellt...

2.1.6. Bremsstufe (BS)

.....Die Bremsgleichströme werden mit Schalttransistoren über Bremswiderstände (Drahtwiderstände) bereitgestellt...

Bei diesen beiden Maschinen ist es auch so, daß der Abwickelmotor in die Gegenrichtung losrasen würde, wenn man ohne Band schnell vorspult, oder die Wiedergabe betätigt. Beim Rangierbetrieb habe ich das (bei der T4224) nicht feststellen können, bei der R722 noch nicht getestet. Muß ich nochmal probieren...

Die T3221 dreht ebenfalls in die Gegenrichtung bei Play. Bei den beiden ganz alten Maschinen muß ich nachlesen bzw. probieren.

Grüße, Rainer
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#11
Das Laufwerk T221 dreht beim Umspulen abwickelseitig in die Gegenrichtung, bei Stop und Wiedergabe/ Aufnahme wird per Gleichstrom gebremst.

Was ist die T3221 für ne Maschine? Ich kenne nur die T2221... ö.ö
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#12
Kabelsalat,'index.php?page=Thread&postID=226649#post226649 schrieb:Was ist die T3221 für ne Maschine?
Die T3221 ist im Prinzip die gleiche Maschine wie die T2221. Also in der gleichen Truhe, das gleiche Aussehen, die gleiche Laufwerkssteuerung. Der Unterschied ist, dass es sich bei der T3221 um eine 4- Spur Maschine handelt. Also A/W- Entzerrer, alles 4- fach ausgeführt. Der Löschkopf ist ein Halbspurkopf, nicht- wie sonst beim Kopfträger derT2221 üblich- Vollspur.

Hier mal ein Bild von den Köpfen:


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#13
...und da es eine echte 4- Spur- Maschine ist, gibt es sogar 2 Halbspurköpfe. Diese sind in Ihrer gegenseitigen Höhe versetzt, um auch wirklich die richtigen Spuren zu erwischen. Wink

Grüße, Rainer
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#14
GDR 22 Rainer schrieb:
Zitat:...und da es eine echte 4- Spur- Maschine ist, gibt es sogar 2 Halbspurköpfe. Diese sind in Ihrer gegenseitigen Höhe versetzt, um auch wirklich die richtigen Spuren zu erwischen.
Besser muß es heißen: ...und da es eine echte 4- Spur- Maschine ist, gibt es sogar 2 Viertelspur-Löschköpfe. Diese sind in Ihrer gegenseitigen Höhe versetzt, um auch wirklich die richtigen Spuren zu erwischen.
Sorry
Volkmar
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#15
Aaach, warum den "sorry" Volker, Du hast ja Recht. Wink Also, theoretisch.

Ich bin jetzt auch etwas unsicher, denn die Löschköpfe "L2Q17" gab es sowohl als 2- Spur Variante, als auch als 4- Spur. Die Spuren der verbauten Köpfe sehen mit für Viertelspur aber zu sehr zentriert aus. Klar, daß man dann beim Löschen einzelner Spuren mehr als nur die gewünschte Spur erwischen würde... Ich sehe mir das mal mit Klarband an und mache Fotos. Dauert aber etwas, ich bin momentan nicht daheim.

Grüße, Rainer
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#16
Hallo Rainer,
ich habe mir nochmal Deine Vorstellung dieser Rarität durchgelesen und bleibe bei dem Verdacht eines Kopfträgers mit durchgehend 4-Spur ausgestatteten Aufnahme- und Wiedergabe-Köpfen.
Reaktivierung einer nicht ganz alltäglichen Maschine
Warum sollte sich Dein Vater der Möglichkeit beraubt haben jede der 4 Spuren unabhängig voneinander zu löschen und aufzunehmen?
Da werden 4 eigenständige Wiedergabekanäle eingebaut und bei der Aufnahmeseite (selbst wenn sie nicht realisiert wurde) werden Halbspurlöschköpfe verwendet?
Theoretisch, ich kenne die Maschine nicht, könnte man 2 Stereoaufnahmen auf einen Wickel erzeugen, den man am Ende einfach umdreht.
Die Löschköpfe haben zwei Kerne, mit relativ grossen Abstand zueinander, das passt noch eine Spur plus Rasen dazwischen. Wenn man die entsprechend versetzt anordnet erhält man die Möglichkeit jede der Spuren der Aufnahme- und Wiedergabeköpfe getrennt zu bearbeiten.
Viele Grüße
Volkmar
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#17
Mein Not-Bobbie (kommt von Bobine) kommt von "Escho" (Erich Scholz) aus Leipzig:


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#18
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=227319#post227319 schrieb:Not-Bobbie (kommt von Bobine) kommt von "Escho" (Erich Scholz) aus Leipzig
Die Schreibweise "Bobbie" ist in der Fachliteratur ungebräuchlich, hier findet sich seit Anbeginn (z.B. Friedrich Krones, "Die magnetische Schallaufzeichnung" 1952, S. 224) ausschließlich die Schreibweise "Bobby", so wie sie im Englischen verwendet wird ("bobby" oder "bobby core").
Siehe auch:
https://www.tonmeister.de/index.php?p=ve...wuchspreis
Ich ziehe daher weiterhin diese Schreibweise vor, lediglich an den deutschen Plural "Bobbys" kann ich mich nur schwer gewöhnen.

Nebenbei: Im Französischen steht "bobine vide" für eine leere Flanschspule, der (denglische) Bobby heißt dort "noyau".

Laut DDR-"Blaubuch" hieß der Hersteller des "verstellbaren Wickelkerns" Scholte.
Hier die Beschreibung des R47 von 1948 mit 65 mm Durchmesser für den "kleinen Untermann".

[Bild: Blaubuch-Studiotechnik-DDR-R47-1.jpg]

[Bild: Blaubuch-Studiotechnik-DDR-R47-2.jpg]

Der R47a aus dem gleichen Jahr hatte nur drei Arme und 95 mm Durchmesser.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#19
Wir sind aber in Deutschland, daher gestatte mir bitte die Bezeichnung Bobbie.

Hattest Du Erfolg mit den Capstanmotoren?

R.
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#20
Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=227371#post227371 schrieb:Wir sind aber in Deutschland, daher gestatte mir bitte die Bezeichnung Bobbie.
Natürlich kann das jeder handhaben wie er möchte, da bin ich komplett undogmatisch. Obgleich ich grundsätzlich großen Wert auf klare und präzise Terminologie lege, sind in diesem Fall meine Entscheidungsgründe weniger sprachlicher als historischer Natur. Wobei ich nicht unmittelbar zu erkennen vermag, weswegen "Bobbie" mehr deutschen Ursprungs sein sollte als "Bobby".


Magnetophonliebhaber,'index.php?page=Thread&postID=227371#post227371 schrieb:Hattest Du Erfolg mit den Capstanmotoren?
Ja, das habe in einem anderen Thread beschrieben:
M15A - Tonmotordefekt und seine Beseitigung

Leider hat in der Zwischenzeit mein (damaliger) Bilderhoster ungefragt und ohne Ankündigung mein Konto mit sämtlichen Bildern gelöscht. Falls sie jemand braucht, kann ich sie gerne nochmal raussuchen und im Thread hintenan stellen.

Die Lösung funktioniert jedenfalls bis heute ohne Murren und Knurren.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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#21
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=227323#post227323 schrieb:Die Schreibweise "Bobbie" ist in der Fachliteratur ungebräuchlich, hier findet sich seit Anbeginn (z.B. Friedrich Krones, "Die magnetische Schallaufzeichnung" 1952, S. 224) ausschließlich die Schreibweise "Bobby",


Lieber Peter,

darüber nachdenkend, daß ich selbst die Schreibweise "Bobbies" verwende und darüber nachgrübelnd, wo ich das eigentlich her habe, mußte ich gestern Abend mal an mein Bücherregal gehen. Dort steht unter anderem das Buch "Schallplatte und Tonband" von Hans Sutaner, aus dem Fachbuchverlag Leipzig, 1954. Und dort steht unter dem Kapitel "Wickelkerne und Spulenkörper"- ach, sieh einfach selbst: Wink

Entweder es gab tatsächlich zwei Schreibweisen, oder aber der DDR- Rundfunk mußte die Sache etwas mehr "eindeutschen".

Klingt ja sonst zu englisch / amerikanisch und damit nach Klassenfeind... Big Grin

Liebe Grüße, Rainer


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#22
"Bobbie" ist hier kein englischer Kurzname für "Robert" sondern kommt aus dem Französischen "Bobine" und ist dort eine Bezeichnung für einen Wickelkern, der auch eine Seilwinde und vergleichbares sein kann.
Gruß André
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#23
Hallo!

Wenn man in dem Fall vom Englischen ausgeht ist die Schreibweise "bobbies" im Plural schon richtig. Der Singular ist aber "bobby", "bobbys" wäre falsch. Den sehe ich zumindest in dem ostdeutschen Buch nicht.

Geht man aber vom Deutschen aus, könnte "Bobbys" durchaus richtig sein, bzw. "Bobbies" wenn der Singular "Bobbie" wäre. Das ist ja bei anderen eingedeutschten Begriffen, wie Hobby (pl. Hobbys) oder Baby (pl. Babys) genauso.

Da aber der Begriff "Bobbies" in dem Buch groß geschrieben ist, könnte man von der deutschen Grammatik ausgehen. Demnach wäre der Singular "Bobbie". Laut der alten Rechtschreibung wäre aber der Plural von "Bobby" auch "Bobbies". 1954 war die alte Rechtschreibung noch aktuell, ich weiß aber nicht, ob sich die ostdeutsche von der westdeutschen unterschied.

Mir ist aber auch die Schreibweise "Bobby" geläufiger.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#24
GDR 22,'index.php?page=Thread&postID=227439#post227439 schrieb:Klingt ja sonst zu englisch / amerikanisch und damit nach Klassenfeind... Big Grin
So wie beim Bandschnitt (neudeutsch „Editing“), was damals ganz im Sinne der angloamerikanischen Leid … äh Leitkultur „Cutten“ genannt wurde, in der Deutschn Demmkratschn Replik (O-Ton Honecker) jedoch „Cuttern“, was wie „Köttern“ ausgesprochen wurde und mich nach wie vor an „Kütteln“ erinnert? :whistling: Big Grin

Die Sprachregelung wurde aber offenbar auch dort nicht preußisch strikt gehandhabt, wie dieses DDR-Standardwerk zeigt (Horst Völz, „Grundlagen der magnetischen Signalspeicherung 3: Film, Fernsehen, Messtechnik, Geschichte“, Akademie-Verlag Berlin 1972):

[Bild: Horst-V-lz-Grundlagen-der-magnetischen-S...ng-3-F.jpg]

Die angeblich „einzig richtige“ Schreibweise interessiert mich übrigens nicht im Geringsten, das kann jeder halten wie es ihm beliebt. Nur kann ich eben nicht im selben Wort beide Schreibweisen gleichzeitig verwenden, also werde ich mich für eine von beiden entscheiden müssen, und den Hauptpart meiner Entscheidungsgründe dürfte ich hinlänglich breitgetreten haben.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#25
Peter Ruhrberg,'index.php?page=Thread&postID=227444#post227444 schrieb:in der Deutschn Demmkratschn Replik (O-Ton Honecker) jedoch „Cuttern“, was wie „Köttern“ ausgesprochen wurde
Das stimmt haargenau ! Sagt mein Vater heute noch, wenn er von seiner Rundfunkzeit damals berichtet. Ich habe es mir abgewöhnt, ihn berichtigen zu wollen... Wink
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#26
Ohne eine Diskussion lostreten oder auf meinen Standpunkt beharren zu wollen, schließe ich mich Wayne an.

Ich kenne einen "Bobby" nur als englischen Polizist.

Peter's Argument kann man auch folgen, es scheint halt mehrere Möglichkeiten zu geben und selbst unsere Sprache wird notfalls angepasst.... ;(

Damit einen schönen Abend an alle!

Rudy
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#27
Hallo zusammen,

ich bin Euch noch etwas schuldig, Bezug nehmend auf diese Diskussion hier:

Wickinger,'index.php?page=Thread&postID=226880#post226880 schrieb:ich habe mir nochmal Deine Vorstellung dieser Rarität durchgelesen und bleibe bei dem Verdacht eines Kopfträgers mit durchgehend 4-Spur ausgestatteten Aufnahme- und Wiedergabe-Köpfen.


Wie gesagt, die beiden, in der jeweiligen Höhe versetzten Löschköpfe sehen für mich wie Halbspurköpfe aus, welche man (explizit nicht mein Vater, sondern der Lieferant des Kopfträgers --> VEB Tontechnik Berlin) original so eingebaut hat, daß sie sich in ihren Spuren überlappen. Für das Löschen einzelner Spuren, ohne die anderen Spuren komplett zu beeinträchtigen scheint das funktioniert zu haben.

Das klingt natürlich etwas unglaubwürdig, aber es war tatsächlich so. Beweis gefällig ? Kein Problem. Big Grin Ich habe mal ein Foto der betreffenden Passage aus den originalen Lieferunterlagen zu den Umbau- Schaltungen und dem Kopfträger beigefügt

Sollte eindeutig sein...

Mehrspurige Grüße, Rainer


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