ASC AS 5004 - Bremsbänder und Servicanleitung
#1
Hallo!

Ich habe einen Neuzugang bei mir, eine ASC AS 5004, schon mit dem Digitalzählwerk und den Cinchbuchsen. Der Aufdruck auf den Motoren ist vom März 1982. Ich hatte die Maschine als Defekt gekauft, da laut dem Verkäufer keine Laufwerksfunktionen gegeben waren. Nun ja, als das Gerät bei mir ankam, musste ich feststellen, dass es praktisch nicht benutzt wurde, an den Köpfen ist keinerlei Verschleiß erkennbar. Die ASC wurde anscheinend schon Jahrzehnte nicht mehr benutzt. Das Problem ist eigentlich ganz einfach zu finden gewesen, die Bremsbänder waren an den Läufern der Wickelmotoren festgerostet. Als ich sie gelöst hatte, waren alle Laufwerksfunktionen wieder gegeben. Auch der Anker für die Bremsen war fest.
Nun bin ich erst mal dran, den Rost von den Läufern irgendwie zu entfernen. Die Bremsbänder gehören m.M. nach ersetzt. Gibt es eine Möglichkeit diese zu reinigen oder reparieren? Ersatz wird es wohl keinen mehr geben. Der Rost ist natürlich auch in den Gewebestreifen der Bänder.
Dann hat die Maschine noch das Problem, dass im ausgeschaltetem Zustand das Zählwerk dauernd leuchtet. Hat jemand ein SM für die Version mit digitalem Zählwerk? Die, die man sonst so findet, sind alle für die alte Variante mit dem mechanischen Zählwerk, das hilft mir natürlich nichts.

Die Audiosektion habe ich noch nicht getestet. Das kommt erst, wenn die mechanischen Probleme beseitigt sind.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#2
Hallo Wayne!

Zitat:
"Hat jemand ein SM für die Version mit digitalem Zählwerk?"

Antwort:
"Sischer dat ^^ "

Bitte PN MIT mail-Adresse schicken.

Gruß
Wolfgang
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#3
Hallo!

So, nachdem ich das SM von Wolfgang bekommen habe, bin ich schon etwas schlauer, die Erleuchtung habe ich jedoch noch nicht. Die Bremsen funktionieren mittlerweile wieder, neben dem Bremsmagneten war auch noch der Magnet für den Andruckrollenarm fest. Der ist nun auch wieder gängig. Allerdings habe ich noch ein Problem mit dem Tonwellenmotor/Zählwerk.

Frage an die Besitzer eine AS 5000 mit Digitalzählwerk: Wenn man das Gerät einschaltet, läuft der Capstanmotor dann gleich an? Und geht das Zählwerk erst an, sobald der Motor seine Solldrehzahl erreicht hat? Genau so ist es nämlich bei meiner AS 6004. Bei dieser AS 5004 jedoch nicht. Wenn ich sie einschalte, dann läuft der Tonwellenmotor nicht. Erst wenn ich Play drücke läuft der Motor an und geht auch wieder aus, sobald ich stoppe. Das Zählwerk ist sofort an, sobald die Maschine eingesteckt wird. Beides ist m.M. nach ein Fehler und hängt miteinander zusammen. Momentan weiß ich noch nicht warum, hat jemand eine Idee?
Die 7-Segment-Anzeigen des Zählwerks bekommen ihre Spannung über einen Transistor durch ein Signal der Tonwellenmotorplatine, genannt "Geschwindigkeitskontrolle". Der Fehler muss also m.M. auf der Motorplatine sein.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#4
Hallo Wayne!

Zitat:
"Wenn man das Gerät einschaltet, läuft der Capstanmotor dann gleich an?"

Antwort = Ja

Der Capstanmotor läuft permanent. Unabhängig vom jeweiligen Betriebsmodus.

Zitat:
"Das Zählwerk ist sofort an, sobald die Maschine eingesteckt wird"

Wenn mit "eingesteckt" das Einschalten gemeint ist, dann lautet die
Antwort = Ja.

Das ZW des späten AS5000 zeigt einfach nur Zahlen an. Hier mit Segmentanzeige,
anstatt mit Ziffernwalzen. Und nicht, wie beim AS6000 die Bandlänge. Darum
muß nicht bis zum Erreichen der Solldrehzahl mit der Anzeiege gewartet werden.

Gruß
Wolfgang

PS.: Meine Aussage gilt für sowohl für meine späte AS5002, als auch meine späte AS5004...
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#5
Hallo Wolfgang!

cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=226671#post226671 schrieb:Hallo Wayne!
Zitat:
"Das Zählwerk ist sofort an, sobald die Maschine eingesteckt wird"

Wenn mit "eingesteckt" das Einschalten gemeint ist, dann lautet die
Antwort = Ja.
Nein, mit Einstecken meine ich tatsächlich einstecken, also die Maschine ans Netz anschließen ohne dass sie eingeschaltet ist. Dass das Zählwerk einfach nur Ziffern anzeigt und nicht die Bandlänge war mir schon klar. Die Logik des Zählwerks ist ja immer versorgt, damit der Zählwerkstand nach dem Ausschalten (ohne Ausstecken) erhalten bleibt, das ist sowohl bei der 5000 als auch bei der 6000 so. Das geschieht über die 12V-Versorgung, die an ist, sobald die Maschine eingesteckt wird. Wird das Gerät ausgeschaltet, werden nur die 7-Segment-Anzeigen abgeschaltet. Das geschieht m.M. über das Signal "Geschwindigkeitskontrolle". Hier mal die Schaltung des Zählwerks, den Pfad für die Abschaltung der 7-Segment-Anzeigen habe ich rot markiert:

   

Wird die Maschine eingeschaltet, dann wird über das Signal "Geschwindigkeitskontrolle" T711 durchgeschaltet. Der zieht die gemeinsamen Kathoden der 7-Segment-Anzeigen auf Masse, so dass sie leuchten können. Ist die Maschine aus, wird die Basis des Transistors über den Pulldown R742 auf Masse gezogen und T711 sperrt - die Anzeigen sind aus. Das funktioniert auch. Ziehe ich den Stecker von Buchse 712 ab, ist die Anzeige dunkel.

Das Signal "Geschwindigkeitskontrolle" kommt von der Tonwellenmotorregelung:

   

Daher vermute ich einen Zusammenhang von den beiden Fehlern (Capstan läuft nicht, Zählwerk leuchtet obwohl abgeschaltet). Der Capstanmotor läuft nur, wenn ich Play drücke. Was sind das eigentlich für Dinger, die die Transistoren des Motors ansteuern?
Grüße,
Wayne

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#6
Hallo Wayne!

Dann habe ich Dich mißverstanden. Ich dachte, es ginge um die Anzeige nach dem Einschalten.
Daß der Anzeigewert erhalten bleibt, wenn am Netzschalter ausgeschaltet wird, ist mir be-
kannt.

Leider gehen meine Kenntnisse in Sachen Schaltungsinterpreatation/Logikinterpretation gegen
Null. Ich habe davon keinen blassen Schimmer. Meine Empfehlung, Michael H. anfragen...

Gruß
Wolfgang
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#7
The_Wayne,'index.php?page=Thread&postID=226677#post226677 schrieb:Was sind das eigentlich für Dinger, die die Transistoren des Motors ansteuern?
Hallsensoren.
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#8
Hallo und danke für eure Antworten!

cisumgolana,'index.php?page=Thread&postID=226682#post226682 schrieb:Michael H. anfragen...
Ja, das werde ich auch machen.

hannoholgi,'index.php?page=Thread&postID=226690#post226690 schrieb:Hallsensoren.
Ah ja, Danke!
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#9
So, ich hab die Fehler nun selbst gefunden. Sie standen zwar in Zusammenhang aber nicht so wie ich das erwartet hätte. Die Maschine wurde nämlich umgebaut! Jemand wollte, dass der Capstanmotor nur bei Wiedergabe läuft und das Zählwerk immer leuchtet.

Zuerst mal war die Leitung für die Spannungsversorgung der Capstanmotorregelung durchtrennt worden und so angeschlossen, dass diese nur im Wiedergabebetrieb versorgt wurde. Der T711, der die Anzeigen einschaltet war überhaupt nicht vorhanden. Er wurde ausgelötet und durch eine Drahtbrücke ersetzt, so dass die Displays immer an sind. Einen passenden Transistor eingelötet und, oh Wunder, das Zählwerk ist wieder dunkel.

Für was das alles gut gewesen sein soll, keine Ahnung. Denn benutzt wurde die Maschine fast nicht, so wie sie aussieht.

Es ist übrigens bei der 5000 durchaus auch so, dass die Anzeigen erst dann eingeschaltet werden, wenn die Solldrehzahl des Capstanmotors erreicht ist. Kann man schön beobachten, wenn man die Geschwindigkeiten umschaltet, während das Gerät an ist. Sonst wäre die Verbindung zur Tonmotorregelungsplatine auch sinnlos.

Nun ja, laufwerksmäßig geht nun wieder alles, jetzt kann ich mich um die Audiosektion kümmern. Aufnahme und Wiedergabe funktionieren zwar, der linke Kanal ist aber recht Dumpf. Mal sehen, was das ist.
Grüße,
Wayne

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#10
Nachtrag:
Mir ist gerade noch eingefallen warum der Transistor entfernt wurde:
Durch die Modifikation an der Capstanmotorregelung wäre das Zählwerk auch nur dann angegangen, wenn in den Wiedergabebetrieb geschaltet wurde. Das sollte durch die Entfernung des Transistors vermieden werden. Nur geht es eben auch dann, wenn die Maschine aus ist.
Grüße,
Wayne

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#11
Na zum Glück hast Du alle "Modifikationen" gefunden und konntest den Originalzustand wieder herstellen.
Nix schlimmeres als so verbastelte Maschinen ohne entsprechende Dokumentation.
Man könnte ja einen kleinen Zettel innerhalb der Maschine anbringen wenn man schon etwas umbaut.
Viele Grüße
Jörg
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#12
Hallo!

Mittlerweile tut sie wieder so, wie sie soll. Das war aber ein steiniger Weg. Nachdem ich dachte, alle Laufwerksfunktionen waren OK, ist mir aufgefallen, dass sich jedes Mal, wenn man Play drückt, eine kleine Schlaufe rechts der Tonwelle bildet. Auch die dumpfe Wiedergabe des linken Kanals war auf einen schlechten Band-Kopf-Kontakt zurückzuführen. Also hab ich mal mein Tentelometer ausgepackt. Und siehe da, der Bandzug betrug nur ca. läppische 15g, von der Vorratsspule wie auch zur Aufwickelspule.
Das stellte mich vor ein Problem, denn die Bandzugregelung konnte ich laut der Vorgabe im SM einstellen. Danach kontrollierte ich alle Spannungen die auf die Motoren durchgeschaltet werden, auch die waren alle in Ordnung, ebenso die Phasenschieberelkos.
Ich war schon mit meinem Latein am Ende, als ich mir die Fühlhebel genauer ansah. Die Bandzugmessung geschieht ja optisch. Zwischen eine Lampe und einer Fotozelle wird eine Blende eingeschoben, die mit dem Fühlhebel verbunden ist. In der Zuleitung zu den jeweiligen Lampen sah ich dann, dass nachträglich ein Widerstand eingelötet wurde und dachte mir was das soll. Die Lampen genauer betrachtet stellte sich dann heraus, dass dies keine Lampen mehr waren, sondern LEDs! Mann! Die Widerstände waren als Vorwiderstand drin. Die LEDs sind natürlich viel dunkler als die serienmäßigen Glühlampen und geben nur eine Wellenlänge ab (gelb). So werden die Wickelmotoren nie korrekt ausgesteuert. Der Bandzug wird laut SM bei voll nach innen gedrückten Hebeln eingestellt. Da sind die Lichtquellen dann voll abgedeckt. Deswegen konnte ich ursprünglich auch die Motorspannungen richtig einstellen.
Also LEDs raus, Glühlampen rein und die Schlaufe war weg, auch alle Kanäle waren nun sauber hörbar. Der Bandzug beträgt nun 40g, erscheint mir etwas wenig, bei meiner AS 5002 ist es aber genauso.

Mir ist nun auch klar, warum die Maschine kaum benutzt wurde. Sie wurde einfach kaputtoptimiert. Die Modifikationen müssen wohl ziemlich am Anfang ihrer Lebenszeit durchgeführt worden sein und danach funktionierte sie nie mehr richtig, weshalb sie nicht mehr verwendet wurde. Was sich der Besitzer nur dabei gedacht hat.
An der Fernsteuerungsbuchse ist auch noch was umverdrahtet worden, dass ist mir aber erst mal egal, eine passende Fernbedienung habe ich eh nicht.

Danach habe ich noch die Köpfe justiert, bis auf die Spalteinstellung musste man da auch nichts ändern. Zum Schluss noch auf LPR35 eingemessen, spielt sie jetzt ganz gut. Hoffentlich bleibt das auch so.
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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