Eingangsspannung bei Festspannungsreglern
#1
Hallo,

ich bin mir nicht mehr sicher ...

Wenn ich bei einem 78xx Festspannungsregler mit einer Diode in der GND-Leitung die Ausgangsspannung erhöhe, erhöht sich dann auch die maximale Eingsangsspannung um den gleichen Betrag?

Danke und Gruß
Michael
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#2
Der Hersteller beschreibt/garantiert IC-Eigenschaften,
die möchtest eine Aussage über eine Summenspannung einer Anwendungsschaltung.
Das sind zwei verschiedene Dinge.
Die maximale Eingangsspannung ist diese Summe, wenn du garantieren kannst, daß die maximale IC-Eingangsspannung nicht überschritten wird.

MfG Kai
PS.: Was übrigens oft übersehen wird, ist, daß es u.U. vorkommen kann, daß die Eingangsspannung beim Ausschalten schneller abfällt als die Ausgangsspannung (zB mit dicken Elkos am Ausgang).
Manche Regler "knallen rückwärts durch", wenn dabei die Ausgangsspannung um ein paar Volt größer wird als die Eingangsspannung.
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#3
Hallo Kai,

das verstehe ich nicht.

Die Frage ist folgende: lege ich bei einem z.B. 7805 eine Diode in die Masseleitung vom Regler, steigt die Ausgangsspannung um die Durchbruchspannung der Diode. Steigt dabei auch die zulässige Eingangsspannung von 35 Volt um den gleichen Betrag? Kann ich dann also 35,7 Volt bedenkenlos anlegen?

Hintergrund der Frage ist, dass aus einem Netzteil ca. 44 Volt Gleichspannung kommen. Der z.Zt. verbaute ua78HV24C verträgt die Spannung wohl. Die "normalen" 7824 dagegen nur besagte 35 Volt.

Gruß
Michael
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#4
"Im Prinzip ja", aber du mußt dafür sorgen, daß am IC nie mehr ist, als der Hersteller als zulässig angibt. Du mußt also die Schaltung begrübeln, ob das so ist, oder zusätzlich Maßnahmen ergreifen, die das garantieren.
Vergessen hatte ich im vorigen Beitrag noch die Differenz zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung. Es muß im Betrieb auch garantiert werden, daß deren Grenze nicht überschritten wird. Das kann erfordern, dafür zu sorgen, daß beim Einschalten die Ausgangsspannung mindestens so schnell hochläuft wie die Eingangsspannung. Wenn man nicht nur eine Diode in Flußrichtung sondern zB eine Zenerdiode mit vielen Volts in die Masseleitung des Reglers legt, um auf diese Weise deutlich höhere Spannungen zu stabilisieren oder zu "entbrummen", kann der kürzesten Kurzschluß am Ausgang zum Durchknallen des ICs führen.
Es gibt aber Trickschaltungen, bei denen Regler in Powertransistoren für höhere Spannungen mit Zenerdioden eingebettet werden, um hohe Spannungen zu stabilisieren. Findet man manchmal in den Applikation-Notes.

MfG Kai
Nachtrag:
1. Die 7824 sind in der Regel mit max Vin=40 V spezifiziert.
2. Man kann bei den LM7824 die Ausgangsspannung statt mit einer Zenerdiode in der Masseleitung auch wie beim LM317 mit einem resistiven Spannungsteiler vom Ausgang auf den Masse-Pin erhöhen.
3. In den Datenblättern bzw. Application-Notes zum LM340 (ehemals National Semiconductor) werden Beispiele gegeben, wie man bei (zu) hoher Eingangsspannung verfahren kann.
4. Mit einer einfachen Schaltung im Wesentlichen aus einem Power-MOSFET, einem BC546 (oder BC547) und einer Zenerdiode kann man einen Vor-Regler schaffen, der für Eingangsspannungen von 65V (45V) gut ist und den 78XX mit zB ~34V speist.
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#5
Ich habe das so verstanden, das lediglich die Spannungsdifferenz zwischen Masse und Eingangsspannung interessiert. Wenn der Regler "normal" 40 Volt am Eingang verträgt ( bei Masse = 0Volt ) müßte er 50 Volt vertragen, wenn Ich die Masse auf 10 Volt bringe. Ich denke mal, wenn Ich mir einenSpannungsteiler von Eingangsspannung nach 0 Volt einbaue, kann Ich den Masseanschluß des Spannungsteilers damit "hochlegen" ggf mit Poti sogar die Ausgangsspannung einstellen. Aber dafür gibt es Beispielschaltungen
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#6
Ich bin dem Problem einigermaßen elegant aus dem Weg gegangen. Es gibt dazu den LM317HVT. Der kann bis zu 57 Volt im Eingang. Noch zwei Widerstände dran und fertig war die Schaltung - und läuft ...

Gruß
Michael
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