Wenn die B67 Studer Rauchzeichen von sich gibt...
#1
Und wieder mal die bekannten Übeltäter, die Tantal Elkos... X(


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#2
Über die kann ich eigentlich nach jahrelanger Reparaturpraxis nicht wirklich was Negatives sagen Huh . Jedenfalls nichts, was die Formulierung "bekannte Übeltäter" rechtfertigen würde! Ich hatte schon gelegentlich mal ein leichtes Spratzeln auf dem NF-Signal, das durch einen faulen Tantalelko verursacht wurde, aber Explosionen und Brände? Nee.
Normale Al-Elkos sind viel häufiger defekt!

Gruß
Holgi
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#3
Im NF-Bereicht als Koppelkondensator verursachen die das Spartzeln. Wenn die aber mit niedriger Impedanz an der Spannungsversorgung hängen gibts den berühmten Kurzschluss mit anschliessender Qualmwolke. Die Tantals reagieren allergisch, wenn sie eine lange Zeit spannungslos waren und dann der Spannungsanstieg schnell erfolgt. Wo ich so ein Teil sehe fliegt es raus. Die Hersteller haben das nie in den Griff bekommen, selbst bei Neuentwicklungen mit SMD-Tantals qualmt es ab und zu bei der Inbetriebnahme. Sicher funktionieren die einigermaßen, wenn man die Spannungsfestigkeit mit Faktor 5 überdimensioniert, aber da kann man auch gleich Elkos oder, wo es auf den ESR ankommt, Polymerkondensatoren oder Keramikkondensatoren einsetzen.

Viele Grüße
Volker
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#4
Exakt dieser Tantal war bei mir auch schon bei einer B67 hops gegangen.
Ich habe mich jetzt erst damit beschäftigt und zwei B67 komplett gerecappt, genau aus diesem Grund. Quasi alle Tantals und Elkos sind in den Teilen mittlerweile überaltert, durch Standzeiten angegriffen und generell einfach so ziemlich "end of life".
Kostentechnisch bleibt es zeigentlich im Rahmen, aber es ist eine ordentliche Arbeit, lohnt sich aber, da man hinterher das Gefühl einer frischen und gefahrlos zu betribenden Maschine hat. Generell liegt auch der Vorteil darin, dass man die seltenen Bauteile in der B67 schützt, indem man die ganzen alten Kondensatoren rauswirft, die sich ganz gerne mit einem Kurzschluss verabschieden.
Konkret denke ich dabei an die beiden seltenen ICs, zum einem das Motorola/Studer Logik IC auf dem großen Tape Transport Control PCB, zum anderen an den TDA1000 auf dem Capstan Speed Board. Dieser ist Bestandteil der PLL Schaltung zur Regelung der Tonmotordrehzahl. Beide ICs sind rar und teuer. thumbup
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#5
Genau aus dem Grund fliegen gerade in der Laufwerk- und Capstansteuerung die Tantals bei mir immer raus und werden durch hochwertige Elkos ersetzt. Bei der Revox A700 das Gleiche, das ist das gleiche Laufwerk.
Den TCA561 gibts übrigens noch als NOS Ersatzteil bei Revox in Villingen. Kommt mit Versand aber auf knapp 70€. Aber immerhin besser als das Teil von windigen ebay-Händlern gebraucht zu kaufen.

Viele Grüße
Volker
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#6
TCA561 sind zumindest in meinem beiden Studer B67 MK2 keine verbaut, sind diese in der Revox A700?
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#7
Ja leider drei mal (für jeden Motor einen). Die ganz späten A700 ca. ab Seriennummer 20290 haben die neuere "Ersatzschaltung" ohne den TCA. Bei der B67 erfolgte der Wechsel so weit ich weiß mit der MK2. Wobei die Capstansteuerung der B67 auch in die A700 passen müsste, nur muss man dazu erst mal an eine MK2 Platine kommen...
Der große Studer-DIL-IC auf der Laufwerksteuerung ist der gleiche der auch in den frühen B77 verbaut wurde (Seriennummer bis 52699). Da ist mehr Auswahl vorhanden und die Laufwerksteuerung der B77 MK1 wird ab und zu in der Bucht angeboten.
Wobei ich von den Studer ICs noch nie einen defekten hatte, den TCA561 leider schon. Wichtig ist, dass das Netzteil sauber funktioniert und die Spannungen stimmen. Deshalb überhole ich das Netzteil immer zuerst, wenn der Zustand der Maschine nicht bekannt ist (und natürlich die RIFAs). Am besten ohne die Maschine vorher überhaupt einzuschalten Wink

Viele Grüße
Volker
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#8
Hi Volker,
ein paar gute Infos hast Du da, danke. :-)
Grüße,
Ben
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