Revox B77 - Übersteuerungs LED bleibt dunkel
#1
Ich habe hier eine B77 bei der die Übersteuerungs LED des linken Kanals dunkel bleibt.
Beide VU-Meter funktionieren, die rechte LED zeigt Übersteuerung zuverlässig an.
Es ist der Monitor-Amp mit der Nr. 1177260-12 verbaut
R30/38 habe ich durch Spindeltrimmer ersetzt, die LED des linken Kanals ist grundsätzlich funktionsfähig.
Mit meinen bescheidenen Schaltplankenntnissen würde ich auf IC3 als Verursacher der Fehlfunktion tippen :?:
Viele Grüße
Jörg
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#2
Hallo Jörg,

ich habe leider nur die Schaltbilder von den Versionen 1.177.260.00 und ...81 vorliegen.
Da gibt es Potis R33 & R43 in der Emitter-Gegenkopplung der beiden Treibertransistoren Q8 & Q10 und R37 & R34 in der Vorspannung der beiden positiven Eingänge von IC3.
Da würde ich erst mal testen,
ob die LED heil und angeschlossen ist,
ob die Spannung am Ausgang Pin 7 nahe bei 21V liegt (bei sehr hohem Eingangspegel) und bei typischer LED-Spannung an der Anschlußklemme 5,
ob die Spannungen an den Eingängen 5 & 6 ohne Audio-Signal etwa gleiche Werte haben wie an 3 & 2 beim rechten Kanal.
ob an den Kollektoren von Q8 & Q10 jeweils ca. 10 V liegen.

MfG Kai
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#3
Hallo Kai,

es handelt sich um die Version, die im SM als 1.177.260.00 dargestellt wird (ältere Version)
- die LED ist heil und angeschlossen
- an den Kollektoren von Q8 & Q10 liegen jeweils ca. 10 V
- hier die Spannungen des IC3 bei voll aufgedrehtem Input Regler von Pin1 bis Pin8 (in Klammern die Werte einer funktionierenden Karte der gleichen Serie)
1,8 (4,5)
13,4 (12,0)
0 (8,0)
0 (0)
1,3 (7,4)
13,3 (11,7)
1,3 (4,0)
21,2 (21,2)

Ich hoffe das hilft soweit

Was mir beim Vergleich beider Karten noch auffällt:
bei der funktionierenden Karte leuchten beide LEDs auch noch bei komplett aufgezogenem Input Regler.
Bei der defekten Karte erlischt die LED irgendwann wieder (ich hatte hier schonmal über ein solches Verhalten berichtet,
weiß aber leider nicht mehr was bei der Umsetzung Deiner Tips herauskam Sad)
Viele Grüße
Jörg
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#4
Wenn du die Karte mit Mono-Sinus (400 Hz - 1kHz) ansteuerst, beide Kanäle funktionieren und gleich justiert sind, müßten die Spannung an folgenden Pin-Paaren nahezu gleich sein:
6 & 2 : die negativen Eingänge
5 & 3 : die positiven Eingänge
7 & 1 : die Ausgänge.
Pin 3 fällt mit 0 V völlig aus der Reihe, betrifft aber den rechten Kanal, der funktioniert.
Bist du sicher, die Pins richtig abgezählt zu haben ?

Es wäre auch aufschlußreicher, die Spannungen zusätzlich ohne Testsignal zu messen.

Liegt kein Verdrahtungsfehler bei den ausgetauschten Potis vor ?

MfG Kai
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#5
Bei PIN 3 hatte ich wohl schlechten Kontakt mit der Meßspitze Sad
Hier nochmal alles Meßwerte übersichtlich dargestellt

   

Ich habe eben nochmal kurz das alte Poti eingebaut - keine Veränderung
Viele Grüße
Jörg
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#6
Auf welchen Wert sind denn die Potis etwa eingestellt, insbesondere das im nicht funktionierenden Kanal ?
Da gibt es dann doch garkein Einstellkriterium außer es etwa auf den gleichen Wert wie im funktionierenden Kanal einzustellen.
Ist die Spannung zwischen den Pins 5 & 7 exakt oder nahezu 0 V in allen Zuständen ? Das wäre ein Indiz für Kurzschluß o.ä.
Die Spannungen können insofern irreführend sein, als die Schaltung wohlmöglich nur bei einer Halbwelle oder mit noch geringerem Flußwinkel anspricht. Dann zeigt ein Multimeter im DC-Modus nur die Mittelwerte an. Von Interesse wären hier die Spitzenwerte.
Alternativ könnte man einfach ohne Signal mit einer Strippe oder 1kOhm mal jeweils Pin 6 und 2 nach Masse ziehen und in dem Zustand die anderen Spannungen messen.
Beim Ansprechen der LEDs würde ich nämlich an den Ausgängen Betriebsspannung minus ca. 1.2 V erwarten statt 4...4,5 V. Die LEDs haben je nach Farbe 1,x...2,x V, 10 mA durch 820 Ohm Vorwiderstand erfordern zusätzliche 8,2 V, macht schonmal 10 V. Damits heller wird, dürfen es dann auch gern 18 V sein.
4,x V statisch wäre sehr dürftig.

MfG Kai
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#7
Ich habe das linke dem rechten angepasst- beide haben 165k
Was meinst du mit Spannung zwischen Pin 5 & 7 ?
Alle Spannungen wurden gegen Masse gemessen
Viele Grüße
Jörg
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#8
Wenn an zwei Pins die anscheinend gleiche Spannung gegen Masse gemessen wurde, wie hier an 5 & 7, dann wiederholt man das besser noch mal, indem direkt die Spannung zwischen den Pins mißt, also die eine Strippe an den einen, die andere an den anderen Pin. Wenn ein Kurzschluß vorliegt, wird ein automatisches Multimeter den empfindlichsten Bereich wählen und die Spannung in Milli-Volts anzeigen. Das ist genauer, als die Differenz der beiden Meßergebnisse eines gröberen Meßbereich zu berechnen.

MfG Kai
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#9
bei der defekten Platine bleibt mein MM auf 0 (bzw. -30mV - richtig Null zeigt es nie an)
bei der funktionsfähigen Platine messe ich hingegen -1V
Viele Grüße
Jörg
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#10
Als Kurzschlußtest würde ich dann bei ausgeschaltetem Gerät schauen, ob zwischen den beiden Pins unabhängig von der Polarität eines angeschlossenen Ohmmeters der gleiche (sehr kleine) Widerstand angezeigt wird. Falls das IC in einem Sockel steckt, mit und ohne IC, um rauszukriegen, ob sich der kleine Widerstand im IC oder in seiner Schaltungsumgebung befindet.

MfG Kai
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#11
Ich habe jetzt kurzerhand das IC der guten Platine eingebaut.
Die LED funktioniert jetzt.
Viele Grüße
Jörg
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