VU-Meter Uher Royal des Luxe
#1
Hallo,

an meiner Uher Royal des Luxe hängt seit kurzem der obere Zeiger ds VU-Meters zwischen 10 und 6 db, der untere steht auf Null. Stereoaufnahmen sind möglich, wenn man die Pegel händisch ausgleicht. Habe schon an dem zuständigen Trimmpoti (ich glaube R138 oder R139) gedreht, der obere Zeiger geht aber nicht auf Null. Woran kann das liegen und wie lässt es sich beheben? Gerät ist ansonsten in einem sehr guten Zustand mit leisem Reibrad und fast neuwwertigem Tonkopfträger (Vierspur).

Danke schon mal vorab für Eure Tipps.
Wolfgang
Zitieren
#2
Hallo Wolfgang,

vermutlich hat sich die Klebestelle gelöst, mit der der Zeiger am Drehspulwerk befestigt ist/war.

Da hilft nur, falls du unendlich ruhige Hände und ein ebensolches Gemüt besitzt, die Reparatur zwecks neuer Fixierung des Zeigers. Es soll Forenfreunde geben, denen das tatsächlich gelungen ist, also könnte auch dir dieses Kunstwerk gelingen
Ich hatte damals, als mir das passierte, kurzerhand das komplette Instrument durch ein funktionierendes Gebrauchtteil ausgetauscht.

Gruß
Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#3
Hallo Thomas,

danke für die rasche Antwort. So etwas habe ich schon befürchtet. Meine Hände sind manchmal sehr geschickt und lösen filigrane Aufgaben. Aber leider sind sie öfters auch Grobmotoriker, die alles vermasseln. Deshalb neige ich sicherheitshalber zu einem Ersatz-VU. Wer so etwas übrig hat, darf sich gern melden.
Gruß

Wolfgang Smile
Zitieren
#4
Hallo Wolfgang,

solange du kein Ersatz-Instrument hast, kannst du dir so behelfen:
oberes Instrument abklemmen,
die Emitter der beiden Transistor-Gleichrichter T25 und T30 verbinden.
Das untere Instrument zeigt dann immer das Maximum beider Kanäle an.
Danach würde man ja ohnehin aussteuern.

MfG Kai
Zitieren
#5
Tonkopf65,'index.php?page=Thread&postID=224680#post224680 schrieb:Wer so etwas übrig hat, darf sich gern melden.
...was ich hiermit tue!
Aber vorher möchte ich noch eine Auskunft von dir, die letztlich darüber entscheidet, ob du ein neues VU-Meter benötigst oder nicht.
Die Frage lautet: “Geht der Zeiger auch dann nicht an den linken Anschlag, wenn das Gerät ausgeschaltet ist?“

LG
Holgi
Zitieren
#6
Hallo Wolfgang,

wenn es die Mechanik ist: Das Problem wurde hier und insbesondere auch von Peter an dieser Stelle behandelt. Vielleicht hilft das ja weiter.

Konrad
Zitieren
#7
Hallo Hannoholgi,

wenn das Royal aus oder auf Wiedergabe ist, sind beide Zeiger links auf Null. Beim Umschalten auf Aufnahme hüpft der obere Zeiger auf rund 6 db. Hilft da ein einfacher Austausch? Wenn ja, könnte ich Dir enen Woelke-Tonkopf (NOS) mit der Numr 00619 für ein Variocord 263 anbieten.
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#8
Das dürfte an dem treibenden Transistor liegen.
Z.B. wenn der zuviel Leckstrom hat, passiert sowas.

MfG Kai
Zitieren
#9
Darum frug ich! Eine bekannte Schwachstelle bei den alten RdLs! Bei meiner war das auch so. Da hat auch nur der Tausch der Transistoren geholfen. Gottseidank hatte ich noch ein paar dieser alten Germanen in der Grabbelkiste. ^^

Damit ist das Austauschen des VU-Meters ja dann wohl hinfällig.
Zitieren
#10
Hallo Kai, Hannoholgi,
danke für Eure raschen Antworten. Sind das die Transitoren mit der Bezeichnung T 25 und T 30, die Kai weiter oben erwähnt hat? Kann ich als Ersatz auch welche von einer SG 560 Platine nehmen?
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#11
So isses,
die Herkunft spielt keine Rolle,
sie müssen nur in Ordnung sein (und wenn's geht, ähnliche Stromverstärkung haben).

Bei ebay werden grad 10 Stück für 2,45 angeboten o.ä.

Man kann auch mit etwas mehr Aufwand auf gängige Silizium-Transistoren umrüsten.

MfG Kai
Zitieren
#12
Hochinteressant. Diesen Defekt kannte ich trotz jahrzehntelanger Nutzung der RdL noch nicht.
Auch Kai's Hinweis ist für mich wertvoll. Simpel, aber effektiv.

Wieder was gelernt.

Gruß Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#13
TK 240,'index.php?page=Thread&postID=224707#post224707 schrieb:Auch Kai's Hinweis ist für mich wertvoll. Simpel, aber effektiv.
Du meinst doch hoffentlich nicht den mit den zusammengeklemmten Emittern ?
So wird es nämlich in etlichen einfacheren Bandgeräten mit nur einem Instrument gemacht.
Beim Aussteuern aus ordentlich balanzierten Stereo-Quellen braucht niemand zwei Anzeige-Instrumente.
Ziel ist immer, die größte Signalspitze klein genug zu halten. Deshalb reicht immer die Anzeige des gemeinsamen Maximums.
Nur wenn man den Quellen "nicht über den Weg trauen kann", sind 2 Instrumente hilfreich, große Balance-Fehler zu erkennen...

MfG Kai
Zitieren
#14
Doch, den meinte ich. Mir war das nicht bekannt und da ich einige Geräte besitze, die für beide Kanäle nur ein gemeinsames Aussteuerungsinstrument haben (meistens ein magisches Band), hielt ich das immer für unvollkommen und eine Sparmaßnahme seitens des Herstellers.

Deine Erläuterung ist jedoch einleuchtend und logisch.

Thomas
Manche Tonträger werden mit jedem Ton träger.
Zitieren
#15
TK 240,'index.php?page=Thread&postID=224728#post224728 schrieb:hielt ich das immer für unvollkommen und eine Sparmaßnahme seitens des Herstellers.
Ob es vollkommen ausreicht, wird man nur der jeweiligen Schaltung entnehmen können.
Voraussetzung dafür ist, daß es zwei (Spitzenwert-) Gleichrichter gibt (je einen für L & R) und davon wieder das Maximum auf die Anzeige geht.
Wenn der Hersteller das Sparen so übertrieben hat, daß nur einer der Kanäle überwacht wird oder etwa die Summe von L & R angezeigt wird, kann das irreführend sein, bzw. man muß hoffen, daß die Statistik der Spitzenpegel beider Kanäle so gutmütig ist, daß eine ähnliche Aussteuerung zustande kommt.
Platz- und Strombedarf eines zweiten magischen Bandes waren zu Röhrenzeiten sicher schmerzhafter als später noch'n Transistor + Beschaltung und noch ein kleines Drehspul-Instrument.

MfG Kai
Zitieren
#16
Hallo,

um Missverständnisse auszuschließen möchte ich anmerken, dass ich mich bei der Fehlerbeschreibung vielleicht falsch ausgedrückt habe. Bei Wiedergabe und nach dem Einschalten desRoyal liegen beide VU-Zeiger natürlich nicht bei Null (sloso im roten Bereich), sonder ganz links bei 20 db. Das nur zur Klarstellung, wahrscheinlich ändert sich an der Fehleranalyse dadurch nichts.
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#17
Hier hatte ich vorhin mal Unfug geschrieben.
Je präziser die Fehlerbeschreibung ist, um so besser kann eine Ursachenvermutung sein.
Die "schwarzen" dBs auf der Skala sind negativ, die "roten" sind Positiv, wie es oben links und rechts von "dB" vermerkt ist.
Im ersten Beitrag hattest du von 10 und 6 dB geschrieben und vermutlich -10 und -6 gemeint. Ich rate mal, daß du da mit Null aber nicht 0 dB gemeint hast, sondern das linke Ende der Skala.
Bei Wiedergabe bekommen weder der Lösch-Oszillator noch die Anzeige-Transistoren Betriebsspannung. Wenn die Instrumente mechanisch in Ordnung sind, gehen sie dann in die Ruhestellung.
Wenn eines der Instrumente bei Aufnahme schon ohne Eingangssignal deutlich ausschlägt, kann es zB folgende drei Gründe haben:
1. Der zugehörige Transistor hat erheblichen Leckstrom und muß ausgetauscht werden
2. HF gelangt in die Anzeigeschaltung
3. Der Aufnahmeverstärker schwingt

Wenn Zurückdrehen des Abgleich-Potis vor dem Transistor auf Masse-Anschlag den Auschlag nicht beseitigt, ist (1) die wahrscheinlichste Ursache.

MfG Kai
Zitieren
#18
Hallo Kai,
Asche auf MEIN Haupt, denn der "Unfug" ist ja wohl durch meine missverständliche Erklärung entstanden. Also der obere Zeiger hängt natürlich bei -6db. Kannst Du mir denn sagen welche Bezeichnung der Leckstrom-Transistor für die obere anzeige im Schaltplan hat? Ich weiß allerdings noch nicht, ob ich mich bei meinen bescheidenen Lötkenntnissen einen Austausch zutraue. Von HF in der Aufnahmeschaltung und einem schwingenden Aufnahmeverstärker ganz zu schweigen. Wenn mir jemand aus Stuttgart oder Umgebung elektronisch beistehen könnte, so wäre das toll.

Danke und Gruß
Wolfgang
Zitieren
#19
Da steht AC151VII, letzteres soll eine römische 7 sein, so hat man früher Stromverstärkungsgruppen bei Siemens gekennzeichnet. Das sind noch Germanium-Transistoren, die man heute eigentlich nicht mehr verwendet. Bei ebay wurden gerade 10ner Packs für etwa 2,45€ angeboten. Es wurden auch schon Wucherpreise von >6€ für Einzelstücke verlangt.
Man kann aber auch andere nehmen, sollte das dann aber paarweise tun, damit in beiden Kanälen etwa das gleiche verwendet wird.
Bei einer kurzen Recherche im Netz hab ich nur beim Distributor Bürklin noch eine kleine Kollektion unterschiedlicher Germanium Transistoren gefunden. Der AC151 war nicht dabei aber ähnliche. Die Preise gingen bei etwa 90 Cent pro Stück los.
Man kann auch auf moderne Silizium Transistoren umrüsten. Damit die Eigenschaften denen der Germanium Typen ähnlich werden bezüglich der Schwellspannung, muß man allerdings mindestens einen PNP Transistor, eine Diode und einen Widerstand einsetzen, besser noch eine Kombination aus NPN & PNP Transistor + Widerstand. Letzteres Gebilde hätte dann 5 statt 3 Anschlüsse. Die Teile würden aber nur wenige Cent kosten.

MfG Kai
Zitieren
#20
Hallo Kai,

diese Zehnerpacks hatte ich auch schon gesichtet, allerdings sind das Auktionen, keine Sofortkaufangebote!
Wer weiß, wie hoch die Preise da noch steigen... X(

LG
Holgi
Zitieren
#21
Hallo,
die Zehnerpacks bei ebay habe ich auch gesichtet. Ich werde demnächst versuchen, die beiden Germanium-Transistoren T25 und T30 aus einer alten SG 560-Platine auszulöten. Ob ich mich dann traue, die Prozedur im Royal zu wiederholen und die 560er dort einzulöten, steht aber noch ncht fest.
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#22
Oft kann man ohne Änderung der Schaltung auch pnp-Siliziumtransistoren nehmen. Die kosten fast nichts. Und neu auf Null dB abgleichen muss man ja so oder so.
Gruß
Stefan
Zitieren
#23
Bei Pollin gibt es gerade einen AF239S für 45 Cent. Den kann man vermutlich auch nehmen, muß nur aufpassen, daß der nicht im UKW-Bereich schwingt, denn das ist ein HF-Typ.
Bei bürklin gibt es AC121, AC152 und ähnliches zu Einzelstückpreisen um 1€.
Bei Verwendung von Silizium Transistoren in dieser primitiven Gleichrichterschaltung wirkt sich deren höhere Basisspannung als höhere Ansprechschwelle aus, unter der fast nix angezeigt wird. Will man das vermeiden, muß man mit einer zusätzlichen Basisvorspannung arbeiten, die man mit einer Diode plus etwas Gleichstrom oder besser mit einem zweiten Transistor (Komplementärtyp) plus etwas Gleichstrom erzeugen kann.

MfG Kai
Nachtrag: Illustration zum Silizium-Ersatz für Germanium-Transistor in einfacher Gleichrichterschaltung:
   
Als erster Transistor käme der NPN-Typ BC547 in Frage, als zweiter der PNP-Typ BC557.
Da in der Original-Schaltung des Bandgerätes der Collector nur mit ca. 2,25V betrieben wird, die mit einem 150 Ohm zu 1,5 kOhm Spannungsteiler aus der Betriebsspannung des HF-Oszillators (31V) abgezwackt wird, sollte man den Teiler
1. so ändern, daß die Spannung ein paar Volt mehr beträgt
2. die rechte Variante vorziehen und den Widerstand direkt an die 31V anschließen.
Der Widerstand ist mindestens so groß zu wählen, daß das Instrument ohne Eingangssignal (Poti auf Masse gedreht) gerade noch nichts anzeigt. Wenn man den Widerstand noch größer macht, kann man durch geeignete Wahl die Schwellspannung des Germanium-Transistors nachbilden.
Einfach nur den Germanium Transistor durch einen BC557 ersetzen, würde ich nur erwägen, wenn mindestens die 2-3-fache Eingangsspannung zur Verfügung steht, damit die Schwellspannung relativ zum Spitzen-Eingangssignal ähnlich wird wie bei Germanium.
Zitieren
#24
Hallo Kai, Hannoholgi,
ich kann einen ersten Erfolg vermelden: Mir ist es gelungen, die beiden Transistoren T25 und T 30 aus einer SG560-Platine auszulöten. Beide tragen die Bezeichnung Ac11r VII. Auf dem T30 ist oben noch "BEP" eingeprägt, auf dem T 25 ""AFR". Könnt Ihr mir sagen, welcher Transistor für den oberen Pegel des VU-Meters zuständig ist? Oder soll ich beide in dem Royal ersetzen?
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#25
Die Bezeichnung gibt es nicht.
Es gab AC151VII und vielleicht auch AC151rVII oder AC151VIIr.
Das r steht für "rauscharm" und ist hier nicht erforderlich.
Es wurden auch vielfach AC151VI verwendet. Die römischen Zahlen geben die Stromverstärkungsklasse an. Die Transistoren für die Instrumente sollten der gleichen Klasse abgehören.
Welcher Transistor es ist, kannst du messen, da der eine ja offensichtlich schon ohne Eingangssignal am Emitter Spannung ausgibt.

MfG Kai
Zitieren
#26
Hallo Kai,

nochmals viel Asche auf mein Haupt: Ich habe schlicht die 5 zwischen den bedien Einsern vergessen. Es sind also de richtigen Transistoren und der T 25 müsste für die obere Skala zuständig sein. Was bedeutet der rote Punkt an der Seite? Kann ich damit Basis, Kollektor und Emitter ermitteln?
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#27
Kann sein. Vor 55 Jahren hätte ich das vielleicht auswendig gewußt.
Da die Anzeigeschaltung von SG560 und RdL praktisch identisch sind, hättest du dir nur merken müssen, welches Bein wo angelötet war.
Jetzt zwingst du mich, nach alten Unterlagen zu suchen.
Hast du dir schon mal das Datenblatt des AC151 aus dem Internet beschafft und da reingeguckt ?

MfG Kai
Nachtrag:
   
Aus dem Siemens Transistordatenbuch 1980 hier im Downloadbereich.
Zitieren
#28
Hallo Kai, danke für die rasche Antwort. Aber mach Dir wegen meiner Blödheit bloß keinen Stress. Nach meiner Ansicht markiert der rote Punkt den Kollektor. Auf gleicher Linie muss dann wohl daneben der Emitter liegen und darunter - zwischen K und E - die Basis. Ich werde die genaue Einbaulage an dem betroffenen Royal aber genau festhalten und dokumentieren (Zeichnung, Foto etc.)

Danke für die hilfreichen Antworten.
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#29
Von Blödheit ist keine Rede,
eher schon von ungenügender Eigen-Initiative bei der Informationsbeschaffung.
Wer sich mit so altem Zeugs befaßt, muß auch nach den nötigen Infos suchen können bzw das lernen und üben.

Schau mal in den Nachtrag meines vorigen Beitrags.
Da steht alles über den roten Punkt und die Anordnung der Pins.
Das Bild ist in der Regel von unten , Blickrichtung auf den Boden.

MfG Kai
Zitieren
#30
Hallo Kai,

ich habe mir das Datenblatt beschafft. Außerdem werde ich diese oder nächste Woche das Problem mit einem löterfahrenen Freund auf der Basis Deiner tollen Infos besprechen und dann anpacken (= löten lassen). Bei dem betroffenen Royal hat der vermutlich defekte Transistor T 25 oder AC 151r VII - von oben auf die Platine gesehen - den roten Punkt auf der rechten Seite. Dier Basisdraht ist am nächsten an dem Trimmpoti. Drücke mir die Daumen, das alles klappt. Ich melde mich nach erfolgter Operation auf jeden Fall wieder.
Danke und Gruß
Wolfgang
Zitieren
#31
Einlöten ist nicht schwieriger als Auslöten.
Man sollte nur vorher lieber zweimal checken, ob man die Transistor-Pins den richtigen Anschlüssen auf der Platine zugeordnet hat.
Der Collector kommt an den Spannungsteiler mit den 2,x Volt, der Emitter an den Speicher-Elko.
Ein beliebter Anfänger-Fehler ist Draufsicht und Ansicht von unten durcheinander zu kriegen.
Nach dem Auslöten defekter Teile sind die Lötlöcher meist noch verschlossen mit Lötzinn.
Die sollte man dann erstmal flüssig machen und mit einer Stecknadel aufstechen oder so absaugen, daß sie sich öffnen. Danach kann man alle drei Beine schon mal durch die Löcher stecken und dann nacheinander anlöten.
Bei diesen alten Platinen sollte man längeres "Brutzeln" auf Lötstellen vermeiden. Das kann nämlich zur Folge habe, daß Lötaugen und Leiterbahnen sich ablösen.
Das Tonbandgerät sollte während der Operation nirgends angeschlossen sein. Sonst besteht Gefahr, daß von einem schlecht isolierten Lötkolben Ausgleichsströme durch den Transistor fließen, die er vielleicht nicht verträgt. Wenn möglich, sollte man den Vorderteil des Lötkolbens an der Gerätemasse "erden".

MfG Kai
Zitieren
#32
Hallo,

ES IST GESCHAFFT! Der "neue" T 25 ist eingelötet und das VU-Meter schlägt wieder auf beiden Kanälen aus. Vielen Dank thumbsup thumbsup thumbsup an alle im Forum, die mir den richtigen Weg aufgezeigt haben. Und Kai hatte recht: Es ist nicht schwieriger einen Transistor ein- als auszuzulöten. Ich hatte aber ziemliche Muffe wegen der Leiterbahnen. Es ist aber alles gut gelaufen. Vielen Dank nochmal. Ich habe ein sauber funktionierendes Uher Royal de Luxe.
Allerdings steht hier noch ein zweites Royal, das seltsame Macken hat. Auf Pausestellung läuft das Band weiter. Ich habe schon den rechten Komparatorhebel millimeterweise hin- und her verstellt - ohne Ergebnis. Auch die Veränderung des Abstands der Gummiandruckrolle zu Capstanwelle bringt nichts. Aber ohne Band drückt der Gummi nicht an die Welle. Seltsamerweise läuft das Royal plötzlich auch schneller und der Micky-Maus-Effekt tritt auf. Ich habe die Vermutung, dass das Problem mit der Bandendabschaltung und den damit irgendwie verbundenen zwei Elektromagneten zu tun hat. Aber wie? Genauer kann ich das Problem nicht beschreiben. Es wäre toll, wenn Ihr mir auch in diesem Fall helfen könnte. Ich hätte gern zwei funktionieren Geräte, um Musikbänder neu zusammenstellen zu können.
Gruß
Wolfgang
Zitieren
#33
Um welche Geschwindigkeit handelt es sich ?
Bei Pausenstellung muß die Andruckrolle abgehoben werden und der WIckelteller gestoppt werden.
Der Capstan kann eigentlich nicht schneller werden, es sei denn er war vorher zu langsam.
Deshalb bleibt als Erklärung nur übrig, daß der Wickelteller das Band bei Pause weiterzieht und auch noch schneller als normal.
Da must du wohl mal die Bremsen und Bandzüge kontrollieren und richtig einstellen.

MfG Kai
Zitieren
#34
Hallo Kai,

das Problem tritt bei 19 cm auf. Ich werde Deinen Rat befolgen und die gesamte Mechanik überprüfen. Das geht allerdings erst nächste Woche. Ich melde mich dann wieder. Eine Frage bleibt noch: Haben die Magneten etwas mit der Stellung Pause zu tun? Unter dem rechten Knebel befinden sich Metallkontakte, die sich beim Schalten von Stopp auf Pause und Start verändern. Und beim Drücken dder Aufnahmetaste werden wohl auch solche Metallkontakte, die sich zwischen Ton- und Lautstärkeregelber befinden, bewegt.

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#35
Das habe ich mir lange nicht mehr angesehen. Ich glaube, ein Zugmagnet ist da beteiligt. Dunkel erinnere ich mich noch, daß in dem Umfeld ein Gestänge garnicht so zu justieren war, wie es im Service Manual beschrieben ist.
Sind in dem Gerät denn überhaupt die Bremsgummis noch vorhanden ?

Zu deinem Uberspielungsvorhaben noch ein Hinweis:
Bedenke, daß sich bei jeder Überspielung von einem Bandgerät zu einem anderen die Welligkeiten und Abfälle an den Grenzen des Frequenzganges addieren. Wenn du zB zwei gleiche Bandgeräte hast mit einem Frequenzgang von +-1 dB zwischen 100 Hz und 15 kHz und -3dB bei 30 Hz und 20 kHz, dann hast du nach der ersten Uberspielung +-2dB Welligkeit und -6dB an den Grenzen.

MfG Kai
Zitieren
#36
In Stellung "Pause" muss die Andruckrolle Abstand zur Capstanwelle haben.
Ich denke, dass es eher die Bremsgummis (innen im Gerät) sind. Hier ist das Problem etwas genauer beschrieben.

Ob's daran liegt, kannst Du schnell testen: Bei völlig stillstehendem Gerät darf der linke Bandteller nur schwer drehbar sein. Lässt der sich leicht drehen oder läuft eine darauf aufgesetzte Spule nach händischem "Anwerfen" nach, ist es die Bremse.

Konrad
Zitieren
#37
Ach ja: Ein Magnet kommt nur in Funktion, wenn die automatische Bandendabschaltung eingreift. Dann zieht ein Magnet die ganze Mimik in Richtung "Pause". Im normalen Wiedergabebetrieb sind keine Magneten am Bandtransport beteiligt.

Konrad
Zitieren
#38
Das Problem mit der nicht funktionierenden Pause-Funktion tritt beim RdL auch auf wenn die Bremse nicht richtig funktioniert, d.h. die Bremse muss in Stellung Pause das Kunststoffteil über welches die Bandteller angetrieben werden festhalten.
MfG
Georg
Zitieren
#39
Hallo KP, Dreadlock,

Eure Infos haben mich auf den rechten Weg gebracht. Die Bremse auf der linken Seite -der Abwickelspule - war zu locker. Die hatte ich zuvor wohl nur oberflächlich kontrolliert. Nun klebt auf dem abgenutzten Bremsgummi ein Stück weicher Fahrradschlauch und das Ding bremst wieder wie ne Eins! Und "Pause" funktioniert! Außerdem stimmt jetzt auch das Tempo bei der Wiedergabe. Und ich weiß ich jetzt auch, wozu die Zugmagnete da sind.

thumbsup thumbsup thumbsup
Danke und Gruß
Wolfgang
Zitieren
#40
Ich hätte bei allem was ich gelesen hab bei Germaniumtransistoren (spaßige Leute sagen im Englischen "geranium transistors", also "Geranientransistoren") vor allem Angst sie zu braten, die sollen viel hitzeempfindlicher sein als Siliziumtypen. Aber bei dir hat es ja offensichtlich geklappt!
Zitieren
#41
In alten Datenbüchern wird die maximale Sperrschicht-Temperatur von Silizium-Transistoren mal mit 150° mal mit 175°C angegeben, bei Germanium meist mit 90°C. Vernünftige Betriebstemperaturen liegen natürlich darunter.
Trotzdem würde ich bei Platinen aus der Zeit der Verwendung von Germanium-Transistoren die Gefahr der Leiterbahn-Beschädigung bei zu langem Löten höher einschätzen.
Ein weiterer Nachteil von Germanium bei ansonsten ähnlichen Transistoren sind höhere Restströme und etwas größere Temperaturkoeffizienten der Ströme. Bei diesen frühen Transistoren hatte man manche technologische Aspekte des inneren Transistoraufbaus auch noch nicht gut genug "im Griff", wodurch die Ausfallrate höher ist als bei heutigen Typen.

MfG Kai
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste