AS 6002S - Bremsmagnet, Andruckrollenmagnet
#1
Hatte Glück: Gestern eine späte AS 6002S/4.75 (SN 605811) bekommen, mit zusätzlichem Vierspurkopf, gänzlich im Originalzustand.

Habe zwei Stunden (und ca. 20 Q-Tips und 6 Stoff- und 8 Lederhölzchen) gebraucht, um Bandabrieb-Modder zu entfernen.
Die Köpfe (Ferrotronic) habe ich aber immer noch nicht blank/spiegelnd hinbekommen. Habt ihr da noch einen Tipp?

Zwei wesentliche Probleme:
1. Der Bremsmagnet hängt/klebt im elektrisch angezogenen Zustand, die Bremsen sind also dauerhaft frei.
2. Der Andruckrollen-Hebel kommt nach Stop nicht richtig zurück. Fühlt sich an wie verharzte Schmierung und/oder ausgeleierte Rückholfeder.
Traue mich nicht, irgendetwas zu zerlegen wg. dem Originalzustand

Weiter ist mir aufgefallen, dass beim Abspielen eines mitgelieferten Bandes (eine Radioaufnahme mit 4,75) der Pegel beim umschalten auf 'Upper' oder 'Lower' sehr stark einbricht, bei 'Stereo' aber ok ist.

(Vorerst) letzte Frage: Macht Herr Echle in Aschaffenburg noch Service/Wartung? Bekomme nur einen Anrufbeantworter.

MfG Jürgen
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#2
Hallo Jürgen!

Ich gratuliere Dir zur orginalen AS6002S (LS). Eine (m. E.) feine Bandmaschine - wenn sie OK ist.

Ob Herr Echle noch aktiv ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist er z. Zt. im Urlaub (Ferien in BW und BY)?
Eine gute (m. E.) Alternative findest Du hier:
http://www.asc6000.de/
Prozente bekomme ich keine Wink !

Ich habe dort mehrere 6000 und 5000 instandsetzen lassen, und bin vollauf zufrieden.

Gruß
Wolfgang
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#3
Mit Hr. Herberts hatte ich schon Kontakt - sehr hilfsbereit!. Für mich liegt Aschaffenburg wesentlich günstiger. Aber wenn es da nicht klappt, kontaktiere ich asc6000.de. MfG Jürgen
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#4
Hallo Jürgen!

In Unkenntnis, wo Du Deinen Wigwam aufgeschlagen hast, kann ich Dir noch
diese Adresse (dort ist mein erstes AS600x überholt worden) offerieren:

http://www.gassner-hifi.de/

Vielleicht ist Wangen näher bei Dir...

Gruß
Wolfgang
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#5
Der Wigwam steht in Aachen, der Arbeitsplatz ist Nähe Frankfurt/Main...
Günstig wäre also alles was Nähe AC oder Ffm liegt, wobei ich Nähe Ffm bevorzuge, weil ich halt nur am Wochenende in AC bin.Trotzdem Danke für den Hinweis. MfG Jürgen
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#6
Beim Bremsmagnet bin ich etwas weiter.
Habe den 'Ankerstift' (heißt der so?) mal nach oben/hinten herausgenommen. Hatte am inneren Ende klebrigen Modder, ähnlich verharztem Fett. Sauber gemacht, wieder reingesteckt, klemmt immer noch. Wieder rausgenommen, wieder Modder dran, wieder sauber gemacht. Magnet innen versucht mit Q-Tips sauber zu machen, mit mäßigem Erfolg. Das alles mehrmals, bleibt aber immer noch sporadisch hängen.

Der Ankerstift hat am unteren/vorderen Ende so ein Art Glasstecknadelkopf. Könnte mir vorstellen, dass daran eine 'Klack-Dämpfungs-Gummischeibe' dran war und die sich aufgelöst hat und als Modder im Magnet innen 'klebt'.

Auch beim Andruckrollenhebel gibt es Fortschritte.
Habe mit der Nadel vom Märklin-Öl vorsichtig die Gelenke 'abgeschmiert', der Hebel kommt jetzt hinreichend weit zurück.

Aber - erwartungsgemäß - gibt es weitere 'Mängel'.
Ein 26er, 1100 m Band spielt sie nicht komplett ab. Bei ca. 900 m ist der rechte Bandzug so schwach, dass die rechte Fühlhebelrolle den Stop-Kontakt auslöst.

Frage(n): Drehen bei Euch die Fühlhebelrollen und die Beruhigungsrolle(?) zwischen Lösch- und Aufnahmekopf mit? Die Fühlhebelrollen auch beim Umspulen?

MfG Jürgen
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#7
Hallo Jürgen!

Uih - Aachen, bzw. Ffm - da ist Wangen zu weit vom Schuß.

Teilantwort auf eine Frage:
"Ja, die Umlenkrollen drehen sich immer mit."
Auf die Beruhigungsrolle habe ich bis dato nie geachtet...

Gruß
Wolfgang

PS.: Es existiert ein Werkstatt-Adressenverzeichnis im Forum.
Finde es bloß nicht wieder. Vielleicht kann ein anderer Forianer
dazu Auskunft geben?
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#8
Bei den Tonköpfen sieht auch nicht ganz so gut aus, ich würde das als Kontaktkorrosion bezeichnen.
Soll ich die 'schleifen', mit bspw. 12000er Schmirgelleinen?
Sind die (Luft-)Spalte eigentlich 'dicht'?
Versuche im Lauf der Woche mal Bilder einzustellen.
MfG Jürgen
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#9
Hier die Bilder von Aufnahme-/Wiedergabe 2-Spur und Wiedergabe 4-Spur:


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#10
Ich denke das sieht schlimmer aus als es tatsächlich ist. Die wirksame Fläche am Tonkopf ist ja eher der Umschlingungsbereich und der ist bei derlei Tonköpfe nicht groß. Ich würde da zunächst zur Reinigung mit einem Lederreinigungsstäbchen arbeiten, mit Alkohol getränkt oder wenn nötig mit etwas Scheuermilch. Das ganze aber nur wenn tatsächlich Probleme an den Tonköpfen wirklich wirksam sind.
Weiterhin noch kurz zu den Umlenkrollen an den Bandzugwaagen. Diese drehen sich selbstverständlich nicht immer wirksam mit, da hier nicht immer die Reibung und der Bandzug ausreicht. So stehen diese Rollen zeitweise beim Spulen.

Thomas

PS: Einen Luftspalt gibt es in der Regel am Tonkopf nicht, der ist in der Regel nicht offen sondern mit anderen Materialien ausgefüllt.
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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#11
Das Gerät hat >10 Jahre mit extrem viel Bandabrieb auf den Köpfen gestanden.
Lederstäbchen mit Alkohol habe ich (intensiv) gemacht (s.o.).
Die Ferrotronic-Köpfe scheinen bzgl. solcher Korrosion sehr empfindlich, bei Bogen-Köpfen habe ich das noch nie so gesehen.
Vielleicht im 'Cue'-Modus mal altes Band (mehrmals) 'durchspulen'?
MfG Jürgen
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#12
JUM,'index.php?page=Thread&postID=223686#post223686 schrieb:Vielleicht im 'Cue'-Modus mal altes Band (mehrmals) 'durchspulen'?
Da kannst du lange spulen.... Die meisten Bänder sind spiegelglatt kalandriert und schleifen so gut wie gar nichts am Kopfmaterial ab :| . Wenn du natürlich ein altes PER 525 hättest, da würde sicher ein Durchlauf genügen!

Wenn du dir das Ausbauen und Läppen/Polieren der Köpfe ersparen willst, kannst du es auch mit etwas Metallputzmittel (Chrompolitur/Sidol/Elsterglanz) auf einem oder mehreren Wattestäbchen probieren. Aber bitte nicht zu sehr aufdrücken, damit du dabei nichts verstellst. Vorher solltest du kontrollieren, ob die Sicherungs-Stiftschrauben in der Mitte der Kopfbefestigungsplatten richtig angezogen (nicht angeknallt!) sind.

Gruß
Holgi
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#13
Zum Thema Bandzug:
Der Bandzug für den rechten Wickelmotor wird auf der rechten Hebelplatine mittels justage der Lichtschrankenabschottung und Trimmpoti abgeglichen. Im Service Manual ist die Vorgehensweise beschrieben.
Eventuell ist auch nur der Bolzen wo der Hebel aufgesteckt ist zu schwergängig (z.b durch verharztes Fett),so dass die Wirkung der Rückholfeder abgeschwächt wird.
Wenn man die Hebel von Hand spannt (ohne aufgelegtes Band! ),müssen diese zügig (nur mit leichter Dämpfung) in ihre Ausgangsposition zurück gehen.

Gruß Markus
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#14
Silikonöl “verharzt“ nicht! Es verteilt sich nur im Laufe der Jahre, so dass weniger am Bolzen zurückbleibt. Dann läuft der Hebel zu schnell zurück.
Normal sind ca. 1,5 Sekunden von einem Anschlag zum anderen.
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#15
So langsam wird sie wieder..

Tonköpfe poliert, klingen wieder gut (und machen vor allem keinen Abrieb mehr).

Micromesh-Polierfeile mit 3 Körnungen von feinewerkzeuge.de, Berlin. 5 Stück zu 7,50 zzgl. Versand.
Die Feilen haben die Körnungen 2400 (nicht benutzen!), 4800 und 12000 und haben unter dem Schleifpapier eine elastische Unterlage, die sich prima der Kopfspiegel-Krümmung anpasst. Die Feilen halbiere ich mit einem stabilen Cuttermesser, dann passen sie gut zur Bandbreite.
Mit der 4800er Körnung habe ich grob gesäubert und mit der 12000er Körnung dann poliert.

Den klebenden/hängenden Bremsmagnet wieder frei bekommen.
Kern rausgenommen und Modder innen mit Waschbenzin entfernt.
Der Kern hat am inneren Ende eine Art Nippel, ähnlich einem Stecknadelkopf.
Ich vermute, dass da mal eine kleine Gummischeibe oder ein kleiner O-Ring drauf war. Zur Geräuschdämmung.
Habe aus einem Fahrradflicken ein passendes Scheibchen 'geschnitzt'. Funktioniert gut.

Der Bandzug ist ab ca. 900 m einfach zu schwach. Werde heute mal die Spannung am Wickelmotor messen.

Grüße Jürgen


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#16
So, habe die Spannungen an Bu606 gemessen (Zahlenwerte in VAC..).
Der mechanisch/elektrische Regelbereich/Schwenkbereich ist sehr, sehr gering...
Leerlauf
Re 8,8
Li 8,7
Play
Re innen 56 (Gummipuffer)
Re außen 78 (durch Feder begrenzt, s. Bild)
Re außen 130 (Gummipuffer)
Li innen 40 (Gummipuffer)
Li außen 109 (Gummipuffer)
Rewind
Re innen 39 (Gummipuffer)
Re außen 54 (durch Feder begrenzt, s. Bild)
Re außen 116 (Gummipuffer)
Li innen+außen 229
Ffwd
Re innen+außen 229
Li innen 39 (Gummipuffer)
Li außen 116 (Gummipuffer)

Der rechte Fühlhebel wird durch die Feder 'behindert'.
Der elektrische Regelbereich reduziert sich dadurch bei mir auf 56V (ganz innen) bis 78V (außen)!?
Eigentlich müsste der Winkel für die Feder doch nach unten zeigen (ähnlich dem linken Fühlhebel), oder?
Allerdings ist die Schraube werksmäßig verlackt und Bilder im Netz zeigen die auch wie bei mir.
Grüße Jürgen


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#17
Frag doch einfach Michael Herberts, der wird es als ASC-Spezialist wissen! Auf jeden Fall muss der Hebel doch von der Feder bis zum rechten Anschlag (unterer Pfeil) gezogen werden, das ist bei dieser Einstellung ja unmöglich.
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#18
Das ist unkritisch. Der Rücklauf des Bandzugarms wird hier wahrscheinlich durch die Reibung an der unteren Schaltkontaktzunge gebremst. In der Stellung wird dann eh abgeschaltet und braucht auch nichts geregelt zu werden.
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#19
ist kein besonders gutes Bild ansonsten müsste ich die Front nochmal abbauen

[Bild: img_1493bea2x3eq6.jpg]
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#20
Gyrator,'index.php?page=Thread&postID=224048#post224048 schrieb:Das ist unkritisch. Der Rücklauf des Bandzugarms wird hier wahrscheinlich durch die Reibung an der unteren Schaltkontaktzunge gebremst. In der Stellung wird dann eh abgeschaltet und braucht auch nichts geregelt zu werden.
So ist es tatsächlich, der Arm bleibt an der Schaltkontaktzunge hängen (die Feder kann ihn ja gar nicht stoppen, die ist ja am anderen Ende frei drehbar eingehängt). Habe die Schaltkontaktzunge gesäubert, bisschen geölt und etwas zurück platziert.

Zu regeln gibt es allerdings in diesem Bereich noch eine Menge, denn die Motor-Spannung steigt ja schließlich von 78V (an der o.a. Stopstelle) weiter auf 130V (ganz am Gummipuffer). Jeder 1/10 mm macht ca. +3V...

Ein 1100 m Band läuft jedenfalls jetzt komplett durch und der Zungenkontakt schaltet ab kurz bevor der Hebel am Gummipuffer ankommt.

Noch ein kleines Problem mit dem Zählwerk, genauer mit dem Nullsetzen.
Beim Drücken und Halten der Taste geht die Anzeige zuverlässig auf 000.0, beim Loslassen allerdings stellt sich meist 111.0, manchmal 10.0 aber leider eher selten 000.0 ein... Gefühlt könnte es Kontaktprellen sein, denn wenn ich schnell tippe, kommt die 000.0 öfter.

Grüße, Jürgen
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#21
So, sie läuft wieder.
War mit ihr bei Hr. Echle in Aschaffenburg. Sehr freundlich, sehr kompetent!
Hat alles eingestellt (Bandzüge), Poti-Kratzen und Kontaktprellen beseitig (Zählwerk-Nullstellung).
Er findet allerdings den Capstanmotor etwas sehr laut.
Suche also einen - leisen - Capstanmotor für eine 6000/4,75 (oder TG1000/1020).

MfG Jürgen
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