Nur so nebenbei: meine "frisierte" A77 MkII, jetzt mit neuer Frontplatte!
#1
Moin,

da der allseits bekannte Ebay-Verkäufer H. Geiken (teile_scout_24) zum 1.8. aufhört, hat er zur Zeit reduzierte Preise in seinem Shop. Neben einer Handvoll Zahnriemen habe ich mir eine Nextel-beschichtete A77-Frontplatte für 'n Zehner gekrallt. Da meine A77 MkII ohnehin meine Spielwiese für Modifikationen und "Tuningmaßnahmen" darstellt, habe ich die damit ausgerüstet. Die hochglänzende Originalfront hat mir nie wirklich gefallen.
Und ich muss sagen, das sieht richtig gut aus:

       

       

Ich habe kürzlich mal eine Liste geschrieben mit den Änderungen, die ich bis jetzt an der Kiste durchgeführt habe und da ist schon eine ganze Menge zusammen gekommen! Wo ich mich noch nicht so recht dran traue, was aber eigentlich geplant ist, ist der Umbau der Wickelmotoren auf Gleichstrombremsbetrieb, obwohl ich die nötigen Spezialbauteile schon liegen habe...

- Bremsbeläge "Versuchsausführung" (Baumwoll-Haushaltsband; geht super, bremst geräuscharm und weich!)
- Dafür auch etwas stärkere Bremsfedern
- Zählwerk ohne Zahnriemen (Zahnradantrieb) eingebaut
- Umbau auf Halbspur (mit neuwert. Köpfen für 1 Euro)
- Bandführung rechts m. Kugellager ausgerüstet (bis jetzt keine nachteiligen Auswirkungen festgestellt)
- Vergoldete Cinchbuchsen mit vergrößertem Abstand (von Ernst Schmid)
- Capstanmotor m. zwei Sinterlagern von Mk IV (der alte hat "gerottelt")
- Laufwerksrelais durch neue Finder-Relais ersetzt
- LED statt Glühlampe als Einschaltkontrolle (merkt man optisch nicht, bleibt aber fast kalt und hält ewig)
- 1,2 kOhm Umspul-Vorwiderst. als 25 W-Kühlrippen-Type, gekühlt angebracht (kein Geruch nach Überhitzung mehr nach längeren Umspulorgien)
- Kabelbaum zur Fernsteuerbuchse wg. Nichtbenutzung entfernt, deshalb:
- Lötbrücke auf Laufwerksteuerung statt Blindstecker
- Normaler 3-pol. Kaltgeräte-Einbaustecker statt 2-pol. (war schon so!)
- Vernieteten Service-/Sicherheitsstecker vom Gehäuse getrennt
- Arbeitspunkt-Widerstände d. Ausgangsstufen auf 15 kOhm geändert, dafür aber...
- SMD-Kopfhörerverstärker u. Step-down-Wandler (21 auf 6 V) vom Chinesen eingebaut
- Lautsprecher-Endstufen nachgerüstet
- Play-Logic von Ernst Schmid nachgerüstet
- Neue Bedienfront (optisch nahezu neuwertig) und Alu- statt Plastik-Klappblende
- Andruckrolle mit Kugellagern versehen
- Frontplatte m. Nextel-Beschichtung verbaut.

Wer weiß, was da noch alles so kommt.... ^^ Wink
Das normale, schon etwas angebuffte Gehäuse könnte noch mal durch die Kofferversion mit Speakern ersetzt werden, wenn ich günstig eins finde.
Ein elektronisches LED-Zählwerk von Revox-Online müsste ja eigentlich auch noch rein, aber dafür, dass es im Prinzip nur das Gleiche kann, wie das Originale, ist es mir zu teuer!

LG Holgi
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#2
Ist ja ein feines Maschinchen geworden, meine Hochachtung.
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#3
Ich glaub's ja gerne, springt einem (jedenfalls mir) aber nicht so ins Auge wie Rallye-Streifen auf einem Manta...

Erklär mal, was der Umbau der Wickelmotore auf Gleichstrom bringen soll,
oder ist das schon irgendwo erläutert ?

MfG Kai
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#4
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=222912#post222912 schrieb:... ist das schon irgendwo erläutert ?
Dies kann ich beitragen:

[Bild: a77orfwickeln83-04_seite_1.jpg]

[Bild: a77orfwickeln83-04_seite_2.jpg]

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#5
Danke,

mir ist allerdings beim Überfliegen des Textes noch nicht klar geworden, ob die erhoffte Wirkung Gleichstrom-spezifisch ist oder ob das nur eine "vorteilhafte" Implementierung ist. Den Effekt einer Wirbelstrombremse gibt es doch bei jedem kurzgeschlossenen oder niederohmig belasteten Motor, ganz zu schweigen von einem gezielt eingesetzten Gegenzug.

MfG Kai
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#6
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=222912#post222912 schrieb:Ich glaub's ja gerne, springt einem (jedenfalls mir) aber nicht so ins Auge wie Rallye-Streifen auf einem Manta...
Das war auch nicht meine Absicht, Kai. Ich mag es gerne etwas dezenter. Früher gab es in der Tunerszene den Begriff des "Sleepers" für ein Auto, das nach außen ganz normal aussieht, aber...! thumbup

Wenn es nicht mehr Sommer ist, werde ich diese Gleichstrombremsung mal austesten. Kann ja zur Not wieder zurückgebaut werden.
Was mir bis jetzt nicht klar ist: wie ich diesen Drahtwiderstand mit dem Abgriff einstellen soll. Aber vielleicht ergibt sich das ja von selbst, wenn er eingebaut ist. Ich habe einen gefunden mit 330 Ohm/20 W.
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#7
Hat sich der Autor oder einer der Nachbauer in den seit dem vergangenen 35 Jahren nicht dazu geäußert ?

Beide Wickelmotore liegen über 0.47uF-4.7 Ohm auch an der Wechselspannung vor dem Gleichrichter D1 (42?48V bzw 55 V).
Dienen die mehr zur Entstörung als zur Versorgung ?

Hat es einen tieferen Sinn, daß das untere Ende des "Reel Motor, Left" (rechts) nicht an 0V sondern 6Vac angeschlossen wird und das "kalte" Ende von C1 ebenfalls ?

MfG Kai
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#8
Hallo Holgi,

ja, bei

H. Geiken (teile_scout_24)

habe ich schon einige Teile für REVOX Produkte gekauft.
Herr Geiken auch einiges bei mir.

Seine Produkte waren auch immer einwandfrei,
er hat immer vernünftiges Material verkauft.
Langsam macht der Handel für original Teile zu.

Hier die Werbung von mir:

original neue Revox Ersatzteile,
auch bei mir zu bekommen.

Gruß
Peter
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#9
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=222929#post222929 schrieb:Hat es einen tieferen Sinn, daß das untere Ende des "Reel Motor, Left" (rechts) nicht an 0V sondern 6Vac angeschlossen wird ...?
Die Anschaltung des linken WM-Fußpunkts an 6V soll durch verringertes Drehmoment die Reibungskräfte des Magnetbands links der Tonwelle berücksichtigen, die aufgrund der größeren Anzahl von Kontaktstellen mit Bandführungen und Köpfen höher sind als auf der Aufwickelseite. Hierdurch ergibt sich ein ausgeglichenerer Bandzug auf beiden Seiten, was zu geringerer Schlupfneigung führt.

Grüße, Peter
Grüße
Peter


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Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#10
Die Absicht überzeugt.
Daß allerdings das Bezugsende von C1 nicht auf 0V gelegt ist, wundert mich dennoch.
Auch die Bemerkung über gewünschte geringe Restwelligkeit angesichts der überlagerten Wechselspannung.

Ist der Gleichstromwiderstand der Motor(haupt)wicklung klein gegen R1 ?
Ist die Impedanz oder Betriebs-Induktivität der Wicklung bekannt ?

Wenn nicht der Widerstandswert von R1 sondern der eingestellte Gleichstrom für die erhoffte Wirkung wesentlich ist, könnte man statt solch eines einstellbaren Leistungs-Widerstandes einen heutzutage leichter und billiger verfügbaren Leistungstransistor (Bipolar oder MOSFET) mit einer Steuerschaltung für dessen Collector- bzw Drain-Strom einsetzen.

Ist dieses Prinzip der Kombination von Wechselspannung plus Gleichstrom zur Bremsung/Gegenzugerzeugung im gezogenen Motor bei professionellen Geräten implementiert und beschrieben ?
Wirbelstrombremsung bei Gleichstrom-Motoren ist teilweise bei Philips-3Motor-Geräten beschrieben.

MfG Kai
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#11
kaimex,'index.php?page=Thread&postID=222932#post222932 schrieb:Ist dieses Prinzip der Kombination von Wechselspannung plus Gleichstrom zur Bremsung/Gegenzugerzeugung im gezogenen Motor bei professionellen Geräten implementiert und beschrieben ?
Wirbelstrombremsung bei Gleichstrom-Motoren ist teilweise bei Philips-3Motor-Geräten beschrieben.

MfG Kai



wenn die PR99 beim Spulen über das Elektronische Zählwerk gesteuert wir bremst sie elektrisch
Gruß Ulf

TF-Berlin
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#12
Allmählich dämmert bei mir eine Ahnung vom Funktionsprinzip dieser Bremstechnik:
Der durch die Hauptwicklung des Motors geschickte Gleichstrom erzeugt ein statisches Magnetfeld, daß im rotierenden Kurzschlußläufer des Asynchronmotors eine Spannung induziert, die nach dem Lenz'schen Prinzip dort einen Bremsstrom zur Folge hat.
Wesentlich für den Effekt ist demnach nicht der Widerstand R1 sondern der erzeugte Gleichstrom.
Das spricht dafür, diesen Strom mit einer elektronischen Schaltung einstellbar oder gar regelbar zu gestalten.

MfG Kai
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