American Country Music - typisch deutsch?
#1
Nein, natürlich nicht typisch deutsch, sondern typisch europäisch. In America wurde lediglich verquirlt, was sich hier im alten Europa überwiegend innerhalb der Ländergrenzen entwickelte.

Die Country-Music kam dann zurück nach Euorpa, ich erinnere mich an einen Country-Boom Anfang / Mitte der 70er zumindest hier in Deutschland. Bei dieser Gelegenheit erfuhr man, das Elvis ein ganz formidabler Country-Sänger gewesen war. Man tut ihm also unrecht, wenn man ihn nur auf den Rock 'n Roll reduziert. Neben einem Einblick in eine durchaus faszinierende Musik erlebte man aber auch, wie dieses Genre mit typisch deutscher Gründlichkeit adaptiert wurde, wie so vieles, das aus America kam:

# Freddy sprang über Board und sattelte um auf's Pferd.
# Gunther Gabriel bediente die Trucker und stellte Gehaltsforderungen auf Deutsch
# Das Thema Eisenbahn dagegen - eines DER Themen in der American Country Music überhaupt - lief hier gar nicht gut. Sieht man mal davon ab, daß Rudi Carell den Steve-Goodman-Song "City of New Orleans" völlig Off Topic die Frage nach einem "endlich richtigen Sommer" umpfriemelte.
# Die Hamburger Band Truck-Stop, als englisch singende Bluegrass-Band gestartet, und zwar auf mehr als nur beachtlichem Niveau, brachten den deutschen Schlager-Country / Country-Schlager in die Festzelte und verdrängten die dort volkstümelnden Egerkrainer und deren Konsorten
# Volker Lechtenbrink gab den German Kris Kristofferson
# Die Emsland-Hillbillies machten Truck-Stop Konkurrenz
# Herrman Lammers-Meyer ist stolz darauf, Profi in Nashville zu sein.

Ich frage mich:
Hat die Country-Music auch in anderen europäischen Ländern eine solche Bedeutung erlangt wie hier?
Wurde auch dort probiert, diese Musik "ins Land" zu holen und in der Landesprache zu singen?

Ich kann mir das, z. B. in Frankreich oder Italien nur sehr schwer vorstellen. Auch in England, obwohl dort die Sprache passen würde.
Michael(F)
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#2
Zitat:Michael Franz postete
# Das Thema Eisenbahn dagegen - eines DER Themen in der American Country Music überhaupt - lief hier gar nicht gut. Sieht man mal davon ab, daß Rudi Carell den Steve-Goodman-Song "City of New Orleans" völlig Off Topic die Frage nach einem "endlich richtigen Sommer" umpfriemelte.
Du wirst lachen: Es gibt eine weitere deutsche Coverversion des Liedes, die sich textlich an das Original anlehnt. Ich habe sie nur einmal teilweise bei irgendeinem Stadtfest im Hintergrund laufen gehört und weiß den Interpreten nicht. Der Zug fährt auf jeden Fall auch dort durch die USA, und der Refrain war fast wörtlich und ziemlich sperrig übersetzt. Wenn's mir noch richtig in Erinnerung ist: "Sei gegrüßt, Amerika, wie geht's Dir? Erkennst Du mich nicht, Deinen Lieblingssohn? Der Zug mit Namen City Of New Orleans..." (Ernst gemeint? Parodie? Ich weiß es nicht. :-))

Auch wenn's zeitlich ein bißchen später liegt: Tom Astor fehlt noch in Deinem Country-Gruselkabinett.

Zitat:[Ich kann mir das, z. B. in Frankreich oder Italien nur sehr schwer vorstellen. Auch in England, obwohl dort die Sprache passen würde.
Ein echter Country-Fan wäre wahrscheinlich ziemlich entsetzt, wenn man ihm Gunther Gabriel und Truck Stop als Country verkaufen wollte. Letztendlich ist es Schlager mit mehr oder minder großem Country-Einschlag (wobei Herr Gabriel das ja eh nur über ein paar Lieder durchgehalten hat... habe von ihm eine Single namens "Willy Klein, der Fernsehmann" von 1978, also nur ein paar Jahre nach "Hey Boss..." - und die klingt schon gar nicht mehr nach Country). Ich denke, die Erfolgsgrundlage diese Kombination in Deutschland war einfach, daß der deutsche Schlager schon immer gerne fremde musikalische Einflüsse aufgesaugt hat. In den 60ern und frühen 70ern erklangen gerne mal Spaniens, Italiens und Griechenlands Gitarren, Sinatra schaute immer mal wieder um die Ecke, und es wurde gecovert, was das Zeug hält (Stilblüten wie eine deutschsprachige Version von Black Sabbaths "Paranoid", gesungen von Cindy & Bert, inklusive). Da war dann wohl auch für Country ein Plätzchen frei. In Italien und Frankreich sah das aufgrund der wesentlich eigenständigeren Schlager-/ Chanson-Musik anders aus, und in England sowieso.

Allerdings: Die niederländische Band Pussycat bediente sich auch immer mal wieder gerne beim Country. Wenn sie heute auf Oldie-Veranstaltungen auftreten, dann mitunter sogar im passenden Outfit.
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#3
Truck Stop haben ursprünglich "richtige" Countrymusik gemacht, ohne Drift in Richtung Schlager. Als sie dann mit der verwässerten Variante Erfolg hatten, sind sie dabei geblieben. Kann man es ihnen verdenken?

Hier ein Beispiel für eine Band von heute, die richtig guten, authentischen Country spielt:

http://www.little-country-gentlemen.de/

Der Frontmann der Band war schon in vielen musikalischen Ecken zuhause: in den 60ern in der Folk-Szene, später irgendwo zwischen Deutschrock und Singer/Songwriter mit einer LP auf dem BASF-Label und jetzt seit zehn Jahren beim Country...

Gruß, Wolfgang
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#4
Hab' mal reinghört - die Jungs spielen gut, und sie verstehen es auch, Songs als "Country" zu bringen, die so gar nicht gedacht waren (Summertime Blues).

Eine Mogelpackung ist das trotzdem, und das liegt am Namen der Band, die sich "Little Country Gentlemen" nennt und die sich damit vor eine Reihe der größten Fußstapfen stellt, die man in der Country Music finden kann, ohne daß sie Anstalten machen, dort hineinzutreten.

Die "Country Gentlemen" um Frontman Charlie Waller waren über lange Jahre hinweg DIE Bluesgrass-Band überhaupt.Sie profilierten sich gegenüber den klassischen Bands wie z. B. der von Bill Monroe dadurch, daß sie vergleichsweise innovativ waren. Ein Schlagzeuger gehörte damals nicht unbedingt zum Line-Up einer Bluegrass Band, gespielt wurden nicht nur die klassischen Songs sondern auch neu Geschriebenes, und dieses neue Material hatte durchaus zeitgenössische Themen zum Inhalt. Die Country Gentlemen tourten durch die Welt, spielten in Japan und adaptierten auch Pop-Songs derart, daß man das Original, würde man es nicht kennen, niemals woanders vermutet hätte als im amerikansichen Country.

Den Fans von obskuren Coverversionen empfehle ich "Fox on the Run", im Original von Manfred Man und auch "Yesterday" von den Beatles, das als Instrumental mit Gitarre, Banjo, Mandoline und Bass daherkommt.

Natürlich ist diese "Inovation" jetzt auch schon wieder über 30 Jahre her, und die Country Gentlemen gelten schon lange nicht mehr als Revolutionäre einer stockkonservativen Musikrichtung. Charlie Waller tourt immer noch mit einer Band, die Country Gentlemen heisst und noch sehr gut unterwegs sein soll. Andere Mitglieder haben andere Projekte am laufen gehabt, zu nennen wäre Doyle Lawson und seine Band "Quicksilver". Der Bluegrass, als Bestandteil der amerikanischen Roots-Musik, kam wieder zur Ruhe.

Was Dylan eine Zeitlang als Konzert-Opener spielte (so zwischen 2000 und 2002, "I'm the man Thomas", "Hallelujah I'm ready to go", Duncan & Brady, The rovin' Gambler und manches andere) lies erahnen, wie vital diese Musik eigentlich sein könnte. Allison Kraus und Union Station lieferten eine perfekt gespielte Variante auf höchstem Niveau, leider ohne Ecken und Kanten, zu kultiviert für meinen Geschmack. Steve Earle, der ewige Outlaw, schrieb eine Menge neuer Songs, um das Genre zu beleben. Er riss sich zusammen, benahm sich artig und spielte mit den geschniegelten und kultivierten Jungs von der Del McCoury Band ein Album ein und ging mit ihnen auf Tournee. Dann widmete er sich wieder dem krachenden, countryinfizierten Rock ('n Roll) und pflegte sein Motto für ein glückliches Musikerleben "....play a Rolling Stones Cover every single night...". Daß er das aus dem ff beherrscht, beweist er auf den Konzertbühnen der kleineren Locations, auf denen er immer wieder auftaucht. Die Stones hätten es in diesen Momenten schwer, gegen ihn anzuspielen.

Damit ruht das Thema wieder, und daran hat mich der von Wolgang ins Spiel gebrachte Bandname "Little Country Gentlemen" erinnert.

Ach ja, bevor ich 's vergesse: Das war auch die Musik, mit der Truck Stop hoffnungsvoll gestartet waren und Anfang der 70er für frischen Wind sorgten. Daß sie "auf Kommerz" machten, nehme ich ihnen nicht übel, denn die Qualität stimmt. "Ich möcht' so gern' Dave Dudley hör'n" ist so gut, wie ein deutscher Country Song nur sein kann. Der Song kann nix dafür, daß er totgespielt wurde. Das ist anderen Songs auch schon passiert. Und spielen konnten die Jungs schon immer - das haben sie auch in den Festzelten nicht verlernt.
Michael(F)
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#5
=> Timo

stimmt, Tom Astor habe ich vergessen.

An den von Dir zitierten deutschen Songtext von "City of New Orleans" kann ich mich, jetzt wo Du ihn erwähnst, auch erinnern.

Und Gunter Gabriel hatte wohl, kurz bevor Johnny Cash starb, etwas mit diesem zu tun und fühlte sich eine zeitlang als dessen musikalischer Nachlassverwalter in Deutschland.

Daß das "Schlager mit Country-Einschlag" ist, stimmt schon, aber sehr viel mehr ist vieles, was als "American Country Music" aus Nashville gekommen ist, auch nicht gewesen. Das diese Musik einen schlechten Ruf hatte seinen Grund. Daß es andere Bestrebungen gab, war lange Zeit einem breiteren Publikum unbekannt.
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edit mf 19.02.05: Willy Astor in Tom Astor korrigiert.
Michael(F)
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#6
Zitat:Michael Franz postete
stimmt, Willy Astor habe ich vergessen.
Tom Astor, nicht Willy. :-) Willy Astor sagt mir nur namentlich etwas, und was Wikipedia so über ihn erzählt, klingt gar nicht nach Countrymusik.

Ich muß gestehen, daß ich amerikanischen (amerikanisches?) Country praktisch überhaupt nicht kenne und vielleicht vorschnell über die "Verschlagerung" von Truck Stop und Co. geurteilt habe. Auch von Truck Stop kenne ich nur genau drei Lieder, die für meine Ohren aber allesamt nach Schlager mit "Geige, Banjo, Steel Guitar" klingen.
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#7
=> Timo

Danke, habe Willy nach Tom korrigiert.
Hab' die beiden nie auseinander gehalten und mich immer nur gewundert, wer alles auf deutschen Country steht, wenn von Willy Astor die Rede war. Zum Glück hab' ich mich mit lästerlichen Äusserungen zurück gehalten. Wink

Das mit der Veschlagerung siehst Du durchaus richtig. Die Country-Music war und ist in Amiland oft nur das, was hier zu Lande Ernst Mosch und Konsorten gemacht haben und immer nur machen: An die musikalischen Wurzeln leicht angelehnte volkstümliche Musik für eine breite Masse, durchaus auch mit modernen Mitteln.

Anders als in Deutschland, wo es immer etwas besonderes war, wenn man sich ernsthaft "zu seinen Roots" begab, sind die Amis da unbefangener. Selbst des plumpen Populimus unverdächtige Musiker wie die Stones (Engländer zwar, aber oft Amis im musikalischen Herzen) haben ganz selbstverständlich den Country in ihre Musik einfliessen lassen. Die Byrds haben das getan, Tom Petty, die Allman Brothers, Dylan und viele andere auch . Creedence Clearwater Revival gehen als Country-Rock Band durch, Neil Young hat lupenreine Country-Alben eingespielt, Presley habe ich schon erwähnt, Grateful Dead brachten den Country zum Kiffen, Jerry Garcia hat in seiner Freizeit Gras nicht nur geraucht sondern den Bluegrass auch gespielt.

Der Country wurde ganz selbstverständlich dazugemixt, wie der Blues auch. In Deutschland gabt es vereinzelt Musiker, die sich den musikalischen Wurzeln über den Weg "Folk" ganz explizit näherten, aber ansonsten nichts anderes spielten. Damit meine ich Bands wie z. B. Ougenweide etc.

Da hat Timo schon recht: In Frankreich z. B. hat der Chanson eine bestimmte Tradition, das zählt zu den musikalischen Wurzeln, junge Musiker greifen darauf zurück. In Deutschland fand man es eher fortschrittlich, nicht nur fremde Einflüsse aufzusaugen sondern sich von den Eigenen zu distanzieren.
Michael(F)
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#8
Zitat:timo postete
Zitat:Michael Franz postete
# Das Thema Eisenbahn dagegen - eines DER Themen in der American Country Music überhaupt - lief hier gar nicht gut. Sieht man mal davon ab, daß Rudi Carell den Steve-Goodman-Song "City of New Orleans" völlig Off Topic die Frage nach einem "endlich richtigen Sommer" umpfriemelte.
Du wirst lachen: Es gibt eine weitere deutsche Coverversion des Liedes, die sich textlich an das Original anlehnt. Ich habe sie nur einmal teilweise bei irgendeinem Stadtfest im Hintergrund laufen gehört und weiß den Interpreten nicht. Der Zug fährt auf jeden Fall auch dort durch die USA, und der Refrain war fast wörtlich und ziemlich sperrig übersetzt.
Eben zufällig entdeckt, das dürfte sie sein: http://swisscharts.com/showitem.asp?inte...ew+Orleans
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#9
Hallo!
Ein deutsch singender Sänger von "City of New Orleans" ist auch, man glaubt es kaum, Karel Gott!
Es gibt ein ganzes Country-Album von der knödelnden Stimme aus Prag das man aber wohl mehr als Satire begreifen muss.
Seine Versuche, im Widerspruch zu seiner Art, Tempo zu machen sind fast komödiantisch!
Die Songs klingen etwa so als wenn ein klassischer Balletttänzer sich in Squaredance versucht!
Roger Whittaker kann das schon um einige Klassen besser hat aber nach seinem Debut- Album schnell das Genre gewechselt.
Gruß Franz



[Bild: country.jpg]
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#10
Moin, moin,

eigentlich glaube ich ja, das Spektrium von deutsch-amerikanischer Country-Musik - von Karel Gott bis zu The Boss Hoss - unterschiedet sich von dem Spektrum, das es auch in den USA gibt und, nicht nur von deutschen Einwanderern und deren Nachfahren, dort auch gehört wird, vor allem darin, das es nur ein Bruchteil von dem darstellt, was es dort gibt.

Der US-Markt ist halt viel diversifizierter als unserer und es kommt nur ein kleiner Teil von dem, was dort über die Hunderte von Radiosender gedudelt wird, auch hier her hinüber. Und davon meist nicht das Beste.

Der Unterschied besteht eher darin, das wir Country-Musik konsumieren, wir daher nur die Durchschnittsware kriegen, sie in den USA aber als Teil der Kultur bestimmter Regionen und Volksgruppen ernsthaft gespielt wird, und man sich für das "Kleinste Gemeinsame Vielfache" nicht so sehr interessiert.
Schließlich gibt es ja auch bei uns, abseits der "Volkstünlichen Hitparade", echte Volksmusik, die nur medial kaum stattfindet, weil Produzenten und Rechteinhaber zu wenig daran verdienen können.

Country-Musik in amerikanischem Stil wird übrigens und natürlich auch in Frankreich gespielt: Von den Tennessee Stud beispielsweise. Nicht verwunderlich, da doch ein erheblicher Ursprung dessen, was heute unter dem Oberbegriff "Country" läuft, französische Wurzeln hat.

Hier ist übrigens eine nette Erklärung zu finden, was Country eigentlich ist:
http://www.pausenhof.de/referat/musik/co...usik/14330

Tschüß, Matthias
Stapelbüttel von einem ganzen Haufen Quatsch
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#11
Wenn die letzte Antwort auch mehr als 3208 Tage zurück liegt Big Grin so möchte ich doch noch erwähnen, daß es auch in den ehemaligen Ostblockländern eine Countryszene gab, vorallem in der damaligen CSSR. Allerdings wurde auf englisch gesungen.
Als Vertreter sei nur Jiri Brabec & His Country Beat genannt, deren Platten bei Supraphon erschienen und auch im Osten Deutschlands zu kaufen waren.
Als ostdeutscher Vertreter deutschsprachiger Country-(ähnlichen) Musik sei der 2017 verstorbene Peter Tschernig zu nennen.
Viele Grüße,

Matthias
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#12
deutsch und country geht nicht zusammen.
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#13
Das ist eine willkürlich in den Raum gestellte Behauptung, die Deinem persönlichen Geschmack entsprechen mag, aber nicht so stehengelassen werden kann.

Selbst langjähriger Countryhörer, war ich befreundet mit der Countrymoderatorin vom Berliner Sender 100,6 und Leser einer von ihrem Mann herausgebrachten Countryzeitschrift, der Western Mail. Durch diese Kontakte lernte ich einige sehr gute deutsche Countrybands kennen, die "sehr country" waren und auf der Bühne eine stimmige Perfomance ablieferten. (für amerikanische Verhältnisse oft "too country")

Selbst mochte ich die amerikanische Countrymusic immer lieber, betrachtete sie stets als "den Ursprung" , muß aber die Qualität einiger deutscher Countrybands anerkennen, weil ich ihnen sonst Unrecht tun würde.
Natürlich gibt es auch eine Schwemme nicht gut gemachter deutscher Countrymusic, auf die obiges Pauschalurteil zutreffen mag, und die ich niemals gerne hören möchte.

Nebenbei hat das Deutsche auch Einfluß auf amerikanische Countrymusic, wie der Ur-Texaner Don Walser in den Titeln "Fraulein" und "Jodelpolka" (Bezug aufs Oktoberfest) zeigt..... Smile
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#14
Ralf B,'index.php?page=Thread&postID=225351#post225351 schrieb:Selbst mochte ich die amerikanische Countrymusic immer lieber, betrachtete sie stets als "den Ursprung"...

Hallo Ralf,

"den Ursprung" von was? Angesichts der nur wenige hundert Jahre alten nordamerikanischen Kultur (...die ja bekanntermassen von der Kultur der Ureinwohner herzlich wenig übrig gelassen hat), kann die Country-Musik ja per se kein Ursprungs-"Produkt" sein. Allenfalls eine populäre Mischung unterschiedlichster Stilrichtungen, die fast alle europäischen Ursprungs sind.
Insofern verwundert es nicht, dass
Zitat:...Nebenbei hat das Deutsche auch Einfluß auf amerikanische Countrymusic, wie der Ur-Texaner Don Walser in den Titeln "Fraulein" und "Jodelpolka" (Bezug aufs Oktoberfest) zeigt.....
. Auch wenn die Behauptung, Deutsch wäre um ein Haar Amtssprache in den unabhängigen Vereinigten Staaten geworden, nicht ganz stimmt, so hat es doch zumindest einen Antrag gegeben, Gesetzestexte auch auf Deutsch zu publizieren. Dieser Antrag ist dann allerdings tatsächlich mit nur einer Stimme Mehrheit abgelehnt worden. Dies nur am Rande...
Neben den deutschen Einflüssen auf die uns heute bekannte Country Musik beeinflusste vor allem die Kultur der Cajun diesen Musikstil sehr wesentlich. Zum Wechsel in das 20 Jahrhundert verschmolzen dann wiederum deutsche Einflüsse mit der Cajun-Musik (deshalb auch der häufige Gebrauch des Akkordeons). Afrikanische Einflüsse liessen daraus den Zydeco entstehen. Dieser wiederum bildete die wesentliche Basis für den Blues (und R&B) aus dem sich auch der Jazz entwickelte. Soweit jedenfals meine bescheidene Kenntnis.
Genug geklugscheissert...

Laissez les bon temps rouler.

'n schönen Sonntag noch...

Gruß
P.
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
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#15
Zweifellos hat natürlich diese Musik ihre Wurzeln in anderen Teilen der Welt. Siehe wie von Dir erwähnt Cajun usw..
Ich ging oben von "der Sparte" Country aus, die ja nun als solche trotzdem so in Amerika entstanden ist.
Wenn wir mal in Schubladen denken.
Ursprung auch im Sinne von "wo ist die Hauptbezugsquelle für diese Musik".
Ohne zu streiten, könnte man auch sagen, Countrymusik ist so wie wir sie kennen, in Amerika entstanden und selbstverständlich aus den Einflüssen der traditionellen Musik, die die Einwanderer aus ihren Herkunftsländern mitbrachten.
(Deinen Senf lese ich ja immer wieder gern)
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